Institut für Chemie und Biologie des Meeres
Das Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg ist ein meereskundliches Institut in Niedersachsen.[2]
Institut für Chemie und Biologie des Meeres der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg — ICBM | |
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Schornstein des neuen Tiefseeforschungsschiffs SONNE mit ICBM-Logo | |
Träger: | Land Niedersachsen (im Rahmen der Universität Oldenburg) |
Bestehen: | seit 1987 |
Mitgliedschaft: | KDM, Nordwestverbund Meeresforschung e. V. |
Standort der Einrichtung: | Oldenburg |
Außenstellen: | Wilhelmshaven, Spiekeroog |
Art der Forschung: | Fächerübergreifende Grundlagenforschung, Modellierung, angewandte Forschung v. a. im Bereich Meerestechnik mit Schwerpunkt Sensorik |
Grundfinanzierung: | ca. 50 % Land, ca. 50 % Drittmittel |
Leitung: | Ralf Rabus (Direktor)[1] |
Mitarbeiter: | ca. 150 |
Anmerkung: | drei Forschungsboote/-schiffe (OTZUM, NAVICULA, ZEPHYR), unbemannte Dauermessstation südwestlich Spiekeroog; Heimatinstitut des neuen Tiefsee-Forschungsschiffes „SONNE“ |
Homepage: | www.icbm.de |
Beheimatet ist das ICBM auf dem Campus Wechloy in Oldenburg mit Außenstandorten in Wilhelmshaven (Lage ) und auf Spiekeroog (in Anlehnung an das Nationalparkhaus Wittbülten auf dem Gelände der Hermann Lietz-Schule[3]). Es betreibt u. a. die Hydrographische Messstation Spiekeroog[4] sowie mehrere Forschungsschiffe[5] und ist das Heimatinstitut des im November 2014 in Dienst gestellte Forschungsschiffs Sonne des BMBF.[6]
Leitbild und Forschung
BearbeitenDas ICBM ist sowohl in der Grundlagenforschung als auch im angewandten Bereich der Meeres- und Umweltwissenschaften tätig. Die vielfältigen Zusammenhänge mariner Umweltsysteme sollen durch fachübergreifende Forschung verstanden werden.
Zentrale Forschungsbereiche sind marine Stoffkreisläufe und Energieflüsse sowie die funktionelle Rolle der Lebensvielfalt im Meer, insbesondere in Küstengewässern weltweit, aber auch in den Ozeanen.
Die modellierende Charakterisierung der verschiedenen Umweltsysteme wird am ICBM getragen von hochauflösender Analytik und eigenen Entwicklungen im Bereich der marinen Sensorik.
Zum Verständnis der vielfältigen Zusammenhänge will das ICBM die fachübergreifende Forschung fördern. Das Institut gliedert sich in drei Abteilungen mit insgesamt 18 Arbeitsgruppen:[7]
- Abteilung Geochemie und Analytik
- Abteilung Biologie und Ökologie
- Abteilung Physik und Modellierung
Universitäre Ausbildung
BearbeitenDie Studienprogramme des ICBM sind eingebunden in die Forschungsaktivitäten und bestehen aus einem umweltwissenschaftlichen Bachelor-Studiengang mit meereswissenschaftlichen, umweltwissenschaftlichen und landschaftsökologischen Anteilen sowie vier Masterstudiengängen. Neben dem Fachmaster in Marinen Umweltwissenschaften sind dies der englischsprachige Studiengang Microbiology, die Umweltmodellierung und die Marine Sensorik.[8] Einen für den Bereich Meerestechnik grundlegenden Bachelor-Studiengang bietet die Jade Hochschule in Zusammenarbeit mit dem ICBM an. Das ICBM ist ERASMUS-Austauschpartner.
Geschichte
BearbeitenDer Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kunst genehmigte im Juli 1987 die Einrichtung des ICBM als Kooperation der Fachbereiche Mathematik, Biologie, Physik und Chemie.[9] 1991 wurde das ICBM als zentrale Einrichtung der Universität Oldenburg genehmigt. Der 1990 in Wilhelmshaven gegründete und institutionell aus landesmitteln finanzierte Verein Zentrum für Flachmeer-, Küsten- und Meeresumweltforschung e. V. – Forschungszentrum Terramare wurde mit seinem 1994[10] eingeweihten Forschungszentrum 2008 in das ICBM eingegliedert.[11]
Das Institut wird von Ralf Rabus geleitet.[1]
Ehemalige Direktoren des ICBM sind:
- Wolfgang E. Krumbein, Mikrobiologe
- Ulrich Kattmann,
- Hans Joachim Schellnhuber (1992), Physiker
- Bruno Eckhardt, 1992 bis 1996 Professor für Physik in Oldenburg
- Wolfgang Ebenhöh,
- Heribert Cypionka,
- Meinhard Simon,
- Hans-Jürgen Brumsack, ehemaliger Professor für Mikrobiogeochemie in Oldenburg
- Ulrike Feudel, Professorin für Theoretische Physik und Komplexe Systeme in Oldenburg
- Jürgen Rullkötter, Professor für Organische Geochemie in Oldenburg
- Helmut Hillebrand, Biologe
- Bernd Blasius,
- Oliver Zielinski (2017–2019), Physiker, Direktor des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung in Warnemünde
- Thorsten Dittmar, Professor für Marine Geochemie in Oldenburg
- Heinz Wilkes, Professor für Organische Geochemie in Oldenburg
Kooperationen und Mitgliedschaften
BearbeitenDas ICBM kooperiert mit dem Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie und dem MARUM, beide in Bremen, dem Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven sowie Senckenberg am Meer und der Jade Hochschule, beide in Wilhelmshaven. Das ICBM ist Mitglied im Konsortium Deutsche Meeresforschung und im Nordwestverbund Meeresforschung e. V.[12] Das ICBM ist ebenfalls Mitglied in der Deutschen Allianz für Meeresforschung.
Literatur
Bearbeiten- Jürgen Rullkötter: Vom Kuckucksei zum Leuchtturm: Meeresforschung an der Universität Oldenburg. Isensee, Oldenburg 2016, ISBN 978-3-7308-1274-7.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Institutsgeschichte auf icbm.de, abgerufen am 7. Januar 2024.
- ↑ Institut für Chemie und Biologie des Meeres, Universität Oldenburg, Konsortium Deutsche Meeresforschung, abgerufen am 15. Mai 2018.
- ↑ Forschungszentrum Wittbülten, www.nationalparkhaus-wittbuelten.de, abgerufen am 15. Mai 2018.
- ↑ Messstation Spiekeroog auf icbm.de, abgerufen am 15. August 2013.
- ↑ Forschungsboote & -schiffe auf icbm.de, abgerufen am 15. August 2013.
- ↑ Tiefseeforschungsschiff "Sonne" auf icbm.de, abgerufen am 15. August 2013.
- ↑ Arbeitsgruppen des ICBM, abgerufen am 15. August 2013.
- ↑ Studiengänge auf icbm.de, abgerufen am 19. März 2014.
- ↑ Deutsche Universitätszeitung, Band 43, 1987, Ausgaben 13–24, Seite 31.
- ↑ Chronologie der Stadt Wilhelmshaven, wilhelmshaven.de, abgerufen am 15. Mai 2018.
- ↑ Jadestadt wird Universitätsstadt: Projekte der Uni Oldenburg für Wilhelmshaven – Kooperation. In: Nordwest-Zeitung, 5. Januar 2008.
- ↑ Projektpartner auf icbm.de, abgerufen am 15. August 2013.