Der Mamry (deutsch Mauersee, prußisch Maurow) ist ein 104 km² großer Binnensee in der Woiwodschaft Ermland-Masuren in Polen. Er ist der zweitgrößte See der Masurischen Seenplatte (vergl. Müritz: 112 km²).
Mamry | ||
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Bucht am Święcajty | ||
Geographische Lage | Masurische Seenplatte | |
Abfluss | Angrapa | |
Inseln | Upałty (Upalten) | |
Ufernaher Ort | Giżycko (Lötzen), Węgorzewo (Angerburg), Kętrzyn (Rastenburg) | |
Daten | ||
Koordinaten | 54° 7′ N, 21° 42′ O | |
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Fläche | 104 km² | |
Maximale Tiefe | 44 m | |
Mittlere Tiefe | 11 m | |
Besonderheiten |
Zweitgrößter See Polens |
Er setzt sich aus sechs Becken zusammen: dem eigentlichen Mamry (Mauersee von maurai: „Entenflott, Gras“) im Norden, Kirsajty (Kirsaitensee), Kisajno (Kissainsee von kisis: „Kaulbarsch“), Dargin (Dargainensee von dergia: „stürmisch“), Święcajty (Schwenzaitsee von swints: „heilig“) und Dobskie (Dobensee von daubis: „Schlucht, Höhle“); die Verbindung zum Dobskie wird auch Łabap (Lababsee von labape: „kleiner Fluss“) genannt. Dieses System umfasst 33 Inseln von zusammen 213 Hektar, die unter Naturschutz stehen. Am Südende des Kisajno liegt die Stadt Giżycko (Lötzen); weitere Städte in der Nähe sind Węgorzewo (Angerburg) und Kętrzyn (Rastenburg).
Sehenswertes
BearbeitenIn der Nordwestbucht mündet der Masurische Kanal in den Mauersee. Dort bei Mauerdorf (Mamerki) hatte von 1941 bis 1944 das Oberkommando des Heeres sein Hauptquartier „Mauerwald“. Ein Teil der Bunkerrelikte ist noch erhalten. Auch ein Campingplatz und eine Marina befinden sich dort. Die in der Nähe vorbeiführende Bahnlinie Kętrzyn–Węgorzewo wird von der SKPL (Vereinigung von Lokalbahnbetrieben) für Ausflugsfahrten weiter betrieben.
Bootstourismus
BearbeitenIn der Nordostbucht bei Angerburg wurde beim Abfluss der Angrapa (Angerapp) ein Freizeitzentrum mit Schwimmbad, Aussichtsplattformen und einer Anlegestege für Hausboote geschaffen. Der Mauersee ist als Teil des „Masurischen Wasserweges“ sehr beliebt.
Literatur
Bearbeiten- August Eduard Preuß: Preußische Landes- und Volkskunde. Königsberg 1835, S. 35–36.
- Maria Biolik: Hydronymia Europaea. Die Namen der stehenden Gewässer im Zuflußgebiet des Pregel und im Einzugsbereich der Zuflüsse zur Ostsee zwischen Pregel und Memel. Stuttgart 1993
- Georg Gerullis: Die altpreußischen Ortsnamen. Berlin, Leipzig 1922.
- Rozalia Przybytek: Hydronymia Europaea. Ortsnamen baltischer Herkunft im südlichen Teil Ostpreußens. Stuttgart 1993.