Kněžská (deutsch Pfaffenberg) ist eine Wüstung in der Gemeinde Rybník nad Radbuzou (deutsch Waier) im westböhmischen Okres Domažlice in Tschechien.
Kněžská | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Tschechien | |||
Region: | Plzeňský kraj | |||
Bezirk: | Domažlice | |||
Gemeinde: | Rybník nad Radbuzou | |||
Geographische Lage: | 49° 31′ N, 12° 41′ O | |||
Höhe: | 553 m n.m. | |||
Einwohner: | 0 (2018) |
Geographie
BearbeitenDas Dorf Pfaffenberg lag etwa 5,5 km südwestlich von Muttersdorf und 1,7 km nordöstlich von Waier.[1] Die Radbuza befindet sich ungefähr 700 m entfernt im Tal westlich von Pfaffenberg.[2] Am Westhang des 717 m hohen Muschnaberges (tschechisch: Mošna) entspringt der Lohbach. Er fließt in westlicher Richtung an Pfaffenberg vorbei und mündet etwa 700 m weiter südwestlich in die Radbuza.[3]
Ortsname
BearbeitenDer Legende nach wurden evangelische Geistliche vom Baron von Muttersdorf verfolgt und versteckten sich bei einem Felsen, der später Pfaffensprung, Pfaffenfels oder auch Pfaffenberg genannt wurde. Als sie vom Baron entdeckt wurden, stürzte dieser sie vom Felsen hinab.
Tatsache ist, dass Johann III. von Wiedersperg in Muttersdorf (1590–1640) auf seinem Gebiet die Protestanten verfolgte. So gibt es Berichte, dass zu dieser Zeit ein Pastor aus Schilligkau von der Kanzel in Muttersdorf herabgezerrt wurde und befreit werden musste.[1]
Geschichte
BearbeitenDie Gründung Pfaffenbergs geht wahrscheinlich auf die 1620er Jahre zurück. Pfaffenberg wurde mit 4 Häusern 1644 erstmals schriftlich erwähnt. Die Hausbesitzer hießen: Hans Stelzig, Urban Schmid, Wolf Heger und Wölfl Widl. 1654 gab es in Pfaffenberg 3 Chalupner, 8 Ochsen, 1 Kuh, 7 Kälber und 6 Schweine.[4] Pfaffenberg gehörte zum Gut Schwanenbrückl, zur Gemeinde Groß Gorschin und zur Pfarrei Muttersdorf.[5][6] Die Kinder waren nach Waier eingeschult.[1]
In Pfaffenberg befand sich eine Station des Militär-Kordons, der 1772 bis 1822 der Grenzbewachung diente.[7]
Bevölkerungsentwicklung
BearbeitenJahr | Einwohner | Anmerkungen |
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1644 | k. A. | 4 Häuser |
1656 | 3 Chalupner | |
1722 | 16 | |
1784 | 34 | |
1832 | 27 | |
1890 | 22 | |
1900 | 30 | |
1910 | 32 | |
1921 | 26 | |
1930 | 25 Deutsche | 4 Häuser |
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Franz Liebl u. a. (Hrsg.): Unser Heimatkreis Bischofteinitz mit den deutschen Siedlungen im Bezirk Taus. Furth im Wald 1967.
- Zdeněk Procházka: Auf den Spuren der verschwundenen Dörfer des Böhmischen Waldes – Tauser Teil. Übersetzung ins Deutsche: A. Vondrušová, Verlag Nakladatelství Ceského lesa Domažlice
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d Josef Bernklau nach Johann Micko: Pfaffenberg. In: Franz Liebl, Heimatkreis Bischofteinitz (Hrsg.): Unser Heimatkreis Bischofteinitz. Brönner & Daentler KG, Eichstätt 1967, S. 345–346.
- ↑ Habsburgermonarchie (1869-1887) - Franzisco-Josephinische Landesaufnahme (1:75000). Abgerufen am 27. Juni 2021.
- ↑ Ludwig Schötterl: Die Gewässer. In: Franz Liebl, Heimatkreis Bischofteinitz (Hrsg.): Unser Heimatkreis Bischofteinitz. Brönner & Daentler KG, Eichstätt 1967, S. 18.
- ↑ Dr. Karl Stich: Die Steuerrolle 1654. In: Franz Liebl, Heimatkreis Bischofteinitz (Hrsg.): Unser Heimatkreis Bischofteinitz. Brönner & Daentler KG, Eichstätt 1967, S. 96.
- ↑ Josef Bernklau unter Mitarbeit von Johann Richter: Schwanenbrückl. In: Franz Liebl, Heimatkreis Bischofteinitz (Hrsg.): Unser Heimatkreis Bischofteinitz. Brönner & Daentler KG, Eichstätt 1967, S. 358–360.
- ↑ Josef Bernklau nach Karl Liebscher: Strasshütte. In: Franz Liebl, Heimatkreis Bischofteinitz (Hrsg.): Unser Heimatkreis Bischofteinitz. Brönner & Daentler KG, Eichstätt 1967, S. 364–365.
- ↑ Johann Micko: Der Grenzverkehr. In: Franz Liebl, Heimatkreis Bischofteinitz (Hrsg.): Unser Heimatkreis Bischofteinitz. Brönner & Daentler KG, Eichstätt 1967, S. 872–873
- ↑ Volkszählungsergebnisse vom 1. Dezember 1930. In: Franz Liebl, Heimatkreis Bischofteinitz (Hrsg.): Unser Heimatkreis Bischofteinitz. Brönner & Daentler KG, Eichstätt 1967, S. 882