Berliner Institut für kritische Theorie
Das Berliner Institut für kritische Theorie (InkriT) ist ein eingetragener und gemeinnütziger Verein. Die wissenschaftliche Leitung hat Wolfgang Fritz Haug, erster Vorsitzender ist Hansjörg Tuguntke, Ehrenvorsitzende ist die langjährige Vorsitzende Frigga Haug. Das Institut beschreibt seine Tätigkeit wie folgt:
- „Das InkriT sieht seine Aufgabe in der Förderung kritischer Theorie, wie sie sich in unterschiedlichen Ausprägungen und in Wechselwirkung mit sozialen Bewegungen im 19. und 20. Jahrhundert entfaltet hat. Unter den Bedingungen fortgeschrittener Globalisierung betreibt es in internationaler wissenschaftlicher Kooperation kritisch-theoretische Studien und Forschungen. Seine wichtigste Aufgabe ist die Herausgabe des Historisch-Kritischen Wörterbuches des Marxismus.“
Das Institut wurde 1996 von Wolfgang Fritz Haug und anderen gegründet. Anlässlich des 60. Todestages von Antonio Gramsci fand vom 18. bis 20. April 1997 die Gründungskonferenz des Instituts statt. Tagungsort war das Jagdschloss Glienicke in Berlin. Mehr als 70 Wissenschaftler waren hieran beteiligt. Zu den Teilnehmern gehörten u. a. auch Frank Deppe und Harald Neubert. Einige Ergebnisse wurden 1998 in dem vom Argument Verlag herausgegebenen Buch Gramsci-Perspektiven veröffentlicht. Seither findet jedes Jahr eine Tagung an einem ausgesuchten Ort in Deutschland statt.[1]
Neben der Herausgabe des Historisch-Kritischen Wörterbuches des Marxismus (HKWM) stehen die Publikationen der Gefängnishefte und Gefängnisbriefe von Antonio Gramsci, so wie der gesammelten Schriften von Klaus Holzkamp im Vordergrund der Aktivitäten. 2005 hat das InkriT die Herausgabe der Zeitschrift Das Argument übernommen. Zudem erscheint in loser Folge die Reihe Berliner Beiträge zur kritischen Theorie, von denen bisher zwölf Bände publiziert wurden. So erschien 2009 das zweibändige Werk von Domenico Losurdo zu Nietzsche auf Deutsch. 2011 wurde die Feministische Sektion des InkriT ins Leben gerufen, welche der Erarbeitungs-Prozess des Historisch-Kritischen Wörterbuches des Marxismus begleitet und darüber hinaus das mehrbändige Historisch-kritische Wörterbuch des Feminismus (HKWF) publiziert, von dem bisher drei Bände erschienen sind.