Kriegerdenkmal Großkorbetha
Das Kriegerdenkmal Großkorbetha ist ein denkmalgeschütztes Kriegerdenkmal im Ortsteil Großkorbetha der Stadt Weißenfels in Sachsen-Anhalt. Im örtlichen Denkmalverzeichnis ist die Gedenkstätte unter der Erfassungsnummer 094 12177 als Baudenkmal verzeichnet.[1]
Geschichte und Beschreibung
BearbeitenDas Kriegerdenkmal von Großkorbetha steht am Karl-Marx-Platz in der Nähe der Kirche St. Martin vor dem ehemaligen Schulgebäude.[2] Es wurde für die Gefallenen der Deutschen Einigungskriege errichtet. Das Denkmal besteht aus einem Stufenpodest, einem zweiteiligen Postament und einem neugotischen Baldachin, der an ein Tabernakel erinnert.[3] Den Unterteil des Postaments zieren Reliefdarstellungen, darunter Blattornament und gekreuzte Waffen. Am Oberteil des Postaments befinden sich die Gedenkinschriften, die sich offenbar zum einen auf den Deutschen Krieg und zum anderen auf den Deutsch-Französischen Krieg beziehen, da die Jahreszahlen 1866, 1870 und 1871 noch an der Vorderseite lesbar sind. Der darunter erwähnte Stifter ist nicht mehr eindeutig zu entziffern („gesetzt von…“). An der Nordseite dieses Postaments befindet sich das die Inschrift „Wohl dem Volk, dem es so ergehet. / Wohl dem Volk, dem der Herr sein Gott ist. / Psalm 144:15“ und an der Südseite ist nur noch „Im Kriege 1866 starben den Heldentod …“ lesbar.[4] Das Dach des Baldachins wird von vier Säulen mit Kapitellen getragen.
Im Jahr 1921 wurde das ältere Denkmal in eine neue Anlage integriert. Man ergänzte eine deutlich größere Bodenplatte sowie eine zusätzliche Stufe und umgab die Bodenplatte mit Wänden an drei Seiten. Die nördliche und die südliche Mauer fielen etwas niedriger aus, die westliche Wand wurde mit acht Gedenktafeln für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs gestaltet. Genannt wird neben den Namen Dienstgrad das Todesdatum, das entweder mit dem Zusatz „im Westen“ oder aber mit „im Osten“ versehen wurde. Nur in wenigen Fällen finden sich weitere Angaben zum Todesort oder Grab.[4] Zentral integrierte man einen Gedenkstein, den zwei Pilaster umrahmen, welche sich auch am Übergang zu den Seitenwänden finden. Unter einem Kreuz mit Soldatenhelm und Laub trägt der Gedenkstein die Inschrift:
Dem Andenken
unserer
gefallenen Helden
im Weltkriege
Auch in einigen Nachbarorten stellte man zwei Kriegerdenkmäler direkt nebeneinander auf, etwa in der Gedenkstätte Schkortleben oder beim Kriegerdenkmal Kleinkorbetha.
Wiederholte Initiativen, das Denkmal zu sanieren sind bisher gescheitert.[5][6][7]
Literatur
Bearbeiten- Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt. Band 3: Landkreis Weißenfels. Erarbeitet von Mathias Köhler und Peter Seyfried, Hardy Münchow und Sabine Oszmer (Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt). Fliegenkopf Verlag, Halle 1994, ISBN 3-910147-63-1.
Weblinks
Bearbeiten- Kriegerdenkmal Großkorbetha Online, abgerufen am 26. September 2017.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung. (PDF) 19. März 2015, abgerufen am 30. August 2024 (9,9 MB; Anfrage der Abgeordneten Olaf Meister und Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen) – Kleine Anfrage 6/8670; Drucksache 6/3905 – Antwort durch das Kultusministerium – betrifft: Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen-Anhalt – siehe PDF-Seite 1054).
- ↑ Großkorbetha, Kleinkorbetha und Gniebendorf. In: weissenfels.de. Stadt Weißenfels, abgerufen am 30. August 2024.
- ↑ Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Band 3: Landkreis Weißenfels, Halle 1994, S. 149.
- ↑ a b Alexander Broich: Großkorbetha, Stadt Weißenfels, Burgenlandkreis, Sachsen-Anhalt. In: denkmalprojekt.org. 7. September 2019, abgerufen am 30. August 2024.
- ↑ Holger Zimmer: Denkmal als Ort der Mahnung: Firmen und Einwohner können mit ihren Spenden helfen. In: mz.de. Mitteldeutsche Zeitung, 17. November 2020, abgerufen am 30. August 2024 (Spendensammlung 2020).
- ↑ Andreas Richter: Initiative. Großkorbethaer suchen Hilfe für Sanierung des Kriegerdenkmals. In: mz.de. Mitteldeutsche Zeitung, 7. März 2023, abgerufen am 30. August 2024 (Beschluss des Ortschaftsrates).
- ↑ Andreas Richter: Nach den Wahlen. Neuer Bürgermeister: „Ich hab' jetzt richtig Bock“. In: mz.de. Mitteldeutsche Zeitung, 27. Juli 2024, abgerufen am 30. August 2024 (Enthalten in der Prioritätenliste des neuen Ortsbürgermeisters).
Koordinaten: 51° 15′ 37,8″ N, 12° 1′ 49,8″ O