Król Roger

Oper von Karol Szymanowski
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Król Roger oder Pasterz (deutsch: König Roger bzw. Der Hirte, op. 46) ist eine polnische Oper in drei Akten von Karol Szymanowski (Musik) mit einem Libretto von Karol Szymanowski und Jarosław Iwaszkiewicz. Die Uraufführung fand am 19. Juni 1926 im Teatr Wielki in Warschau statt. Im zweiten und dritten Akt gibt es Ballette.

Operndaten
Titel: König Roger
Originaltitel: Król Roger

König Roger II.

Form: Oper in drei Akten
Originalsprache: Polnisch
Musik: Karol Szymanowski
Libretto: Karol Szymanowski und Jarosław Iwaszkiewicz
Uraufführung: 19. Juni 1926
Ort der Uraufführung: Teatr Wielki, Warschau
Spieldauer: ca. 1 ½ Stunden
Ort und Zeit der Handlung: Sizilien um 1150
Personen
  • Roger II., König von Sizilien (Bariton)
  • Roksana, seine Frau (Sopran)
  • Edrisi, ein arabischer Gelehrter (Tenor)
  • der Hirte (Tenor)
  • der Erzbischof (Bass)
  • Diakonissin (Alt)
  • Priester, Mönche, Nonnen, Ministranten, Würdenträger, die königliche Garde, Eunuchen, junge Männer und Frauen, Diener, 4 Spielleute des Hirten (Chor)
  • Kinderchor
  • junge Männer und Frauen (Ballett)

Handlung

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Die Oper handelt von der Erleuchtung des christlichen Königs Roger II. durch einen jungen Hirten, der für heidnische Ideale steht.

Erster Akt

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Das Innere einer byzantinischen Kirche

Während der Messe flehen die Geistlichen König Roger an, die christlichen Sitten vor den aufrührerischen Reden eines fremden Schäfers zu schützen. Der Hirte wird vorgeführt. Trotz der Forderung des Erzbischofs nach Bestrafung überzeugt Rogers Frau Roksana den König, ihn nicht töten zu lassen. Roger befiehlt dem jungen Mann, an diesem Abend im Palast zu erscheinen, wo er sich weiter erklären und auf das königliche Urteil warten soll.

Zweiter Akt

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Innenhof des Königspalasts

Der Hirte erscheint an den Palasttoren. Roksana singt ein verführerisches Lied, das eindeutig eine Reaktion auf den Besucher ist, und Roger wird zunehmend aufgeregt. Als der Hirte hereingeführt wird, beschreibt er seinen Glauben im Detail, und bald folgt fast das gesamte Gericht ihm in einem ekstatischen Tanz. Roger befiehlt ihn fesseln zu lassen, aber der Hirt bricht die Ketten mit Leichtigkeit und verlässt den Palast. Fast alle folgen ihm. Nur der König und seine arabischen Berater bleiben, aber bald beschließt auch Roger, dem Hirten zu folgen.

Dritter Akt

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Ruine eines antiken Theaters

In einem alten griechischen Theater begegnet Roger Roksana, die ihrem Mann sagt, dass nur der Hirte ihn von seinen Ängsten und seiner Eifersucht befreien könne. Ein Feuer veranlasst ihn und die Anhänger des Priesters, neuerlich zu tanzen, während der Hirt in Dionysos verwandelt wird. Roger begrüßt den Morgen mit einer frohen Hymne.

Instrumentation

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Die Orchesterbesetzung der Oper enthält die folgenden Instrumente:[1]

Werkgeschichte

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Das Werk wurde unter Emil Młynarski erstmals am 19. Juni 1926 in Warschau gespielt. Unter den Mitwirkenden war die Schwester des Komponisten, die Sopranistin Stanisława Korwin-Szymanowska, die die Rolle der Roksana interpretierte. Die übrigen Ausführenden waren Eugeniusz Mossakowski (Roger II.), Maurycy Janowski (Edrisi), Adam Dobosz (Hirte), Roman Wraga (Erzbischof) und Teodozja Skonieczna (Diakonissin).[2] Die zweite Inszenierung zu Lebzeiten des Komponisten fand 1928 in Duisburg statt, die dritte 1932 in Prag. Nach dieser Aufführung schrieb Szymanowski an Zofia Kochańska:

„Das lässt sich mit nichts anderem in meiner Musik vergleichen – leider weder mit Harnasie noch mit den beiden neuen Konzerten, das heißt mit nichts, was ich nach König Roger geschrieben habe. Das ist sehr traurig!! Schon alleine der Klang des Orchesters und der Chöre ist stellenweise völlig erstaunlich und in seiner Spannung geradezu erschütternd. Ich kann mich von diesem Eindruck nicht befreien –, aber auch von der Trauer – dass das doch schon Vergangenheit ist und dass ich sicherlich nichts Derartiges mehr zu schreiben vermag.“[3]

Literatur

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  • Oswald Panagl: Ein Meisterwerk ist zu entdecken: Karol Szymanowskis Król Roger, in: ders.: Im Zeichen der Moderne. Musiktheater zwischen Fin de Siècle und Avantgarde. Hollitzer Verlag, Wien 2020, ISBN 978-3-99012-902-9, S. 331–333.
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Einzelnachweise

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  1. Karol Bula: Król Roger. In: Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters. Band 6: Werke. Spontini – Zumsteeg. Piper, München / Zürich 1997, ISBN 3-492-02421-1, S. 219–221.
  2. 19. Juni 1926: „Król Roger“. In: L’Almanacco di Gherardo Casaglia
  3. Danuta Gwizdalanka: Der Verführer. Karol Szymanowski und seine Musik. Harrassowitz, Wiesbaden 2017, ISBN 978-3-447-10888-1, S. 111–112.