Kelheimer Kalkstein

Kalkstein aus dem Altmühltal bei Kehlheim in Niederbayern
(Weitergeleitet von Kelheimer Marmor)

Der Kelheimer Kalkstein, auch Auerkalkstein genannt, ist ein Kalkstein. Sein Vorkommen liegt im Altmühltal in Niederbayern, westlich von Kelheim an der Donau bei Oberau. Dieser Kalkstein entstand im Oberen Jura (Malm).

Das Siegestor in München besteht aus Kelheimer Kalkstein
Gebäudeverkleidung der Schönhauser-Allee-Arcaden in Berlin mit Kelheimer Kalkstein (links)

Geologie

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Der Kelheimer Kalkstein, ein Sedimentgestein, entstand vor 145–150 Millionen Jahren im obersten Malm-Delta. Der Steinbruch Oberau befindet sich in der Weltenburger Riffmasse zwischen nördlich gelegener Paintener Wanne, südlicher und östlicher Kelheimer Wanne, sowie westlich gelegener Hienheimer Wanne und Altessing.[1]

Gesteinsbeschreibung

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Dieser Riffkalkstein ist elfenbein- bis cremefarben, seltener rötlich, und wurde ungeschichtet abgelagert. Er setzt sich aus Riffbruchstücken und Fossilresten, Algen, Muscheln und Schwämmen zusammen.

Eine Politur des Steins ist möglich, typischerweise werden geschliffene und gestockte Oberflächen verwendet. Die Dichte liegt etwa bei 2,5 kg/dm³, die Druckfestigkeit bei 100 N/mm², die Biegefestigkeit bei 10 N/mm². Auch als Bodenbelag ist Auerkalkstein frostbeständig.[2]

Neben dem Kelheimer Kalkstein werden drei weitere Kalksteine entlang der Altmühl im Gebiet der Südlichen Frankenalb gebrochen, die alle seit langer Zeit als Werkstein in der Architektur Verwendung finden: der Wachenzeller Dolomit, der Juramarmor und der Solnhofener Plattenkalk.

Verwendung

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Verwendet wurde er vor allem als Massivbaustein wie auch für Boden- und Wandplatten, Grabmale und Skulpturen. Er kann poliert, geschliffen und gesägt werden. Die Politur ist im Außenbereich nicht beständig.

Gewonnen wird er teilweise in einem unterirdischen Steinbruch.[3]

Nachweislich fand man im römischen Kastell Castra Regina in Regensburg Mauersteine aus dem Raum Kelheim.[4]

In einer Reihe von historischen Großbauten in München wie zum Beispiel der Ruhmeshalle, der Technischen Universität, dem Monopteros, dem Nationaltheater, dem Nymphenburger Schloss, dem Siegestor und der Feldherrnhalle ist dieser Naturstein verarbeitet. Weitere Verwendung fand er am Stephansdom in Wien, an der Befreiungshalle bei Kelheim und der Walhalla bei Regensburg sowie bei der Löwenstatue an der Hafeneinfahrt in Lindau am Bodensee. Er war in der Zeit des Nationalsozialismus ein häufig verbauter Naturstein.

In jüngerer Zeit wurden mit Kelheimer Kalkstein die Schönhauser-Allee-Arcaden in Berlin, das Kaufhaus Beck in München und das Holiday Inn in Düsseldorf verkleidet.

Literatur

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  • Wolf-Dieter Grimm: Bildatlas wichtiger Denkmalgesteine der Bundesrepublik Deutschland. Hrsg. vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, Lipp-Verlag, München 1990, ISBN 3-87490-535-7.
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Einzelnachweise

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  1. Thomas Grunenberg: Sedimentpetrograhische Aspekte eines Riffkalks am Beispiel des Kelheimer Auerkalks. S. 1 (PDF; 122 kB). Abgerufen am 20. August 2010.
  2. Kelheimer Auerkalk – Technische Daten, Industrievereinigung Altmühltaler Kalksteine e. V.
  3. Abbau des Kelheimer Kalksteins im unterirdischen Steinbruch. Abgerufen am 20. August 2010.
  4. Information auf kelheimer-naturstein.de. Abgerufen am 20. August 2010.