Émile Idée

französischer Radrennfahrer
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Émile Idée (* 19. Juli 1920 in Nouvion-le-Comte; † 30. Dezember 2024[1] in Marolles-en-Brie, Seine-et-Marne) war ein französischer Radrennfahrer.

Émile Idée
Émile Idée
Émile Idée
Zur Person
Spitzname Roi de Chevreuse
Geburtsdatum 19. Juli 1920
Sterbedatum 30. Dezember 2024
Nation Frankreich Frankreich
Disziplin Straße / Bahn
Karriereende 1952
Verein(e) / Renngemeinschaft(en)
AC Boulogne-Billancourt
Vélo-Club Levallois
Internationale Team(s)
1941–1946
1947
1948–1952
Alcyon Dunlop
La Perle Hutchinson
Peugeot Dunlop
Letzte Aktualisierung: 31. Dezember 2024

Sportliche Laufbahn

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Émile Idée, der als „eleganter Fahrer“ galt, war Profi-Radrennfahrer von 1941 bis 1952 und gehörte in diesen Jahren zu den erfolgreichsten französischen Berufsfahrern, wenn auch seine Karriere vom Zweiten Weltkrieg beeinträchtigt wurde.[2] Zwei Mal – 1942 und 1947 – wurde er französischer Meister im Straßenrennen; 1947 zunächst nur Zweiter, bis sich herausstellte, dass der Erstplatzierte Paul Néri nicht die französische Staatsbürgerschaft besaß.[3] Fünf Mal – 1940, 1942, 1943, 1947 und 1949 – gewann er das zweitägige Etappenrennen Critérium National und hielt somit gemeinsam mit Raymond Poulidor und Jens Voigt den Rekord. Diese Siege brachten ihm den Beinamen Roi de Chevreuse ein, da das Rennen im Vallée de Chevreuse ausgetragen wurde.[2] 1942 gewann er das Einzelzeitfahren Grand Prix des Nations sowie Paris–Reims. Bei den Straßenradsport-Weltmeisterschaften 1949 in Kopenhagen belegte er Rang elf, bei den Weltmeisterschaften im Jahr darauf wurde er Achter. 1941 und 1942 wurde er zudem französischer Vize-Meister in der Einerverfolgung auf der Bahn. 1944 siegte er im Eintagesrennen Circuit de Paris. 1947 wurde Idée Zweiter beim Großen Preis der Nationen für Radrennfahrer hinter Fausto Coppi.[4] 1948 dominierte er lange Zeit Paris–Roubaix, um schließlich nach einem Sprint auf der Radrennbahn von Roubaix von Rik Van Steenbergen geschlagen zu werden. Im Jahr darauf belegte er bei den Weltmeisterschaften im Straßenrennen Platz elf.

Dreimal startete Idée bei der Tour de France; bei der Austragung im Jahre 1949 gewann er eine Etappe, gab allerdings später auf, wie bei seinen beiden Teilnahmen zuvor. Als er sich während der Zeit der deutschen Besatzung in Frankreich weigern wollte, am Circuit de France, einer Ersatzveranstaltung für die Tour, teilzunehmen, drohte ihm der Organisator Jean Leulliot mit der Gestapo, wie er später berichtete.[5][6]

Erschüttert vom tödlichen Sturz seines Schwagers und Freundes Camille Danguillaume im Juni 1950 fuhr Émile Idée im Frühjahr 1951 seine letzten Rennen und entschied eine Etappe von Paris–Nizza für sich.[3]

Ende 1950 ernannte der Französische Radsportverband Émile Idée zum Delegierten für die Zusammenarbeit mit der neugegründeten Union der Berufsfahrer.[7]

Nach dem Sport

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Nach dem Ende seiner aktiven Radsportlaufbahn führte Idée einen Fahrradhandel in Dijon. Bis in die 2010er Jahre hinein hielt er sich auf einem Hometrainer fit.[6]

Eine weitere Leidenschaft von ihm waren Rennpferde, denen er sich bis in die 1980er Jahre als Trainer und Jockey widmete.[2] Zahlreiche Mitglieder seiner Familie sind im Pferdesport als Jockey oder Trainer aktiv, darunter etwa sein Urenkel Nicolas Bazire, der 2022 mit 21 Jahren jüngster Sieger des Trabrennens Prix d’Amérique wurde.[8][9]

Im Juli 2020 feierte Émile Idée seinen 100. Geburtstag. Er war neben Jacques Marinelli der letzte überlebende Teilnehmer der Tour de France 1948. Am 30. Dezember 2024 starb er im Alter von 104 Jahren. Die italienische Website tuttobiciweb überschrieb ihren Nachruf auf Idée mit „Der letzte Radsport-Held einer anderen Ära“.[10]

1940

  • Critérium National de la Route

1942

  •   Französischer Meister – Straßenrennen
  • Paris–Reims
  • Grand Prix de Provence

1943

  • Grand Prix de Provence

1944

  • Circuit de Paris

1947

1948

1949

1950

  • Cote de Gourdon

1951

Grand Tours

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Commons: Émile Idée – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Vainqueur d'une étape du Tour de France en 1949, Emile Idée est mort à 104 ans. In: L'Équipe. 30. Dezember 2024, abgerufen am 1. Januar 2025 (französisch).
  2. a b c Udo Witte: Campionissimo, Monsieur Chrono, Kannibale & Co.: Profi-Straßenradrennen nach 1945. Band 1: 1946–1959. BoD, 2015, ISBN 978-3-7357-7495-8, S. 105.
  3. a b Émile Idée, l’amplitude d’un crack Equipes françaises de cyclisme professionnel et coureurs français professionnels dans le monde. In: lncpro.fr. Abgerufen am 24. August 2022.
  4. Sporttelegramme aus dem Ausland. Paris. In: Innsbrucker Nachrichten, 22. September 1947, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/ibn
  5. cyclismag.com (Memento vom 10. Februar 2010 im Internet Archive)
  6. a b Émile Idée a 100 ans ce dimanche, en 1942, il courait dans la Vienne. In: centre-presse.fr. 19. Juli 2020, abgerufen am 24. August 2022 (französisch).
  7. Sportliches Kunterbunt. In: Österreichische Volksstimme. Organ/Zentralorgan der Kommunistischen Partei Österreichs, 2. Dezember 1950, S. 8 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/ovs
  8. HOMMAGE A LA JEUNESSE DANS LES COURSES HIPPIQUE
  9. 101. Prix d’Amerique in Paris: Erster Triumph f&: 101. Prix d’Amerique in Paris: Erster Triumph für Nicolas Bazire. In: media-sportservice.de. 30. Januar 2022, abgerufen am 24. August 2022.
  10. Marco Pastonesi: Emile Idée: The Last Hero of Cycling from anohter Era. In: tuttobiciweb.it. 31. Dezember 2024, abgerufen am 1. Januar 2025 (italienisch).
  11. Internationales Straßenrennen. In: Welt am Abend(. Das österreichische Abendblatt), 4. April 1947, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/waa
  12. Sport-Kurznachrichten. In: Salzburger Nachrichten, 16. Dezember 1947, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/san
  13. Belgier gewinnt Paris–Roubaix. In: Wiener Kurier. Herausgegeben von den amerikanischen Streitkräften für die Wiener Bevölkerung, 5. April 1948, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wku
  14. Magni weiter in Führung. In: Salzburger Nachrichten. Herausgegeben von den amerikanischen Streitkräften für die österreichische Bevölkerung / Salzburger Nachrichten. Unabhängige demokratische Tageszeitung, 15. Juli 1949, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/san