Kawekaweau-Gecko
Der Kawekaweau-Gecko (Gigarcanum delcourti, Synonym: Hoplodactylus delcourti) ist eine ausgestorbene Geckoart aus Neuseeland. Mit einer Gesamtlänge von über 60 cm gilt er als die größte Geckoart, die jemals entdeckt worden ist.
Kawekaweau-Gecko | ||||||||||||
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Kawekaweau-Gecko (Gigarcanum delcourti) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Gigarcanum | ||||||||||||
Heinicke et al., 2023 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Gigarcanum delcourti | ||||||||||||
(Bauer & Russell, 1986) |
Geschichte
BearbeitenDer Kawekaweau-Gecko ist bisher nur von einem einzigen Belegexemplar, dem männlichen Holotypus bekannt; er trägt die Exemplarnummer MMNH 1985-38 und ist durch Trocknen konserviert worden. Er wurde von Garth Underwood, Anthony Russell und Alain Delcourt in den Sammlungen des Musée d’Histoire Naturelle de Marseille entdeckt, wo der Gecko lange Zeit ohne genaue Beschriftung aufbewahrt wurde. Tatsächlich war das Exemplar jahrelang öffentlich ausgestellt, bis seine Bedeutung erkannt wurde. Die Erstbeschreibung erfolgte dann 1986 durch Bauer und Russell. Das Artepitheton delcourti ehrt Alain Delcourt.[1]
Wegen der fehlenden Beschriftungen können keine Aussagen über das Fundjahr oder die genaue Herkunft der Art gemacht werden; wahrscheinlich gelangte das Exemplar im 19. Jahrhundert in die Sammlung des Museums.[1]
Herkunft
BearbeitenGenaue Angaben zur Verbreitung sind nicht möglich. Jedoch kommen die anderen, verwandten Hoplodactylus-Arten nur in Neuseeland vor, und in den Geschichten der Maori kommt eine Riesenechse namens kawekaweau vor. Dieser ist vermutlich von Gigarcanum delcourti inspiriert. Somit kann das Verbreitungsgebiet auf Neuseeland eingegrenzt werden.[2]
Merkmale
BearbeitenDas bisher einzige bekannte Exemplar weist eine Kopf-Rumpf-Länge von 37 cm auf. Der Kopf ist recht kurz und breit, die Schnauze ist flach. Der Rumpf ist kräftig gebaut, der Gecko hatte kurze Beine. Der Schwanz ist 25,2 cm lang und im Querschnitt zylindrisch. Die Schuppen sind recht klein und körnig.[1]
Das Belegexemplar von Gigarcanum delcourti ist gelblich-braun und ist mit dunklen rötlich-braunen Längsstreifen auf der Körperoberseite gezeichnet. Die Färbung wurde bei der wenig schonenden Konservierungsmethode wahrscheinlich stark verändert – im Leben war der Gecko wohl hellbraun mit dunkelroten Längsstreifen und einer cremefarbenen Körperunterseite.[1]
Aussterben
BearbeitenDie IUCN klassifiziert den Kawekaweau-Gecko in die Kategorie „ausgestorben“ (extinct), da außer dem Typusexemplar keine weitere Exemplare bekannt geworden sind. Das wahrscheinlich in die Mitte des 19. Jahrhunderts fallende Aussterben[3] ist einerseits auf den Verlust der Wälder durch Rodung zurückzuführen, andererseits auf die von europäischen Siedlern in Neuseeland eingeführten Ratten, die den Jungtieren des Kawekaweau-Geckos nachstellten.[2]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d Aaron M. Bauer, Anthony P. Russell: Hoplodactylus delcourti n. sp. (Reptilia: Gekkonidae), the largest known gecko. In: New Zealand Journal of Zoology. Bd. 13, Nr. 1, 1986, ISSN 0301-4223, S. 141–148, doi:10.1080/03014223.1986.10422655, Digitalisat (PDF; 1,9 MB) ( vom 2. Februar 2014 im Internet Archive).
- ↑ a b Aaron M. Bauer, Anthony P. Russell: Hoplodactylus delcourti (Reptilia:Gekkonidae) and the Kawekaweau of Maori Folklore. In: Journal of Ethnobiology. Bd. 7, Nr. 1, 1987, ISSN 0278-0771, S. 83–91, Digitalisat (PDF; 1,4 MB) ( vom 7. November 2013 im Internet Archive).
- ↑ Hoplodactylus delcourti in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2010. Eingestellt von: World Conservation Monitoring Centre, 1996. Abgerufen am 24. November 2014.
Weblinks
Bearbeiten- Gigarcanum delcourti In: The Reptile Database
- Hoplodactylus delcourti in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2010. Eingestellt von: World Conservation Monitoring Centre, 1996. Abgerufen am 24. November 2014..
- New Zealand Lizards (skinks & geckos)