Belsazar de la Motte Hacquet, auch Balthasar oder Balthazar Hacquet, (* 1739/1740 in Le Conquet, Bretagne; † 10. Januar 1815 in Wien) war ein vielseitiger Naturwissenschaftler. Sein botanisches Autorenkürzel lautet „Hacq.“
Leben
BearbeitenEr studierte in Paris, war ab 1773 Professor für Anatomie in Laibach, ab 1787 Professor für Naturgeschichte in Lemberg und ab 1805 für Chemie und Botanik in Krakau. Im Jahr 1777 wurde er zum Mitglied der Leopoldina und 1787 zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[1]
Er versuchte während seiner Zeit in Laibach die Erstbesteigung des Triglav – wenn er auch den Gipfel nicht selbst erreichte, so unterstützte er doch die Mannschaft der Erstbesteiger – und gilt als einer der ersten Alpinisten.
Er gebrauchte dazu auf Fels schon Kletterschuhe, nämlich Sandalen aus Stricken.[2]
Ehrungen
BearbeitenNach ihm benannt ist die Gattung Hacquetia aus der Pflanzenfamilie der Doldenblütler (Apiaceae).[3]
Literatur
Bearbeiten- Constantin von Wurzbach: Hacquet, Belsazer. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 7. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1861, S. 163–165 (Digitalisat).
- Heinrich Wilhelm Reichardt: Hacquet, Balthasar. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 10, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 300.
- Hacquet de la Motte Belsazar. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1959, S. 132 f. (Direktlinks auf S. 132, S. 133).
- Helmut Dolezal: Hacquet, Belsazar. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 414 f. (Digitalisat).
- Benedikt Stimmer: Appropriationsraum Karpaten – Balthasar Hacquet und das josephinische „Blickregime“. In: Spiegelungen. Zeitschrift für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas, Bd. 16 (2021), 1.
Weblinks
Bearbeiten- Autoreintrag für Belsazar Hacquet beim IPNI
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 100.
- ↑ Luis Trenker: Meine Berge. 1939, S. 26.
- ↑ Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018. [1]
Personendaten | |
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NAME | Hacquet, Belsazar |
ALTERNATIVNAMEN | Hacquet, Belsazar de la Motte; Hacquet, Balthasar; Hacquet, Balthazar |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Naturforscher |
GEBURTSDATUM | 1739 oder 1740 |
GEBURTSORT | Le Conquet, Bretagne |
STERBEDATUM | 10. Januar 1815 |
STERBEORT | Wien |