Kögl (Schwarzenfeld)

Ortsteil des Marktes Schwarzenfeld im Landkreis Schwandorf des Regierungsbezirks Oberpfalz im Freistaat Bayern

Kögl ist ein Ortsteil des Marktes Schwarzenfeld im Landkreis Schwandorf des Regierungsbezirks Oberpfalz im Freistaat Bayern.[2][3]

Kögl
Gemeinde Schwarzenfeld
Koordinaten: 49° 24′ N, 12° 7′ OKoordinaten: 49° 23′ 38″ N, 12° 6′ 47″ O
Höhe: 392 m
Einwohner: 314 (Format invalid)
Postleitzahl: 92521
Vorwahl: 09435
Kögl (Bayern)
Kögl (Bayern)
Lage von Kögl in Bayern

Geografie

Bearbeiten

Kögl liegt an der Staatsstraße 2151, 6 Kilometer südlich der Bundesautobahn 6, 2,7 Kilometer westlich der Bundesautobahn 93 und 1,8 Kilometer westlich von Schwarzenfeld. 1,4 Kilometer südöstlich der Ortschaft fließt der Fensterbach in Richtung Südosten der Naab zu.[2][3]

Geschichte

Bearbeiten

Vom 12. bis zum 16. Jahrhundert hatte das Kloster Ensdorf Güter am Fensterbach und in seiner Umgebung. Auch in Kögl sind Güter des Klosters Endorf nachweisbar. Im Zehntregister des Klosters aus dem Jahr 1336 wurde Kögl mit 2 Gütern aufgeführt, die nach Ensdorf zehntpflichtig waren.[4][5]

Durch Kögl führte eine alte Fernstraße, eine Variante des sogenannten Zigeunerweges oder auch Steinhöppel. Sie führte von Hiltersdorf durch die Ortschaften Högling, Jeding, Wolfring, Knölling, Dürnsricht, Kögl nach Schwarzenfeld.[6]

Kögl und Frotzersricht wurden meistens zusammen veranlagt.

Im Salbuch von 1473/75 wurde Frotzersricht gemeinsam mit Kögl aufgeführt mit einer Steuer von 1 Pfund, 7 Pfennig und 1 Heller.[7]

Die Bevölkerungsentwicklung in Frotzersricht gemeinsam mit Kögl geht aus den Musterungsprotokollen hervor:

  • 1500: 9 Mannschaften
  • 1523: 9 Mannschaften
  • 1583: 9 Mannschaften
  • 1631: 11 Mannschaften
  • 1712: 11 Mannschaften.[8]

Frotzersricht gemeinsam mit Kögl hatte 1513 11 Höfe, 1596 9 Höfe, 1606 10 Höfe, 13 Pferde, 1 Fohlen, 10 Ochsen, 29 Kühe, 10 Rinder, 6 Schweine, 2 Stiere, 9 Kälber, 120 Schafe, und 10 Frischlinge. 1721 und 1762 wurden Frotzersricht und Kögl mit 12 Häusern aufgeführt. 1792 gab es in Frotzersricht und Kögl 10 hausgesessene Amtsuntertanen.[9]

Im Häuser- und Rustikalsteuerkataster wurden 1808 für Kögl die folgenden 4 Anwesen ausgewiesen:

  • Wolfenhof, Inhaber Leonhard Bartmann
  • Arberhof, Inhaber Johann Kurz
  • Schadlhof, Inhaber Leonhard Schadl
  • Neubauernhof, Inhaber Adam Kreitner[10]

Hinzu kam das gemeinsam mit Kögl veranlagte Weiherhaus mit einem Anwesen, Bewohner Franz Bernhard Fleischmann, Mautner zu Schwarzenfeld und 13 Weihern.[11]

1808 begann in Folge des Organischen Ediktes des Innenministers Maximilian von Montgelas in Bayern die Bildung von Gemeinden. Dabei wurde das Landgericht Nabburg zunächst in landgerichtische Obmannschaften geteilt. Dabei kam Kögl zur Obmannschaft Frotzersricht. Zur Obmannschaft Frotzersricht gehörten: Frotzersricht, Deiselkühn, Irrenlohe, Wohlfest, Kögl und Weiherhaus.[12]

Dann wurden 1811 in Bayern Steuerdistrikte gebildet. Dabei kam Kögl zum Steuerdistrikt Frotzersricht. Der Steuerdistrikt Frotzersricht bestand aus dem Dorf Frotzersricht, dem Weiler Kögl und der Einöde Weiherhaus. Er hatte 15 Häuser, 92 Seelen, 100 Morgen Äcker, 45 Morgen Wiesen, 15 Morgen Holz, 45 Weiher, 30 Morgen öde Gründe und Wege, 3 Pferde, 28 Ochsen, 24 Kühe, 30 Stück Jungvieh, 50 Schafe und 20 Schweine.[13]

Schließlich wurde 1818 mit dem Zweiten Gemeindeedikt die übertriebene Zentralisierung weitgehend rückgängig gemacht und es wurden relativ selbstständige Landgemeinden mit eigenem Vermögen gebildet, über das sie frei verfügen konnten. Hierbei kam Kögl zur Ruralgemeinde Frotzersricht. Die Gemeinde Frotzersricht bestand aus den Ortschaften Frotzersricht mit 10 Familien, Kögl mit 6 Familien, Weiherhaus mit 1 Familie, Deiselkühn mit 14 Familien, Irrenlohe mit 12 Familien und Wohlfest mit 7 Familien.[14]

1972 wurde die Gemeinde Frotzersricht aufgelöst. Wohlfest kam zur Gemeinde Fensterbach. Die anderen Gemeindeteile kamen zu Schwarzenfeld.[15]

Kögl gehört zur Pfarrei Schwarzenfeld.[16][17][18][19][20] 1997 hatte Kögl 276 Katholiken.[20]

Einwohnerentwicklung ab 1819

Bearbeiten
1819–1913
Jahr Einwohner Gebäude
1819 6 Familien k. A.[14]
1828 37 4[21]
1838 46 6[18]
1864 45 28[22]
1875 45 29[23]
1885 50 6[24]
1900 50 6[25]
1913 34 5[19]
1925–2011
Jahr Einwohner Gebäude
1925 34 4[26]
1950 39 7[27]
1961 89 20[28]
1964 89 20[21]
1970 181 k. A.[29]
1987 292 73[30]
2011 314 k. A.[1]
 
Meilenstein in Kögl

Tourismus und Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten

In Kögl, Dr.-Kurz-Straße 1, gibt es ein denkmalgeschütztes Wohnstallhaus mit kleinem Backhaus und der Denkmalnummer D-3-76-163-12. Außerdem stehen an der Ecke Frotzersrichter- und Dr.-Kurz-Straße ein denkmalgeschütztes Wegkreuz mit der Denkmalnummer D-3-76-163-17 und ein Meilenstein in Form einer Rundstele aus Granit mit der Denkmalnummer D-3-76-163-18.[31]

Durch Kögl läuft der Schweppermann-Radweg auf der ehemaligen Bahnstrecke Drahthammer–Lauterhofen.[32][33]

Literatur

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b Zensus 2011 (Memento des Originals vom 3. März 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/zensusatlas.statistikportal.de bei zensusatlas.statistikportal.de. Abgerufen am 11. März 2022.
  2. a b Kögl bei Bayernatlas. Abgerufen am 10. Februar 2022.
  3. a b Kögl bei bavarikon.de. Abgerufen am 11. März 2022.
  4. Hans Zitzelsberger: Die Geschichte des Klosters Ensdorf von der Gründung bis zur Auflösung in der Reformation 1121-1525, 1954, S. 92 Die Geschichte des Klosters Ensdorf von der Gründung bis zur Auflösung in der Reformation 1121-1525 zum Download als PDF, 13MB: online als PDF bei heimatforschung-regensburg.de. Abgerufen am 29. Januar 2022.
  5. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 47
  6. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 9
  7. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 77
  8. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 86
  9. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 302
  10. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 310
  11. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 338
  12. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 407
  13. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 398
  14. a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 413
  15. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 435
  16. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 95
  17. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 410
  18. a b Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 135 (Digitalisat).
  19. a b Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 359 (Digitalisat).
  20. a b Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 666
  21. a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 420
  22. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 701, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  23. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 875, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  24. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 823 (Digitalisat).
  25. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 859 (Digitalisat).
  26. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 865 (Digitalisat).
  27. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 735 (Digitalisat).
  28. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 543 (Digitalisat).
  29. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 141 (Digitalisat).
  30. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 279 (Digitalisat).
  31. Denkmäler in Schwarzenfeld bei geodaten.bayern.de. Abgerufen am 10. März 2022.
  32. Schweppermann-Radweg Zwischen Schwarzenfeld und Amberg bei oberpfaelzerwald.de. Abgerufen am 10. März 2022.
  33. Der Schweppermann-Radweg bei tourismus-neumarkt.de. Abgerufen am 10. März 2022.
Bearbeiten