Kume-jima

Insel in Japan
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Kume-jima (jap. 久米島, Okinawaisch: Kumijima[2]) ist eine Insel der Okinawa-Inseln der Ryūkyū-Inselkette.

Kume-jima

Kume-jima: der gut sichtbare Ausläufer ist ein Korallenriff
Gewässer Pazifischer Ozean
Inselgruppe Okinawa-Inseln
Geographische Lage 26° 21′ N, 126° 47′ OKoordinaten: 26° 21′ N, 126° 47′ O{#switch:
Länge 12 km
Fläche 59,53 km²
Höchste Erhebung Uegusuku-dake
310,4 m
Einwohner 8243 (1. Januar 2015[1])
138 Einw./km²
Hauptort Kumejima
topografische Karte, 1952
topografische Karte, 1952

Geografie

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Die 59,53 km²[1] große Insel besteht aus zwei Hügelgruppen. Die nördliche Gruppe mit dem Uegusuku-dake (宇江城岳) von 310,4 m Höhe als höchster Erhebung wurde im Pliozän geformt und besteht aus Andesit überlagert von tuffartigem Sandstein, tuffartigem Schluffstein, Tuff und grobem Sandstein. Getrennt durch eine Ebene schließt sich eine südliche Gruppe mit dem Āra-dake (アーラ岳) von 287,8 m als höchster Erhebung an, die im Miozän aus Andesit geformt wurde.[3][4]

Die Insel ist außer der Nordküste von Korallenriffen umgeben. Im Südwesten erstreckt sich ein Korallenriff von etwa 6 km Länge, bestehend aus den Segmenten Nishime-saki (西銘崎), Iri-bishi, Naka-bishi, Uku-bishi und Mae-bishi. Während Nishime-zaki und Iri-bishi ständig über dem Wasserspiegel ragen, tauchen die anderen Segmente nur bei Ebbe auf.[3]

Auf der Insel herrscht ein subtropisches Klima mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 22,4 °C und einem Jahresniederschlag von 2200 mm.[5]

Zugehörige Landmassen

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500 m östlich liegt die Insel Ou-shima[Anm. 1] (奥武島, auch Ō-shima, Ou-jima, Ō-jima), weitere 250 m die Insel Ōha-jima (オーハ島), auch Agariō(-jima) (東奥武(島), „Ost-Oushima“)[6][7] und 300 m nordwestlich von Ōha-shima das Eiland Ichunza-iwa (イチュンザ岩).

Diese drei Inseln liegen innerhalb eines Korallenriffs, das nördlich der Inseln einen geschlossenen Haken von mehr als 10 km Länge bis zur östlichsten Erhebung Ugan-zaki (御神崎) bildet.

Danach verläuft, jedoch immer wieder unterbrochen auch südlich weiter erst bis südlich von Ou-shima und dann südwestlich bis an die Südspitze der Insel mit der Erhebung Shimajiri-saki (島尻崎).[3] Der Abschnitt zwischen Ugan-saki und Ōha-jima bildet dabei drei große einzelne Korallen-Sandbänke – Mēnuhama (メーヌ浜, „vorderer Strand“), Naka no Hama (ナカノ浜, „mittlerer Strand“) und Hate no Hama (はての浜/ハテの浜, „Strand am Ende“), wobei letzteres auch als Sammelbezeichnung für alle drei verwendet wird – mit einer Gesamtlänge von 7 bis 8 Kilometer.[4][8]

Zwischen Iri-bishi und der Insel befindet sich die Insel Itachaku-jima (一着島).

Hinzu kommen noch diverse Riffe, dessen größtes eine Landfläche von 0,82 km² besitzt, sowie noch sechs weitere mit Flächen von mindestens 0,01 km² (einem Hektar) – diese sieben Riffe haben eine Gesamtfläche von 1,49 km².[1]

Überblick der Inseln (≥ 1 ha) um Kume-jima
Name Fläche [km²][1] Koordinaten
Riff 7 0,82
Ou-shima 0,63 26° 20′ 19″ N, 126° 49′ 47″ O
Hate no Hama[Anm. 2] 0,53 26° 20′ 51″ N, 126° 53′ 13″ O
Ōha-jima 0,37 26° 20′ 25″ N, 126° 50′ 23″ O
Ugan-zaki 0,32 26° 21′ 28″ N, 126° 55′ 49″ O
Riff 3 0,27
Riff 1 0,20
Naka no Hama[Anm. 2] 0,17 26° 20′ 23″ N, 126° 51′ 43″ O
Mēnuhama[Anm. 2] 0,13 26° 20′ 16″ N, 126° 51′ 12″ O
Riff 6 0,09
Riff 5 0,06
Shimajiri-saki 0,04 26° 17′ 35″ N, 126° 48′ 55″ O
Riff 2 0,03
Itachaku-jima 0,02 26° 20′ 47″ N, 126° 43′ 42″ O
Riff 4 0,02
Ichunza-iwa 0,02 26° 20′ 49″ N, 126° 50′ 11″ O
f1  Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap

Insgesamt befinden sich damit um Kume-jima 16 kleinere Inseln von mindestens einem Hektar Landfläche.

Verwaltung

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Administrativ gehören die Inseln zur Gemeinde Kumejima, wobei zum 1. Januar 2015 Kume-jima von 8243 Einwohnern in 3911 Haushalten bewohnt war, Ou-shima von 19 Personen in 14 Haushalten.[1] 1960 lebten auf letzterer Insel noch 134 Personen.[6]

Tourismus

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Kume-jima ist bekannt für seine Strände. Mēnuhama, Naka no Hama und Hate no Hama sind 7 bis 8 Kilometer lange Sandbänke und damit Inseln die ausschließlich aus Strand bestehen.

An der Ostküste von Kume-jima erstreckt sich von Höhe Ou-shima bis halbe Strecke nach Shimajira-saki der Sandstrand Eef Beach (イーフビーチ, Īfu Bīchi), der 1996 wegen seines 2 km langen feinkörnigen weißen Sandes als einer der schönsten Strände Japans ausgezeichnet wurde.[4][6][8]

Eine andere Sehenswürdigkeit sind die Tatami-ishi (畳石, „Tatami-Steine“) ein 50 × 250 m großes Feld von sechseckigen Steinen, die wie das Muster eines Schildkrötenpanzers aussehen. Diese sind ein Naturdenkmal der Präfektur.[8]

Flora und Fauna

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Der nördlichen Hügelgruppe entspringen die Flüsse Uraji-gawa und Shirase-gawa (白瀬川). Hinzu kommen viele kleine Bäche sowie sauerstoffreiche unterirdische Wasserläufe. Dieses wasserreiche Ökosystem ist die Heimat vieler seltener Arten, wie der 60 cm langen in den Bächen lebenden, vom Aussterben bedrohten Wassernatter Opisthotropis kikuzatoi und den erst 1993 beschriebenen Glühwürmchen Luciola owadai, die beide nur auf Kume-jima vorkommen, sowie der Japanischen Zacken-Erdschildkröte Geoemyda japonica die nur auf den Okinawa-Inseln vorkommt. Daher steht dieses Bach-Ökosystem unter Naturschutz und wurde im Oktober 2008 zum Ramsar-Gebiet erklärt.[9][10] Weitere seltene Arten sind der Lidgecko Goniurosaurus kuroiwae yamashinae, die Giftnatter Sinomicrurus japonicus takarai, der Frosch Rana okinavana, der Veilchentaube Columba janthina, den Süßwasserkrabben Candidiopotamon kumejimense und Geothelphusa kumejima, dem Käfer Allomyrina dichotoma inchachina und Prosopocoilus dissimilis kumezimaensis und der Schnecke Satsuma mercatoria kumejimaensis. Die Vegetation ist geprägt von Wäldern aus der Scheinkastanie Castanopsis sieboldii ssp. lutchuensis und der Kiefer Pinus luchuensis.[5]

Geschichte

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Während des Königreichs Ryūkyū wurde Kume-jima oft von chinesischen Boten, so genannten sapposhi, besucht, die auf ihrem Weg nach Shuri auf Okinawa waren. Als das Ryūkyū-Königreich 1609 mit Satsuma in den Krieg trat, gingen in Folge viele der Shuri-Eliten auf die abseits gelegene Insel.[11]

Nachdem die Insel 1945 von den USA besetzt wurde, wird seit dem 14. September 1962 ein 2 ha großes Gebiet im Korallenriff zwischen Ōha-jima und Ugan-saki als Schießtestgelände Kume Jima Range (久米島射爆撃場, Kume-jima shabakugekiba) genutzt, zuerst von der US Navy, ab 27. Februar 1978 von der US Air Force für Bodenangriffe mit Flugzeugen bei simulierten Instrumentenanflug.[12]

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Commons: Kume-jima – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

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  1. zur Lesung von als shima siehe 第1 指定離島・島しょ・人口, S. 1
  2. a b c In der Quelle für die Flächen finden sich nur die Einträge 砂州(最東1), 砂州(最東2) und 砂州(最東3), d. h. wörtlich „Sandbank (äußerster Osten 1–3)“. Die Flächenangaben entsprechen zwar nicht den Abmessungen der amtlichen topografischen Karte, die zudem eine vierte Sandbank weiter östlich aufführt, jedoch den Abmessungen auf Luftbildern.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e 指定離島・指定離島一覧. In: pref.okinawa.jp 離島関係資料(平成28年1月). 沖縄県企画部地域・離島課 („Referat für Land und Inseln, Planungsabteilung, Präfektur Okinawa“), Januar 2016, S. 1, abgerufen am 1. August 2016 (japanisch).
  2. クミジマ. In: 語彙詳細 ― 首里・那覇方言 / Shuri-Naha Dialect Dictionary. Archiviert vom Original am 4. April 2016; abgerufen am 1. Dezember 2012 (japanisch).
  3. a b c Tatsuo Takahashi, Motoharu Koba: Emerged Holocene Coral Reefs around Kume Island, Ryūkyūs. In: The Science Reports of the Tohoku University, 7th Series (Geography). Vol. 27, S. 149–151 (PDF). PDF (Memento vom 1. Dezember 2015 im Internet Archive)
  4. a b c 町の概要. Gemeinde Kumejima, archiviert vom Original am 1. November 2015; abgerufen am 1. August 2016 (japanisch).
  5. a b Streams in Kume-jima. (PDF; 554 kB) In: Conservation and Wise Use of Rich and Diverse Wetlands: Ramsar Sites in Japan. Umweltministerium, 2008, S. 42, abgerufen am 1. Dezember 2012 (englisch).
  6. a b c 久米島/奥武島/オーハ島. In: 沖縄のしまじま. Präfektur Okinawa, archiviert vom Original am 21. März 2013; abgerufen am 3. Januar 2013 (japanisch).
  7. Chiaki Katagiri, Hirohisa Yamada, Tsunehisa Sakihara, Tetsuya Nakajima, Hiroki Miyagi, Yoshirō Watanabe: 久米島の水中文化遺産見学会報告 〜海底遺跡ミュージアム構想の実践〜 / The Report of an Underwater Cultural Heritage Tour in Kumejima –The Project of ‘The Museum of Underwater Cultural Heritage’–. In: 沖縄県立博物館・美術館、博物館紀要 / Bulletin of the Museum, Okinawa Prefectural Museum & Art Museum. Nr. 5, 2012, S. 23 (PDF). PDF (Memento vom 1. August 2016 im Internet Archive)
  8. a b c イーフビーチ. In: 日本の森滝渚100選. 日本の森・滝・渚 全国協議会, abgerufen am 3. Januar 2013 (japanisch).
  9. Informationen zum Ramsar-Gebiet (PDF, englisch)
  10. Karte des Ramsar-Gebiets (PDF, englisch)
  11. Gregory Smits: Rethinking Early Ryukyuan History. In: The Asia-Pacific Journal. Band 17, Nr. 7, 1. April 2019 (englisch, apjjf.org [abgerufen am 5. Mai 2023]).
  12. 2 空軍. (8) FAC 6080 久米島射爆撃場(Kume Jima Range). In: 沖縄の米軍基地. Präfektur Okinawa, März 2003, S. 314–315, abgerufen am 1. Dezember 2012 (japanisch).