Breitblättriger Lavendel
Der Breitblättrige Lavendel (Lavandula latifolia; Synonym: Lavandula spica L.[1]), auch Großer Speik, Spanischer Lavendel, Speik-Lavendel oder Gewürz-Lavendel genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Lavendel (Lavandula) in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae).
Breitblättriger Lavendel | ||||||||||||
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Zeichnung aus Fleurs, plantes et fruits von 1903 | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lavandula latifolia | ||||||||||||
Medik. |
Beschreibung
BearbeitenDer Breitblättrige Lavendel ist ein aromatischer, weißfilziger, immergrüner Strauch, der Wuchshöhen bis 80 Zentimeter erreicht. Die gegenständigen Laubblätter sind länglich bis schmal elliptisch, 2 bis 5 Zentimeter lang und bis 2 bis 9 Millimeter breit. Sie sind am Rand leicht umgerollt, jung kurz und dicht weißfilzig, später graugrün und weniger filzig.
In 8 bis 25 Zentimeter langen, oft kürzeren, mehr oder weniger lockeren und sehr lang gestielten (Stiel 17 bis 30 cm) ährigen Blütenständen sind sieben bis acht Scheinquirle angeordnet. Jeweils sechs bis zehn Blüten stehen in den Scheinquirlen zusammen. Die linealischen, einnervigen und graugrünen Tragblätter haben eine Länge von bis zu 8 Millimeter. Der Blütenstiel ist sehr kurz. Die Vorblätter sind pfriemlich und 2 bis 3 Millimeter lang. Die zwittrigen Blüten sind zygomorph. Der Kelch ist kurz graufilzig, ungefähr 5 bis 6 Millimeter lang, mehr oder weniger zylindrisch und kurz fünfzähnig, der obere Zahn hat ein verkehrt herzförmiges Anhängsel. Die violett gefärbte Krone ist 1 bis 1,1 Zentimeter lang, fünflappig, sehr undeutlich zweilippig und außen weißfilzig. Es sind vier Staubblätter vorhanden, von denen zwei kürzer sind und nicht herausragen.
Die Blütezeit reicht von Juni bis September.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 48, 50 oder 54.[2]
Vorkommen
BearbeitenDer Breitblättrige Lavendel kommt vom westlichen und zentralen Mittelmeergebiet östlich bis Jugoslawien vor. Sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet liegt in Spanien, den Balearen, in Frankreich und in Italien.[3] Er wächst auf trockenen, sonnigen Hängen.
Synonyme
BearbeitenEs gibt einige Synonyme von Lavandula latifolia Medik.: Lavandula angustifolia Moench, Lavandula hybrida E.Rev. ex Briq., Lavandula spica Cav. nom. illeg., Lavandula spica DC.
Nutzung
BearbeitenBlätter und Blüten werden als Gewürz eingesetzt. Eine medizinische Wirkung ist bekannt. Blätter und Blüten werden als Repellent eingesetzt. Auch in Blütenpotpourri verwendet man Pflanzenteile dieser Art.[4] Speik-Lavendelöl wird vielfältig verwendet. Jedoch ist der Duft schwächer als der des Echten Lavendels. Heute wird auf den Lavendelfeldern in der Provence hauptsächlich eine natürliche Hybride von Echtem Lavendel und Breitblättrigem Lavendel, Lavandin (Lavandula ×intermedia), angebaut. Diese ist sehr häufig die Basis für preiswerte Lavendelprodukte.
Belege
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Ehrentraud Bayer, Karl-Peter Buttler, Xaver Finkenzeller, Jürke Grau: Pflanzen des Mittelmeerraums (Die farbigen Naturführer). Mosaik, München 1986, ISBN 3-576-01347-4.
- Xi-wen Li, Ian C. Hedge: Lavandula. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 17: Verbenaceae through Solanaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 1994, ISBN 0-915279-24-X, S. 104 (englisch, online).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Vgl. auch Otto Zekert (Hrsg.): Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570. Hrsg. vom österreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie. Deutscher Apotheker-Verlag Hans Hösel, Berlin 1938, S. 152 (Pseudonardus: Lavandula spica L., Speiklavendel) und 156 (Spica lavendulata: Speiklavendel).
- ↑ Lavandula latifolia bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ Lavandula latifolia. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 6. Januar 2018.
- ↑ Lavandula latifolia bei Plants For A Future
Weblinks
Bearbeiten- Thomas Meyer, Michael Hassler: Mittelmeer- und Alpenflora. [1]