Joseph Hellmesberger junior

österreichischer Violinist, Dirigent und Komponist
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Joseph Hellmesberger jun., genannt „Pepi“ Hellmesberger (* 9. April 1855 in Wien; † 26. April 1907 ebenda) war ein österreichischer Komponist, Violinist und Abonnementdirigent der Wiener Philharmoniker.

Joseph Hellmesberger jun., Lithopgraphie von Ignaz Eigner, 1887
Hellmesberger-Grab auf dem Hietzinger Friedhof

Joseph Hellmesberger war der Sohn des österreichischen Violinisten und Dirigenten Joseph Hellmesberger senior (1828–1893), der auch sein erster Lehrer war. Bereits im Alter von 15 Jahren wurde er als 2. Violinist Mitglied des Quartetts seines Vaters (Hellmesberger-Quartett), dessen Leitung er 1887 übernahm und mit 18 Jahren trat er als Geiger in das Wiener Hofopernorchester ein. Als Konzertmeister (in der Streicherbesetzung) und als Schlagzeuger (in der Bläserbesetzung) begann er 1875 den Militärdienst in der Kapelle des österreichischen Infanterie-Regiments Nr. 4, rückte noch im selben Jahr zum Kapellmeister auf und übernahm 1876 die Leitung der Militärmusik der „32er“. Diese Funktion hatte er bis 1878 inne. Ab 1878 wirkte er als Sologeiger in der Wiener Hofmusikkapelle und an der Hofoper (heute Wiener Staatsoper). Ebenfalls ab 1878 war er Professor für Violine am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien (der Vorgängeranstalt der Wiener Musikakademie). 1890 wurde er erster Hofkapellmeister der Wiener Hofkapelle und wirkte auch am Ringtheater als Kapellmeister, wo er auch den Ringtheaterbrand hautnah miterlebte.[1] Als Nachfolger von Gustav Mahler leitete er von 1901 bis 1903 die Philharmonischen Konzerte. 1903 legte er aus privaten Gründen alle Wiener Funktionen nieder und ging als Kapellmeister an das Stuttgarter Hoftheater. Schon ein Jahr später kehrte er nach Wien zurück, erkrankte bald nach seiner Rückkehr und verstarb 1907.

Seine Grabstätte befindet sich auf dem Hietzinger Friedhof (Gruppe 15, Nummer 4 D).

Werke (Auswahl)

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Er schuf 22 Operetten, 6 Ballette, Tänze und Lieder und Märsche.

Werke von Joseph Hellmesberger junior[2]
1879 Historien-Musik zur Feier der silbernen Hochzeit Franz Josephs I.
1880 Der Graf von Gleichen Operette
1880 Kapitän Ahlström Operette
1881 Der Rattenfänger von Hameln Bühnenmusik für das Ringtheater
1884 Harlekin als Elektriker Ballett
1886 Der schöne Kurfürst Operette
1886 Fata Morgana Oper
1887 Die verwandelte Katze Ballett
1887 Rikiki Operette
1889 Das Orakel Operette
1890 Der bleiche Gast Operette
1890 Meißner Porzellan Ballett
1891 Das Licht Ballett
1892 Vater Radetzky Festspiel anlässlich der Enthüllung des Radetzky-Denkmals, 24. April 1892
1893 Die fünf Sinne Ballett
1895 Die Doppelhochzeit Operette
1902 Der Wunderkaftan Operette
1902 Die Perle von Iberien Ballett
1904 Das Veilchenmädel Operette
1904 Die Eisjungfrau Operette
1905 Wien bei Nacht Operette
1905 Die schöne Liedersängerin Operette
1906 Triumph des Weibes Operette
1906 Die drei Engel Operette
1906 Mutzi Operette
1909 Der letzte Fasching Operette
1911 Der Veilchenkavalier Operette
1934 Wiener G’schichten Singspiel, bearbeitet von O. Jascha
1880 Die Schmauswaberl Operette
1882 Drei Schwarzmäntel Operette
posthum Der Schusterkönig Operette
posthum Nachtfalter Operette
posthum Die beiden Mazzi Operette

Weitere Werke

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  • Ballszene (E-Dur)
  • Glocken Polka und Galopp aus der Ballett Excelsior
  • Danse Diabolique
  • Auf Wiener Art (Polka française)
  • Kleiner Anzeiger (Polka schnell)
  • Unter vier Augen (Polka)
  • Valse Espagnol
  • Valse Lento
  • Elfenreigen
  • Fur die ganze Welt (Walzer)
  • Leichtfüssig (Polka schnell)
  • Vielliebchen (Polka)
  • Gavotte
  • Heinzelmännchen
  • Wiener Couplet Quadrille
  • Zigeunertanz aus der Ballettmusik Die Perle von Iberien

Literatur

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Commons: Joseph Hellmesberger junior – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Hellmesberger Josef (Memento vom 10. Januar 2016 im Internet Archive) bei Militärmusikfreunde abgerufen am 10. Jänner 2016.
  2. Hellmesberger Joseph d. J.. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1959, S. 266.