Blankenbach
Blankenbach ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg und ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Schöllkrippen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 4′ N, 9° 14′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Aschaffenburg | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Schöllkrippen | |
Höhe: | 190 m ü. NHN | |
Fläche: | 3,96 km2 | |
Einwohner: | 1528 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 386 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 63825 | |
Vorwahl: | 06024 | |
Kfz-Kennzeichen: | AB, ALZ | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 71 113 | |
LOCODE: | DE BWA | |
Gemeindegliederung: | 3 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Untere Au 16 63825 Blankenbach | |
Website: | www.gemeinde-blankenbach.de | |
Erster Bürgermeister: | Matthias Müller (CSU[2][3]) | |
Lage der Gemeinde Blankenbach im Landkreis Aschaffenburg | ||
Geografie
BearbeitenGeografische Lage
BearbeitenDie Gemeinde liegt im Kahlgrund zwischen Schöllkrippen und Mömbris auf beiden Seiten der Kahl. Der Fluss trennt den Hauptort in Groß- und Kleinblankenbach. Der topographisch höchste Punkt der Gemeinde befindet sich östlich von Kleinblankenbach mit 315 m ü. NHN (Lage) , der niedrigste liegt an der Kahl in der Nähe der Flederichsmühle auf 182 m ü. NHN (Lage) .
Kleinblankenbach liegt auf der linken und südlichen Seite der Kahl an der Staatsstraße 2305. Südwestlich liegt das Dorf Erlenbach. Durch Kleinblankenbach fließt der Bach Blankenbach, der in der Nähe des Bahnhofes in die Kahl mündet. Höchster und niedrigster Punkt der Dorfgemarkung entsprechen denen der gesamten Gemeinde.[4]
Großblankenbach liegt am rechten und nördlichen Ufer der Kahl an der Kreisstraße AB12, die nach Krombach führt. Durch Großblankenbach fließt der Bach Krombach. Der höchste Punkt der Dorfgemarkung befindet sich am Hasselberg, in der Nähe des Krombacher Sportplatzes mit 287 m ü. NN (Lage) , der niedrigste liegt südwestlich des Ortes auf 186 m ü. NN (Lage) .[4] Durch Großblankenbach verlaufen der Kahltal-Spessart-Radweg und der Fränkische Marienweg.
Gemeindegliederung
BearbeitenEs gibt zwei Gemarkungen:[5]
Gemarkung | Einwohner[5] | Fläche (ha) |
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Großblankenbach | 630 | 165 |
Kleinblankenbach | 913 | 230 |
Gemeinde Blankenbach | 1543 | 395 |
Es gibt drei Gemeindeteile:[6][7]
Gemeindeteil | Siedlungstyp | Höhe (m u. NHN) |
Gemarkung |
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Erlenbach | Dorf | 200 | Kleinblankenbach |
Großblankenbach | Dorf | 220 | Großblankenbach |
Kleinblankenbach | Pfarrdorf | 200 | Kleinblankenbach |
Nachbargemeinden
BearbeitenGemeinde Krombach | Markt Schöllkrippen | |
Markt Mömbris | Gemeinde Sommerkahl | |
Markt Hösbach | Gemeinde Sailauf |
Name
BearbeitenDer Name Blankenbach leitet sich von dem gleichnamigen Bach Blankenbach ab[8], welcher der Kahl in Kleinblankenbach zufließt. Im Kahlgründer Dialekt wird der Ort Bloanggemich genannt.[9]
Geschichte
BearbeitenDie Gemeinden Großblankenbach und Kleinblankenbach gehörten zum Bezirksamt Alzenau, das am 1. Juli 1862 gebildet wurde. Dieses wurde am 1. Januar 1939 zum Landkreis Alzenau in Unterfranken.
Am 20. Januar 1966 schlossen sich die Gemeinden Großblankenbach und Kleinblankenbach, die rechts bzw. links der Kahl lagen, sowie das Dorf Erlenbach zur Gemeinde Blankenbach zusammen.[10] Während Großblankenbach früher den Grafen von Schönborn gehörte, war Kleinblankenbach Bestandteil von Kurmainz.
Mit der Auflösung des Landkreises Alzenau in Unterfranken kam die Gemeinde Blankenbach am 1. Juli 1972 zum neu gebildeten Landkreis Aschaffenburg.
Einwohnerentwicklung
BearbeitenIm Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 1310 auf 1505 um 195 Einwohner bzw. um 14,9 %. 2003 hatte die Gemeinde 1658 Einwohner. Quelle: BayLfStat
Politik
BearbeitenBürgermeister
BearbeitenSeit Mai 2008 ist Mattias Müller (CSU) Bürgermeister; er wurde am 15. März 2020 mit 93,3 % der Stimmen für weitere sechs Jahre gewählt.
Gemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat Blankenbach hat (ohne Bürgermeister) 12 Mitglieder.
CSU | FWG | Gesamt | |
2020 | 7 | 5 | 12 Sitze |
(Stand: Kommunalwahl am 15. März 2020).
In der Amtszeit 2014 bis 2020 hatte die CSU ebenfalls 7 Sitze; die FWG war mit 2 Mandaten vertreten. Die SPD stellte 3 Ratsmitglieder.
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „In Rot eine silberne Wellenleiste, darüber ein sechsspeichiges silbernes Rad, unten ein doppelschwänziger, blau gekrönter goldener Löwe, der über drei gesenkte silberne Spitzen schreitet.“[12] | |
Wappenbegründung: Die Gemeinde Blankenbach entstand 1966 durch den Zusammenschluss der bisher selbständigen Gemeinden Großblankenbach und Kleinblankenbach, die rechts bzw. links der Kahl liegen. Die Kahl trennt die beiden Orte, was im Wappen durch die silberne Wellenleiste symbolisiert wird, Der Fluss bildete bis in das 19. Jahrhundert die Grenze von zwei Herrschaftsbereichen, Großblankenbach gehörte zur Herrschaft der Grafen Schönborn, was im Wappen durch den Löwen aus dem Familienwappen der Schönborn dargestellt wird. Diese verwalteten die Gemeinde für das Erzbistum Würzburg, worauf die drei silbernen Spitzen aus dem Würzburger Wappen (der fränkische Rechen) hinweisen. Das sechsspeichige silberne Rad (das Mainzer Rad) weist auf die Herrschaft von Kurmainz über Kleinblankenbach hin. Mit dem Wappen ist ein beziehungsvolles kommunales Hoheitszeichen entstanden.
Das Wappen wird seit Mai 1967 geführt. |
Sportvereine und Sportanlagen
BearbeitenDer TV 1926 Blankenbach ist der größte Verein in der Gemeinde Blankenbach. Über 700 Mitglieder betätigen sich in den Sportarten Volleyball, Fußball, Turnen und Erwachsenenfitness.
Der Tennisclub Blankenbach besitzt 3 Tennisplätze.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenBaudenkmäler
BearbeitenKulinarische Spezialitäten
BearbeitenDie Blankenbacher Keltereien und der Blankenbacher Apfelwein sind weit über die Grenzen des Kahlgrundes hinaus bekannt und blicken auf eine lange Tradition zurück.
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenFür die Kalkbrennerei, die nach 1900 an der Bahnstrecke Kahl–Schöllkrippen entstand, wurde mit Hilfe einer Drahtseilbahn aus den Kalksteingruben von Sommerkahl und Eichenberg das Material herbeigeholt.
Kurioses
BearbeitenEin Bürger von Kleinblankenbach soll durch einen Meineid in den Besitz eines Waldgrundstücks gekommen sein. Er konnte keine Ruhe finden und soll heute noch dort umgehen und die Leute mit seinem „Häh, häh, hopp“ erschrecken. In den Nachbarorten nannte und nennt man die Blankenbacher mit Spitznamen (Ortsnecknamen) „Hämännchen“.[13]
Weblinks
Bearbeiten- Homepage
- Blankenbach: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
- Unser Kahlgrund Heimatjahrbuch für den ehemaligen Landkreis Alzenau
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Grußwort. Gemeinde Blankenbach, abgerufen am 31. Mai 2020.
- ↑ Gemeinde Blankenbach. In: freistaat.bayern. 30. September 2023, abgerufen am 27. September 2024.
- ↑ a b BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
- ↑ a b Gemeinde Blankenbach | Zahlen & Fakten | Einwohner ( des vom 7. Juli 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: vg-schoellkrippen.de (Stand: 19. August 2014)
- ↑ Gemeinde Blankenbach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 10. April 2021.
- ↑ Gemeinde Blankenbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 5. Dezember 2021.
- ↑ Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 40 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Reihold Hein (Hrsg.): Kahlgrünner Wörderbuch. M. Kroeber, Linsengericht 2015, ISBN 978-3-00-051705-1.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 418.
- ↑ Wahlen. In: statistik.bayern.de. Abgerufen am 27. September 2024.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Blankenbach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Primasonntag 11. November 2012