Heinrich Bass

deutscher Mediziner

Heinrich Bass (auch: Baß; * 6. Oktober 1690 in Bremen; † 5. März 1754 in Halle (Saale)) war ein deutscher Anatom und Chirurg.

Der Sohn des Chirurgen Gerhard Bass besuchte das Gymnasium illustre in Bremen und begann 1713 an der Universität Halle ein Studium der Medizin. 1715 wechselte er an die Universität Straßburg, setzte 1717 seine Studien an der Universität Basel fort und kam 1718 nach Halle zurück, wo er mit der Dissertation de fistula ani feliciter curanda unter Friedrich Hoffmann den Doktorgrad der Medizin erwarb.

Am 29. Juli 1718 wurde Heinrich Bass außerordentlicher Professor für Anatomie und Chirurgie in Halle, wo er sich besonders mit der Chirurgie und Anatomie beschäftigte. Bass machte sich unter anderem um die Ausführung der Paracentese der Brust verdient, die er nach vorangegangener Verschiebung der Haut ausführte.

Heinrich Bass galt als „einer der bedeutendsten deutschen Chirurgen seiner Zeit und ein sehr gesuchter Lehrer“.[1]

Seine Abhandlung über die Operation der Geschwülste wurde 1753 von der Akademie der Chirurgie in Paris mit einem Preis ausgezeichnet.[1]

Bass war zwei Mal verheiratet. Am 14. Oktober 1718 heiratete er Friderika Amalia († 28. September 1726 in Halle), die zweite Tochter des königlich preußischen Konsistorialrats, Professor der Theologie und Dompredigers in Halle Johann Huldrich Heyden (1662–1727). Nach dem Tod der ersten Frau ging er am 25. September 1731 eine weitere Ehe mit Johanna Sophia, der Tochter des Mediziners Christian Röper ein.

Ausgewählte Werke

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  • Gründlicher Bericht von Bandagen u.s.w., nebst nöthigen Kupferstichen u.s.w. Leipzig 1720, 1732, 1755 1748 von H. Ulhoorn ins Holländische übersetzt
  • Den erläuterten Nuck, oder gründliche Anmerkung über des berühmten Anat. Et Chir. Zu Leyden Anton Nucks Chirurgische Handgriffe und Experimente u.s.w.; auch von einer Vorrede Herrn Dr. Friedr. Hoffmanns. Halle 1728, mit sechs Kupferstichen
  • Observationes Anatomico-Chirurgico medicae, in quatur decades digestae cariis observatis rarioribus exornatae, et solidis medicae scienttiae principiis superstuctae. Halle 1731
  • Tractatus de morbis venereis, quem obseruationibus auxit, et in usum auditorum edidit I. W. B. M. D. Frankfurt / Leipzig 1763

Literatur

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  • Johann Christoph von Dreyhaupt: Pagus Neletizi et Nudzici, oder ausführliche diplomatisch-historische Beschreibung des zum ehemaligen Primat und Ertz-Stifft, nunmehr aber durch den westphälischen Friedens-Schluß secularisirten Herzogthum Magdeburg gehörigen Saal-Kreyses und aller darinnen befindlichen Städte, Schlösser, Aemter, Rittergüter, adelichen Familien, Kirchen, Clöster, Pfarren und Dörffer, insonderheit der Städte Halle, Neumarckt, Glaucha, Wettin, Löbegün, Cönnern und Alsleben; aus Actis publicis und glaubwürdigen … Nachrichten mit Fleiß zusammengetragen, mit vielen ungedruckten Dacumenten bestärcket, mit Kupferstichen und Abrissen gezieret, und mit den nöthigen Registern versehen. Emanuel Schneider, Halle 1749/50.
  • Johann Friedrich Stiebritz: Johann Christoph von Dreyhaupt, Königl. Preußi. Geheimen Regierungs- auch Krieges- und Domainenraths, Advoc. Fisci des Herzogthums Magdeburg, Seniores des Schöppenstuhls, Schultheißens und Salzgräfen zu Halle etc. PAGUS NELETICI ET NUDZICI oder diplomatisch-historische Beschreibung des Saal-Creyses, und aller darin befindlichen Städte, Schlösser, Aemter, Rittergüther, adlichen Familien, Kirchen, Clöster, Pfarren und Dörfer etc. in einen Auszug gebracht, verbessert, bis auf unsere Zeiten fortgesetzt, mit verschiedenen neuen Abhandlungen vermehret, und mit einem Register versehen. Verlag des Waisenhauses, Halle 1773, 2. Bd.
  • Johann Hermann Baas: Grundriss der Geschichte der Medicin und des heilenden Standes. F. Enke, 1876, S. 535
  • August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte aller Zeiten und Völker. (BÄL) Urban und Schwarzenberg, Wien / Leipzig 1884, Bd. 1, S. 323
  • August Hirsch: Baß, Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 126 f.
  • Wolfram Kaiser: Die Anatomen Heinrich Baß (1690–1754) und Johann Friedrich Cassebohm (1699–1743). In: Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde 63, 1975, 4, ISSN 0012-1010, S. 374–384.
  • Jutta Herde: Die Bedeutung von Heinrich Bass für die Augenheilkunde im 18. Jahrhundert an der Friedrichs-Universität Halle. 2 Teile. In: Aktuelle Augenheilkunde Bd. 19, 1994, ISSN 0323-4932, S. 259–263 und Bd. 20, 1995, S. 27–34.
  • Jutta Herde: Die Anatomie von Georg Daniel Coschwitz und Heinrich Bass in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. In: Rüdiger Schultka, Josef N. Neumann (Hrsg.): Anatomie und anatomische Sammlungen im 18. Jahrhundert. Anlässlich der 250. Wiederkehr des Geburtstages von Philipp Friedrich Theodor Meckel (1755–1803). LIT, Berlin u. a. 2007, ISBN 978-3-8258-9755-0, S. 99–109, (Wissenschaftsgeschichte 1).
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Einzelnachweise

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  1. a b August Hirsch: Baß, Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 126 f.