Kraftwerk Kindaruma

Wasserkraftwerk in Kenia
(Weitergeleitet von Kindaruma-Stausee)

Das Kraftwerk Kindaruma (englisch Kindaruma power station) ist ein Laufwasserkraftwerk auf der Grenze zwischen den Countys Embu und Machakos in Kenia. Es ist am längsten Fluss Kenias, dem Tana, gelegen.

Kraftwerk Kindaruma
Von links nach rechts die Reservoirs Masinga, Kamburu, Gitaru und Kindaruma.
Von links nach rechts die Reservoirs Masinga, Kamburu, Gitaru und Kindaruma.
Von links nach rechts die Reservoirs Masinga, Kamburu, Gitaru und Kindaruma.
Lage
Kraftwerk Kindaruma (Kenia)
Kraftwerk Kindaruma (Kenia)
Koordinaten 0° 48′ 35″ S, 37° 48′ 45″ OKoordinaten: 0° 48′ 35″ S, 37° 48′ 45″ O
Land Kenia Kenia
Ort Countys Embu und Machakos
f1
Kraftwerk

Eigentümer Kenya Electricity Generating Company (KenGen)
Betreiber Tana River Development Authority (TARDA)
Technik

Engpassleistung 72 Megawatt
Durchschnittliche
Fallhöhe
36 m
Regelarbeitsvermögen 157 bis 241 Millionen kWh/Jahr
Turbinen Kaplan-Turbinen 3 × 24 MW
Generatoren 3 × 28,2 MVA; 11 kV
Sonstiges

Website Kraftwerk Kindaruma

Das Kraftwerk wurde 1968 in Betrieb genommen. Es ist im Besitz der Kenya Electricity Generating Company (KenGen), wird aber von der Tana River Development Authority (TARDA) betrieben.[1] Kindaruma war das erste größere Wasserkraftwerk, das nach der Unabhängigkeit Kenias errichtet wurde.[2]

Absperrbauwerk

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Das Absperrbauwerk besteht aus einem Stein- und Erdschüttdamm mit einer Höhe von 24 m. Die Länge der Dammkrone beträgt 549 m.[1] Der Staudamm verfügt über eine Hochwasserentlastung mit drei Toren.[2]

Bei Vollstau erstreckt sich der Stausee über eine Fläche von rund 2,4 km² und fasst 16 Mio. m³ Wasser.[1]

Kraftwerk

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Das Kraftwerk Kindaruma ist mit einer installierten Leistung von 72 MW eines der mittelgroßen Wasserkraftwerke in Kenia.[2] Die durchschnittliche Jahreserzeugung schwankt mit der Wasserführung des Tana: sie lag im Jahre 2008 bei 157 Mio. kWh und im Jahre 2007 bei 241 Mio. kWh.[1]

Seit Juli 2013 sind drei Kaplan-Turbinen mit einer Leistung von jeweils 24 MW in Betrieb. Die zugehörigen Generatoren leisten jeweils 28,2 MVA. Die Nenndrehzahl der Turbinen liegt bei 214,3/min. Die Generatoren haben eine Nennspannung von 11 kV. In der Schaltanlage wird die Generatorspannung von 11 kV mittels Leistungstransformatoren auf 132 kV hochgespannt.[3]

Die maximale Fallhöhe beträgt 36[3] (bzw. 32)[1] m.

Die ersten beiden Kaplan-Turbinen wurden 1968 (mit einer Leistung von jeweils 20 MW zum damaligen Zeitpunkt) in Betrieb genommen.[1] Bei der Errichtung des Kraftwerks wurden auch bereits Vorkehrungen für die Installation einer dritten Maschine getroffen; aufgrund mangelnder Stromnachfrage zu dieser Zeit wurde jedoch davon abgesehen.[4]

Im Januar 2010 beauftragte KenGen die Andritz AG damit,[5] eine dritte Maschine mit 24 MW Leistung zu installieren sowie die Leistung der ersten beiden Turbinen auf jeweils 24 MW zu erhöhen. Die zusätzliche Maschine ging im Juni 2012 ans Netz;[6] die restlichen Arbeiten wurden dann bis Juli 2013 abgeschlossen.[3] Die Erweiterung wurde zum Teil durch die KfW finanziert. Der Auftragswert lag ursprünglich bei 3,93 Mrd. KES.[5] Die Gesamtkosten nach Abschluss der Arbeiten liegen aber bei 4,6[6] (bzw. 5,4[4] oder 6,3[7]) Mrd. KES.

Sonstiges

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Das Kraftwerk ist Teil einer Kette von fünf Wasserkraftwerken am Tana – Masinga, Kamburu, Gitaru, Kindaruma und Kiambere – die zusammen eine installierte Leistung von 567 MW haben. In den 1970er-Jahren wurden Machbarkeitsstudien für den Ausbau der Wasserkraft am Tana durchgeführt, die eine Kaskade von elf Kraftwerken vorsahen. Davon wurden aber bisher nur die obigen fünf realisiert.[8]

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Kindaruma Hydroelectric Power Station Kenya. Global Energy Observatory, abgerufen am 15. Februar 2015 (englisch).
  2. a b c KINDARUMA POWER STATION. Kenya Electricity Generating Company, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Mai 2016; abgerufen am 15. Februar 2015 (englisch).
  3. a b c Kindaruma - Final taking over in Kenya ahead of schedule. Andritz AG, abgerufen am 15. Februar 2015 (englisch).
  4. a b Kindaruma to inject additional 72MW into the power grid. Daily Nation, 16. Juni 2013, abgerufen am 15. Februar 2015 (englisch).
  5. a b KenGen signs $52 mln equipment deal with Andritz. Reuters, 11. Januar 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Februar 2015; abgerufen am 15. Februar 2015 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.reuters.com
  6. a b Galgallo Fayo: New Kindaruma dam unit to add 24MW. Business Daily, 26. Juni 2012, abgerufen am 5. Februar 2015 (englisch).
  7. Margaret Wahito: Kindaruma upgrade enhances power supply. Business&Tech, 24. Juli 2013, abgerufen am 5. Februar 2015 (englisch).
  8. KAMBURU POWER STATION. Kenya Electricity Generating Company, abgerufen am 9. Februar 2015 (englisch).