Die Knorr-Pyrazol-Synthese ist eine Namensreaktion der organischen Chemie, die 1883 von Ludwig Knorr erstmals mit der Reaktion von Acetessigester und Phenylhydrazin beschrieben wurde. Bei der Reaktion handelt es sich um die Herstellung von Pyrazolen aus 1,3-Dicarbonylverbindungen und Hydrazinen.[1][2] Die Synthese erfolgt über einen Kondensationsmechanismus, welcher dem der Paal-Knorr-Synthese ähnelt.
Übersichtsreaktion
BearbeitenBei der Knorr-Pyrazol-Synthese reagieren 1,3-Dicarbonylverbindungen mit Hydrazin oder deren Derivate zu einem Pyrazol. Bei einem substituierten Hydrazin entsteht eine Mischung von Regioisomeren, wobei das substituierte Heteroatom entweder neben dem Substituenten R1 oder dem Substituenten R3 steht.[1][3]
Reaktionsmechanismus
BearbeitenDer vorgeschlagene Mechanismus beginnt mit einer Iminbildung. Beim Angriff des Hydrazins 1 an die 1,3-Dicarbonylverbindung 2 im 1. Schritt entscheidet sich, welches der zwei möglichen Produkte gebildet wird, da beide Carbonyl-Kohlenstoff-Atome angegriffen werden könnten. Der Einfachheit halber wird im hier vorgestellten Mechanismus nur die Bildung des einen Produktes beschrieben. Das andere Stickstoffatom greift, nachdem das Imin 3 gebildet wurde, die andere Carbonylgruppe an. Nach der Abspaltung von Wasser und somit einer weiteren Iminbildung, wird das Pyrazol 4 erhalten.[1][4]
Anwendung
BearbeitenDie Knorr-Pyrazol-Synthese findet im Allgemeinen Anwendung bei der Herstellung von Pyrazolderivaten.[1]
Siehe auch
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d Zerong Wang: Comprehensive Organic Name Reactions and Reagents. Band 3. John Wiley & Sons, Inc., Hoboken, NJ, USA 2010, ISBN 978-0-470-63885-9, S. 1631, doi:10.1002/9780470638859.
- ↑ Ludwig Knorr: Einwirkung von Acetessigester auf Phenylhydrazin. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. Band 16, Nr. 2, 1883, S. 2597–2599, doi:10.1002/cber.188301602194.
- ↑ Clarisse L. Habraken, James A. Moore: Heterocyclic Studies. XVI. The Assignment of Isomeric and Tautomeric Structures of Pyrazoles by Nuclear Magnetic Resonance *,1a,b. In: The Journal of Organic Chemistry. Band 30, Nr. 6, 1965, S. 1892–1896, doi:10.1021/jo01017a041.
- ↑ Knorr pyrazole synthesis – Name-Reaction.com. Abgerufen am 7. Juni 2019.