Ein Schalenturm (auch Hohlturm, Halbturm, Halbschalenturm, offener Turm, Schanzturm oder Schalturm genannt) ist ein steinerner Wehrturm in einer äußeren Mauer, der auf der Rückseite offen oder dort in einer leichten Bauweise ausgeführt ist. Türme dieser Art wurden zum Beispiel bei Stadtmauern verwendet. Auch Stadttore können in Form eines Schalenturms errichtet sein. Schalentürme sind an der Rückseite offen, damit der eingedrungene Feind keine Deckung finden konnte, sobald er die erste Mauer überwunden hatte.[1] Außerdem spart diese Bauweise Kosten und Baumaterial.
Beschreibung
BearbeitenIm Gegensatz zu Volltürmen, die rundum von Mauern umgeben waren, waren Schalentürme an der Innenseite, also beispielsweise zur Stadtseite oder zur Kernburg hin, offen. Auf dieser Seite war in den einzelnen Geschossen ein Holzgeländer angebracht, um Menschen und Gegenstände vor dem Herunterfallen zu schützen. Teilweise wurde später die offene Seite mit Holzverschalungen oder mit leichten Fachwerkwänden geschlossen.
Die meisten Schalentürme hatten einen halbkreisförmigen Grundriss, es gab aber auch solche mit viereckigem Grundriss.
Beispiele
Bearbeiten- Halbrunde Schalentürme
- Bergerschanzturm in Aachen, Deutschland
- Endingerturm in Rapperswil, Schweiz
- Haldenturm in Rapperswil, Schweiz
- Karlsturm in Aachen
- Schildturm in Aachen
- Wehrturm am Gänsbühl in Ravensburg, Deutschland
Stadtmauertürme in
- Dinkelsbühl, Deutschland
- Bad Hersfeld, Deutschland
- Einbeck, Deutschland
- Freiburg im Üechtland, Schweiz
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Bitzenturm, Ahrweiler
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Dinkelsbühl
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Ravensburg
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Sisteron (Südfrankreich)
- Viereckige Schalentürme
- Krichelenturm in Aachen
- Schänzchen in Aachen
- Porte d'Orange in Carpentras, Frankreich
Stadtmauertürme in
- Payerne, Schweiz
- Ston, Kroatien
- Głogów, Polen
- Avignon und Aigues-Mortes (Zeichnung)
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Payerne
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Ston
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Głogów
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Avignon, Aigues-Mortes
Literatur
Bearbeiten- Carl Rhoen: Die Befestigungswerke der freien Reichsstadt Aachen. Anton Creutzer, Aachen 1894, S. 18 f., urn:nbn:de:hbz:061:1-230540 (ISL Aachen [PDF; abgerufen am 7. Mai 2016]).
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Comité International Comité International d'Histoire de l'Art: Burgen und Feste Plätze: Europäischer Wehrbau vor Einführung der Feuerwaffen. Systematisches Fachwörterbuch. Walter de Gruyter, 2011, ISBN 978-3-11-097269-6, S. 147.