Laka (Laka Foundation, Stichting Laka) ist ein niederländisches Archiv-, Dokumentations- und Recherchezentrum zur Kernenergie und dem Widerstand dagegen. Die Anti-AKW-Initiative Laka wurde am 10. Februar 1988 als LAKA gegründet.
Laka | |
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Rechtsform | Stiftung |
Gründung | 1988 |
Sitz | Amsterdam (Niederlande) (⊙ ) |
Motto | analysieren, informieren und aktivieren |
Zweck | Archiv-, Dokumentations- und Recherchezentrum zur Kernenergie und dem Widerstand dagegen |
Website | https://www.laka.org |
Geschichte
BearbeitenDas Kernenergie-Dokumentationszentrum ist aus der Anti-Atomenergie-Basisgruppe Ede hervorgegangen. Einige Leute, die schon seit einiger Zeit im Kampf gegen die Kernenergie in den Niederlanden aktiv waren, beschlossen 1981, eine Basisgruppe zu gründen, um viele Menschen für die zweite große Blockade des Kernkraftwerks in Dodewaard zu organisieren. Dazu mussten u. a. auch viele Informationen gesammelt werden.
Das so genannte Anti-Atomenergie-Archiv wurde im Februar 1988 im Vorfeld eines internationalen Kongresses radikaler Anti-Atomenergie-Gruppen im Jahr 1989 eingerichtet. Der Name wurde zu LAKA (LAndelijk Kernenergie Archief – Nationales Kernenergiearchiv). Seit dem Jahr 2000 wird LAKA nicht mehr als Abkürzung verwendet und daher auch nicht mehr großgeschrieben. Der Untertitel lautet fortan „Dokumentations- und Forschungszentrum Kernenergie“. Das Büro befindet sich seit 1990 in Amsterdam.
Laka sieht sich als auch als Bewahrerin des kulturellen Erbes der Anti-Atomkraft-Bewegung: in den Niederlanden, aber auch international. Laka arbeitet eng mit dem World Information Service on Energy (WISE)[1] in Amsterdam zusammen.
Archiv
BearbeitenLaka unterhält ein großes, zugängliches Archiv zu allen Themen rund um die Lobbyarbeit gegen die Kernenergie. Zu den Spezialgebieten gehören: die Anti-Atomenergie-Bewegung (in den Niederlanden, aber auch international) und abgereichertes Uran.
Das Archiv besteht u. a. aus[2]
- 8.000 Bücher
- 5.000 Poster: Laka stellt u. a. eine Datenbank mit fast 5000 Plakaten[3] aus der weltweiten Anti-Atomkraft-Bewegung zur Verfügung. Die Sammlung zeigt die Kampfkultur der internationalen Anti-Atomkraft-Bewegung zu der auch Musik[4], Comics[5] und Graphic Novels gehören.
- Lehr- und Lernmaterialien
- hunderte historische, internationale Anti-Atom-Zeitschriften[6] (z. B. deutschsprachige: Atom[7], Atom Express[8], Atommüll[9], Atommüllzeitung[10], Gorleben Aktuell[11], Radi Aktiv[12], Nux integra[13])
- „Asterix und das Kernkraftwerk“[14]: 2015 stellte Laka eine Comic-Ausstellung im Internationalen Institut für Sozialgeschichte (IISH) in Amsterdam zusammen.[14] Laka verfügt über eine der weltweit größten Sammlungen an Originalmaterial des Raubkopiencomics in allen Sprachen, das z. B. auch für die Zusammenstellung der Salzburger PLAGE-Ausstellung 2018[15] verwendet wurde. Die Ausstellung basierte auf der Laka-Publikation „Asterix und das Atomkraftwerk. Bibliographische Forensik eines deutschen Underground-Comics“[16] (recherchiert von Dirk Spennemann).
Weitere Aktivitäten
BearbeitenKlage vor dem Internationalen Gerichtshof
BearbeitenDie LAKA-Stiftung hatte 2015 beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag Klage gegen die Erweiterung des Atommüll-Lagers der Covra eingereicht. Der Klage schlossen sich symbolisch 34 Organisationen und Privatpersonen, darunter auch der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz an. Die COVRA (Centrale Organisatie Voor Radioactief Afval) betreibt ihr AtommüllLager in der Nähe des Kernkraftwerk Borssele.[17]
Warnung vor Atomgeschäft mit Russland
BearbeitenIm September 2022 (mitten im Ukraine-Krieg) hatte Laka den Schiffstransport mit angereichertem Uranhexafluorid (UF6) aus Russland zur niedersächsischen Brennelementfertigungsanlage Lingen öffentlich gemacht und so auf neue Urangeschäfte mit Putins Atomkonzern Rosatom aufmerksam gemacht.[18][19][20] Laka sah in dem Transport und dem Festhalten an Atomkraft eine weitere Form der Abhängigkeit von Russland.[21]
Literatur
Bearbeiten- LAKA, WISE (Hrsg.): Strahlende Plakate. Eine Sammlung von Plakaten der weltweiten Anti-Atom-Bewegung. Unrast Verlag 2011. ISBN 978-3-89771-515-8
- Dirk Spennemann: Asterix und das Atomkraftwerk. Bibliographische Forensik eines deutschen Underground-Comics. Charles Sturt University Research Portal, Laka 2015, ISBN 978-90-823967-0-6[16]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ World Information Service on Energy (WISE)
- ↑ "Laka’s archive"
- ↑ Laka's online poster collection
- ↑ Music from the anti-nuclear movement
- ↑ https://www.laka.org/docu/catalogue/category/9.20
- ↑ Magazines from the international movement against nuclear power
- ↑ Atom - Zeitschrift (Sammlung von Laka)
- ↑ Atom Express - Zeitschrift (Sammlung von Laka)
- ↑ Atommüll - Zeitschrift (Sammlung von Laka)
- ↑ Atommüllzeitung - Zeitschrift (Sammlung von Laka)
- ↑ Gorleben Aktuell - Zeitschrift (Sammlung von Laka)
- ↑ Radi Aktiv - Zeitschrift (Sammlung von Laka)
- ↑ Nux integra - Zeitschrift (Sammlung von Laka)
- ↑ a b Asterix und das Atomkraftwerk - Comic (Sammlung von Laka)
- ↑ Salzburger Plattform gegen Atomgefahren - Plattform News 2/2018
- ↑ a b Asterix und das Atomkraftwerk. Bibliographische Forensik eines deutschen Underground-Comics (PDF) - (Charles Sturt University Research Portal)
- ↑ Grenzüberschreitende Klage gegen Niederländisches Atommüll-Lager der COVRA - (Pressemitteilung Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz vom 27. Februar 2015)
- ↑ Strahlende Fracht - Russisches Uran unterwegs nach Lingen - (taz vom 8. September 2022)
- ↑ Umweltschützer warnen vor neuen Lieferungen mit angereichertem Uran aus Russland an die Brennelemente-Fabrik im emsländischen Lingen. - (RND vom 27. September 2022)
- ↑ https://atomstadt-lingen.de/2022/09/11/neue-urangeschaefte-mit-putins-atomkonzern-rosatom/
- ↑ Russisches Uran unterwegs durchs Münsterland (Westfälische Nachrichten vom 9. September 2022)