Namen Seouls

verschiedene Namen der größten Stadt der Koreanischen Halbinsel
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Seoul (koreanisch 서울, koreanische Aussprache: [sɔʊl]/[sʌ.ul] anhören/?, anglisierte Aussprache: [soʊl]) ist der Name der größten Stadt der Koreanischen Halbinsel und Hauptstadt Südkoreas. In verschiedenen Umschriften verwenden ihn mittlerweile alle großen Sprachen der Welt.

Seoul ist sowohl der deutsche Name dieser Stadt (früher auch Sŏul und Söul geschrieben) als auch der koreanische Name nach der Umschrift der revidierten Romanisierung (RR).

Heutige Namen

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Chinesisch

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Nach einem am 18. Januar 2005 von Bürgermeister Lee Myung-bak von Seoul bekanntgegebenen Beschluss ihrer Regierung heißt die Stadt auf Hochchinesisch Shou'er (chin.  / , shǒu'ěr), was die Regierung der Volksrepublik China im Oktober 2005 übernahm. Shou'er als Lautübertragung des koreanischen Seoul in die Phonetik des Hochchinesischen ist kein traditioneller sinokoreanischer oder chinesischer Name, sondern eine koreanische Neuschöpfung des 21. Jahrhunderts, die in einem Wettbewerb aus über tausend Vorschlägen wie Suoi (Hanja Hangeul 수오이 suoi, chin. Shouwu'er  / , shǒuwǔ'ěr), Suok (Hanja Hangeul 수옥 suok, chin. Shouwo , shǒuwò – „fruchtbare Haupt(stadt)“) oder Junggyeong (Hanja Hanguel 중경 junggyeong, chin. Zhongjing , zhōngjīng – „zentrale Hauptstadt“) ausgewählt wurde.[1][2]

 
Eine Sammelkarte des deutschen Süßwarenherstellers Hartwig & Vogel von vor 1912 mit einer Szene des Gyeongbuk-Palastes. Hier wurde die Schreibweise Söul verwendet.

Der deutsche Name der Stadt entspricht dem Koreanischen und wird heute Seoul geschrieben, nach dem Revidierte-Romanisierung-Umschriftsystem der koreanischen Regierung, amtlich im Jahre 2000.

Früher waren noch die Schreibungen Sŏul und Söul üblich. Die Schreibung Sŏul des koreanischen Hauptstadtnamens ist nach der teilweise auch heute noch verwendeten Umschrift nach George M. McCune und Edwin O. Reischauer – kurz McCune-Reischauer-Umschrift; Söul ist die Umschrift des Hauptstadtnamens nach einem heute unüblichen System des deutschen Sprachraums. Sewul ist nach der Yale-Umschift des Koreanischen.

Alte deutsche Aussprache

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In Wörterbüchern wurde lange Zeit die stark von der koreanischen Aussprache abweichende Aussprache [seˈuːl][3] angegeben. Mittlerweile ist die Aussprache des Namens wie im Koreanischen üblich geworden. Auch der Duden bietet mittlerweile auf seiner Website ein Sprachbeispiel mit der Aussprache [sɔʊl] an.[4]

Englisch

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Im Englischen ist die Schreibung Seoul seit langem etabliert und wurde bereits vor der Schaffung der Umschriftsysteme McCune-Reischauer und RR verwendet.

Die heutige lateinische Schreibung entspricht zwar der Umschrift des koreanischen Namens (Seoul: seo, ul) nach der im Jahr 2000 geschaffenen RR, die in Südkorea die bis dahin offizielle Umschrift Sŏul ablöste, existierte aber schon viel früher, wohl als Vereinfachung der französischen Missionarsumschrift Se-oul (se, oul).

Englische Aussprache

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Der koreanischen Aussprache oder der des Wortes soul entsprechend.

Japanisch

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Im Japanischen wird souru (jap. ソウル) als Katakana-Umschrift des koreanischen Namens benutzt.

Koreanisch

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Seoul (seo, ul) ist die amtliche Umschrift des koreanischen Namens nach dem offiziell revidierte Romanisierungssystem des südkoreanischen Kulturministerium im Jahr 2000. Die amtliche koreanische Bezeichnung der südkoreanischen Hauptstadt lautet Besondere Stadt Seoul (서울특별시, 서울特別市, Seoul teukbyeolsi).

Anders als die meisten Ortsnamen, die heute oft mit sinokoreanischen Sememen – also der chinesischen Schriftsprache entlehnt – gebildet werden, ist Seoul rein koreanischen Ursprungs. Es gibt also keine Hanjaschreibung für den Hauptstadtnamen, sondern nur für den Zusatz teukbyeolsi (Hanja 特別市, etwa „besondere Stadt“, spezielle Stadt, „Stadt mit Sonderstatus“, o. Ä.).

Das Wort seoul bedeutete auf Deutsch „Hauptstadt“, wird aber seit einigen Jahrzehnten normalerweise nicht mehr in dieser Bedeutung verwendet, sondern nur noch auf die Stadt bezogen. In zusammengesetzten Wörtern wird das sinokoreanische gyeong (, , ebenfalls „Hauptstadt“) benutzt.

Koreanische Aussprache

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Die koreanische Aussprache (je nach Sprecher [ˈsɔ.ul] o. ä.) des Namens Seoul ähnelt der des englischen Wortes soul („Seele“):

Seoul besteht aus den Silben seo und ul, wird also nicht „se-oul“ ausgesprochen. Das s wird stimmlos gesprochen (wie in „Mars“). Das e und o werden nicht einzeln ausgesprochen, sondern zusammen wie das „o“ in „offen“ (die beiden Buchstaben umschreiben zusammen einen einzigen Buchstaben in der koreanischen Originalorthographie). Das u und l werden wie im Deutschen ausgesprochen, etwa in „Stuhl“. Wie bei fast allen koreanischen Wörtern wird die erste Silbe (Seo-) betont.

Frühere Namen

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Viele koreanische Städte haben eine ähnlich wechselvolle Namensgeschichte wie Seoul; oft bezeichnet ein Name je nach Zeit unterschiedliche Städte.

Der Name Wirye wird mit im Olympiapark entdeckten Siedlungsresten in Verbindung gebracht; es ist indes nicht geklärt, inwieweit und wo es Wirye tatsächlich gegeben hat und ob der Name eine Befestigung (위례성, 慰禮城, Wiryeseong) bezeichnet hat.

In der Zeit als Hauptstadt von Baekje wurde es Hanseong (한성, 漢城, etwa „Stadt am Hangang“) genannt.[5]

In der Silla-Zeit wurde es Hanyang (한양, 漢陽) genannt.

In der Goryeo-Zeit hieß es Namgyeong (남경, 南京, „südliche Hauptstadt“).

Der Regierungssitz wurde mehrmals für kurze Zeit vom nordwestlich Seouls im heutigen Nordkorea gelegenen Kaesŏng nach Seoul verlegt. Während der Joseon-Dynastie wurde Seoul endgültig Hauptstadt und erhielt wieder wie zur Baekje-Zeit den Namen Hanseong (한성, 漢城).

Während der Zeit, in der Korea eine Provinz Japans war, war Japanisch offizielle Amtssprache dieser Provinz. Amtlich lautete daher der Name der Stadt zwischen 1910 und 1945 Keijō (jap. 京城, „Hauptstadt“). Auf Koreanisch wurden diese Kanji Gyeongseong (경성) ausgesprochen. Bereits 1900 war der Seouler Bahnhof unter diesem Namen eröffnet worden. Während der Goryeo-Zeit hatte der Name Gyeongseong allerdings das oben erwähnte heutige Kaesŏng bezeichnet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der japanische Name unüblich, und nur Seoul und Hanseong wurden noch gebraucht. Am 15. August 1946, dem ersten Jahrestag des Endes der japanischen Herrschaft, wurde der Name offiziell von Gyeongseong nach Seoul geändert.

Im Gegensatz zu Gyeongseong werden die Namen Hanyang und Hanseong oft in Eigennamen von Restaurants o. ä. benutzt.

Bis 2005 hieß die Stadt auf Chinesisch Hànchéng (chin.  / ), was auch als „chinesische Stadt“ interpretiert werden kann. Hancheng ist die hochchinesische Aussprache der Zeichen des letzten sinokoreanischen Namens Hanseong (漢城) vor der Umbenennung durch die Japaner.

Schreibweisen

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Schreibweisen für den amtlichen koreanischen Namen Besondere Stadt Seoul sind in der Tabelle am Anfang des Artikels Seoul aufgelistet.

  1. Artikel über die Änderung des chinesischen Namens in der China Daily (englisch)
  2. Über die Änderung des chinesischen Namens (englisch)
  3. Duden. Deutsches Universalwörterbuch. Dudenverlag, Mannheim, Wien, Zürich 1989, ISBN 3-411-02176-4
    Die 4. Auflage (2001; ISBN 3-411-05504-9) gibt als deutsche Aussprache [seˈuː]
  4. Seoul. In: Duden. Abgerufen am 19. Mai 2019.
  5. Republic of Korea (Hrsg.): Nomination of Baekje Historic Areas. For Inscription on the World Heritage List. Seoul 2015, ISBN 978-89-299-0345-9, S. 13 (englisch, Online [PDF; 323,0 MB; abgerufen am 4. Februar 2017]).