Kationenaustauschkapazität

Kennwort von Böden
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Die Kationenaustauschkapazität (Abk.KAK, T-Wert) ist ein Maß für die austauschbaren Kationen und damit die Zahl an negativen Bindungsplätzen von Kationenaustauschern im Boden. Sie stellt einen wichtigen Kennwert des Bodens dar und hängt nicht nur von seiner chemischen Zusammensetzung ab, sondern auch von seiner mechanischen Beschaffenheit, da die effektive Wirkoberfläche mit der Größe der Kolloide zusammenhängt.

Kationenaustausch an der Oberfläche eines Bodenpartikels (engl.)

Definition

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Die Kationenaustauschkapazität ist definiert als:

 

mit

  • der Gesamtzahl k der sorbierten Kationarten
  • der Stoffmenge ni des Kations i
  • der Wertigkeit zi des Kations i (Beispiel: Al3+ hat die Wertigkeit 3)
  • der Bezugsmasse m.

Die Kationenaustauschkapazität wird angegeben in cmol/kg oder in mmolc/kg. Nicht mehr gebräuchlich ist die Angabe in mval / 100 g.

Austauschbare Kationen sind neben H+ vornehmlich einfache Metallionen wie:

Potentielle Kationenaustauschkapazität

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Einfluss des Boden-pH-Wertes auf die KAK (engl.)

Die potentielle Kationenaustauschkapazität KAKpot gibt die maximale Anzahl möglicher freier Kationenbindungsplätze an und bezieht sich nach DIN ISO 13536 auf die Kationenaustauschkapazität bei einem leicht basischen pH-Wert (pH = 8,1) des Bodens.

Hingegen bestimmen internationale Klassifikationen (FAOUNESCO, USDA Soil Taxonomy) die potentielle KAK bei pH=7 (neutral).

Effektive Kationenaustauschkapazität

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Die effektive Kationenaustauschkapazität KAKeff gibt die Anzahl der tatsächlich freien Kationenbindungsplätze wieder, bei dem jeweils aktuell vorliegenden pH-Wert des Bodens.

Entstehung der negativen Ladungen

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Negative Ladungen entstehen:

Die Bodenkapazität an austauschbaren Kationen hängt im Wesentlichen ab von Tonmineralen, Oxiden und Huminstoffen, die kleiner als 2 mm sind, den Bodenkolloiden.

Bestimmung

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Die Kationenaustauschkapazität wird experimentell bestimmt durch den Austausch mit einer Neutralsalzlösung (oft Barium-, Ammonium- oder Calciumchlorid). Es wird also die potentielle Kationenaustauschkapazität gemäß internationaler Definition bestimmt.

Da Kationen in Böden an Partikel mit negativ geladenen Oberflächen binden v. a. bei Ton, Schluff und Huminstoffen, lässt sich die Kationenaustauschkapazität (KAK) auch anhand der Gehalte dieser Stoffe abschätzen. Die KAK berechnet sich gemäß DIN 4220 wie folgt:[1]

 

Bedeutung

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Austauschbare Kationen können innerhalb des Bodens verschoben, in benachbarte Ökosysteme (z. B. Gewässer) verlagert oder von Pflanzenwurzeln aufgenommen werden. Sie betreffen damit unmittelbar die Nährstoffversorgung der Pflanzen und den Stoffhaushalt von Landschaften.

Darüber hinaus beeinflussen die austauschbaren Kationen wichtige Bodeneigenschaften wie das Gefüge, den Wasser- und Lufthaushalt, die Bodenreaktion und die biologische Aktivität. Die Kationenaustauschkapazität eines Bodens kann daher als ein Bodenbewertungsmaß angesehen werden (z. B. für landwirtschaftliche Bodenschätzkarten).

Siehe auch

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Literatur

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  • Ad-hoc-Arbeitsgruppe Boden: Bodenkundliche Kartieranleitung, Hrsg.: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Zusammenarbeit mit den Staatlichen Geologischen Diensten, 5. Aufl., 438 S.; 41 Abb., 103 Tab., 31 Listen, Hannover 2005. ISBN 3-510-95920-5
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Einzelnachweise

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  1. Kationenaustauschkapazität. Abgerufen am 2. Februar 2025.