Île du Levant

französische Insel im Mittelmeer
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Die Île du Levant (deutsch „Insel des Ostens/des Sonnenaufgangs“) ist die östlichste der drei Inseln der Inselgruppe Îles d’Hyères.

Île du Levant

Westliche Küste der Insel
Gewässer Mittelmeer
Inselgruppe Îles d’Hyères
Geographische Lage 43° 1′ 48″ N, 6° 28′ 18″ OKoordinaten: 43° 1′ 48″ N, 6° 28′ 18″ O
Île du Levant (Frankreich)
Île du Levant (Frankreich)
Fläche 9 km²
Einwohner 100 (2004)
11 Einw./km²
Hauptort Héliopolis
Strand der Île du Levant
Strand der Île du Levant

Geographie

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Die Île du Levant liegt vor der französischen Mittelmeerküste bei Toulon. Sie liegt ostwärts der Insel Port-Cros mit einer Breite von durchschnittlich einem Kilometer und einer Länge von circa acht Kilometer von Südwest nach Nordost. Der höchste Punkt der Insel liegt auf 138 m. Sie ist von Hyères und Le Lavandou aus mit der Fähre erreichbar.

Geschichte

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Die Insel war über die Jahrhunderte wiederholt Zufluchtsort religiöser Orden. Mönche des Leriner Ordens errichteten einen Sitz ihrer Kirche. Benediktiner und später die Kreuzherren ließen sich seit dem 15. Jahrhundert auf der Île du Levant nieder. Von den Klosterbauten sind nur noch Ruinen im Tal Jas-Vieux erhalten. Die Pariser Ärzte Gaston und André Durville gehörten in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg zu den Aposteln der Naturheilkunde und der Sonnenbädertherapie. Sie machten aus dem felsigen Ödland einen farbenfrohen exotischen Garten, stellten auf ihrem Besitztum hunderte von Bungalows auf und vermieteten sie an ihre Kranken. Somit gründeten sie 1931 Heliopolis als erstes Naturistendorf Europas.[1] Das französische Militär betreibt seit 1948 in einem militärischen Sperrgebiet eine Raketenerprobungsstelle.

Infrastruktur und Nutzung

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Der Großteil der Insel dient dem französischen Militär als Raketentestgelände. Von der Abschussrampe Caisson Nemo wurden Ende der 1960er-Jahre französische Mittelstreckenrakete und Raketen zur Erforschung der Hochatmosphäre gestartet. Wegen des Sperrgebietes sind nur circa 150 Hektar mit dem Dorf Héliopolis frei zugänglich.

Dort gibt es einen Hafen, ein Rathaus, eine Post, ein Polizeirevier, eine Kirche und eine kleine Schule, darüber hinaus eine Bäckerei, ein Lebensmittelgeschäft und Bekleidungsgeschäfte, die auch „le minimum“ anbieten, allerdings keinen Geldautomaten. Der Ort steht mit dem Naturismus für eine achtsame und naturverbundene Lebensform. Anfang der 1950er-Jahre war es eine der Hauptattraktionen der französischen Fremdenindustrie: Sogar aus New York kamen Gäste per Flugzeug auf die kleine Insel, um dort das Nacktbaden zu genießen und den Naturismus zu leben.[1]

Nacktheit ist an allen Badestellen und auf dem Pfad entlang der Felsenküste obligatorisch, auf allen öffentlichen Wegen und Plätzen sowie in den Geschäften, die es akzeptieren, freigestellt und nur im Hafenbereich reglementiert.[2] Dort muss man zumindest „le minimum“ tragen: einen Pareo oder einen String. In den Gaststätten außerhalb der Dorfmitte wird normalerweise Kleidung getragen, aber oben ohne akzeptiert; „le minimum“ reicht als Kleidung aus.[3] Die Gaststätten La Fourmi und Heliotel laden ein, das Restaurant nackt zu besuchen.[4][5] In der entspannten Atmosphäre der Insel wird die einschlägige Richtlinie der Verwaltung nicht wirklich erzwungen, aber im Allgemeinen beachtet.[6] [7] [8] [9].

Für Übernachtungsgäste stehen reichlich Unterkünfte zur Verfügung, von Ferienwohnungen über Fremdenzimmer, Bungalows, private Unterkünfte mit Frühstücksangebot bis hin zu Hotels mit eigenem Schwimmbad. Auf Wunsch bringt ein Sammeltaxi die Gäste im sonst autofreien Dorf vom Hafen zur Unterkunft.

An das Dorf grenzt das Naturschutzgebiet Domaine des Arbousiers mit seinen Erdbeerbäumen an. Schöne Ausblicke bietet der Sentier Nature-Naturpfad[10]. Wegen der nicht vorhandenen Straßenbeleuchtung ist der Sternenhimmel über der Insel besonders eindrucksvoll.

Robert A. Heinleins Science-Fiction-Roman Straße des Ruhms (Glory Road) erzählt begeistert vom ursprünglichen Leben auf der Insel.

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  Wikidata – Wissensdatenbank
  • Les Îles d’Or auf den Webseiten von Hyères (französisch)
  • Geschichte Levant. bertigianluca.it, archiviert vom Original am 18. März 2010; abgerufen am 5. Februar 2016.
  • Touristeninformation der Domaine naturiste d’heliopolis auf englisch und französisch, herausgegeben von der Union des Commerçants du Soleil Levant
  • Jean-Jacques Serra: Levant island and Biscarosse Informationen über den Raketenstartplatz (englisch)
  • Ile du Levant in der Encyclopedia Astronautica (englisch)
  • ARTE-Dokumentation Sur l’île du Levant, l’utopie naturisteInvitation au voyage (01/02/2022)

Einzelnachweise

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  1. a b Ums nackte Leben. In: Der Spiegel. 31. Mai 1955, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 5. Mai 2024]).
  2. www.iledulevant.com.fr Internetauftritt der Naturisteninsel, CHARTE DU PARFAIT LEVANTIN („Levant-Knigge“) am Seitenende, aufgerufen am 3. Oktober 2022
  3. Var-Matin, 14. Juni 2008
  4. Webauftritt des La Fourmi. Abgerufen am 2. Juni 2012 (französisch).
  5. La Fourmi-Ile du Levant. gay-provence.org, abgerufen am 2. Juni 2012 (französisch).
  6. Erlass der Stadtverwaltung Hyères vom 15. Juni 1971 (Kopie auf drive.google.com/file/d/0B9MFsRiAu04SMW96WHdoRnY0RXM)
  7. Erlass der Stadtverwaltung Hyères vom 14. März 1978 (Kopie abrufbar von drive.google.com/file/d/0B9MFsRiAu04SdTJBMmJTMG5FemM)
  8. Erlass der Stadtverwaltung Hyères vom 8. April 2005 (Kopie abrufbar von drive.google.com/file/d/0B9MFsRiAu04SZFhBbzc2dkxGa2M)
  9. Erlass der Stadtverwaltung Hyères vom 12. Oktober 2015 auf www.coeurnaturiste.com, abgerufen am 3. Oktober 2022
  10. FKK-Reiseführer Europa 2020, S. 131, Drei Brunnen Verlag, Plüderhausen, ISBN 978-3-7956-0352-6