Kuhsee (Augsburg)

See im Augsburger Stadtteil Hochzoll
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Der Kuhsee ist ein künstlich geschaffener See im Augsburger Stadtteil Hochzoll. Der Name Kuhsee entstand dadurch, dass an dem einstmaligen dem Lech angeschlossenen Altwasser städtische Kuhherden zum Tränken geführt wurden. Bereits der Altwasserarm des Lechs wurde im Volksmund als Kuhsee bezeichnet.

Kuhsee
Der Kuhsee vom nördlichen Ufer aus gesehen.
Geographische Lage Augsburg-Hochzoll-Süd, Bezirk Schwaben, Bayern
Zuflüsse Grundwasser
Abfluss Lech
Orte am Ufer Augsburg
Daten
Koordinaten 48° 20′ 20″ N, 10° 56′ 23″ OKoordinaten: 48° 20′ 20″ N, 10° 56′ 23″ O
Kuhsee (Augsburg) (Bayern)
Kuhsee (Augsburg) (Bayern)
Fläche ca. 17 ha Wasserfläche
ca. 25 ha Landfläche
ca. 42 ha Gesamtflächedep1
Länge ca. 1100 mdep1
Breite ca. 230 mdep1
Maximale Tiefe ca. 5 m

Besonderheiten

kein See, sondern ein Altwasserarm eines Flusses, künstlich geschaffen
(Bauzeit 1970–1972)

Geschichte

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Kuhsee mit Paddelbooten an einem sonnigen Oktobertag
 
Am Ufer des Kuhsees wachsen zahlreiche Pappeln.
 
Helm-Knabenkraut

Die ersten Pläne, den Kuhsee im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme durch Arbeitslose zu einem Badesee umzugestalten, gab es bereits 1930. Dieser Plan scheiterte an den Bedenken, Einbrüche bei den Besucherzahlen der städtischen gebührenpflichtigen Freibäder verbuchen zu müssen. Von Seiten der Anwohner wurde zudem befürchtet, dass es durch die neugeschaffene vergrößerte Wasserfläche zu einer Mückenplage kommen könnte.

1967 wurden von der Stadt Augsburg Pläne zum besseren Hochwasserschutz in Hochzoll und auch für das Trinkwasserschutzgebiet westlich des Lechs erstellt. Nach dem letzten großen Hochwasser am 10. August 1970, bei dem der Lech nach Osten ausuferte und in Augsburg-Hochzoll für Zerstörung sorgte, beschloss der Stadtrat, auf der Ost- und Westseite des Lechs einen Hochwasserschutzdamm zu errichten. Der Kuhsee entstand durch die Kiesgewinnung aus dem Altwasserarm des südöstlich am Hochablass aufgestauten Lechs.

Einen direkten Zufluss besitzt der Kuhsee nicht, der indirekte Zufluss besteht aus dem Grundwasserstrom, der sich in Süd-Nord-Richtung erstreckt. Im Norden des Sees ist ein Wehr in die Ostseite des Hochablasses integriert, mit dem der Wasserspiegel um einen Meter abgesenkt werden kann.

Das heutige künstliche Seebecken ist rund 17 Hektar groß und 1–5 Meter tief. Es dient im Sommer als attraktives Badegewässer und wurde dazu u. a. mit Liegewiesen und Spielplätzen ausgestattet, wird aber auch ganzjährig als Naherholungsgebiet genutzt.[1]

Landschaftsschutzgebiet

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Seit 1951 steht der Kuhsee und das östliche Lechufer unter Landschaftsschutz (VO laut BayNatSchG 1973/1987 vom 3. September 1951 / 6. Dezember 1977). Einen Steinwurf vom Kuhsee südlich gelegen stößt man auf die Kuhseeheide, einen für das Lechgebiet typischen Lebensraum. Der Trockenrasen ist Teil der Lechtalheiden und steht aufgrund seiner bedrohten Flora und Fauna unter Naturschutz. Auf den kalkhaltigen Böden finden sich seltene Pflanzen wie Enziane oder Orchideen. Ein Beispiel für solche Schotterheiden ist die südlich des Kuhsees gelegene Kuhseeheide.

Freizeit

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Im Sommer bevölkern an einem sonnigen Wochenende ca. 10.000 Badegäste die Ufer des Sees. Während der Badesaison ist an den Wochenenden die Wasserwachtstation besetzt. Gegrillt werden kann in den Zonen am südlichen Seeufer.

Im Winter kommen täglich ca. 1.000 Besucher zum See. Auf dem zugefrorenen See bietet sich bei genügend dickem Eis die Möglichkeit, Schlittschuh zu laufen oder Eisstock zu schießen.

Sonstiges

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Das heutige Restaurant am Ostufer wurde als Ersatz für die 1978 auf der Lech-Westseite im neuen Trinkwasserschutzgebiet abgerissene große Hochablassgaststätte gebaut. Die Lage des alten Biergartens mit seinen Kastanienbäumen lässt sich noch gut erkennen.

Bereits seit den 1950er Jahren existiert ein Ruderbootverleih. Zu dieser Zeit konnte man noch durch die mit Schilf bewachsenen Altwasserarme zu einer Halbinsel rudern, welche heute das Westufer bildet.

Fischereirechtlich und juristisch gesehen ist der Kuhsee, bei welchem es sich immer noch um ein Altwasser handelt, ein Nebenarm des Lechs und somit kein See. Dieser Umstand ergab sich aus dem jahrhundertealten Recht der Augsburger Stadtfischer, welches verbrieft, dass ihnen alles gehört was der Lech gibt und nimmt.

Auensee, Weitmannsee, Ilsesee und Mandichosee befinden sich südlich vom Kuhsee (am Lech entlang) und sind gut mit dem Fahrrad zu erreichen.

Infrastruktur

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Der Kuhsee ist für die Naherholung bestens erschlossen. Folgende Einrichtungen stehen zur Verfügung:

  • Zwei Parkplätze: Augsburg-Hochzoll Nördlicher- und Südlicher Parkplatz
  • Zwei Kioske
  • Ein Restaurant
  • Fünf Toilettenanlagen
  • Fitnessparcour 2006
  • Tischtennisplatten
  • Zwei Spielplätze
  • Grillmöglichkeiten am Südufer
  • Bootsverleih am Restaurant
  • Wasserwacht Kuhsee (bei schönem Wetter immer am Wochenende besetzt)
  • Bushaltestelle „Hochzoll/Kuhsee“ der Linien 29/30

Veranstaltungen

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  • Kuhsee-Fest
  • Kuhsee-Triathlon

Siehe auch

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Literatur

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Sachbücher
  • Wolfgang Poschwatta: Kuhsee bei Augsburg. In: Hans Frei (Hrsg.): Im Flug über Schwaben. Eine Landeskunde mit 80 farbigen Luftbildern. Herausgegeben im Auftrag des Bezirks Schwaben (= Beiträge zur Landeskunde von Schwaben. Band 1). 2., verbesserte Auflage. Konrad, Weissenhorn 1977, ISBN 3-87437-145-X, S. 226.
  • Stadt Augsburg: Der Lech. Wandel einer Wildflußlandschaft (= Augsburger Ökologische Schriften. Heft 2). Stadt Augsburg, 1991, ISSN 0941-2123.
  • Wolfgang Kučera u. a. (Hrsg.): Augsburg zu Fuß. 16 Stadtteilrundgänge durch Geschichte und Gegenwart. VSA-Verlag, Hamburg 1993, ISBN 3-87975-628-7, S. 143.
  • Franz Häußler: Augsburg-Album. Fotos von anno dazumal. 4., unveränderte Auflage. Wißner, Augsburg 1998, ISBN 3-89639-109-7, S. 136 ff.
  • Eberhard Pfeuffer: Der Lech. Wißner, Augsburg 2010, ISBN 978-3-89639-768-3, S. 152 ff.
Belletristik
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Commons: Kuhsee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Hans Frei, Günther Grünsteudel: Augsburger Stadtlexikon – Die Stadtgeschichte von Augsburg: Kuhsee. In: stadtlexikon-augsburg.de. Abgerufen am 25. August 2017 (Stand: 1998).