Chomino

Dorf in Polen
(Weitergeleitet von Kummin)

Chomino [xɔˈminɔ] (deutsch Kummin, früher Cummin und Kumin) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es gehört zur Gmina Świerzno (Gemeinde Schwirsen) im Powiat Kamieński (Camminer Kreis).

Chomino
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Chomino (Polen)
Chomino (Polen)
Chomino
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Westpommern
Powiat: Kamień
Gmina: Świerzno
Geographische Lage: 53° 56′ N, 14° 55′ OKoordinaten: 53° 55′ 35″ N, 14° 55′ 28″ O
Einwohner: 290

Geographische Lage

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Das Dorf liegt in Hinterpommern, am Brendemühlschen Bach, fünf Kilometer südwestlich von Świerzno (Schwirsen), elf Kilometer südöstlich der Kreisstadt Kamień Pomorski (Cammin i. Pom.) und sechzig Kilometer nördlich von Stettin.

Geschichte

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Im Jahr 1828 befand sich das Rittergut Kummin A, B und C, ein allodifiziertes Lehen, im Besitz eines von Randow, und auf dem Allodial-Rittergut Kummin D, einem Lehen der Familie Brockhausen, saß ein von Schrader.[1] 1884 war der Gutsbezirk Kummin A, B und C 377 Hektar groß und befand sich im Besitz eines von Manteuffel; der Gutsbezirk Kummin D war 327 Hektar groß und gehörte der Familie Schrader.[2] Die Familie Schrader besaß das Gut auch noch 1896.[3]

Im Jahre 1910 wurden in der Landgemeinde Kummin 129 Einwohner gezählt, im Gutsbezirk Kummin A, B und C 79 Einwohner und im Gutsbezirk Kummin D 56 Einwohner.

Am 1. April 1927 hatte das Rittergut Kummin D eine Flächengröße von 176 Hektar, und am 16. Juni 1925 hatte der Gutsbezirk 44 Einwohner.[4]

Später wurden die Gutsbezirke in die Landgemeinde eingegliedert.

Kummin hatte 1935 einen Gasthof, eine Gemischtwarenhandlung, eine Mühle und verschiedene Handwerksbetriebe.[5]

Bis 1945 bildete Kummin eine Landgemeinde im Landkreis Cammin i. Pom. der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Kummin war dem Amtsbezirk Benz angegliedert. Zur Landgemeinde gehörte neben Kummin der Wohnplatz Neuhöfe.[6] Die Gemeinde zählte im Jahre 1925 339 Einwohner in 65 Haushaltungen,[6] im Jahre 1933 304 Einwohner und im Jahre 1939 312 Einwohner.[7]

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde Kummin zusammen mit ganz Hinterpommern seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Danach begann die Zuwanderung polnischer Zivilisten. Das Dorf Kummin wurde unter der polonisierten Ortsbezeichnung ‚Chomino‘ verwaltet. In der Folgezeit wurde die einheimische Bevölkerung von der polnischen Administration aus Kummin und dem Kreisgebiet vertrieben.

 
Dorfkirche (2023), bis 1945 Gotteshaus der evangelischen Gemeinde Kummin

Die bis 1945 anwesende Bevölkerung war mit wenigen Ausnahmen evangelisch. Die Kirche von Cummin war die einzige Filiale des Kirchspiels von Königsmühl, Landgemeinde Rarvin.[8] Die Mutterkirche in Rarvin, die zur Diözese Cammin gehörte, wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, das Pfarrhaus blieb jedoch erhalten. Der Bestand der Mutterkirche Königsmühl an Kirchenbüchern reichte bis 1662 zurück.[9]

Die Katholiken in Kummin gehörten zum katholischen Kirchspiel Cammin i. Pom.

Literatur

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  • Kummin, Dorf und zwei Rittergüter (ABC und D), Kreis Cammin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Kummin (meyersgaz.org).
  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, 1. Band: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien Stettin gehörigen Hinterpommerschen Kreise, Stettin 1784, S. 420, Ziffer 16 (Google Books).
  • Pommersches Güter-Adressbuch, Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 8–9 (Google Books).
  • Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Pommern – Schilderung der Zustände dieser Lande in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Teil II: Landbuch des Herzogthums Stettin, von Kamin und Hinterpommern; oder des Verwaltungs-Bezirks der Königl. Regierung zu Stettin.Band 6: Kreise Kamin und Greifenberg, Anklam 1870, S. 402–404 (Google Books).
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Commons: Kummin – Sammlung von Bildern

Fußnoten

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  1. K. Fr. Rauer (Hrsg.): Hand-Matrikel der in sämmtlichen Kreisen des Preussischen Staats auf Kreis- und Landtagen vertretenen Rittergüter, Berlin 1857, S. 160, Ziffer 23 und 28 (Google Books).
  2. P. Ellerholz: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche, Band II: Provinz Pommern. Zweite Auflage, Berlin 1884, S. 106–107 (Google Books).
  3. C. Leuchs: Adressbuch aller Länder der Erde der Kaufleute, Fabrikanten, Gewerbetreibenden, Gutsbesitzer etc. etc. Band 12: Pommern, Neunte Ausgabe, Nürnberg 1896, S. 113 (Google Books).
  4. Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 393 (Google Books).
  5. Klockhausʼ Kaufmännisches Handels- und Gewerbe-Adressbuch des Deutschen Reichs, Band 1 A, Berlin 1935, S. 1059 (Google Book).
  6. a b Gemeinde Kummin (Memento des Originals vom 21. März 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/gemeinde.kummin.kreis-cammin.de im Informationssystem Pommern.
  7. Michael Rademacher: Landkreis Cammin. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Das evangelische Deutschland, 2. Auflage, Schulze & Co., Leipzig 1898, S. 237 (Google Books).
  9. Martin Wehrmann: Die Kirchenbücher in Pommern, in: Baltische Studien, Band 42, Stettin 1892, S. 201–280, insbesondere S. 239 (Google Books).