Iwanowo

Stadt in Russland
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Iwanowo (russisch Ива́ново) ist eine russische Stadt in der Oblast Iwanowo. Sie liegt rund 250 km (Luftlinie) nordöstlich von Moskau und hat 408.330 Einwohner (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Stadt
Iwanowo
Иваново
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Zentralrussland
Oblast Iwanowo
Stadtkreis Iwanowo
Oberhaupt Wladimir Scharipow
Erste Erwähnung 1561
Stadt seit 1871
Fläche 105 km²
Bevölkerung 408.330 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 3889 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 120 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7)4932
Postleitzahl 153000–153048
Kfz-Kennzeichen 37, 137
OKATO 24 401
Website http://ivgoradm.ru/
Geographische Lage
Koordinaten 57° 0′ N, 40° 59′ OKoordinaten: 57° 0′ 0″ N, 40° 59′ 0″ O
Iwanowo (Europäisches Russland)
Iwanowo (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Iwanowo (Oblast Iwanowo)
Iwanowo (Oblast Iwanowo)
Lage in der Oblast Iwanowo
Liste der Städte in Russland
Iwanowo
Klimadiagramm
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_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: Roshydromet

Stadtgliederung

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Stadtrajon
(Gorodskoi Rajon)
Russischer Name Einwohner
1. Januar 2006
Bemerkung
Frunsenski Фрунзенский 110.487 Name nach Michail Frunse
Leninski Ленинский 150.593 Name nach Lenin
Oktjabrski Октябрьский 87.790 Name von Oktjabr (Oktober, bezogen auf die Oktoberrevolution)
Sowetski Советский 64.198 Name bedeutet Sowjetischer Rajon

Quelle: Staatliches Statistikamt der Russischen Föderation[2]

Geschichte

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Die Stadt Iwanowo wurde 1561 das erste Mal urkundlich erwähnt, im 17. Jahrhundert hatte sie sich zu einer Handelsstadt entwickelt. Zar Peter der Große ordnete 1710 die Einrichtung von Textilbetrieben an und warb holländische Handwerker und Unternehmer zur Gründung von Manufakturen nach Iwanowo. 1825 existierten bereits 125 Manufakturen in und um Iwanowo. Mit der Eröffnung der ersten Textildruckfabrik 1787 und der Baumwollspinnerei 1838 entwickelte sich Iwanowo zu einem Zentrum der Textilindustrie und der Arbeiterbewegung und wurde russisches Manchester genannt. Nach der Vereinigung mit dem Dorf Wosnessenski Possad (Вознесенский Посад) hieß die Stadt 1871 bis 1932 Iwanowo-Wosnessensk (Иваново-Вознесенск). Die offizielle Vergabe der Stadtrechte erfolgte am 30. August 1873. Zu diesem Zeitpunkt lag die Einwohnerzahl bei etwa 11.000. Iwanowo gehörte zu den Zentren der Revolution von 1905, hier entstand der erste Arbeiterrat (Sowjet). Heute ist die Stadt Hauptstadt einer Oblast mit zahlreichen Verwaltungs- und Kulturinstitutionen. Wichtige Industriezweige sind immer noch die Textilindustrie, daneben die chemische Industrie und der Maschinenbau. Im Volksmund wird die Stadt auch „Город невест“ – „Stadt der Bräute“ – genannt, weil die Textilindustrie in ihrer Blütezeit viele junge Frauen als Arbeiterinnen angelockt hat. Die Stilllegung zahlreicher Betriebe der Textilindustrie in den 1990er Jahren führten die Stadt in eine langjährige wirtschaftliche Krise.

Bis heute befindet sich in Iwanowo das 1933 von der Internationalen Roten Hilfe gegründete „Internationale Kinderheim“ (Interdom). Zu seinem 70. Geburtstag entstand 2003 in Portugal der Dokumentarfilm Os Filhos de Ivanovo, der die Geschichte des solidarischen Heims und seiner internationalen Schüler zeigt, anhand des Portugiesen José Serra, der hier von 1968 bis zur Nelkenrevolution 1974 lebte. Auch der deutsche Film Interdom des irakischen Regisseurs Nasir Al-Jezairi aus dem Jahr 2006 beschäftigt sich mit der völkerverbindenden Einrichtung.[3]

Lager für deutsche Kriegsgefangene

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In der Stadt bestand das Kriegsgefangenenlager 324 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.[4] Schwer Erkrankte wurden im 30 km entfernten Kriegsgefangenenhospital 3840 in Schuja versorgt.

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr Einwohner
1897 54.208
1939 285.182
1959 335.161
1970 419.639
1979 464.526
1989 481.042
2002 431.721
2010 408.330

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Sehenswürdigkeiten

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Zu den Sehenswürdigkeiten von Iwanowo zählen das Baumwollmuseum sowie das Kunstmuseum, in dem unter anderem zahlreiche Ikonenmalereien zu sehen sind. In der Stadt sind alle Kunstrichtungen von Barock bis zur Moderne zu finden. Besonders interessant ist die große Ansammlung von Gebäuden des Konstruktivismus, zu den sehr schönen Bauten dieser Zeit gehört das Operntheater der Stadt. Auch der Jugendstil ist in Iwanowo in sehr schönen Formen zu finden. Die Stadt war Sitz vieler adliger Familien und deswegen gibt es unzählige prächtige Paläste und Villen hier.

Weiterführende Bildungseinrichtungen

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  • Polytechnische Universität Iwanowo
  • Staatliche chemisch-technologische Universität Iwanowo
  • Staatliche Energetische Universität Iwanowo
  • Staatliche Landwirtschaftliche Akademie Iwanowo
  • Staatliche Medizinakademie Iwanowo
  • Staatliche Universität Iwanowo
  • Territorialfakultät der Nordöstlichen Akademie für Staatsdienst Iwanowo
  • Filiale der Staatlichen Handelsuniversität Moskau
  • Filiale des Institut für Unternehmertum und Recht Moskau

Die Fernstraße R600 führt von Kostroma nach Iwanowo. Der Stadt stellt ebenfalls die Endstation der Abzweigung der M7 Wolga aus Wladimir dar. Der Flughafen Iwanowo-Juschny bietet Flugverbindungen in verschiedene russische Städte.

Militär

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In Iwanowo ist die 98. Garde-Luftlande-Division der russischen Luftlandetruppen stationiert.

Städtepartnerschaften

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Iwanowo listet folgende Partnerstädte auf:

Im Fußball ist die Stadt durch den Verein FK Tekstilschtschik Iwanowo vertreten. Die Stadt war einer der Austragungsorte der Bandy-Weltmeisterschaften 1965. In Iwanowo fanden die Damen-Ringer-Europameisterschaften 1993 statt.

Söhne und Töchter der Stadt

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Commons: Iwanowo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Iwanowo – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Main indicators. Federal State Statistics Service, abgerufen am 16. Mai 2019 (englisch).
  3. Seite des Films Interdom auf der Website des Internationalen Filmfestivals Frankfurt, abgerufen am 14. Oktober 2013
  4. Erich Maschke (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962–1977.