Nordostiberische Schrift

Antikes Schriftsystem
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Die Nordostiberische Schrift, auch Iberische Schrift genannt, ist eine von mehreren eng miteinander verwandten Silbenschriften der althispanischen Schriften, die vor und zu Beginn der römischen Herrschaft auf der Iberischen Halbinsel benutzt wurden.

Schriften im vorröm. Spaniens. Althispanische Schriften
Nordostiberischer Zeichensatz, 37 Buchstaben, 4. – 3. Jh. vor Chr.
Nordostiberischer Zeichensatz, 28 Buchstaben, 2. – 1. Jh. vor Chr.
Bleiblech von Ullastret (Girona), 4. Jh. v. Chr.
Stele von Badalona
Bleiblech von Castellet de Bernabé (Llíria, Valencia).

Anwendung

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Die Nordostiberische Schrift wurde im vierten bis letzten vorchristlichen Jahrhundert im Nordosten der iberischen Halbinsel zur Aufzeichnung der Sprache der Iberer benutzt.

Charakteristik

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Die Zeichen stellen teils offene Silben aus Verschlusslaut und Vokal dar, teils Einzellaute. Ob sie direkt oder auf dem Umweg über griechische Buchstaben auf phönizische Vorbilder zurückgehen, ist unklar. Die Schrift wurde ganz überwiegend von links nach rechts geschrieben. Es gibt eine ältere Variante (4. und 3. Jahrhundert), die stimmhafte und stimmlose Verschlusslaute unterscheidet, und eine jüngere, die dies nicht tut. Die Nordostiberische Schrift ist die am besten erforschte der vorrömischen Silbenschriften der Halbinsel.

Verwandte Schriften

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Keltiberische Schrift

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Eine nur wenig abgewandelte Form war auf die Erfordernisse der Keltiberischen Sprache abgestimmt und wird als Keltiberische Schrift bezeichnet.

Südostiberische Schrift

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Die Südostiberische Schrift wurde im heutigen Andalusien benutzt. Sie ist erst unvollständig erforscht.

Südlusitanische Schrift

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Die Südlusitanische Schrift (Tartessische oder Südwestliche Schrift) hat große Ähnlichkeit zur Südostiberischen Schrift.

Gräko-Iberisches Alphabet

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Das Gräko-Iberische Alphabet, im Bereich der heutigen Provinzen Murcia und Alicante benutzt, diente ebenfalls der Aufzeichnung der Sprache der Iberer, war aber ein nur leicht verändertes griechisches Alphabet, also keine Silbenschrift. Sie wurde immer von links nach rechts geschrieben.

Literatur

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  • José Antonio Correa: Los semisilabarios ibéricos: algunas cuestiones. In: ELEA. 4, 2004, ZDB-ID 252258-5, S. 75–98.
  • Joan Ferrer i Jané: Novetats sobre el sistema dual de diferenciació gràfica de les oclusives sordes i sonores (Memento vom 15. Februar 2012 im Internet Archive) (PDF; 244 kB). In: Palaeohispanica. 5, 2005, ISSN 1578-5386, S. 957–982.
  • Javier de Hoz Bravo: La recepción de la escritura en Hispania como fenómeno orientalizante. In: Sebastián Celestino Pérez (Hrsg.): El periodo orientalizante. Actas del III Simposio Internacional de Arqueología de Mérida – Protohistoria del Mediterráneo Occidental. Band 1. Consejo Superior de Investigaciones Científicas, Madrid 2005, ISBN 84-00-08346-6, S. 363–380 (Anejos de Archivo Español de Arqueología 35).
  • Michel Lejeune: D'Alcoy a Espanca. Réflexions sur les écritures paléo-hispaniques. In: Michel Lejeune: Notice biographique et bibliographique. Centre International de Dialectologie Générale, Leuven 1993, ISBN 2-87723-102-X, S. 53–86 (Biobibliographies et exposés 3).
  • Jesús Rodríguez Ramos: Análisis de epigrafía íbera. Universidad del País Vasco u. a., Vitoria-Gasteiz 2004, ISBN 84-8373-678-0, (Veleia Anejos Series minor 22).
  • Ulrich Schmoll: Die sudlusitanischen Inschriften. Harrassowitz, Wiesbaden 1961.
  • Jürgen Untermann (Hrsg.): Monumenta Linguarum Hispanicarum. Reichert, Wiesbaden,
  • Javier Velaza: La escritura en la península ibérica antigua. In: J. Bartolomé: La escritura y el libro en la antigüedad. Sociedad Española de Estudios Clásicos u. a., Madrid 2004, ISBN 84-7882-547-9, S. 95–114.