Der Hansa 400 war ein Kleinwagen der Hansa-Lloyd- und Goliath-Werke Borgward & Tecklenborg in Bremen-Hastedt. Nach etwas mehr als einem Jahr wurde er durch das etwas stärker motorisierte Modell Hansa 500 ersetzt.

Hansa
Bild nicht vorhanden
400 / 500
Produktionszeitraum: 1933–1934
Klasse: Kleinwagen
Karosserieversionen: Limousine, Cabriolimousine
Motoren: Ottomotoren:
0,4–0,5 Liter
(9–10 kW)[1]
Länge: 3750[1] mm
Breite: 1360[1] mm
Höhe: 1500[1] mm
Radstand: 2400[1] mm
Leergewicht: 620[1] kg

Vorgängermodell Goliath Pionier

Geschichte

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Als Nachfolger und zur Ergänzung des dreirädrigen Goliath Pionier stellte Hansa-Lloyd 1933 den vierrädrigen Kleinwagen Hansa 400 vor.[2][3] In der aufstrebenden Gesellschaft des III. Reiches, in der es vielen Leuten nach der Weltwirtschaftskrise wirtschaftlich wieder besser ging, war der schwach motorisierte, laute Kleinwagen jedoch kaum gefragt.[3][4]

Noch im Erscheinungsjahr[5], nach anderen Angaben erst im Folgejahr,[1] kam der Nachfolger Hansa 500 mit geringfügig stärkerem Motor heraus. Auch er ließ die Konstruktion nicht zu einem Verkaufserfolg werden.[4] Die Zeitschrift Auto und Kraftrad bezeichnete den Wagen als „herausgemoserten Dreirad-Goliath“.[3]

Motor, Getriebe und Fahrwerk

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Der Zweizylinder-Zweitaktmotor des Hansa 400 kam von den ILO-Motorenwerken,[3] war im Heck eingebaut und leistete 12 PS (8,8 kW) bei 3600/min und einer Verdichtung von 5,6 : 1. Mit einer Zylinderbohrung von 61 mm und einem Kolbenhub von 68 mm betrug der Hubraum 396 cm³. Das Gemisch wurde von einem Einfach-Flachstromvergaser der Marke Solex aufbereitet.[1]

Der Hansa 500 hatte einen aufgebohrten Motor vom selben Hersteller mit einem Hubraum von 494 cm³ (Bohrung × Hub = 68 mm × 68 mm) und leistete 14 PS (10,3 kW) bei ebenfalls 3600/min. Hub, Verdichtung und Vergaser entsprechen denen des kleineren Modells.[1]

Die Höchstgeschwindigkeit des Hansa 400 lag bei 65 km/h, der Hansa 500 war bis zu 70 km/h schnell.[1]

Alle Wagen hatten ein nicht synchronisiertes Dreiganggetriebe mit Mittelschalthebel (Knüppelschaltung). Angetrieben wurden die Hinterräder.[1]

Die Karosserie war auf einem vorn und hinten gegabelten Zentralrahmen montiert. Die Vorderräder waren an zwei Querblattfedern aufgehängt, ebenso wie die hintere Pendelschwingachse. Alle vier Räder wurden mechanisch gebremst; die Handbremse wirkte ebenfalls auf alle vier Räder.[1]

Der Verbrauch von Zweitaktgemisch des Hansa 400 lag bei 8 Liter/100 km, der des Hansa 500 bei 8,5 Liter/100 km.[1] Das war für solch kleine Wagen sehr viel,[4] der 1934 erscheinende Hansa 1100 verbrauchte nur 1 Liter mehr (und nur reines Benzin), war aber deutlich größer und leistungsfähiger.[6]

Karosserien

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Beide Typen waren als zweitürige Limousinen erhältlich; die Türen waren hinten angeschlagen. Den Hansa 500 gab es zusätzlich als zweitürige Cabriolimousine.[1] Die Karosserien bestanden aus einem Eschenholzgerüst, das mit Kunstleder bespannt war[3][4] (Weymann-Karosserie). Die Stromlinienkarosserien hatten eine nach hinten geneigte Fahrzeugfront zwischen den einzeln stehenden Scheinwerfern. Die Kotflügel waren schwungvoll nach hinten gezogen; die vorderen endeten an den A-Säulen, die hinteren in einem Schrägheck.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j k l m n Werner Oswald: Deutsche Autos 1920–1945. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1996. 10. Auflage. ISBN 3-87943-519-7. S. 151.
  2. Werner Oswald: Deutsche Autos 1920–1945. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1996. 10. Auflage. ISBN 3-87943-519-7. S. 150–151.
  3. a b c d e Georg Schmidt: Borgward – Carl F. W. Borgward und seine Autos. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1982. 3. Auflage. ISBN 3-87943-679-7. S. 61.
  4. a b c d Werner Oswald: Deutsche Autos 1920–1945. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1996. 10. Auflage. ISBN 3-87943-519-7. S. 150.
  5. Georg Schmidt: Borgward – Carl F. W. Borgward und seine Autos. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1982. 3. Auflage. ISBN 3-87943-679-7. S. 224.
  6. Werner Oswald: Deutsche Autos 1920–1945. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1996. 10. Auflage. ISBN 3-87943-519-7. S. 153.