Hunoldstal

Ortsteil von Schmitten im Hochtaunuskreis
(Weitergeleitet von Hundstall)

Hunoldstal (vor 1950 Hundstall) ist ein Ortsteil der Gemeinde Schmitten im Taunus im südhessischen Hochtaunuskreis.

Hunoldstal
Wappen von Hunoldstal
Koordinaten: 50° 18′ N, 8° 28′ OKoordinaten: 50° 18′ 5″ N, 8° 27′ 43″ O
Höhe: 392 (357–504) m ü. NN
Fläche: 2,22 km²[1]
Einwohner: 415 (31. Dez. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 187 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 1972
Postleitzahl: 61389
Vorwahl: 06084
Hunoldstal
Hunoldstal

Geographie

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Hunoldstal liegt im Weiltal des östlichen Hintertaunus auf einer Höhe von 357 bis 504 Metern über Normalnull. Auf einer Fläche von 222 Hektar hat Hunoldstal eine Einwohnerzahl von 434 (Stand: September 2006).

Geschichte

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Namensherkunft

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Seit 1950 trägt der Ort den Namen Hunoldstal.[3] Die bisherige Bezeichnung Hundstall wurde als anstößig empfunden. In Dokumenten aus früheren Jahrhunderten wird der Name in einer Vielzahl von Varianten genannt. So sind zum Beispiel überliefert: Hündestal (1424), Hondestal (1450), Hundestall (1437), Hoinstal (1477), Heymstall (1516), Hunstalln (1529), Hendstal (1570), Hundstall (1682).[4]

Der heutige Name Hunoldstal ist jedoch keine dokumentierte historische Namensform, sondern eine Neuschöpfung.

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Hunoldstal erfolgte unter dem Namen Hundisdal im Jahr 1310 in einem Güterverzeichnis des Klosters Thron.[5]

Die Ortschaft war zum Stockheimer Obergericht gehörig und Filialgemeinde von Rod am Berg. In allen Urkunden, die die Gemeinde erwähnen, ist sie zusammen mit der Nachbarortschaft Brombach genannt. Für das 16. Jahrhundert ist im Ort eine Schmiede nachgewiesen, von der die Herren von Stockheim Abgaben erhielten.

Im 13. Jahrhundert gehörte Hunoldstal zum Herrschaftsbereich der Grafen von Diez, später kam Hunoldstal zu Nassau-Usingen.

Hunoldstal war bis zum freiwilligen Zusammenschluss im Zuge der Gebietsreform in Hessen zum 1. April 1972 mit Schmitten und weiteren bis dahin selbstständigen Gemeinden eigenständig und ist seither ein Ortsteil der Gemeinde Schmitten.[6] Ortsbezirke nach der Hessischen Gemeindeordnung wurden in Schmitten nicht gebildet.

Staats- und Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten, in denen Hunoldstal lag, und deren nachgeordnete Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[5][7]

Bevölkerung

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Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Hunoldstal 402 Einwohner. Darunter waren 18 (4,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 51 Einwohner unter 18 Jahren, 180 zwischen 18 und 49, 81 zwischen 50 und 64 und 90 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 174 Haushalten. Davon waren 42 Singlehaushalte, 60 Paare ohne Kinder und 54 Paare mit Kindern, sowie 12 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 36 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 114 Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]

Einwohnerentwicklung

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Hunoldstal: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2021
Jahr  Einwohner
1834
  
134
1840
  
139
1846
  
128
1852
  
121
1858
  
108
1864
  
119
1871
  
116
1875
  
117
1885
  
122
1895
  
126
1905
  
131
1910
  
135
1925
  
133
1939
  
122
1946
  
178
1950
  
166
1956
  
148
1961
  
183
1967
  
220
1970
  
221
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
402
2021
  
415
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[5]; Gemeinde Schmitten; Zensus 2011[8]

Historische Religionszugehörigkeit

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• 1885: 116 evangelische (= 95,08 %), 3 katholische (= 2,46 %), 3 anderes christliche-konfessionelle (= 2,46 %) Einwohner[5]
• 1961: 172 evangelische (= 93,99 %), 6 katholische (= 3,28 %) Einwohner[5]

Das Wappen wurde der damals selbstständigen Gemeinde Hunoldstal 1954 verliehen. Es zeigt im grünen Feld schräggekreuzt eine silberne Axt und eine silberne Rodhacke, von vier goldenen Ähren bewinkelt. Axt und Ähren sollen die Entstehung des Ortes durch Rodung des Waldes symbolisieren.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Kulturdenkmäler

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Backes Hunoldstal
 
Schützenhaus Hunoldstal

Das alte 1845 errichtete gemeinschaftliche Backhaus („Backes“) ist immer noch funktionstüchtig.

Für die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Hunoldstal.

Der Schützenverein 1903 Finsternthal-Hunoldstal e. V. betreibt das Schützenhaus, das – neben dem Bürgerhaus – Zentrum des gemeindlichen Lebens ist.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Auch wenn im Gewerbegebiet Vor dem Nesselberg eine Reihe von gewerblichen Unternehmen angesiedelt sind, ist Hunoldstal doch eher ein Wohnort. Die meisten Einwohner pendeln in das Rhein-Main-Gebiet zur Arbeit.

Haus der Sieben Brüder

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Die Stationäre Jugendhilfe Haus der Sieben Brüder bietet ein vollstationäres pädagogisches Betreuungsangebot „über Tag und Nacht“ auf der Grundlage des SGB VIII, Hilfen zur Erziehung gem. §§ 27, 34, auch in Verbindung mit §§ 35a und 41 und 42. Insgesamt werden 30 Jugendliche im Auftrag des Hochtaunuskreises betreut. Jedem Jugendlichen steht ein Einzelzimmer zur Verfügung. Die Gesamtgruppe ist in vier Betreuungsgruppen unterteilt, jede Gruppe wird von zwei Betreuern betreut. Es können sowohl weibliche als auch männliche Jugendliche aufgenommen werden. Das Gebäude wurde 1975 errichtet.

Tourismus

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Durch Hunoldstal führt der Weiltalweg, der von Wanderern und Fahrradfahrern aus dem ganzen Rhein-Main-Gebiet aufgesucht wird.

Das Restaurant und Café Zum Feldbergblick sowie das Restaurant Schmiede bieten dem Gast die Möglichkeit zur Einkehr.

Persönlichkeiten

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  • Rudolf Harms (1901–1984), Schriftsteller, Journalist, Filmkritiker und Biograf
  • Ivan Rebroff (1931–2008), Sänger, lebte auf dem Anwesen Burg Weilstein zwischen Hunoldstal und Treisberg[9]
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Einzelnachweise

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  1. Ortsteile in Schmitten. Gemeindeverwaltung Schmitten, abgerufen am 17. Januar 2022.
  2. Gemeinde Schmitten
  3. Änderung des Gemeindenamens Hundstall in Hunoldstal, Landkreis Usingen, Reg.-Bezirk Wiesbaden vom 2. November 1950. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1950 Nr. 46, S. 471, 877 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,2 MB]).
  4. Waldemar Müller: 50 Jahre Ortsnamen „Hunoldstal“. In: Hochtaunusblätter. Bd. 16, 2003, S. 20–23
  5. a b c d e Brombach, Hochtaunuskreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  6. Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, OCLC 180532844, S. 272.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 22 und 112, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/statistik.hessen.de
  9. Info: Auf Burg Weilstein gaben sich Stars die Klinke in die Hand; in: Taunuszeitung vom 27. Februar 2018