Niedermurach ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf. Der gleichnamige Hauptort ist Sitz der Gemeindeverwaltung.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 27′ N, 12° 23′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberpfalz | |
Landkreis: | Schwandorf | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Oberviechtach | |
Höhe: | 423 m ü. NHN | |
Fläche: | 29,97 km2 | |
Einwohner: | 1248 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 42 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 92545 | |
Vorwahl: | 09671 | |
Kfz-Kennzeichen: | SAD, BUL, NAB, NEN, OVI, ROD | |
Gemeindeschlüssel: | 09 3 76 148 | |
LOCODE: | DE NMH | |
Gemeindegliederung: | 18 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Bezirksamtstr. 5 92526 Oberviechtach | |
Website: | www.niedermurach.de | |
Erster Bürgermeister: | Martin Prey (Aktive Bürger) | |
Lage der Gemeinde Niedermurach im Landkreis Schwandorf | ||
Geographie
BearbeitenNiedermurach liegt in der Region Oberpfalz-Nord.
Nachbargemeinden
BearbeitenDie Nachbargemeinden (im Uhrzeigersinn) sind: Teunz, Oberviechtach, Dieterskirchen, Schwarzhofen, Altendorf, Guteneck.
Guteneck 7 km |
Teunz 3 km |
Teunz 3 km |
Guteneck 7 km |
Oberviechtach 3 km | |
Altendorf 8 km |
Schwarzhofen 8 km |
Dieterskirchen 5 km |
Gemeindegliederung
BearbeitenDie Gemeinde hat 18 Gemeindeteile[2] (in Klammern ist der Siedlungstyp[3] angegeben):
- Altweichelau (Weiler)
- Braunsried (Weiler)
- Enzelsberg (Dorf)
- Höflarn (Weiler)
- Holmbrunn (Einöde)
- Mantlarn (Weiler)
- Niedermurach (Pfarrdorf)
- Nottersdorf (Dorf)
- Ödhöfling (Einöde)
- Pertolzhofen (Pfarrdorf)
- Reichertsmühle (Weiler)
- Rottendorf (Dorf)
- Sallach (Weiler)
- Schlotthof (Einöde)
- Schwaighof (Einöde)
- Voggendorf (Dorf)
- Wagnern (Dorf)
- Zankendorf (Weiler)
Es gibt die Gemarkungen Pertolzhofen, Niedermurach, Nottersdorf, Rottendorf in Niedermurach und Wagnern.[4]
Geschichte
BearbeitenBis zur Gemeindegründung
BearbeitenMurach wurde zum ersten Male im Jahre 1110 erwähnt. Der Ort war Teil der Kurpfalz und seit 1777 des Kurfürstentums Bayern und bildete eine offene Hofmark der Freiherren von Murach deren Sitz Schloss Niedermurach war. 1818 entstand die heutige politische Gemeinde.
Eingemeindungen
BearbeitenIm Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1972 die Gemeinden Nottersdorf und Wagnern eingegliedert. Am 1. Juli 1972 kamen Pertolzhofen und Rottendorf hinzu.[5] Gleichzeitig erfolgte die Auflösung des Landkreises Oberviechtach. Die Gemeinde Niedermurach gehört seitdem zum neu gebildeten Landkreis Schwandorf, der bis zum 1. Mai 1973 Landkreis Schwandorf in Bayern hieß.
Einwohnerentwicklung
BearbeitenZwischen 1988 und 2018 sank die Einwohnerzahl von 1342 auf 1245 um 97 Einwohner bzw. um 7,2 %.
Jahr | 1961 | 1970 | 1987 | 1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 | 2020 | 2023[6] |
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Einwohner | 1449 | 1425 | 1366 | 1375 | 1369 | 1366 | 1337 | 1293 | 1254 | 1255 | 1245 |
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDie Gemeinderatswahlen seit 2014 ergaben folgende Stimmenanteile und Sitzverteilungen:
Liste | 2020[7] | 2014 | |
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% | Sitze | Sitze | |
Aktive Bürger Niedermurach und Umgebung (ABN) | 39,7 | 5 | 5 |
Wählergemeinschaft Pertolzhofen und Umland (WGP) | 33,1 | 4 | 4 |
Bürgerunion Rottendorf und Umgebung (BUR) | 16,4 | 2 | 2 |
Freie Wählergemeinschaft Nottersdorf und Umland (FWN) | 10,8 | 1 | 1 |
Wahlbeteiligung | 77,0 % |
Bürgermeister
Bearbeiten- 1946–1972: Josef Niederalt
- 1972–1996: Konrad Zeitler
- 1996–2014: Rainer Eiser (WGP)
- 2014– : Martin Prey (ABN)[8]
Verwaltung
BearbeitenDie Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Oberviechtach.
Steuereinnahmen
BearbeitenDie Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2020 868.000 Euro.
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Gespalten; vorne in Rot ein silberner Zickzackbalken; hinten fünfmal gespalten von Silber und Blau.“[9] | |
Baudenkmäler
BearbeitenWirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenWirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
BearbeitenIm Jahr 2020 gab es nach der amtlichen Statistik 123 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 468. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe vier Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2016 61 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1675 ha, davon waren 1300 ha Ackerfläche und 375 ha Dauergrünfläche.
Verkehr
BearbeitenDer Bahnhof Niedermurach lag an der heute stillgelegten Bahnstrecke Nabburg–Schönsee.
Bildung
Bearbeiten2021 gab es folgende Einrichtungen:
- zwei Kindestageseinrichtungen: 37 genehmigte Plätze, 48 betreute Kinder
- eine Volksschule: zwei Lehrkräfte, 47 Schülerinnen und Schüler
Persönlichkeiten
BearbeitenSöhne und Töchter der Gemeinde
Bearbeiten- Alois Gillitzer (1944–2019), deutscher Volksmusiker
- Alois Niederalt (1911–2004), deutscher Politiker (CSU), MdB, Bundesminister für Angelegenheiten des Bundesrates und der Länder
Weitere Persönlichkeiten, die mit Niedermurach in Verbindung stehen
Bearbeiten- Thomas Philipp von Murach († 1584) Besitzer der Hofmark Niedermurach und des Pellerschlosses in Fischbach
- Christoph Gottfried von Murach (1656–1702), Besitzer der Hofmark Niedermurach und Pfleger auf der Burg Obermurach
- Eva Sophie von Murach (1695–1765), Reichsgräfin und Tochter von Christoph Gottfried, Gedenkstein in der Kirche
Bilder
Bearbeiten-
Burgruine Haus Murach (Obermurach) mit Niedermurach
-
Pfarrkirche in Niedermurach (2009)
-
Walpurgiskapelle (Stadt Oberviechtach)
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Burgruine Haus Murach (Obermurach)
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Rottendorf (2012)
Literatur
Bearbeiten- Emma Mages: Oberviechtach. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 61. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1996, ISBN 3-7696-9693-X (Digitalisat).
- Karl-Otto Ambronn: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe II, Heft 3, Landsassen und Landsassengüter des Fürstentums der Oberen Pfalz im 16. Jahrhundert. München 1982, ISBN 3-7696-9932-7.
- Georg Hager: Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern, Oberpfalz und Regensburg. Band II, Einzelband 7: Bezirksamt Oberviechtach. München 1906, Nachdruck ISBN 3-486-50437-1.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Niedermurach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 23. November 2021.
- ↑ Gemeinde Wieseth in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 18. April 2021.
- ↑ Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 29. Januar 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 544.
- ↑ Landratsamt Schwandorf, Amtsblatt 28/2023, Seite 3
- ↑ Gemeinderatswahl Niedermurach 2020 15. März 2020, Amtliches Endergebnis. 26. März 2020, abgerufen am 12. Dezember 2020.
- ↑ Gemeindeorgane. Verwaltungsgemeinschaft Oberviechtach / Gemeinde Niedermurach, abgerufen am 28. September 2020.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Niedermurach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte