Kremenez

Stadt in der Oblast Ternopil in Westukraine
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Kremenez (ukrainisch Кременець; polnisch Krzemieniec, russisch Кременец) ist eine Stadt im Westen der Ukraine in der Oblast Ternopil nördlich der Oblasthauptstadt. Westlich und östlich des Ortes erstreckt sich das Kremenezer Bergland.

Kremenez
Кременець
Wappen von Kremenez
Kremenez (Ukraine)
Kremenez (Ukraine)
Kremenez
Basisdaten
Oblast: Oblast Ternopil
Rajon: Rajon Kremenez
Höhe: 290 m
Fläche: 20,76 km²
Einwohner: 20.476 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte: 986 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 47009
Vorwahl: +380 3546
Geographische Lage: 50° 6′ N, 25° 44′ OKoordinaten: 50° 5′ 56″ N, 25° 43′ 42″ O
KATOTTH: UA61020070010067494
KOATUU: 6123410100
Verwaltungsgliederung: 1 Stadt, 43 Dörfer
Verwaltung
Bürgermeister: Leonid Kitschatyj
Adresse: вул. Шевченка 67
47000 м. Кременець
Statistische Informationen
Kremenez (Oblast Ternopil)
Kremenez (Oblast Ternopil)
Kremenez
i1
Lyzeum Kremenez
Blick auf die Stadt

Geschichte

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Kremenez wurde spätestens in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts im Fürstentum Halitsch gegründet und 1227 in der Galizisch-Wolhynischen Chronik erstmals schriftlich erwähnt. Später war die Stadt bis 1340 ein Teil des Fürstentum Halitsch-Wolhynien. Oberhalb der Stadt auf dem Hügel Bona befindet sich die Ruine der mittelalterlichen Festung.

Während der Mongolischen Invasion der Rus scheiterte das Heer Batu Khans zu Beginn des Jahres 1241 an der Eroberung der Festung. Im Jahr 1254 überstand die Festung eine Belagerung des tatarischen Prinzen Kuremsa (tatarisch: Kyremsha). 1259 oder 1261 wurde die Festung geschleift. Zwischen 1382 und 1569 lag die Stadt im Großfürstentum Litauen und zwischen 1569 und 1795 in der Woiwodschaft Wolhynien, einer administrativen Einheit der Adelsrepublik Polen-Litauen. Ab 1795 war die Stadt bis 1914 Teil des im Russischen Reich gelegenen Gouvernement Wolhynien.

Nach dem Zusammenbruch des Russischen Kaiserreichs während des Ersten Weltkriegs im Jahr 1918 wurde die Stadt Teil der Ukrainischen Volksrepublik (UVR). Von 1921 bis 1939 gehörte die Ortschaft zur Woiwodschaft Wolhynien in der zweiten Polnischen Republik. Nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 kam Kremenez, wie im deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt vereinbart, zur Sowjetunion und wurde Teil der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik. Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion wurde die Stadt am 1. Juli 1941 von deutschen Truppen erobert. In der Folgezeit wurde nahezu die gesamte jüdische Bevölkerung ermordet.

Die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtete Große Synagoge wurde 1941 von den deutschen Besatzern angesteckt und später völlig abgerissen. An dieser Stelle befindet sich jetzt ein öffentlicher Park. Von den 18 Bethäusern und Synagogen in der Zwischenkriegszeit ist in Kremenez heute nur noch das Synagogengebäude in der Dubensker Vorstadt vorhanden, das nach Umbauten als Busbahnhof genutzt wird.[1]

Nach dem Krieg kam der Ort erneut zur Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik und ist seit 1991 Teil der unabhängigen Ukraine.

Ab 1809 war der österreichische Botaniker Wilibald Swibert Joseph Gottlieb von Besser Direktor des Botanischen Gartens in Kremenez. 1842 starb er in Kremenez.

In Kremenez befindet sich auch die 1965 errichtete Schanzenanlage Kremenez, die aus mehreren Klein- und Mittelschanzen besteht.

Verwaltungsgliederung

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Die Stadt stand bis zum 13. Mai 2015 unter Rajonsverwaltung und wurde ab diesem Tag unter Oblastverwaltung gestellt (kreisfrei).[2] Seit dem 17. Juli 2020 ist sie wieder ein Teil des Rajons Kremenez[3]. Am 12. Juni 2020 wurde die Stadt zum Zentrum der neugegründeten Stadtgemeinde Kremenez (Кременецька міська громада Kremenezka miska hromada). Zu dieser zählten neben dem Hauptort die 43 in der untenstehenden Tabelle aufgelistetenen Dörfer[4], bis dahin bildete sie die gleichnamige Stadtratsgemeinde Kremenez (Кременецька міська рада/Kremenezka miska rada) im Rajon Kremenez.

Folgende Orte sind neben dem Hauptort Kremenez Teil der Gemeinde:

Name
ukrainisch transkribiert ukrainisch russisch polnisch
Andruha Андруга Андруга (Andruga) Andruha Mała
Bilokrynyzja Білокриниця Белокриница (Belokriniza) Białokrynica
Bohdaniwka Богданівка Богдановка (Bogdanowka) Bogdanówka
Boniwka Бонівка Боновка (Bonowka) Boniawka
Chotiwka Хотівка Хотовка (Chotowka) Chotówka
Dibrowa Діброва Диброва Dąbrowa
Duchiw Духів Духов (Duchow) Duchów
Dunajiw Дунаїв Дунаев (Dunajew) Dunajów
Dwirez Двірець Дворец (Dworez) Dworzec
Haji Гаї Гаи (Gai) Gaje
Horynka Горинка Горынка (Gorynka) Horynka
Hrada Града Града (Grada) Grada
Ikwa Іква Иква (Ikwa) Królewski Most
Iwankiwzi Іванківці Иванковцы (Iwankowzy) Jankowce
Kateryniwka Катеринівка Катериновка (Katerinowka) Katerburg
Kimnata Кімната Комната (Komnata) Komnatka
Kolossowa Колосова Колосовая (Kolossowaja) Kołosowa
Kryschi Крижі Крыжи Krzyże
Kudlajiwka Кудлаївка Кудлаевка (Kudlajewka) Kudłajówka
Kulykiw Куликів Куликов (Kulikow) Kulików
Kuschlyn Кушлин Кушлин (Kuschlin) Kuszlin
Lischnja Лішня Лишня Lisznia
Mali Bereschzi Малі Бережці Малые Бережцы (Malyje Bereschzy) Bereżce Małe
Nowyj Kokoriw Новий Кокорів Новый Кокорев (Nowy Kokorew) Kokorów Nowy
Pidhajzi Підгайці Подгайцы (Podgaizy) Podhajce
Pidlisne Підлісне Подлесное (Podlesnoje) Folwarki Małe
Pidliszi Підлісці Подлесцы (Podleszy) Podleśce
Ploske Плоске Плоское (Ploskoje) Folwarki Duże, Folwarki Małe
Popiwzi Попівці Поповцы (Popowzy) Popowce
Rudka Рудка Рудка Rudka
Rybtscha Рибча Рыбча Rybcza
Sapaniw Сапанів Сапанов (Sapanow) Sapanów
Sawtschyzi Савчиці Савчицы (Sawtschizy) Sawczyce
Scholoby Жолоби Желобы (Scheloby) Żołoby
Schpykolossy Шпиколоси Шпиколосы (Schpikolossy) Szpikołosy
Seblasy (bis 3. März 2021 Seblosy[5]) Зеблази (Зеблози) Зеблазы (Зеблозы) Lipowce
Staryj Kokoriw Старий Кокорів Старый Кокорев (Stary Kokorew) Kokorów Stary
Tschuhali Чугалі Чугали (Tschugali) Czuhale, Czugale
Welyki Bereschzi Великі Бережці Великие Бережцы (Welikije Bereschzy) Bereżce
Welyki Mlyniwzi Великі Млинівці Великие Млиновцы (Welikije Mlinowzy) Młynowce
Werbyzja Вербиця Вербица (Werbiza) Werbica
Wessela Весела Весёлая (Wesjolaja) Wesoła
Wesseliwka Веселівка Веселовка (Wesselowka) Wesołówka

Söhne und Töchter der Stadt

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Commons: Kremenez – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Sergey R. Kravtsov, Vladimir Levin. Synagogues in Ukraine VOLHYNIA Vol. 1. Seite 339. The Center Of Jewish Art. ISBN 978-965-227-342-0. Zur Synagoge
  2. Верховна Рада України; Постанова від 13.05.2015 № 397-VIII Про віднесення міста Кременець Кременецького району Тернопільської області до категорії міст обласного значення
  3. Верховна Рада України; Постанова від 17.07.2020 № 807-IX "Про утворення та ліквідацію районів"
  4. Кабінет Міністрів України Розпорядження від 12 червня 2020 р. № 724-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Тернопільської області"
  5. Верховна Рада України постановляє: "Перейменувати село Зеблози Кременецького району Тернопільської області на село Зеблази"