Katalanischer Weltatlas

mittelalterlicher Atlas mit sechs Doppelbildern
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Der Katalanische Weltatlas ist ein um 1375 in der Kartenwerkstatt von Abraham und Jehuda Cresques auf Mallorca (damals zum Königreich Aragón gehörig) entstandener Portolan-Atlas. Er besteht aus insgesamt sechs Doppelbildern, jeweils 64 cm × 50 cm groß, die die Küsten und Häfen einiger Gegenden mit besonderer Genauigkeit abbilden.

Eines der sechs Doppelbilder des Katalanischen Weltatlas
Kompassrose

Der Atlas markiert auch das erste Auftreten einer Kompassrose auf einer geographischen Karte.

Der Atlas zeigt die damals bekannte Welt vom Atlantik bis nach China. Er basiert auf Informationen, die sich die jüdische Familie Cresques von Seefahrern verschaffte, deren Routen über den Knotenpunkt Mallorca verliefen. Der Atlas wurde im Jahr 1380 von König Peter IV. von Aragón an den französischen König Karl V. verschenkt. Er wird bis heute in der Französischen Nationalbibliothek in Paris unter der Signatur Espagnol 30 (auch Esp. 30) aufbewahrt.

Die ersten beiden Blätter enthalten Texte in katalanischer Sprache über Kosmographie, Astronomie und Astrologie. Diese Texte werden von Illustrationen begleitet.[1]

Der orientalische Teil des Katalanischen Weltatlas enthält zahlreiche religiöse Bezüge sowie eine Synthese aus den mittelalterlichen mappae mundi und der Reiseliteratur jener Zeit, insbesondere Marco Polos Il Milione und Mandevilles Travels and Voyage of Sir John Mandeville. Viele chinesische und indische Städte können identifiziert werden.[2]

Phantominseln

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Der Katalanische Weltatlas und einige andere erhaltene Karten des 14. und 15. Jahrhunderts zeigen einige Inseln im Atlantik, die auf keiner heutigen Karte eingezeichnet sind. Diese sogenannten Phantominseln existierten nur in der Vorstellung damaliger Seefahrer. In Wirklichkeit gibt es sie nicht.

Literatur

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  • Urs Bitterli: Die Entdeckung Amerikas. Von Kolumbus bis Alexander von Humboldt. München, 1991.
  • Der katalanische Weltatlas vom Jahre 1375, mit einer Einführung und Übersetzung von Hans-Christian Freiesleben, Faksimile nach dem in der Bibliothèque nationale, Paris, verwahrten Original, Stuttgart 1977, ISBN 3-87103-017-1
  • Mapamundi, hrsg. und kommentiert von Georges Grosjean, Faksimile-Druck, Dietikon-Zürich 1977, ISBN 3-85951-128-9
  • Lena Asrih: Der Katalanische Weltatlas und die Entstehung der Portulankarten im späten Mittelalter. Masterarbeit an der Ruhr-Universität Bochum, 2010
  • Katrin Kogman-Appel: Eschatology in the Catalan ‘Mappamundi’, in: Philippe Buc, Martha Keil, John Victor Tolan (Hrsg.): Jews and Christians in Medieval Europe: the historiographical legacy of Bernhard Blumenkranz. Turnhout : Brepols Publishers, 2016, ISBN 978-2-503-56516-3, S. 227–252
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Commons: Katalanischer Weltatlas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Catalan World Atlas | 9 Maps That Have Shaped The World | Martian Herald. 21. April 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. April 2016; abgerufen am 22. August 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.martianherald.com
  2. Dhani Irwanto: Taprobana: Classical Knowledge of an Island in the Opposite-Earth. Indonesia Hydro Media, 2019, ISBN 978-1-4654-3561-3, S. 15 (google.com [abgerufen am 22. August 2022]).