KZ-Friedhof Dachau-Leitenberg

KZ-Sammelfriedhof für mehr als 7400 Todesopfer des Konzentrationslagers Dachau bei München sowie dessen Außenlager und deren Todesmärsche
(Weitergeleitet von KZ-Friedhof Leitenberg)

Der KZ-Friedhof Dachau-Leitenberg befindet sich „auf der Leiten“ im Norden Dachaus, nördlich des Ortsteils Etzenhausen. Auf diesem KZ-Friedhof ruhen überwiegend KZ-Häftlinge des Konzentrationslagers Dachau[1] sowie über 1200 meist bis Ende der 1950er Jahre umgebettete Leichname aus hunderten aufgelösten KZ-Friedhöfen von KZ-Außenlagern und deren „Todesmärschen“.[2] Auf diesem Ende 1944 von der SS angelegten Massengrab wurden laut Gräberliste 7609 Tote begraben, von denen 204 namentlich bekannt sind.[3]

Lageplan mit Parkplatz, im Norden Dachaus auf halbem Weg nach Hebertshausen

Neben diesem gibt es weitere große KZ-Sammelgrabplätze in Bayern, wie die Gräberanlage für KZ-Todesopfer auf dem Waldfriedhof Dachau und den KZ-Friedhof Flossenbürg.

Informationstafel (2022)

Überblick – Denkmäler und Bauwerke

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Gesamtkarte KZ Dachau bis 1945 mit KZ-Friedhof Leitenberg

Der KZ-Friedhof besteht aus Reihengräbern. Die sterblichen Überreste „der Toten wurden in Doppelreihen mit einem Abstand von 20 cm an den Längsseiten und 10 – 20 cm an den Stirnseiten“ begraben.[4] Diese Massengräber sind mittels niedrig gehaltenen Sträuchern markiert.[5] Bebildert folgt der Überblick über die Bauwerke, Denkmäler und Gedenksteine des KZ-Friedhofes:

Geschichte

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1944 – Anlage Massengräber durch SS

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Gegen Ende des Krieges wurde die Kohle für das Krematorium des KZ Dachau knapp, gegen Februar 1945 wurde es ganz außer Betrieb genommen.[1] Deshalb wurden in einer ersten Anlage von Ende 1944 bis zur Befreiung des KZ Dachau am 29. April 1945 etwa 4000 tote KZ-Häftlinge auf Befehl der SS am Leitenberg verscharrt.[8] Dazu mussten Häftlingskommandos acht Massengräber anlegen, in denen 4318 tote KZ-Häftlinge begraben wurden.[3]

Transport der Toten vom KZ Dachau zum Leitenberg (Aufnahme vom 1. Mai 1945; hier: ab Minute 1:38)[11]

1945 – Bestattungen nach der Befreiung

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Um die Verbreitung von Typhus und Fleckfieber einzudämmen, beerdigten im Mai 1945 amerikanische Soldaten weitere 2000 bis 2400 Leichen von KZ-Häftlingen in einer zweiten Anlage von benachbarten Massengräbern,[12] sowohl im KZ-Lager vorgefundene Leichen als auch jene aus dem Todeszug aus Buchenwald.[13] Dazu mussten Dachauer Zivilisten tagelang kolonnenweise jeweils zwölf Fuhrwerke mit je 30 bis 40 Leichen durch die Stadt zum Leitenberg bringen.[7] Allein bis 18. Mai 1945 wurden so in zwei Massengräbern 1879 KZ-Häftlinge beigesetzt,[3] mit 40 bei Kämpfen um Dachau gefallenen Wehrmachtsoldaten.[5]

1945 bis 1949 – Diskussionen und internationaler Skandal

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In der direkten Nachkriegszeit diente das ehemalige KZ Dachau bis Juli 1945 als Unterkunft für „Displaced Persons“, heimatlose und kranke ehemalige Häftlinge.[8] Anschließend errichteten die US-Militärbehörden auf dem Gelände das Internierungslager Dachau für Kriegsverbrecher, Angehörige der SS und NSDAP-Funktionäre.[8] Dieses „War Crimes Enclosure“ (‚Kriegsverbrecherlager‘) hatte eine Aufnahmekapazität von 30.000 Personen.[7] 1947 bis 1948 wurde es Zug um Zug an die deutschen Behörden übergeben.[7]

Die amerikanische Armee und in deren Folge die Militärregierung hatten die Stadt Dachau 1945 verpflichtet, für die Toten am Leitenberg ein angemessenes Denkmal zu errichten. Die Stadt zögerte dies jahrelang hinaus.[14]

 
Der „Überleitungsvertrag“ trat mit dem „Deutschlandvertrag“ in Kraft (Unterzeichnung 23. Oktober 1954 in Paris)

Im August 1949 machte René Simon, ehemaliger Häftling des Konzentrationslagers Dachau, einen Spaziergang am Leitenberg und stieß dabei zufällig auf menschliche Knochen, die zuvor beim Sandabbau freigelegt worden waren. Er informierte die örtliche Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN).[12] Der Friedhofsverwalter gab an, es handle sich um die Knochen einer mittelalterlichen Siedlung, laut Gerichtsmedizin lagen sie 50 bis 100 Jahre in der Erde. Doch es ergab sich eine internationale Diskussion über den verwahrlosten Zustand dieser letzten „Ruhestätte“ von KZ-Todesopfern,[12] diese Empörung führte zum „Leitenberg-Skandal“.[15]

Nicht zuletzt diese Kontroversen um einen angemessenen Umgang mit dem Gedenken an die Toten führten zum Zusatz[16] des deutsch-französischen Protokolls über die Beendigung des Besatzungsregimes in der Bundesrepublik Deutschland („Überleitungsvertrag“) vom 23. Oktober 1954 in Paris,[14] das ergänzend festlegte, „dass Gedächtnisorte mit Überresten von Opfern der nationalsozialistischen Herrschaft auf Dauer gesichert und zugänglich gemacht werden müssten“.[5]

 
Schlichte Massengräber ohne Kennzeichnung von Namen oder Herkunft (Foto 2022)

1949 bis 1960 – Einweihung, Exhumierungen, Umbettungen

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Am 16. Dezember 1949 fand die vorläufige Einweihung des KZ-Friedhofs Leitenberg statt.[8] 1951 wurde der Rohbau der achteckigen Gedächtnishalle errichtet, zehn Meter hoch und mit neun Metern Durchmesser.[8] Die Fertigstellung erfolgte bis Sommer 1952, eine Einweihung wurde zunächst verschoben, dann vergessen.[8]

Der französische Suchdienst ließ in den Jahren 1955 bis 1959 die Gräber exhumieren,[3] um die als französische Staatsangehörige erkannten Toten nach Frankreich zu überführen,[1] ebenso die belgischen, niederländischen, norwegischen und italienischen.[5] Die übrigen Toten wurden wieder auf dem Leitenberg bestattet,[1] zusammen mit über 1200 wieder exhumierten KZ-Todesopfern[2] aus anderen KZ-Friedhöfen in Oberbayern[1] und 226 Toten vom KZ-Gräberfeld des Waldfriedhofs Dachau.[17]

Aus meist dadurch aufgelösten KZ-Friedhöfen und Grabstätten hierher umgebettet wurden u. a. verstorbene KZ-Häftlinge der KZ-Außenlager Bäumenheim[18] und Lauingen (Donau),[19] 199 nach dem Krieg am Friedhof München-Feldmoching bestattete ehemalige KZ-Häftlinge des KZ-Außenlagers München-Allach,[20] wie auch 62 in Mittergars begrabene[21] und 250[22] nach dem Krieg zuerst nach Altötting,[23] zudem 315[21] zunächst nach Ampfing umgebettete KZ-Todesopfer des KZ-Außenlagerkomplexes Mühldorf,[19] zudem jene von KZ-Grabstätten durch Todesmärsche bei Bad Tölz,[24] 28 aus Degerndorf[25] und 89 aus Mittenwald.[26] Viele der in Förrenbach, Hubmersberg (Pommelsbrunn) und Schupf (Happurg) begrabenen KZ-Häftlinge des KZ-Außenlagers Hersbruck[19] wie auch mindestens 179 des KZ-Außenlagers München-Allach[17] wurden später auf dem Waldfriedhof Dachau und teils direkt, teils weiter auf diesen KZ-Friedhof Leitenberg umgebettet.[27] Insgesamt wurden so bis Ende der 1950er Jahre über 400 KZ-Friedhöfe in Bayern aufgelöst, das lokale Wissen der Geschichte vieler KZ-Häftlinge ging damit verloren.[15]

Auf der Grundlage der Protokolle der Exhumierungen konnte für den KZ-Friedhof Dachau-Leitenberg eine Gräberliste angelegt werden: Nach dieser waren auf dem Leitenberg über 7400 Tote begraben.[1] Konkret waren es mit Stand der Gräberliste „7658 Reihengräber“, nach Überführungen von 180 Toten in die Heimatländer war der KZ-Friedhof zum 1. Februar 1961 mit 7478 Toten belegt, nach weiteren Exhumierungen und Zubettungen aus Bad Tölz waren es zum 1. Januar 1971 insgesamt 7439,[24] dies war auch der Stand im Jahre 2013.[5]

 
Italienische Gedächtniskapelle „Regina Pacis“ (Foto 2015)

1963 – Gedächtniskapelle „Regina Pacis“

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Die Gedächtniskapelle „Regina Pacis“ wurde 1963 zum Gedenken an alle Italiener errichtet, die im KZ Dachau und seinen Außenlagern ums Leben gekommen waren.[1] Allein im KZ Dachau waren fast 1700 Italiener ermordet worden.[28] Der Bau erfolgte auf Initiative des „Vereins der Freiheitskämpfer Venetiens“.[29] Auf einer Steintafel im Inneren der Kapelle steht in den Sprachen Italienisch, Deutsch, Englisch und Französisch geschrieben:[30]

„Votivkirche. Vom italienischen Volk zum Andenken an seine Toten für die Freiheit aller Völker errichtet.“

Nach einer in der Kirche angebrachten Urkunde dient sie dem „Gedächtnis an die 38.000 italienischen politischen Deportierten, die für die Freiheit aller Völker gefallen sind […] Sie fanden nicht den Frieden einer Grabstätte, sie erhielten kein segnendes Kreuz; ihre sterbliche Hülle wurde in den Krematorien verbrannt und ihre Asche wurde in alle Winde verstreut“.[28]

Ab 2010

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Nur für 18 Todesopfer gibt es Gedenktafeln mit Namen (2022)

2011 wurde die Gedächtniskapelle „Regina Pacis“ renoviert. Sie ist dennoch seit 2007[31] verschlossen,[29] ebenso wie die Gedächtnishalle östlich des KZ-Friedhofs.[31] Seit 2011 plant die KZ-Gedenkstätte Dachau die Aufstellung weiterer Informationstafeln zum historischen Geschehen und zur Gestaltung der Erinnerung seit 1945,[31] bis 2022 konnte dies noch nicht umgesetzt werden. Schon 2018 war die Gedächtnishalle in dringend sanierungsbedürftigem Zustand.[32] 2020 gab es Einigkeit zwischen den Politikern im Landkreis Dachau, dass der KZ-Friedhof Leitenberg vor dem Verfall bewahrt werden müsse, zuständig sei die Stiftung Bayerische Gedenkstätten und somit der Freistaat Bayern. Der Gedenkort verfalle, einer der beiden Zugangswege sei bereits seit 2010 gesperrt. Der Hang rutsche ab, dies sei seit den 1980er Jahren bekannt, es seien jedoch keine Maßnahmen eingeleitet worden.[33] Das bayerische Kultusministerium teilte 2021 mit, eine Sanierung würde „unabsehbare Kosten“ verursachen. Kurz vor Weihnachten 2021 stürzten Erdmassen des Hanges auf den Radweg neben der Freisinger Straße ab.[34]

Siehe auch

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Literatur

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  • Iris Pamela Anna Hofer-Englmaier: „Kein Zeugnis abzulegen, wäre Verrat“ – Holocaustausstellungen an Stätten des Gedenkens im internationalen Vergleich – Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Israel. Dissertation. Hrsg.: Universität Augsburg. Augsburg 2013, OCLC 930006528, 8.5.3. der KZ-Ehrenfriedhof, die Mahnmale und die italienische Kapelle auf der Etzenhausener Leiten, S. 231–235, urn:nbn:de:bvb:384-opus4-29116 (920 S., bibliothek.uni-augsburg.de [PDF; 42,4 MB; abgerufen am 20. August 2022]).
  • Harold Marcuse: Zwischen Befreiung und Verdrängung. In: Dachauer Hefte – Studien und Dokumente zur Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 19. Verlag Dachauer Hefte, Dachau 2003, ISBN 978-3-9808587-3-1, Die vernachlässigten Massengräber – Der Skandal um den Leitenberg, 1949-1950, S. 2–23 (298 S., history.ucsb.edu [abgerufen am 21. August 2022]).
  • Kerstin Schwenke: Dachauer Gedenkorte zwischen Vergessen und Erinnern – die Massengräber am Leitenberg und der ehemalige SS-Schießplatz bei Hebertshausen nach 1945. In: Dachauer Diskurse. Band 6. Utz, München 2012, ISBN 978-3-8316-4096-6, S. 13 ff., 39 f., 44–84, 111–120 (142 S.).
  • Jürgen Zarusky: Die KZ-Gedenkstätte Dachau. Anmerkungen zur Geschichte eines umstrittenen historischen Ortes. In: Jürgen Danyel (Hrsg.): Die geteilte Vergangenheit – zum Umgang mit Nationalsozialismus und Widerstand in den beiden deutschen Staaten. 1. Auflage. Akademie, Berlin 1995, ISBN 978-3-05-002642-8, S. 187–196; hier: 193 f., doi:10.14765/zzf.dok.1.949 (zeitgeschichte-digital.de [PDF; 1,3 MB; abgerufen am 21. August 2022]).
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Commons: Friedhof Leitenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Gedächtniskapelle „Regina Pacis“

  • Gedächtniskapelle „Regina Pacis“ auf der Etzenhauser Leiten. In: kirchenundkapellen.de. Kirchen und Kapellen im Dachauer Land, archiviert vom Original am 16. März 2016;.
  • Claudio Cumani, Giuseppe Bosso: Il tempio dimenticato – La cappella italiana sul Leitenberg a Dachau. In: interventi.net. INTERVenti deutsch-italienische Szene in Bayern, 23. November 2010; (italienisch).

Koordinaten: 48° 16′ 39,1″ N, 11° 26′ 44,6″ O

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Gedenkorte in der Umgebung - KZ-Friedhof auf dem Leitenberg. In: kz-gedenkstaette-dachau.de. KZ-Gedenkstätte Dachau, abgerufen am 7. Januar 2020.
  2. a b Informationstafel am Parkplatz des KZ-Friedhofs Dachau-Leitenberg. (JPG; 2,3 MB) In: wikimedia.org. Abgerufen am 21. August 2022 (siehe Tafel): „Zwischen 1955 und 1966 wurden einerseits französische, italienische, norwegische, belgische und niederländische KZ-Opfer exhumiert und in ihre Heimatländer umgebettet. Andererseits ließ die bayerische Staatsregierung jetzt zahlreiche andere KZ-Friedhöfe auflösen und die mehr als 1.200 Toten aus den KZ-Grabstätten in Oberbayern auf den Leitenberg überführen.“
  3. a b c d Gedenkorte in der Umgebung. In: kz-gedenkstaette-dachau.de. KZ-Gedenkstätte Dachau, archiviert vom Original am 26. November 2010; abgerufen am 26. November 2010: „Auf der Grundlage der Exhumierungsprotokolle konnte eine Gräberliste angelegt werden: Nach dieser sind auf dem Leitenberg 7.609 Tote begraben, von denen nur 204 mit Namen bekannt sind.“
  4. b) des Ehrenfriedhofes Dachau-Leitenberg. Originaldokument. In: Arolsen Archives (Hrsg.): Signatur 2737000, Entstehungszeitraum 1961-02-01 – 1972-01-01, Anzahl Dokumente 311. Bad Arolsen 1. Februar 1961 (622 S., arolsen-archives.org [JPG; 271 kB; abgerufen am 28. August 2022] „Erläuterungen zur Gräberliste“ (Document ID: 9954315)): „2) Der KZ-Friedhof auf dem Leitenberg besteht aus Reihengräbern. Die Gebeinskisten mit den sterblichen Überresten der Toten wurden in Doppelreihen mit einem Abstand von 20 cm an den Längsseiten und 10 – 20 cm an den Stirnseiten mit einer Sohlentiefe von 100 cm eingebettet.“
  5. a b c d e f g h i Iris Pamela Anna Hofer-Englmaier: „Kein Zeugnis abzulegen, wäre Verrat“ – Holocaustausstellungen an Stätten des Gedenkens im internationalen Vergleich – Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Israel. Dissertation. Hrsg.: Universität Augsburg. Augsburg 2013, OCLC 930006528, 8.5.3. der KZ-Ehrenfriedhof, die Mahnmale und die italienische Kapelle auf der Etzenhausener Leiten, S. 231–235, urn:nbn:de:bvb:384-opus4-29116 (920 S., bibliothek.uni-augsburg.de [PDF; 42,4 MB; abgerufen am 20. August 2022]).
  6. Kerstin Schwenke: Georg Scherer – Ein Dachauer Leben. Begleitbroschüre zur Ausstellung. Hrsg.: Allgemeiner Sportverein Dachau e. V., Geschichtswerkstatt im Landkreis Dachau, Dachauer Forum e. V. Dachau März 2019, OCLC 1101918683, Politikerleben: Stadtrat, Bürgermeister, Parteimitgliedschaften, S. 28–31; hier: S. 31 (48 S.): „Gedenkkreuz des Bildhauers Klaus Backmund am Ehrenfriedhof für die KZ-Opfer am Leitenberg, eingeweiht am 16.12.1949“
  7. a b c d Harold Marcuse: Erinnern oder Verweigern – Das schwierige Thema Nationalsozialismus. In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Dachauer Hefte. Band 6. Dachau 1994, ISBN 978-3-423-04635-0, Das ehemalige Konzentrationslager Dachau – Der mühevolle Weg zur Gedenkstätte 1945–1968, S. 185–194; hier: S. 183, 185, 190.
  8. a b c d e f g Kerstin Schwenke: Dachauer Gedenkorte zwischen Vergessen und Erinnern – die Massengräber am Leitenberg und der ehemalige SS-Schießplatz bei Hebertshausen nach 1945. In: Dachauer Diskurse. Band 6. Utz, München 2012, ISBN 978-3-8316-4096-6, S. 14, 31 f., 61, 64, 66, 68.
  9. Jüdische Friedhöfe in Oberbayern – Zur Geschichte des Friedhofes Dachau-Leitenberg (Quelle: KZ-Gedenkstätte Dachau). In: alemannia-judaica.de. Abgerufen am 20. August 2022.
  10. Amicale belge des Anciens Prisonniers Politiques et Ayants-droit – De Dachau et de ses Commandos Exterieurs. In: comiteinternationaldachau.com. Comité International de Dachau, abgerufen am 27. August 2022 (französisch, zur belgischen Gedenktafel): „En 2012 une plaque a été mise au mur des Fosses Communes du Leitenberg.“
  11. Mack, US army, 16 mm Kodachrome-Farbfilm, s. a. Special Film Project 186.
  12. a b c Harold Marcuse: Zwischen Befreiung und Verdrängung. In: Dachauer Hefte. Band 19. Dachau 2003, ISBN 978-3-9808587-3-1, Die vernachlässigten Massengräber – Der Skandal um den Leitenberg, 1949-1950, S. 2–23.
  13. Walther, bearb. von Oliver Braun: 5.1.1950 – 18.12.1950. In: Bayern. Bayerische Staatsregierung: Die Protokolle des Bayerischen Ministerrats 1945–1954 – Teil: Das Kabinett Ehard / 2., 20. September 1947 bis 18. Dezember 1950. Band 3. Oldenbourg, München 2010, ISBN 978-3-486-58859-0, Protokoll Nr. 96, Ministerratssitzung, 1. Februar 1950, Anlage – Bericht über das Ergebnis der Untersuchung wegen der Verzögerung der Ausgestaltung der Begräbnisstätten auf dem Leitenberg bei Dachau – I. (bayerischer-ministerrat.de [abgerufen am 21. August 2022]): „Auf diesem nach Norden allmählich abfallenden Hügel befinden sich zwei Massengräber, die auf dem Lageplan (vor Bl. 1 der Akten) mit Gräberfeld I und Gräberfeld II bezeichnet sind. […] 2. Das Massengrab II wurde im Mai 1945 nach dem Einmarsch der amerikanischen Truppen auf Anordnung des amerikanischen Lagerkommandanten angelegt. Die Anlage war notwendig, weil bei der Besetzung des Lagers, insbesondere vor dem Krematorium, zahlreiche Tote vorgefunden wurden und außerdem außerhalb des Lagers ein Güterzug voll toter Häftlinge stand, die auf dem Transport von Buchenwald nach Dachau an Erschöpfung und Hunger gestorben sind. […] Nach den in den Akten der Stadt Dachau befindlichen Unterlagen beträgt die Zahl der in dem Massengrab II liegenden Toten etwa 2100, höchstens 2500; alle davon abweichenden Angaben entbehren jeder tatsächlichen Grundlage. […] Die später im Lager noch verstorbenen Häftlinge – rund 1300 – wurden im Waldfriedhof in Dachau beigesetzt.“
  14. a b Jürgen Zarusky: Die KZ-Gedenkstätte Dachau. Anmerkungen zur Geschichte eines umstrittenen historischen Ortes. In: Jürgen Danyel (Hrsg.): Die geteilte Vergangenheit – zum Umgang mit Nationalsozialismus und Widerstand in den beiden deutschen Staaten. 1. Auflage. Akademie, Berlin 1995, ISBN 978-3-05-002642-8, S. 192 f.
  15. a b KZ-Friedhöfe in Bayern. In: stiftung-bayerische-gedenkstaetten.de. Stiftung Bayerische Gedenkstätten, 2020, abgerufen am 3. Oktober 2021: „Ende 1945 bestehen allein in Bayern mehrere Hundert Grabstätten mit KZ-Opfern, […] werden in Bayern viele kleine Friedhöfe aufgelöst und auf größere, leichter zu pflegende Grabanlagen überführt – vor allem auf die beiden neu gestalteten Sammelfriedhöfe am Dachauer Leitenberg und in der Gedenkstätte Flossenbürg. Von 493 KZ-Grabstätten im Jahr 1949 sind nach der Zusammenlegung in den 1950er Jahren nur rund 75 übrig. […] verschwindet vielfach auch das lokale Wissen um die KZ-Häftlinge. […] auf den großen Grabanlagen erfährt der Besucher kaum etwas über die Schicksale der dort Bestatteten. […] häufig werden Bibelverse oder Sinnsprüche verwendet, die den historischen Hintergrund eher verschleiern.“
  16. siehe auch Liste IV zum am 23. Oktober 1954 in Paris unterzeichneten Protokoll über die Beendigung des Besatzungsregimes in der Bundesrepublik Deutschland, Vertrag zur Regelung aus Krieg und Besatzung entstandener Fragen, Siebenter Teil „Verschleppte Personen und Flüchtlinge“, Artikel 1, Abs. „(e) die ordnungsgemäße Betreuung und Instandhaltung der Gräber alliierter ziviler Kriegsopfer (falls von den beteiligten Staaten nicht anderweitig vorgesehen), verschleppter Personen und nichtdeutscher Flüchtlinge im Bundesgebiet zu übernehmen und Pilgerfahrten von Angehörigen zu diesen Gräbern zu erleichtern;“ (2022 weiterhin in Kraft)
  17. a b b) des Ehrenfriedhofes Dachau-Leitenberg. Originaldokument. In: Arolsen Archives (Hrsg.): Signatur 2737000, Entstehungszeitraum 1961-02-01 – 1972-01-01, Anzahl Dokumente 311. Bad Arolsen 1. Januar 1971, S. 44 f. (622 S., arolsen-archives.org [JPG; abgerufen am 28. August 2022] „Zahlenmäßige Zusammenstellung der auf dem KZ-Ehrenfriedhof Dachau-Leitenberg bestatteten KZ-Toten Stand 1. Februar 1961“, handschriftlich ergänzt „Stand 1.1.1971“ (Document ID: 9954322, 9954361, 9954362)): „insgesamt KZ-Grabstätte Allach-Karlsfeld: 111 […] 68 Dachau Waldfriedhof (Allach-Karlsfeld) […] Dachau-Waldfriedhof […] 158“
  18. Edith Raim: Frühe Lager, Dachau, Emslandlager. In: Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Band 2. C. H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-52962-3, S. 297.
  19. a b c Ulrike Puvogel, Martin Stankowski: Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Band 1. Edition Hentrich Berlin, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0 (bpb.de [PDF; 24,8 MB; abgerufen am 3. September 2021]).
  20. b) des Ehrenfriedhofes Dachau-Leitenberg. Originaldokument. In: Arolsen Archives (Hrsg.): Signatur 2737000, Entstehungszeitraum 1961-02-01 – 1972-01-01, Anzahl Dokumente 311. Bad Arolsen 1. Januar 1971, S. 5 (622 S., arolsen-archives.org [JPG; abgerufen am 28. August 2022] „Zahlenmäßige Zusammenstellung der auf dem KZ-Ehrenfriedhof Dachau-Leitenberg bestatteten KZ-Toten Stand 1. Februar 1961“, handschriftlich ergänzt „Stand 1.1.1971“ (Document ID: 9954322)): „Summe 199 München-Feldmoching“
  21. a b b) des Ehrenfriedhofes Dachau-Leitenberg. Originaldokument. In: Arolsen Archives (Hrsg.): Signatur 2737000, Entstehungszeitraum 1961-02-01 – 1972-01-01, Anzahl Dokumente 311. Bad Arolsen 1. Januar 1971, S. 46 (622 S., arolsen-archives.org [JPG; abgerufen am 28. August 2022] „Zahlenmäßige Zusammenstellung der auf dem KZ-Ehrenfriedhof Dachau-Leitenberg bestatteten KZ-Toten Stand 1. Februar 1961“, handschriftlich ergänzt „Stand 1.1.1971“ (Document ID: 9954363)): „315 KZ-Friedhof Ampfing“
  22. b) des Ehrenfriedhofes Dachau-Leitenberg. Originaldokument. In: Arolsen Archives (Hrsg.): Signatur 2737000, Entstehungszeitraum 1961-02-01 – 1972-01-01, Anzahl Dokumente 311. Bad Arolsen 1. Januar 1971, S. 48 (622 S., arolsen-archives.org [JPG; abgerufen am 28. August 2022] „Zahlenmäßige Zusammenstellung der auf dem KZ-Ehrenfriedhof Dachau-Leitenberg bestatteten KZ-Toten Stand 1. Februar 1961“, handschriftlich ergänzt „Stand 1.1.1971“ (Document ID: 9954365)): „250 KZ-Friedhof Altötting“
  23. Christian Haringer: Der Altöttinger KZ-Friedhof – vor 75 Jahren eingeweiht. In: Gebr. Geiselberger GmbH (Hrsg.): Stadtblatt Altötting. Band 275. Altötting November 2020, OCLC 859416191, S. 36–38 (44 S., altoetting.de [PDF; 7,0 MB; abgerufen am 3. Oktober 2021]): „Überreste wurden zum neuen Friedhof der KZ-Gedenkstätte Dachau auf dem Leitenberg gebracht.“
  24. a b b) des Ehrenfriedhofes Dachau-Leitenberg. Originaldokument. In: Arolsen Archives (Hrsg.): Signatur 2737000, Entstehungszeitraum 1961-02-01 – 1972-01-01, Anzahl Dokumente 311. Bad Arolsen 1. Januar 1971, S. 51 (622 S., arolsen-archives.org [JPG; 254 kB; abgerufen am 28. August 2022] „Zahlenmäßige Zusammenstellung der auf dem KZ-Ehrenfriedhof Dachau-Leitenberg bestatteten KZ-Toten Stand 1. Februar 1961“, handschriftlich ergänzt „Stand 1.1.1971“ (Document ID: 9954378)): „Anzahl der Gräber auf dem KZ-Ehrenfriedhof Dachau-Leitenberg: 7 658 Reihengräber / 1) in die Heimat überführt im Jahre 1959: […] 180 Tote / Somit Belegung des Friedhofes am 1. Februar 1961: 7 478 / Exhumierungen […] Zubettungen aus Bad Tölz 1962 +28 […] 7439 (Stand 1.1.1971)“
  25. b) des Ehrenfriedhofes Dachau-Leitenberg. Originaldokument. In: Arolsen Archives (Hrsg.): Signatur 2737000, Entstehungszeitraum 1961-02-01 – 1972-01-01, Anzahl Dokumente 311. Bad Arolsen 1. Januar 1971, S. 48 (622 S., arolsen-archives.org [JPG; abgerufen am 28. August 2022] „Zahlenmäßige Zusammenstellung der auf dem KZ-Ehrenfriedhof Dachau-Leitenberg bestatteten KZ-Toten Stand 1. Februar 1961“, handschriftlich ergänzt „Stand 1.1.1971“ (Document ID: 9954369)).
  26. b) des Ehrenfriedhofes Dachau-Leitenberg. Originaldokument. In: Arolsen Archives (Hrsg.): Signatur 2737000, Entstehungszeitraum 1961-02-01 – 1972-01-01, Anzahl Dokumente 311. Bad Arolsen 1. Januar 1971, S. 48 (622 S., arolsen-archives.org [JPG; abgerufen am 28. August 2022] „Zahlenmäßige Zusammenstellung der auf dem KZ-Ehrenfriedhof Dachau-Leitenberg bestatteten KZ-Toten Stand 1. Februar 1961“, handschriftlich ergänzt „Stand 1.1.1971“ (Document ID: 9954364)).
  27. Dagmar Stonus: Machbarkeitsstudie für einen Dokumentationsort zum ehemaligen KZ-Außenlagerkomplex Allach. Hrsg.: FranKonzept, J. Ramming, D. Stonus. Würzburg Januar 2018, 3.2. Massengräber und KZ-Friedhöfe, S. 42–44 (144 S., .muenchen.de [PDF; 11,0 MB; abgerufen am 27. August 2022]).
  28. a b Guido Hoyer: Dachau, KZ-Ehrenfriedhöfe Leitenberg und Waldfriedhof – Landesvereinigung Bayern. In: bayern.vvn-bda.de. Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, abgerufen am 7. Januar 2020.
  29. a b Informationstafel vor der Gedächtniskapelle „Regina Pacis“. (JPG; 1,7 MB) In: wikimedia.org. Abgerufen am 21. August 2022 (siehe Tafel (Stand 2022)): „Eröffnet am 31.07.1963 und errichtet Dank der Initiative ‚Associazione Veneta Volontari della Libertà di Verona‘ […] Die Schlüssel erhalten sie in der Verwaltung der KZ-Gedenkstätte“
  30. Hans Schertl: Gedächtniskapelle „Regina Pacis“ auf der Etzenhauser Leiten. In: kirchenundkapellen.de. Kirchen und Kapellen im Dachauer Land, archiviert vom Original am 16. März 2016; abgerufen am 16. März 2016.
  31. a b c Kerstin Schwenke: Dachauer Gedenkorte zwischen Vergessen und Erinnern – die Massengräber am Leitenberg und der ehemalige SS-Schießplatz bei Hebertshausen nach 1945. In: Dachauer Diskurse. Band 6. Utz, München 2012, ISBN 978-3-8316-4096-6, S. 115, 121.
  32. Helmut Zeller: KZ-Gedenkstätte – Höchste Zeit für eine Sanierung. In: sueddeutsche.de. 19. April 2018, abgerufen am 20. August 2022 (Dachau / Landkreis Dachau / Internationales Mahnmal in Dachau muss saniert werden).
  33. Julia Putzger: Gedenken – Da kommt was ins Rutschen. In: sueddeutsche.de. 29. Dezember 2020, abgerufen am 20. August 2022 (Dachau / Oberbayern / Landkreis Dachau / Politiker fordern, Leitenberg vor Verfall zu retten).
  34. Helmut Zeller: KZ-Gedenkstätte Dachau – Erdrutsch am KZ-Friedhof Leitenberg. In: sueddeutsche.de. 11. Februar 2022, abgerufen am 20. August 2022 (Dachau / München / Leben und Gesellschaft in München).