Gelbgestreifter Erlen-Spanner

Art der Gattung Hydrelia
(Weitergeleitet von Hydrelia flammeolaria)

Der Gelbgestreifte Erlen-Spanner (Hydrelia flammeolaria), auch Gelbgewellter Erlen-Blattspanner[1] oder Kätzchenspanner[2] genannt, ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Spanner (Geometridae).

Gelbgestreifter Erlen-Spanner

Gelbgestreifter Erlen-Spanner (Hydrelia flammeolaria)

Systematik
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Spanner (Geometridae)
Unterfamilie: Larentiinae
Tribus: Asthenini
Gattung: Hydrelia
Art: Gelbgestreifter Erlen-Spanner
Wissenschaftlicher Name
Hydrelia flammeolaria
(Hufnagel, 1767)

Merkmale

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Die Falter haben eine Flügelspannweite von 17 bis 18 Millimeter[3] (16 bis 20 Millimeter[4]). Die Vorderflügel sind hellgelb und haben zahlreiche ockergelbe oder orangebraune, stark gewellte bis gezackte, verhältnismäßig breite Querlinien sowie einem kleinen braunen Diskalfleck. Der Saum weist keine Linien oder Monde auf. Die Dicke und die Farbe der Querlinien können etwas variieren. Bergmann deutet die Formen mit breiten Querlinien, die zu Binden verschmelzen und die Grundfarbe weitgehend überdecken (f. confluens Hoffmann) als Feuchtigkeitsformen. Bei den Trockenheitsformen sind die Linien schärfer gezeichnet und etwas blasser.

Raupe und Puppe

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Die schlanke Raupe ist annähernd zylinderförmig und hat deutliche Segmenteinschnitte. Sie ist hellgrün gefärbt, die Segmenteinschnitte sind weißlich.[5]

Geographische Verbreitung und Lebensraum

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Die Art ist von der Iberischen Halbinsel und den Britischen Inseln im Westen über Mittel- und Osteuropa, Sibirien bis in den Russischen Fernen Osten, Nordostchina und Japan verbreitet. Die Nordgrenze der Verbreitung verläuft durch das nördliche Fennoskandien, die Südgrenze über das südliche Südeuropa bis zum Balkan.

Die Art bevorzugt feuchte Laubwälder, aber auch trockene Wälder und Gebüsche, Hecken und Gehölzstreifen an kalkreichen Hängen, felsige Halbtrockenrasen und Steppenheiden.[6] Sie kommt auch in Gärten und Parklandschaften vor.[7] In den Alpen steigt die Art bis auf 1600 Meter an.[5] (bzw. 2000 Meter[8]).

Lebensweise

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Der Gelbgestreifte Erlen-Spanner bildet eine Generation pro Jahr, deren Falter in Mitteleuropa von Mitte Mai bis Anfang August (Schwerpunkt Mitte Juni bis Mitte/Ende Juli) fliegen.[6][9] Die Falter sind nachtaktiv und ruhen tagsüber in der Vegetation, können aber leicht aufgescheucht werden. Nachts kommen sie zum Licht. Die oligophagen Raupen ernähren sich hauptsächlich von Erlenblättern (Alnus). An der Unterseite der Blätter spinnen sie Fäden vom Blattstiel bis zur Blattspitze, sodass das Blatt etwas gebogen wird. Die Raupen verstecken sich tagsüber lang ausgestreckt entlang der Mittelrippe zwischen den Fäden und der Blattunterseite. Nachts kommen sie aus diesem Versteck bzw. werden aktiv und fressen das weiche Blattmaterial zwischen den Seitenrippen. In der Literatur werden folgende Raupennahrungspflanzen genannt: Grau-Erle (Alnus incana), Ahorne (Acer), namentlich Spitzahorn (Acer platanoides), Feldahorn (Acer campestre), Birken (Betula), Linden (Tilia), Rotbuche (Fagus sylvatica), Sal-Weide (Salix caprea).

Die Puppe überwintert.

Systematik und Taxonomie

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Die Art wurde von als Phalaena flammeolaria erstmals wissenschaftlich beschrieben.[10] Sie wird heute allgemein zur Gattung Hydrelia Hübner, 1825 gestellt. In älteren Arbeiten ist die Art auch unter dem jüngeren Synonym Geometra luteata Denis & Schiffermüller, 1775 zu finden (z. B. bei Eckstein[2]). Aufgrund der Variabilität scheidet Leraut (2009) folgende formae[11] aus:

  • f. confluens Hoffmann, 1917: die mittleren Querlinien fließen unterhalb der Mitte zu einer Binde zusammen
  • f. luteosignata Lempke, 1950: auf dem Vorderflügel sind die Querlinien dunkelgelb anstatt gelbbraun, daher sind diese Exemplare weniger kontrastreich
  • f. brunneosignata Lempke, 1969: die Querlinien sind dunkelbraun anstatt gelbbraun
  • f. fasciata Lempke, 1969. die Querlinien begrenzen ein breites Querband auf Vorder- und Hinterflügeln.

Gefährdung

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Die Art ist weit verbreitet und gebietsweise häufig. Sie gilt in Deutschland als nicht gefährdet.[1]

Einzelnachweise

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  1. a b Rote Listen bei Science4you
  2. a b Karl Eckstein: Die Schmetterlinge Deutschlands, 4. Band, Die Spanner und die bärenartigen Falter. K. G. Lutz Verlag, Stuttgart, 1923 (S. 28, als Larentia luteata)
  3. Leraut (2009: S. 729)
  4. Skou (1986: S. 208/9)
  5. a b Forster & Wohlfahrt (1971: S. 139)
  6. a b Ebert (2001: S. 495-7)
  7. Manfred Koch, Wolfgang Heinicke, Bernd Müller: Wir bestimmen Schmetterlinge. Band 4: Spanner. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Neumann, Leipzig/Radebeul 1976, DNB 780451570, S. 154–155.
  8. Karl Vorbrodt und Johannes Müller-Rutz: Die Schmetterlinge der Schweiz. Band 2 (inkl. 2. Nachtrag). Druck und Verlag K.J.Wyss, Bern. 1914
  9. Bergmann (1955: S. 523-5)
  10. IV. Fortsetzung der Tabelle von den Nachtvögeln, welche die 3te Art derselben, nehmlich die Spannenmesser (Phalaenas Geometras Linnaei) enthält S. III. Band p.393. – Berlinisches Magazin, 4(5): 504-527, Berlin 1767 Online bei SUB Göttingen (S. 510)
  11. formae sind lediglich informelle Bezeichnungen ohne Status in der zoologischen Nomenklatur.

Literatur

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  • Arno Bergmann: Die Großschmetterlinge Mitteldeutschlands. Band 5/1: Spanner. Verbreitung, Formen und Lebensgemeinschaften. Urania-Verlag, Jena 1955, DNB 450378403.
  • Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 8. Nachtfalter VI (Geometridae 1. Teil). Ulmer Verlag Stuttgart 2001. ISBN 3-8001-3497-7
  • Patrice Leraut: Moths of Europe. Volume II. Geometrid moths. NAP Editions 2009, ISBN 978-2-913688-09-4
  • Walter Forster, Theodor A. Wohlfahrt: Die Schmetterlinge Mitteleuropas. Band 5: Spanner. (Geometridae). Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1981, ISBN 3-440-04951-5.
  • Peder Skou: The geometroid moths of North Europe (Lepidoptera, Drepanidae and Geometridae). 348 S., Leiden, Brill, 1986 Online bei GoogleBooks

Anmerkung

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Commons: Hydrelia flammeolaria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien