Escherndorfer Fürstenberg

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Escherndorfer Fürstenberg (auch Köhler Fürstenberg) ist eine der bekanntesten Weinlagen im Anbaugebiet Franken. Sie liegt in den Gemarkungen der Volkacher Ortsteile Escherndorf und Köhler im unterfränkischen Landkreis Kitzingen.

Die Weinlage Fürstenberg mit dem Dorf Köhler

Geografische Lage und Geologie

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Die Rebenfläche liegt am Rande der Volkacher Mainschleife. Sie zieht sich entlang der Kreisstraße KT 31, die parallel zum Main verläuft. Im Norden und Nordosten liegt Escherndorf, oberhalb dessen anderer Lage Lump sich die Weinberge des Fürstenbergs bis nach Astheim ziehen. In einem Bogen in Richtung Süden verläuft die Rebenfläche an Köhler vorbei bis zur Gemarkungsgrenze bei Neuses am Berg, einem Dettelbacher Stadtteil. Der Escherndorfer Fürstenberg nimmt die Hänge des sogenannten Langenbergs und des Escherndorfer Berges bzw. Vogelberges ein.[1]

Der Escherndorfer bzw. Köhler Fürstenberg nimmt heute eine Fläche von über 60 ha ein, von denen allerdings nur 55,32 ha als Erste Lage klassifiziert werden. Die Fläche verringerte sich seit 1993, als noch etwa 85 ha mit Reben bestockt waren.[2] Die Weinreben ziehen sich in einem Winkel von 60 % den zwischen 200 und 260 m hohen Berg hinauf. Auf den Böden aus Muschelkalk, Lettenkeuper und Lösslehm werden die Rebsorten Silvaner, Weißer Burgunder und Chardonnay angebaut.[3] Die Weinlage ist Teil der Großlage Volkacher Kirchberg im Bereich Volkacher Mainschleife.

Geschichte

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An der Mainschleife ist die Weinrebe erstmals im Jahr 906 nachgewiesen. In einer Urkunde bestätigte König Ludwig das Kind die Schenkungen seines Vaters an das Kloster Fulda. Neben mehreren Orten waren auch Weinberge um die Vogelsburg zur Bonifatiusabtei gekommen. Wahrscheinlich ist allerdings, dass der Wein bereits im 7. Jahrhundert von den fränkischen Siedlern in die Region gebracht wurde.[4]

Im Zuge der Gründung eines Karmelitenklosters auf dem Vogelsberg im Jahr 1282 wurde der Langenberg ein zusammenhängendes Weinbauareal. Die Bevölkerung bestand zu dieser Zeit in Escherndorf bereits fast ausschließlich aus Winzern. Das Kloster Ebrach, das nach 1500 über einen Teil des Dorfes herrschte, besaß auch mehrere Weinberge am Berg. Köhler entstand wahrscheinlich ebenfalls als Winzerdorf, allerdings musste die Bevölkerung in schlechten Weinjahren häufig in den Escherndorfer Weinbergen aushelfen.[5]

Der Langenberg wendet sich auf Köhler Gemarkung nämlich nach Osten, sodass die Reben hier nicht dieselbe Sonneneinstrahlung erhalten. Im 19. Jahrhundert verarmte Köhler deshalb nach dem Auftreten der Reblaus rasch. In Escherndorf blieb der Weinbau weiter ein wichtiger Wirtschaftszweig, weil es gelang, die hochklassigen „Bergweine“ auch weiterhin zu exportieren. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg begann auch wieder um Köhler der Anbau von Wein.

Im Zuge der Flurbereinigung mussten die Weinlagen zu Einzellagen zusammengelegt werden. In Ausführung des Weingesetzes von 1971 wurden alle Lagen zur Einzellage „Fürstenberg“ zusammengefasst. Insgesamt mussten 33 Lagen bereinigt werden, darunter die zwei Köhler Lagen „Engelsgepräng“ und „Langenberg“. Die nördlichsten Teile der Weinlage befinden sich am Prosselsheimer Weg.[6] Vom VDP wurde der Fürstenberg als Erste Lage klassifiziert.

Weingüter (Auswahl)

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Mehrere renommierte Weingüter besitzen heute Rebstöcke am Hang des Langen- oder Fürstenbergs. Neben einigen lokal anerkannten Betrieben gibt es auch etliche überregional bekannte Weinbauern und ausgezeichnete Güter. Mehrere Güter wurden vom Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) ausgezeichnet.

Literatur

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  • Hans Bauer: Landkreis Kitzingen. Ein Kunst- und Kulturführer. Marktbreit 1993.
  • Gerhard Egert: Der Escherndorfer Lump. In: Ute Feuerbach (Hg.): Unsere Mainschleife. 1993–2007. Volkach 2008. S. 10–16.
  • Gerhard Egert: Die Weinbaugemeinden Escherndorf und Köhler zu Beginn des 19. Jahrhunderts. In: Ute Feuerbach (Hg.): Volkach. 906–2006. Volkach 2006. S. 306–312.
  • Barbara Holtz: Die Weinlagenamen im Landkreis Kitzingen. In: Andreas Pampuch (Hrsg.): Natur und Landschaft des Landkreises Kitzingen II. Band. Kitzingen 1981. S. 124–160.
  • Ado Kraemer: Escherndorf und seine Weine. Würzburg 1964.
  • Franz Pfrang: Die Geschichte des Weinbaus an der Mainschleife. In: Ute Feuerbach (Hrsg.): Unsere Mainschleife. 1978–1992. Volkach 2008. S. 23–28.
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Commons: Escherndorfer Fürstenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Weinlagen-Info: Escherndorfer Fürstenberg, abgerufen am 2. Juli 2018.
  2. Bauer, Hans: Landkreis Kitzingen. S. 190.
  3. VDP-Franken: Erste Lage Fürstenberg (Memento des Originals vom 11. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vdp.de, abgerufen am 2. Juli 2018.
  4. Egert, Gerhard: Der Escherndorfer Lump. S. 10.
  5. Vgl.: Egert, Gerhard: Die Weinbaugemeinden Escherndorf und Köhler im 19. Jahrhundert.
  6. Holtz, Barbara: Die Weinlagenamen im Landkreis Kitzingen. S. 128.
  7. Weingut-Blendel: Wein (Memento des Originals vom 18. Oktober 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.weingut-blendel.de, abgerufen am 3. Juli 2018.
  8. Weingut Horst Sauer: Startseite, abgerufen am 3. Juli 2018.
  9. Weingut Rainer Sauer: Startseite, abgerufen am 3. Juli 2018.

Koordinaten: 49° 51′ 24,7″ N, 10° 10′ 2,3″ O