Juan d’Austria

Panzerfregatte II. Klasse der Österreichischen Marine
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SMS Juan de Austria war eine Panzerfregatte II. Klasse der Österreichischen Marine im 19. Jahrhundert. Das Schiff war benannt nach Juan de Austria (1547–1578), dem Sieger der Seeschlacht von Lepanto 1571. Schwesterschiffe waren die Kaiser Max (das Typschiff, 1862) und die Prinz Eugen (1862). Die drei Schiffe waren eine Weiterentwicklung der Salamander-Klasse, größer und mit stärkerer Bewaffnung. Sie waren aus Holz gebaut, hatten aber eiserne Gürtelpanzer.

Bau und Technische Daten

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Die Juan de Austria lief 1862 bei der Cantiere a San Marco in Triest vom Stapel. Sie war 70 m lang, verdrängte 3650 Tonnen, und hatte drei Masten und einen Schornstein. Die Maschine leistete 650 PS und erlaubte eine Höchstgeschwindigkeit von 11,4 Knoten. Der Gürtelpanzer war 110 mm dick. Das Schiff war mit 16x48-Pfündern (Glattrohr), 15x24-Pfündern (gezogenes Rohr), 1x12-Pfünder und 1x6-Pfünder bewaffnet. Die Besatzung bestand 1866 aus 386 Mann. Die Hauptbewaffnung wurde 1867 durch 12x17,8-cm Geschütze ersetzt.

Einsätze

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Die Panzerfregatte Don Juan d’Austria, 1864. Nach einer Zeichnung von N. Großer.

Die drei Schiffe erwiesen sich wegen ihres offenen Bugs, in dem sich ein Kasematt-Geschütz befand, als vergleichsweise seeuntüchtig und mussten deshalb 1867 umgebaut werden. Dennoch nahm die Juan d’Austria 1864 am Deutsch-Dänischen Krieg in der Nordsee sowie am 20. Juli 1866 an der Seeschlacht von Lissa teil. Dort fuhr sie in Konteradmiral Tegetthoffs keilförmiger Schlachtordnung direkt links hinter dem Flaggschiff Erzherzog Ferdinand Max. Ihre Schwesterschiffe Kaiser Max und Prinz Eugen waren die beiden Flügelschiffe des ersten Keils. Die Juan d’Austria feuerte in der Schlacht insgesamt 277 Schuss ab, erhielt 41 Treffer, und hatte einen Toten und vier Verwundete zu beklagen. Linienschiffskapitän (Kapitän zur See) Anton von Wiplinger wurde nach der Schlacht mit dem Ritterkreuz des Leopoldsordens ausgezeichnet.

Neubau als Don Juan d’Austria

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Das Holz der drei Schiffe war schon bald so verrottet, dass sie nicht mehr einsatzfähig waren. Da es jedoch einfacher war, Gelder zur Reparatur als für Neubauten bewilligt zu bekommen, wurden die Juan d’Austria und die Kaiser Max im Dezember 1873 auf die STT Werft und die Prinz Eugen auf die Marinewerft in Pola geschickt. Von dort kamen sie in den Jahren 1876–1878 nach „Reparaturen“ als praktisch völlig neue Kasemattschiffe zurück. Nur ihre Maschinenanlagen, Ausrüstung und Panzerung wurden wieder verwendet. Die Juan d’Austria erhielt den neuen Namen Don Juan d’Austria, während ihre Schwesterschiffe ihre bisherigen Namen beibehielten.

Die Don Juan d’Austria hatte nun einen eisernen Rumpf, war 75,9 m lang und 15,24 m breit, hatte 6,15 m Tiefgang und verdrängte 3548 Tonnen. Der eiserne Gürtelpanzer war 20,3 cm dick und erstreckte sich über die gesamte Länge des Schiffs; die Kasemattpanzerung war 12,5 cm dick. Die Höchstgeschwindigkeit betrug nunmehr 13,3 Knoten. Die Bewaffnung bestand aus acht 21-cm Geschützen, vier 90-mm Geschützen, zwei 70-mm Geschützen und sechs 47mm Schnellladegeschützen sowie drei 47-mm Maschinenkanonen und zwei 25-mm Maschinengewehren. Hinzu kamen vier 35-cm Torpedorohre im Bug. Die Besatzung zählte nunmehr 400 Mann.

Das Schiff diente bis 1904 bei der Flotte, wurde dann als Wohnschiff genutzt und schließlich 1919 versenkt.

Die Heckflagge der Juan d’Austria, die sie bei Lissa trug, hängt heute im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien.

Literatur

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  • Tony Gibbons, The Complete Encyclopedia of Battleships, Crescent Books, Crown Publishers, New York, 1983, ISBN 0-517-37810-8 (S. 36 & 88)
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