Franz Stiewi

deutscher Bildender Künstler und Konservator
(Weitergeleitet von Hans Stiewi)

Franz Stiewi (* 18. Oktober 1890 in Aachen; † 8. Dezember 1966 ebendort) war ein deutscher Maler und Konservator von Fresken.

Stiewi studierte an der Kunstgewerbeschule Aachen und ab 1911 an der Akademie der Bildenden Künste München, zunächst in der Zeichenklasse bei Peter Halm, circa ab 1912 als Meisterschüler bei Franz von Stuck. Er war mehrere Jahre Assistent von Stucks und hat sich dann bei Max Doerner in den Grundlagen der Konservierung von Gemälden fortgebildet. Er entwickelte später ein Verfahren, die erhaltenen Teile wie ein Abziehbild von der Wand zu lösen, ohne die Malschicht anzutasten.[1]

In seinen Anfängen als Bildender Künstler noch von Stuck und der Münchner Secession geprägt, wandte er sich in den 1920er-Jahren modernen Tendenzen zu und bezog Elemente der Deformation, expressionistischer Pinselführung und einer verfremdeten Farbigkeit zur Ausdruckssteigerung ein („Sitzende Frau“, 1922). Nach längerer Lehrtätigkeit an der Kunstgewerbeschule Koblenz ließ sich Stiewi als freischaffender Künstler in seiner Heimatstadt nieder.

Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft heimgekehrt, betätigte sich Stiewi in der Nachkriegszeit als Freskenkonservator; so war er 1947 an der Restaurierung von Fresken Alfred Rethels mit Darstellungen aus dem Leben Karls des Großen durch Abnahme aus dem Kaisersaal des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Aachener Rathauses beteiligt. Ein weiterer Auftrag führte ihn nach Remagen, wo er die Rettung von neugotischen Fresken in der Apollinariskirche betreute.[2] Weitere Konservierungen führte er in verschiedenen Kirchen des Rheinlands wie im Xantener Dom durch. 1960 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Literatur

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  • Horst Ludwig: Franz von Stuck und seine Schüler: Gemälde und Zeichnungen. Stuck-Jugendstil-Verein, München 1989, ISBN 3-923244-09-6.
  • Hans Vollmer: Vollmer Künstlerlexikon: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. E. A. Seemann Verlag, Leipzig 1953–1958

Einzelnachweise

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  1. Das Tor. Düsseldorfer Heimatblätter, 1955, 21. Jg.
  2. Harry Lerch: Die Fresken der Nazarener. In: Kreis Ahrweiler. 1. September 2024, abgerufen am 1. November 2024.