City (Band)

deutsche Band
(Weitergeleitet von K&P Music)

City ist eine deutsche Musikgruppe, die bislang über 15 Millionen Tonträger verkaufte.[3] Die Band wurde 1972 in Ost-Berlin gegründet und erlangte den Durchbruch mit ihrem Titel Am Fenster. Anfangs nannten sie sich City Rock Band oder City Band Berlin.

City
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City (2010) in Seelow
City (2010) in Seelow
Allgemeine Informationen
Herkunft Berlin, Deutschland
Genre(s) Rock
Aktive Jahre
Gründung 1972
Auflösung
Website city-internet.de
Gründungsmitglieder
Gitarre
Fritz Puppel (bis 2024 †)
Schlagzeug
Klaus Selmke (bis 1989, 1992–2020 †)
Bass
Ingo Döring (bis 1974)
Gesang
Frank Pfeiffer (bis 1974)
Flöte
Andreas Pieper (bis 1974)
Keyboard
Klaus Witte (bis 1975)
Aktuelle Besetzung
Gitarre
Fritz Puppel († 2024)
Gesang
Toni Krahl (ab 1975)
Keyboard
Manfred Hennig (1982–1992, ab 1995)
Bass, Geige
Georgi Gogow (1974–1982, ab 1992)
Ehemalige Mitglieder
Gesang
Emil Bogdanow (1974–1975)
Keyboard
Rüdiger Barton (1980–1981)
Gitarre
Gisbert Piatkowski (1980–1981)
Bass
Peter Rasym (1990–1991)
Schlagzeug
Ingo Politz (1990–1991)
Keyboard
Wolfram Werner (1992–1995)
Gastmusiker
Schlagzeug
Roger Heinrich (2022)

{{{Logobeschreibung unten}}}
Jahreshitparade der DDR
Titel[1]
Am Fenster
 DDR21977
Es ist unheimlich heiß
 DDR421977
Der King vom Prenzlauer Berg
 DDR41978
Traudl
 DDR461978
 DDR161979
Aus der Ferne
 DDR211979
Sonnabendmittag
 DDR271981
Kontra
 DDR191982
Nur Rock’n’Roll
 DDR371982
Glastraum
 DDR21983
Unter der Haut
 DDR121983
Sisiphus
 DDR251983
Was mich trägt
 DDR241984
Mir wird kalt dabei
 DDR371984
 DDR91985
Neongott
 DDR141985
Schattenbild
 DDR341985
Casablanca
 DDR11987
Pfefferminzhimmel
 DDR211987
Wand an Wand
 DDR131988
Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Alben[2]
Am Fenster 2
 DE6408.04.2002(1 Wo.)
Yeah! Yeah! Yeah!
 DE8406.04.2007(1 Wo.)
Für immer jung
 DE4109.03.2012(2 Wo.)
Rock Legenden (mit den Puhdys und Karat)
 DE2110.10.2014(8 Wo.)
Rock Legenden Live (mit den Puhdys und Karat)
 DE1325.09.2015(9 Wo.)
Das Blut so laut
 DE1614.04.2017(4 Wo.)
Rock Legenden Vol. 2 (mit Karat, Maschine und Matthias Reim)
 DE2313.10.2017(3 Wo.)
Candlelight Spektakel – Live in Sachsen
 DE4701.11.2019(2 Wo.)
Die letzte Runde
 DE208.04.2022(16 Wo.)
Am Fenster – die Hits
 DE6001.07.2022(1 Wo.)

Geschichte

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City wurde im Jahr 1972 von Fritz Puppel (1944–2024; Gitarre) und Klaus Selmke (1950–2020;[4] Schlagzeug) in Berlin-Prenzlauer Berg als City Band Berlin gegründet. Sie gaben am 4. Februar 1972 im ABC-Klubhaus in Berlin-Köpenick ihr erstes Konzert. Erweitert wurde die Band um Ingo Döring (Bass), Frank Pfeiffer (Gesang) und Andreas Pieper (Flöte).

1974 erfolgte eine Umbesetzung, da Puppel, der als Dozent an der Musikschule Friedrichshain lehrte, mit der Formation unzufrieden war. Georgi Gogow (später NO 55), der in einigen Liedern auch die Violine spielte, ersetzte Döring; Emil Bogdanow kam für Pfeiffer. 1975 übernahm Toni Krahl den Posten des Sängers von Bogdanow.

Die erste Singleveröffentlichung beim Plattenlabel Amiga erfolgte im gleichen Jahr. Ihren Durchbruch hatten City 1977 mit dem Titel Am Fenster; im Folgejahr erschien die gleichnamige LP. In der Bundesrepublik Deutschland und in Griechenland erhielten sie dafür Goldene Schallplatten.[5] City gehörte zu den wenigen DDR-Gruppen, die auch in der Bundesrepublik auftreten durften.

Es erfolgte eine weitere Umbesetzung: Rüdiger Barton kam von Magdeburg als Keyboarder (ging später zu Silly), Gisbert Piatkowski (ehemals Magdeburg, später bei NO 55, Modern Soul Band) kam als Gitarrist hinzu. In dieser Besetzung erschien die englischsprachige LP Dreamer, die Jack Rieley von den Beach Boys produzierte. Im Ausland erschien das Album als Dreamland. Es war die erste DDR-Schallplatte, die für den englischsprachigen Markt konzipiert war.[6]

Als es 1981 zu internen Spannungen kam, verließen Gogow und Piatkowski die Band und gründeten NO 55. Gogows Posten blieb unbesetzt, da man glaubte, keinen gleichwertigen Ersatz zu finden. In dieser Zeit entstand auch der Slogan: „Ohne Bass und ohne Haare mit City durch die 80er Jahre“, der auch auf den geringen Haarwuchs einiger Mitglieder anspielte. In einigen Liedern wurden eine Basslinie und andere Effekte (auch Streichersounds) mit dem Keyboard eingespielt.

Manfred Hennig (ehemals Babylon, Pond und Elefant) kam 1982 für Barton, der zu Silly wechselte.[7] Nun übernahm Puppel erneut die Gitarre. Mit den Texten der 1987 erschienenen LP Casablanca brach City einige Tabus, wie in den mehrdeutigen Titeln Susann und Wand an Wand. Im September 1989 gehörten die Musiker im Vorfeld der Wende zu den Initiatoren der Resolution von Rockmusikern und Liedermachern für mehr Freiheiten in der DDR.

Nach der Wende gründeten Puppel und Krahl das Plattenlabel K&P Music,[8] da sich durch die neue Freiheit ein Untergang der ehemaligen Ostbands ankündigte. Dieses Label produzierte unter anderem André Herzberg (Pankow), Karat, Keimzeit und The Inchtabokatables.

Seit 1992 gehört Gogow wieder der Band an und spielt erneut Violine und Bass. 1995 kehrte auch Hennig nach einer Pause zurück. Ab 1998 trat City zeitweise gemeinsam mit Silly auf, wobei Krahl den Gesangspart von Tamara Danz mit übernahm.

Im Mai 2020 starb der Schlagzeuger Klaus Selmke im Alter von 70 Jahren nach längerer Krankheit.[9][10]

Ende 2022 lief die Abschiedstournee der Band unter dem Motto „Die letzte Runde“. Das letzte Konzert fand am 30. Dezember 2022 in der Berliner Mercedes-Benz-Arena statt; wegen großer Nachfrage wurde am Vortag ein Zusatzkonzert gespielt. In einem Interview gab Geiger Gogow an, dass die Band die Liveaktivitäten einstellen werde, jedoch nicht aufhöre zu existieren.[11]

Am Fenster

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Der größte Erfolg von City ist das Lied Am Fenster, das weltweit mehr als 10.000.000 Mal verkauft wurde und den bis heute größten Erfolg eines DDR-Songs im Westen Deutschlands darstellt.[12] Noch heute taucht er dort in den meisten Klassiker-Playlisten auf und gilt als Tanzflächenfüller. Der Text dieses Liedes basiert auf einem Gedicht von Hildegard Maria Rauchfuß, allerdings wurde eine Strophe von Krahl irrtümlich zweimal gesungen.

Der Titel war für die Albumproduktion von Amiga ursprünglich nicht geplant und wegen seiner Länge und der Geige nicht erwünscht, die damals als in Rockmusik unangemessen galt. Da aber nach einer Aufnahme noch etwas gebuchte Studiozeit geblieben war, bat Gogow Helmar Federowski, ein weiteres ihrer Stücke aufzunehmen. Unter der Bedingung, es nur für den Eigengebrauch zu nutzen und nicht in die Öffentlichkeit zu bringen, wurde Am Fenster live eingespielt. Am gleichen Tag ging Gogow zum Redakteur der Beatkiste und bat ihn darum, den Titel im Rundfunk zu spielen. Die Hörer stürmten die Plattenläden auf der Suche nach der Single – so erreichte City deren Veröffentlichung.

Diskografie

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  • 1978: Am Fenster (Amiga, DDR, in der Bundesrepublik Deutschland und Griechenland City, DE:  Platin)[13]
  • 1979: Der Tätowierte (Amiga, DDR, in der Bundesrepublik Deutschland und Griechenland City II)
  • 1980: Dreamer (Amiga, DDR, im Ausland Dreamland)
  • 1983: Unter der Haut (Amiga)
  • 1984: Feuer im Eis (Amiga)
  • 1987: Casablanca (Amiga)
  • 1990: Keine Angst
  • 1997: Rauchzeichen
  • 2002: Am Fenster 2
  • 2004: Silberstreif am Horizont
  • 2007: Yeah! Yeah! Yeah! (auch als Limited Edition, 5-Song-Live-CD)
  • 2012: 40 Jahre City (Das Konzert), (Sony Music)
  • 2012: Für immer jung
  • 2013: Danke Engel (CD/DVD Unplugged + 5 neue Tracks)
  • 2017: Das Blut so laut (Rhingtön/Universal Music)
  • 2019: Candlelight Spektakel – Live in Sachsen
  • 2022: Die letzte Runde

Kompilationen

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  • 1991: Rock aus Deutschland Ost Vol. 11 – City, Die Erfolge 1977–1987 (von City nicht autorisierte Kompilation)
  • 1992: The Best of City (DE:  Gold)[13]
  • 1997: Am Fenster (Platin Edition)
  • 2003: Der King vom Prenzlauer Berg (3-CD-Compilation)
  • 2003: Das Weihnachtsfest der Rockmusik (Split-Best-Of mit Keimzeit)
  • 2004: Meister aller Klassen – Best (1977–1990)
  • 2008: Das Beste (von City nicht autorisierte 4-CD-Kompilation)
  • 2008: Play it again! Das Beste von City (Best-Of-Album inklusive neuer Tracks, Remixes und Videotrack)
  • 2012: City – Die Original Alben, Hansa Amiga (Sony Music)
  • 2015: Rocklegenden live, Puhdys + City + Karat
  • 1979: City-Rock-Band (DEFA-Kurzdokumentarfilm, Regie: Jürgen Steinheisser)[14]
  • 1985: Neongott (DEFA-Kurzdokumentarfilm, Regie: Christian Klemke)[15]
  • 2022: Legenden – CITY – Die letzte Runde (MDR-Dokumentation)[16]
  • 2022: 50 Jahre City – Die letzte Runde / LIVE 2022

Auszeichnungen

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Auszeichnungen für Musikverkäufe

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Goldene Schallplatte

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nungen, Ver­käu­fe, Quel­len)
  Gold   Platin Ver­käu­fe Quel­len
  Deutschland (BVMI)  2× Gold2  Platin11.050.000musikindustrie.de
Insgesamt   2× Gold2   Platin1

Literatur

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  • Christian Hentschel: Einmal wissen, dieses bleibt für immer. CITY. Das Buch. Rotbuch Verlag, Berlin 2022, ISBN 978-3-86789-210-0.
  • Thomas Otto: City – Am Fenster. Die Band – die Songs – die Story. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 1997, ISBN 3-89602-123-0.
  • Christian Hentschel, Peter Matzke: Yeah! Yeah! Yeah! City. Das Buch. Neues Leben / Eulenspiegel Verlagsgruppe, Berlin 2007, ISBN 978-3-355-01734-3.
  • Götz Hintze: Rocklexikon der DDR. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 1999, ISBN 3-89602-303-9.
  • H. P. Hofmann: Beat Lexikon. Interpreten, Autoren, Sachbegriffe. VEB Lied der Zeit Musikverlag, Berlin (DDR) 1977.
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Commons: City – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Götz Hintze: Rocklexikon der DDR. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 1999, ISBN 3-89602-303-9, S. 328. Die Gesamtwertungen der DDR-Jahreshitparade setzten sich aus der Summe der besten Platzierungen der Hitparaden DT Metronom, Beatkiste, Tip-Disko, DT64 und Tip-Parade zusammen.
  2. Chartquellen: DE
  3. ARD-Morgenmagazin, Westdeutscher Rundfunk Köln, 37/22, 1. April 2022.
  4. Der Barfuss-Drummer: City-Schlagzeuger Klaus Selmke gestorben. FAZ, 22. Mai 2020, abgerufen am 23. Mai 2020.
  5. Christian Hentschel: Du hast den Farbfilm vergessen und andere Ostrockgeschichten. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2000, ISBN 3-89602-317-9.
  6. CITY (CITY ROCK BAND) (Memento vom 28. Dezember 2011 im Internet Archive), auf ostbeat.de. abgerufen am 3. März 2014
  7. Christian Hentschel: Das jetzt wirklich allerletzte Ostrockbuch. Neues Leben, Berlin 2021, ISBN 978-3-355-01902-6, S. 55.
  8. Zunächst KPM (= Krahl Puppel Music), dann später K&P Music, siehe Parocktikum, abgerufen am 5. Januar 2023.
  9. City-Schlagzeuger Klaus Selmke erliegt Krebsleiden. nordkurier.de vom 22. Mai 2020, abgerufen am 22. Mai 2020
  10. Erscheinungsbild der offiziellen Webpräsenz Ende Mai 2020 (Memento vom 23. Mai 2020 im Internet Archive)
  11. Kultband City: „Wir waren schneller als die Rolling Stones“. 26. Dezember 2022, abgerufen am 23. Februar 2023.
  12. Sören Marotz: City – nicht nur „Am Fenster“. In: ddr-museum.de. 27. Januar 2015, abgerufen am 26. Juli 2023.
  13. a b Auszeichnungen für Musikverkäufe: DE
  14. City-Rock-Band. In: Filmdatenbank. DEFA-Stiftung, abgerufen am 18. November 2020.
  15. Neongott. In: Filmdatenbank. DEFA-Stiftung, abgerufen am 18. November 2020.
  16. Legenden – CITY – Die letzte Runde. Abgerufen am 5. Januar 2023.
  17. mdr.de: Die Ostrocker von City holen sich den Ehrenpreis Musik bei der Goldenen Henne | MDR.DE. Abgerufen am 9. Oktober 2022.