Loiasis

tropische Wurmerkrankung des Menschen
(Weitergeleitet von Kamerunbeule)
Klassifikation nach ICD-10
B74.3 Loiasis
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ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Als Loiasis (auch Loaose, Kamerunbeule, Calabar-Schwellung oder Filiaria-loa-Infektion[1]) bezeichnet man eine tropische Wurmerkrankung des Menschen, die durch die Filarie Loa loa,[1] ein 5 bis 7 cm langer Fadenwurm,[2][3] hervorgerufen wird und in Zentral- und Westafrika endemisch ist.[4] Nach Schätzungen der WHO sind etwa 13 Millionen Menschen infiziert. Die Erkrankung gehört zu den Filariosen.[1]

Beschwerdebild, Diagnose und Therapie

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Dieser Blutausstrich zeigt rechts eine Loa loa-Mikrofilarie (mit gut erkennbarer Scheide) und links eine Mikrofilarie von Mansonella perstans, einer anderen pathogenen Fadenwurmart.

Die Übertragung erfolgt durch Bremsen[2] der Gattung Chrysops dimiatus (Mangrovenfliege). Hierdurch ist auch das Übertragungsgebiet auf den tropischen Regenwald Afrikas begründet. Lange nach der ursprünglichen Infektion, oft Jahre später, kommt es zu allergisch verursachten Schwellungen der Haut.[5] Die Dauer von einem Jahr rührt daher, dass das Heranwachsen der Larven ca. 6 bis 12 Monate dauert.[2] Die Schwellung kann einen Durchmesser von 10 cm erreichen und starken Juckreiz entwickeln. Nach einigen Tagen klingt die Schwellung ab und tritt typischerweise an anderer Stelle wieder auf. Das rührt daher, dass der Wurm in der Haut nicht eingekapselt wird, sondern umherwandert (daher auch Wanderfilarie).[1] In eher seltenen Fällen kriecht er auch unter der Bindehaut über den Augapfel und wird dann sichtbar. Die Erkrankung ist in der Regel nicht gefährlich, aber sehr unangenehm und kann wegen der langen Lebensdauer der Würmer von bis über zehn Jahren[2] ein chronisches Problem darstellen. Spätkomplikationen können Herzklappen- und Nierenschäden sowie Meningitiden[5] sein.

Die medikamentöse Behandlung erfolgt mit Diethylcarbamazin.[2][5] Wenn er beim Durchwandern der Bindehaut abgepasst wird, kann der Wurm vom Arzt mit einer Pinzette entfernt werden.

Literatur

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  • Richard L. Guerrant, David H. Walker, Peter F. Weller: Tropical Infectious Diseases: Principles, Pathogens and Practice E-Book. Elsevier Health Sciences, 2011, S. 735 ff.
  • Philip E.S. Palmer, Maurice M. Reeder: The Imaging of Tropical Diseases: With Epidemiological, Pathological and Clinical Correlation. Band 2, Springer Science & Business Media, 2011, S. 351 ff.
  • R. W. Ashford: Encyclopedia of Arthropod-transmitted Infections of Man and Domesticated Animals. CABI, 2001, S. 286 ff.

Einzelnachweise

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  1. a b c d Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch. 258. Auflage, de Gruyter, 1998, S. 939.
  2. a b c d e Rüdiger W. Braun: Reise- und Tropenmedizin: Kursbuch für Weiterbildung, Praxis und Beratung; mit 54 Tabellen. Schattauer Verlag, 2005, ISBN 978-3-7945-2286-6, S. 80 (google.de [abgerufen am 15. November 2020]).
  3. Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch. 258. Auflage, de Gruyter, 1998, S. 938.
  4. Wolfram Gottfried Metzger, Benjamin Mordmüller: Loa loa—does it deserve to be neglected? In: The Lancet Infectious Diseases. Band 14, Nr. 4, April 2014, S. 353–357, doi:10.1016/S1473-3099(13)70263-9 (elsevier.com [abgerufen am 15. Mai 2021]).
  5. a b c Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch. 258. Auflage, de Gruyter, 1998, S. 940.