Der Zweijährige Lein (Linum bienne, Syn.: Linum angustifolium Huds.), auch Wild-Lein genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Lein (Linum) in der Familie der Leingewächse (Linaceae).
Zweijähriger Lein | ||||||||||||
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Zweijähriger Lein (Linum bienne) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Linum bienne | ||||||||||||
Mill. |
Beschreibung
BearbeitenDie zwei- bis mehrjährige krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen zwischen 10 und 60 cm und ist meist verzweigt. Neben blühenden existieren auch nicht blühende, beblätterte Triebe. Die Laubblätter sind linealisch oder linealisch-lanzettlich, zugespitzt, sie werden 0,5 bis 1,5 Millimeter breit und besitzen ein bis drei Nerven. Die blauen bis blassvioletten Kronblätter werden 10 bis 15 Millimeter lang und sind zwei- bis dreimal so lang wie die Kelchblätter. Die eiförmigen, zugespitzten Kelchblätter weisen einen auffallenden Mittelnerv auf. Die annähernd kugelige Kapselfrucht ist 4 bis 6 Millimeter groß. Der Schnabel wird etwa 1 Millimeter lang.
Blütezeit ist von Mai bis August.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 30 oder 32.[1]
Verbreitung
BearbeitenDas Areal der mediterran-atlantischen Art umfasst nahezu den gesamten Mittelmeerraum sowie Westeuropa, die Kanaren, Madeira, die Krim, Westasien und den Kaukasusraum.[2] Nördlich dringt sie auf den Britischen Inseln bis zum 54. Breitengrad vor. Des Weiteren ist sie auf den Azoren ein Neophyt.[2]
Als Standort werden Grasflure und Trockenhänge bevorzugt. In Südwesteuropa ist es eine Charakterart der Ordnung Arrhenatheretalia.[1]
Sonstiges
BearbeitenBei dieser Art handelt es sich vermutlich um die Stammform des Gemeinen Leins (Linum usitatissimum). Kultur-Lein und Wild-Lein haben die gleiche Chromosomenzahl von 2n = 30. Archäologische Funde im Iran und in der südöstlichen Türkei belegen, dass Wild-Lein (Linum bienne) schon vor 9000 Jahren kultiviert wurde.
Literatur
Bearbeiten- Dankwart Seidel: Blumen am Mittelmeer. Treffsicher bestimmen mit dem 3er-Check. BLV, München 2002, ISBN 3-405-16294-7.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 632.
- ↑ a b Linum bienne im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 6. September 2020.
Weblinks
Bearbeiten- Linum bienne Mill. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 29. November 2015.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)