Kurt Reinschke

deutscher Ingenieur
(Weitergeleitet von Kurt J. Reinschke)

Kurt Johannes Reinschke (geboren 22. September 1940 in Zwickau) ist ein deutscher Ingenieur, Mathematiker und Professor für Regelungs- und Steuerungstheorie.

Kurt Reinschke studierte von 1958 bis 1963 Elektrotechnik und Mathematik an der TH Dresden und wurde 1966 und 1969 promoviert und 1971 habilitiert. Er arbeitete ab 1965 im VEB Meßelektronik Dresden und lehrte seit 1968 in den Gebieten „Zuverlässigkeit technischer Systeme“, „Rechnergestützter Schaltungsentwurf“, Informatik und Regelungstechnik in Dresden, Chemnitz, Ilmenau und Cottbus. Ab 1978 war er hauptamtlich als Leiter des Wissenschaftsbereichs Regelungssysteme am Zentralinstitut für Kybernetik und Informationsprozesse der Akademie der Wissenschaften der DDR in Dresden tätig. 1987 wurde er als Professor an die Sektion Mathematik und Naturwissenschaften der Hochschule für Bauwesen Cottbus berufen.

Nach der politischen Wende war Reinschke von 1991 bis 1993 Mitglied der Sächsischen Hochschulkommission. 1992 wurde er Direktor des Instituts für Regelungs- und Steuerungstheorie an der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik an der Technischen Universität Dresden und war dies bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahre 2007.

Seit 2012 ist er Seniorforschungsprofessor an der Technischen Universität Dresden. Reinschke engagierte sich nach 1990 in wissenschaftspolitischen Fragen im Bund Freiheit der Wissenschaft.

Schriften (Auswahl)

Bearbeiten
  • Zuverlässigkeit von Systemen. Bd. 1, Systeme mit endlich vielen Zuständen. Berlin, Verlag Technik 1973.
  • mit Igor' Alekseevič Ušakov: Zuverlässigkeitsstrukturen : Modellbildung, Modellauswertung. Berlin, Verlag Technik 1987.
  • Multivariable control: a graph. theoret. Approach. Berlin, Akademie Verlag 1988.
  • Vergangenheitsbewältigung an den Hochschulen und der Akademie der Wissenschaften der DDR. In: Mut Nr. 277 (September 1990), S. 33–37.
  • Menschen, Macht und Moral. Schwierigkeiten bei der geistigen Erneuerung in der ehemaligen DDR. (3 Teile). In: Mut Nr. 279–281.
  • Die SBZ/DDR. Land des epigonalen Bolschewismus. In: Mut Nr. 291–292.
  • Lineare Regelungs- und Steuerungstheorie: Modellierung von Regelstrecken; robuste Stabilität und Entwurf robuster Regler; Trajektoriensteuerung mit Folgeregelung; polynomiale Beschreibung von MIMO-Systemen; Zeitdiskrete und Abtastregelkreise; mit 104 Beispielen. Dresden, Springer 2005.
  • mit Hendrik Richter: Local control of chaos: A Lyapunov approach. International Journal of Bifurcation and Chaos 8 (1998), S. 1565–1573.
  • Erinnerung an Heinrich Kindler, erster Professor für Regelungstechnik an der TH Dresden. In: Automatisierungstechnik, München, Jg. 58, 2010, Nr. 6, S. 345–347.
  • mit Matthias Lienert, Mike Schmeitzner: Wilhelm Jost. „Führer-Rektor“ der TH Dresden. In: Christine Pieper, Mike Schmeitzner, Gerhard Naser (Hrsg.): Braune Karrieren. Dresdner Täter und Akteure im Nationalsozialismus. Sandstein Verlag, Dresden 2012, ISBN 978-3-942422-85-7, S. 228–237.
  • Lineare Regelungs- und Steuerungstheorie. 2. Auflage. Berlin; Heidelberg, Springer Vieweg 2014, ISBN 978-3-642-40959-2.

Literatur

Bearbeiten
  • Klaus Röbenack: Prof. Kurt Reinschke zum 75. Geburtstag. at - Automatisierungstechnik, Band 63 (2015) Heft 12, DOI:10.1515/auto-2015-0082.
  • Prof. Dr.-Ing. Dr. rer. nat. Kurt Reinschke, Kurzbiografie. In: Sächsische Landeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Die Ideologisierung der sächsischen Hochschulen von 1945 bis 1990, 2015, S. 194f.
  • Uwe Ullrich (Hrsg.): Vom Rinnsal zum Strom. Dresdnerinnen und Dresdner beantworten 15 Fragen zur Friedlichen Revolution und deutschen Wiedervereinigung. Auruspress, Dresden 2010, ISBN 978-3-940183-05-7, S. 228–236.
Bearbeiten