Die Dulag 160 (allgemein bekannt als „Khorola-Schlucht“) – eines der größten Konzentrationslager in der Ukraine während des Zweiten Weltkriegs, das von 1941 bis 1943 in der Chorol, Oblast Poltawa existierte.

Haupttor Dulag 160
Diagramm im Heimatmuseum
Denkmal für die Häftlinge des Konzentrationslagers

Geschichte

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Von den ersten Tagen der Besatzung an begannen die deutschen Besatzer, in der Stadt ein Kriegsgefangenenlager zu errichten. Fast sofort wurden zwei Waggons mit Stacheldraht an den Bahnhof geliefert.[1]

Der Großteil der Gefangenen waren Ukrainer, Russen und Juden. Ende September 1941 wurden mehr als 60.000 Menschen in das Lager vertrieben. Unter den Gefangenen befand sich auch eine Gruppe weiblicher Kriegsgefangener. Anfang Oktober 1941 war das Lager so überfüllt, dass das Kommando die Verlegung einiger Häftlinge in andere Städte anordnete.[2]

Das Lager selbst war ein Schlucht-Steinbruch von 135 Metern Länge, bis zu 90 Metern Breite und bis zu 7 Metern Tiefe, umgeben von Stacheldraht und ausgestattet mit Wachtürmen. Das gesamte Gelände war mit mehreren Reihen Stacheldraht umzäunt.[3]

Das Lager beherbergte auch eine sogenannte „Krankenstation“, in der die Mindeststerblichkeitsrate pro Monat 600 Menschen betrug und 25 gefangene Ärzte unter Androhung von Folter und Hinrichtung arbeiteten. Auch der Hof rund um das Krankenhaus war mit Stacheldraht umgeben.[4]

Im Gesetz der Kommission zur Untersuchung von Kriegsverbrechen vom 1. Oktober 1943 heißt es: Die unmittelbaren Schuldigen an der Menschenvernichtung in der Stadt sind Gebietskommissar Eisenach, Gestapo-Chef Ditman, Kommandant des Singer-Lagers, Gefreiter Niederein, dem die Auszeichnung verliehen wurde Eisernes Kreuz 1942.[5]

Insgesamt wurden in diesem Konzentrationslager 91.500 bis 100.000 Menschen getötet. Der ehemalige Häftlingskünstler A. Reznichenko malte ein Bild, auf dem er darstellte, wie die Nazis die Gefangenen verspotteten, Hunde auf sie hetzten und sie schlugen. Dieses Gemälde wurde nach Nürnberg geschickt. Viele gruselige Szenen spiegelten sich in den Werken des Künstlers Jevgenij Kobitejev und des Schriftstellers Nikolai Dubow wider.[6]

Literatur

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  • Полтавщинв. Історичний нарис. — Полтава: Дивосвіт, 2005. — 592 с. + 48 с. вкл. — С. 272
  • Ревегук В.Я., Безверхній О.В. Погляд через об'єктив фотокамер. Полтавщина в роки німецько-радянської війни 1941-1945 рр. — Полтава: Дивосвіт, 2019. — 172 с. — С. 112, 114 
  • Хорольська яма. 1941 // Грибан Г.П., Халімон В.Ф. Гортаючи сторінки історії Полтавщини. — Полтава: Дивосвіт, 2016. — 448 с. — С. 130-131 
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Commons: Konzentrationslager der Chorol – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Хорольська яма. 1941 // Грибан Г.П., Халімон В.Ф. Гортаючи сторінки історії Полтавщини. — Полтава: Дивосвіт, 2016. — 448 с. — С. 130-131
  2. Полтавщинв. Історичний нарис. — Полтава: Дивосвіт, 2005. — 592 с.
  3. Ревегук В.Я., Безверхній О.В. Погляд через об'єктив фотокамер. Полтавщина в роки німецько-радянської війни 1941-1945 рр. — Полтава: Дивосвіт, 2019. — 172 с. — С. 112.
  4. Німецькі окупанти на Полтавщині (1941—1943 рр.). Збірник документів. Полтава, 1947. — С. 21.
  5. Сборник документов и материалов об уничтожении нацистами евреев Украины в 1941—1944 годах. / Сост. А. Круглов. — К.: Ин-т иудаики, 2002. — с. 297.
  6. Євселевський Л. Нацистський геноцид щодо євреїв на Полтавщині та місцеве населення // Архівний збірник на посвяту 90-річчю Полтавської вченої архівної комісії. — Полтава, 1993.

Koordinaten: 49° 46′ 42″ N, 33° 15′ 41″ O