Holtorpe
Holtorpe ist der Name eines erloschenen westfälischen Adelsgeschlechts.
Geschichte
BearbeitenDas Geschlecht gehörte zum mindischen Uradel.[1] Die Stammburg der Herren von Holtorpe war Burg Holtrup, eine inzwischen abgegangene Höhenburg bei 112 Meter über NN Höhe auf dem „Schlossberg“ (Burgstätte) oberhalb der Weser in Porta Westfalica-Holtrup.[2][3]
Johann(es) von Holtorpe war 1370–1394 Offizial der Kurie Minden und Generalvikar des Mindener Bischofs Otto III. von Schalksberg.[4][5] 1394–1401 war er Propst von St. Johann in Minden.[6][7]
Gemäß der Grabplatte der Dorothea von Bothmer (1579–1653/9) in der St.-Johannis-Kirche in Bevern war unter den väterlichen Vorfahren der Dorothea eine von Holtorpe, die mit einem von Hasberg verheiratet war. Diese Eheleute lebten vier Generationen vor besagter Dorothea, d. h. im 15. Jahrhundert.[8] Auch am Epitaph für Christoph von Münchhausen († 1559) in der St.-Martini-Kirche in Stadthagen findet sich das Wappen derer von Holtorpe. Hier unter den Vorfahren mütterlicherseits, wonach drei Generationen vor Christoph von Münchhausen, d. h. ebenfalls im 15. Jahrhundert, eine von Holtorpe mit einem von Warpe verheiratet war.[9] Auch das Epitaph für die Eheleute Georg von Holle († 1576) und Gertrud von Horne von 1576 in der Marienkirche in Minden zeigt das Wappen derer von Holtorpe.[10] Offenbar war eine Ururgroßmutter mütterlicherseits von Georg von Holle eine von Holtorpe, die mit einem von Mandelsloh verheiratet war.[11]
Die Familie kommt noch 1491 vor.[1]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: Achtmal von Schwarz und Silber geständert. Auf dem Helm zwei silberne Büffelhörner.[1]
Literatur
Bearbeiten- Max von Spießen: Wappenbuch des Westfälischen Adels, mit Wappengrafiken von Adolf Matthias Hildebrandt, Band 1, Görlitz 1901–1903, S. 73 (uni-duesseldorf.de); Band 2, Görlitz 1903, Tafel 175 (uni-duesseldorf.de).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Spießen (1901–1903), S. 73.
- ↑ Eintrag zur Burg Holtrup in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts
- ↑ Karl Adolf Freiherr von der Horst: Die Rittersitze der Grafschaft Ravensberg und des Fürstenthums Minden, Berlin 1894, S. XV (Google Bücher).
- ↑ Kommunalarchiv Minden, Stadt Minden A III / Urkunden der städtischen Hospitäler, Nr. 24, abgerufen am 29. August 2024.
- ↑ Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Ostwestfalen-Lippe, L 4 A / Stift St. Marien Lemgo, Nr. 275, abgerufen am 29. August 2024.
- ↑ Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Westfalen, F 004u / Grafschaft Schaumburg / Urkunden, Nr. 9, abgerufen am 29. August 2024.
- ↑ Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Westfalen, D 353u / Kollegiatstift St. Johannis, Minden / Urkunden, Nr. 3, abgerufen am 29. August 2024.
- ↑ Inschriftenkatalog Landkreis Holzminden, Nr. 239 Bevern, St. Joannis auf inschriften.net, abgerufen am 29. August 2024.
- ↑ Inschriftenkatalog Landkreis Schaumburg, Nr. 188 Stadthagen, St. Martini auf inschriften.net, abgerufen am 29. August 2024.
- ↑ Inschriftenkatalog Stadt Minden, Nr. 97 St. Marien auf inschriften.net, abgerufen am 29. August 2024.
- ↑ Karl Adolf Freiherr von der Horst: Nachträge zu den Rittersitzen der Grafschaft Ravensberg und des Fürstenthums Minden, in: Vierteljahrsschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Hrsg. Verein Herold in Berlin, 27. Jg., Berlin 1899, S. 118 (Google Bücher).