Jugend+Sport

Sportförderungsprogramm der schweizerischen Eidgenossenschaft
(Weitergeleitet von J+S)

Jugend+Sport (J+S)[1] ist ein Schweizer Sportförderprogramm für Kinder und Jugendliche. Zu diesem Zweck unterstützt der Bund die Organisatoren von Sportkursen und Lagern mit Beiträgen, sofern diese die rechtlichen Voraussetzungen von J+S erfüllen. Der Bund trägt die Programmverantwortung und arbeitet im Rahmen des Vollzugs mit den Kantonen zusammen. J+S bietet Sportkurse und Lager für Kinder und Jugendliche in rund 85 Sportarten an. Jährlich finden 34,8 Mio. Teilnehmerstunden und 0,7 Mio. Lagertage für Kindern und Jugendlichen statt (Stand 2021).

Jugend+Sport
(J+S)
Logo
Gründung 1972
Gründer Militärischer Vorunterricht
Sitz Bern
Zweck Jugendsport
Schwerpunkt Sportförderungsprogramm des Bundes
Geschäftsführung Bundesamt für Sport BASPO
Umsatz 34,8 Mio. Teilnehmerstunden und 0,7 Lagertage in 85 Sportarten
Freiwillige 90.000
Mitglieder 600'000 Kinder und Jugendliche pro Jahr
Website www.jugendundsport.ch

Geschichte

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J+S ist die Nachfolgeorganisation des Militärischen Vorunterrichts. Der Aufbau begann 1971, nach der Genehmigung des Verfassungsartikels über Turnen und Sport durch das Schweizervolk. Waren die Angebote des Vorunterrichts auf ab 16-jährige jugendliche Männer zur körperlichen Ertüchtigung und Vorbereitung auf den Militärdienst zugeschnitten, durften bei J+S Jungen und Mädchen ab 14 Jahren teilnehmen. Das Mindestalter wurde in mehreren Stufen bis auf 10 Jahre herabgesetzt. Im Zusammenhang mit zunehmendem Übergewicht von Kindern wurden die Leistungen 2009 auch auf Vorschulkinder ab 5 Jahren ausgedehnt: mit dem Programm J+S-Kids (heute J+S-Kindersport). So können heute die meisten Schweizer Schulen und Vereine die J+S-Leistungen nutzen. Der Bund unterstützt sportliche Tätigkeiten durch J+S-Angebote in rund 85 Sportarten mit einem Aufwand von über 114 Mio. Franken. Die Geschäftsführung liegt beim Bundesamt für Sport.[2]

Ziele von J+S

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Jugend und Sport verfolgt folgende Ziele[3]:

J+S

  • gestaltet und fördert kinder- und jugendgerechten Sport und berücksichtigt dabei die Grundsätze der Fairness und der Sicherheit.
  • ermöglicht Kindern und Jugendlichen, Sport ganzheitlich zu erleben und mitzugestalten, und fördert ihre Einbettung in eine Sportgemeinschaft.
  • unterstützt unter pädagogischen, sozialen und gesundheitlichen Gesichtspunkten die Entwicklung und Entfaltung junger Menschen.
  • bereitet Sportleiterinnen und Sportleiter mit einer spezifischen Ausbildung auf ihre Aufgaben als J+S-Kader vor, bildet sie bedürfnisgerecht weiter und begleitet sie in der Ausübung ihrer J+S-Kaderfunktion.

Altersgerechter Sport trägt zur Entwicklung von Kindern und Jugendlichen bei und bildet die Basis für lebenslanges Sporttreiben. Für J+S ist es zentral, dass Kinder und Jugendliche Freude an Sport und Bewegung entwickeln und schrittweise auf allen Stufen Mitverantwortung übernehmen können. Die ideale Entwicklung führt vom aktiven Kind resp. Jugendlichen zur engagierten J+S-Leiterperson und von der erfahrenen J+S-Leiterperson zum unterstützenden J+S-Coach oder zur J+S-Expertin, welche selber angehende Leitende aus- und weiterbildet.

Das Bundesamt für Sport (BASPO) kann zum Zweck der sozialen Integration, der Geschlechtergleichstellung, der Gesundheitsförderung oder der Promotion von J+S Massnahmen zur verstärkten Förderung von einzelnen J+S-Sportarten oder von J+S insgesamt bei bestimmten Gruppen von Kindern und Jugendlichen treffen.

Leiterausbildung

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Die Aus- und Weiterbildung von J+S-Leiterpersonen ist ein zentrales Programmziel, an dessen Umsetzung die nationalen Sportverbände mitwirken. Das Bundesamt für Sport BASPO legt für jede J+S-Sportart die Ausbildungsstrukturen fest, konzipiert die didaktischen Grundlagen und formuliert Grundsätze in den Bereichen Sicherheit, Prävention und Integration. In diesem Zusammenhang entwickelt das BASPO die erforderlichen Lehr- und Lernmittel. Auf diese Weise wird eine qualitativ hochstehende, harmonisierte Aus- und Weiterbildung sichergestellt. Jedes Jahr besuchen über 75‘000 Leiterinnen und Leiter sowie rund 3‘500 Expertinnen und Experten die Ausbildungskurse und Weiterbildungsmodule in J+S.

Leiterinnen und Leiter haben bis zum 30. Lebensjahr gesetzlichen Anspruch auf bis zu einer Arbeitswoche unbezahlten Urlaub für „unentgeltliche leitende, betreuende oder beratende Tätigkeit im Rahmen ausserschulischer Jugendarbeit“ (Obligationenrecht Schweiz). Dieser Jugendurlaub gilt auch für Jugendarbeit ausserhalb J+S.

2004[4] 2015 2018[5] 2019 2021
Sportarten und Disziplinen 75 70 85
Kurse und -Lager 47'700 70'000 81'285 81'937 >80'000
Lagertage 0,7 Mio.
Teilnehmende
Kinder
Jugendliche
590'000


575'000
189'000
386'000
637'029
 
 
642'559
 
 
Teilnehmerstunden 34,8 Mio.
Leiterinnen und Leiter, aktiv
Leiterinnen und Leiter, anerkannt

105'500
70'000
 
80'881
117'494
82'841
119'482
>80'000
 
Coaches, aktiv
Coaches, anerkannt
9'000
 
9'459
14'277
9'523
14'639
>9'000
 
Expertinnen und Experten, aktiv
Expertinnen und Experten, anerkannt
3'000
 
3'402
5'009
3'487
4'980
3'000
 
Ausbildungskurse und Weiterbildungsmodule 3'500 3'500
Teilnahmen an Leiterkursen 76'827 79'378

Siehe auch

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Literatur

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  • Lutz Eichenberger: Die Eidgenössische Sportschule Magglingen 1944–1994: 50 Jahre im Dienst der Sportförderung. Eidgenössische Sportschule, Magglingen 1994.
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Commons: Jugend und Sport – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Startseite. Archiviert vom Original am 19. Januar 2022; abgerufen am 10. August 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.jugendundsport.ch
  2. Simon Engel / Schweizerisches Nationalmuseum: Jugend und Sport: Schwitzen fürs Vaterland? In: Watson (Nachrichtenportal) vom 29. Juni 2024
  3. Bundeskanzlei - P: SR 415.01 Verordnung vom 23. Mai 2012 über die Förderung von Sport und Bewegung (Sportförderungsverordnung, SpoFöV). Abgerufen am 10. August 2017.
  4. Historisches Lexikon der Schweiz
  5. J+S auf einen Blick (2018 und 2019). Archiviert vom Original am 12. August 2020; abgerufen am 10. August 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.jugendundsport.ch