Liste der Gedenksteine für NS-Opfer im Středočeský kraj

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Die Liste der Gedenksteine für NS-Opfer im Středočeský kraj enthält Gedenksteine, die im Středočeský kraj in der Tschechischen Republik verlegt wurden. Die Gedenksteine erinnern an das Schicksal von Menschen, die von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet wurden. Die Gedenksteine stellen Plagiate der vielerorts von Gunter Demnig verlegten Stolpersteine dar.

Gedenkstein in Benešov

Die Verlegungen in Benešov erfolgten am 7. Mai 2015.[1]

Verlegte Gedenksteine

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Benešov

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In Benešov wurden folgende Gedenksteine verlegt:

Gedenkstein Übersetzung Verlegeort Name, Leben
  HIER WOHNTE
FRANTIŠEK FÜRTH
GEB. 1930
DEPORTIERT
1942 NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 10.10.1942
IN TREBLINKA
Malé náměstí 1700
 
František Fürth wurde am 18. März 1930 geboren. František Fürth wurde 1942 zuerst nach Theresienstadt deportiert und am 10. Oktober desselben Jahres im Vernichtungslager Treblinka ermordet.[2]
  HIER WOHNTE
IRENA FÜRTHOVÁ
GEB. 1932
DEPORTIERT
1942 NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 12.9.1942
IN MALY TROSTINEZ
Malé náměstí 1700
 
Irena Fürthová wurde am 12. April 1932 geboren. 1942 wurde sie ins Ghetto Theresienstadt deportiert und kam von dort ins Vernichtungslager Maly Trostinez, wo sie am 12. September 1942 ermordet wurde.[3]
  HIER WOHNTE
JIŘINA FÜRTHOVÁ
GEB. 1926
DEPORTIERT
1942 NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 12.9.1942
IN MALY TROSTINEZ
Malé náměstí 1700
 
Jiřina Fürthová wurde am 10. September 1926 geboren. Im Jahr 1942 wurde Jiřina Fürthová ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Von dort kam sie ins Vernichtungslager Maly Trostinez und wurde am 12. September 1942 ermordet.[4]
  HIER WOHNTE
ARNOŠT HOLZER
GEB. 1885
DEPORTIERT
1942 NACH THERESIENSTADT
1942 NACH LUBLIN
ERMORDET
Řeznická 227/100
 
Arnošt Holzer wurde am 26. September 1885 als Sohn von Alois Holzer und seiner Frau Marie geb. Porgesová in Benešov geboren. Er heiratete Olga geb. Orlíková. Im Jahr 1942 wurde das Ehepaar vom NS-Regime zuerst ins Ghetto Theresienstadt, dann nach Lublin deportiert und dort ermordet.[5][6]

Sein Bruder Leo Holzer,[7] seine Schwester Olga[8][9] und deren Ehemann Rudolf Winternitz[10][11] wurden 1944 im KZ Auschwitz ermordet. Sein Sohn Oswald Holzer konnte in die Vereinigten Staaten emigrieren und heiratete dort.[12] Seine Tochter Joanie Holzer Schirm bearbeitete die Lebensgeschichte ihres Vaters in einem Buch mit dem Titel Adventurers Against Their Will.[13]

  HIER WOHNTE
MARIE HOLZEROVÁ
GEB. PORGESOVÁ
GEB. 1862
DEPORTIERT
1942 NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 28.12.1942
EBENDORT
Řeznická 227/100
 
Marie Holzerová
geb. Porgesová wurde am 8. März 1862 geboren. Sie heiratete Alois Holzer. Marie Holzerová wurde 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert und kam dort am 28. Dezember desselben Jahres ums Leben.[5][14][15]
  HIER WOHNTE
OLGA HOLZEROVÁ
GEB. ORLÍKOVÁ
GEB. 1888
DEPORTIERT
1942 NACH THERESIENSTADT
1942 NACH LUBLIN
ERMORDET
Řeznická 227/100
 
Olga Holzerová
geb. Orlíková wurde am 8. April 1888 als die Tochter von Jakob Orlik und Terezie geb. Vodičkova geboren. Sie heiratete Arnošt Holzer. Das Ehepaar hatte einen Sohn, Oswald Alois Holzer. Als letzter Wohnort des Ehepaares vor der Deportation ist Prag XII, Slezská 127 bekannt. Am 24. April 1942 wurde das Ehepaar vom NS-Regime mit dem Transport Am zuerst ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Ihre Transportnummer war 531. Am 25. Mai 1942 wurden Olga Holzerová und ihr Ehemann mit Transport Az nach Lublin deportiert. Ihre Transportnummer war 907. Dort wurden beide ermordet.[6][5] Ihr Sohn Oswald Holzer konnte in die Vereinigten Staaten emigrieren und heiratete dort.[12] Seine Tochter Joanie Holzer Schirm bearbeitete die Lebensgeschichte ihres Vaters in einem Buch mit dem Titel Adventurers Against Their Will.[13]
  HIER WOHNTE
JOSEF PORGES
GEB. 1883
DEPORTIERT
1939 NACH BUCHENWALD
ERMORDET 12.5.1942
IN RAVENSBRÜCK
Na Karlově 77
 
Josef Porges wurde am 15. September 1883 in Zdislavice als Sohn von Ignatz und Josefa Porges geb. Feuerstein[16] (gest. 1933)[17] geboren. Er hatte vier Geschwister: Rosalie (Ruzena), Otto (Ota), Rudolf und Bohumil Porges. Josef Porges war verheiratet mit Marie, geborene Lustig. Das Paar hatte vier Kinder: Karel (geboren 1914), Rudolf (geboren 1915), Hana (geboren 1918) und Ruzena (geboren 1922). Die Familie lebte in Benešov und in Prag. Porges war als Kaufmann und Geschäftsmann tätig.[18] Zusammen mit Alfred Taussig, seinem Schwager, führte Porges ein Textilgeschäft namens ATAS (steht für Alfred Taussig und Partner). Ungefähr 1937 ließ sich das Ehepaar Porges scheiden. Am 1. September 1939 wurde Josef Porges von den Nationalsozialisten in seiner Wohnung in Benešov verhaftet. Er wurde ins KZ Buchenwald deportiert (seine Häftlingsnummer war die 35319). Er war Gefangener im Block 10 bis zum 13. März 1942. An diesem Tag wurde Josef Porges nach Ravensbrück deportiert, wo er am 12. Mai 1942 ermordet wurde. Die Asche und Kleidung von Josef Porges wurden an dessen Bruder Rudolf nach Roudnice nad Labem geschickt. Dieser beerdigte selbige im Grab der Mutter auf dem Jüdischen Friedhof von Trhový Štěpánov.

Josefs Sohn Karel studierte Medizin, konnte 1939 nach Palästina flüchten, schloss sich der Tschechoslowakische Exilarmee in England an, beendigte dort sein Studium, blieb und wurde Vater zweier Kinder.
Sohn Rudolf flüchtete ebenfalls 1939 nach Palästina, war dann bei der Royal Air Force und schloss sich dann wie sein Bruder der Tschechoslowakischen Exilarmee an. Er kehrte nach dem Krieg für ein Jahr in die Tschechoslowakei zurück und ging dann wieder nach England. Er wurde Vater zweier Kinder.
Hana heiratete 1939 Abraham Reich und flüchtete kurz nach der Heirat mit ihrem Mann nach Palästina. Dort wurden sie Eltern von zwei Kindern.
Ebenso konnte Tochter Ruzena 1939 nach Palästina fliehen, wo sie 1942 Reuven Hirshberg heiratete und sich schließlich in Rachel Har-Zvi umbenannte. Sie wurden Eltern von fünf Kindern.
Josefs Bruder Bohumil studierte in Prag und starb dort 1918. Bruder Otto wurde 1943 zusammen mit seinen zwei Kindern und seiner Frau im KZ Auschwitz ermordet. Bruder Rudolf wurde 1945 ins KZ Theresienstadt deportiert und dort befreit.[19]

Familie Fürth/Fürthová
Regina Fürthová[20] geb. Porges (geb. am 25. März 1868) wurde am 18. September 1942 im Ghetto Theresienstadt ermordet. Sie hatte 2 Söhne, Josef und Arnošt Fürth. Das Ehepaar Josef Fürth[21] (geboren am 17. Januar 1900) und Marie Fürthová[22] geb. Kosiger (geboren am 10. Februar 1903) hatten die beiden Töchter Irena und Jiřina Fürthová. Im Jahr 1942 wurde die Familie ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Von dort kam sie ins Vernichtungslager Maly Trostinez und wurde am 12. September 1942 ermordet. Das Ehepaar Arnošt Fürth[23] (geb. 1903) und Anna Fürthová[24] geb. Kosinerová (1904–1942) hatte einen Sohn, František Fürth. Arnošt Fürth wurde am 17. August 1942 im KZ Dachau ermordet. Anna wurde 1942 – mutmaßlich gemeinsam mit Sohn und Schwiegermutter – zuerst nach Theresienstadt deportiert und am 10. Oktober desselben Jahres im Vernichtungslager Treblinka ermordet.

In Kladno wurden drei Gedenksteine verlegt.

Mnichovice u Říčan

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In Mnichovice u Říčan wurden an zwei Adressen zwölf Gedenksteine für NS-Opfer verlegt.

Gedenkstein Übersetzung Verlegeort Name, Leben
  HIER LEBTE
DR. KAREL FANTL
GEB. 18.2.1900
DEPORTIERT 5.12.1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 1943
IN AUSCHWITZ
Pražská 15
 
Karel Fantl (1900–1943)
  HIER LEBTE
ROBERT MICHAEL FANTL
GEB. 23.10.1932
DEPORTIERT 12.9.1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 1944
IN AUSCHWITZ
Pražská 15 Robert Michael Fantl (1932–1944)
  HIER LEBTE
MARIE FANTLOVÁ
GEB. ROUBÍČKOVÁ
GEB. 1.1.1865
DEPORTIERT 10.8.1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 30.4.1943
IN THERESIENSTADT
Pražská 15 Marie Fantlová, geborene Roubíčková (1865–1943)
  HIER LEBTE
MIRJAM FANTLOVÁ
GEB. 23.7.1927
DEPORTIERT 12.9.1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 10.3.1943
IN THERESIENSTADT
Pražská 15 Mirjam Fantlová (1927–1943)
  HIER LEBTE
NORA FANTLOVÁ
GEB. MÜLLEROVÁ
GEB. 6.4.1901
DEPORTIERT 5.12.1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 1943
IN AUSCHWITZ
Pražská 15 Nora Fantlová, geborene Müllerová (1901–1943)
HIER LEBTE
KAROLÍNA FÖRSTEROVÁ
GEB. 5.6.1881
DEPORTIERT 12.9.1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 1942
IN MALY TROSTINEC
Masarykovo náměstí 83 Karolína Försterová (1881–1942)
HIER LEBTE
JOSEF FREUND
GEB. 27.8.1883
FESTGENOMMEN 23.2.1942
ERMORDET 22.4.1942
IN MAUTHAUSEN
Masarykovo náměstí 83 Josef Freund (1883–1942)
HIER LEBTE
EMILIE FREUNDOVÁ
GEB. SCHÖNFELDOVÁ
GEB. 5.1.1882
DEPORTIERT 12.9.1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 1942
IN TREBLINKA
Masarykovo náměstí 83 Emilie Freundová, geborene Schönfeldová (1882–1942)
HIER LEBTE
MARIE FREUNDOVÁ
GEB. KRAUSOVÁ
GEB. 28.4.1888
DEPORTIERT 12.9.1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 1942
IN TREBLINKA
Masarykovo náměstí 83 Marie Freundová, geborene Krausová (1888–1942)
HIER LEBTE
MILADA FUCHSOVÁ
GEB. 1.8.1886
DEPORTIERT 12.9.1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 1942
IN MALY TROSTINEC
Masarykovo náměstí 83 Milada Fuchsová (1886–1942)
HIER LEBTE
RICHARD NETTL
GEB. 29.8.1881
FESTGENOMMEN 23.2.1942
ERMORDET 2.4.1942
IN THERESIENSTADT
Masarykovo náměstí 83 Richard Nettl (1881–1942)
HIER LEBTE
HEDVIKA NETTLOVÁ
GEB. FANTOVÁ
GEB. 9.3.1895
DEPORTIERT 12.9.1942
NACH THERESIENSTADT
ERMORDET 1944
IN AUSCHWITZ
Masarykovo náměstí 83 Hedvika Nettlová, geborene Fantová (1895–1944)
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Commons: Gedenksteine in Benešov – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Benešov připomene výročí konce druhé světové války. Offizielle Internetpräsenz der Stadt Benešov. Abgerufen am 23. September 2018.
  2. FRANTIŠEK FÜRTH. holocaust.cz; abgerufen am 23. September 2018
  3. IRENA FÜRTHOVÁ. holocaust.cz; abgerufen am 23. September 2018
  4. JIŘINA FÜRTHOVÁ. holocaust.cz; abgerufen am 23. September 2018
  5. a b c holocaust.cz: ARNOŠT HOLZER. abgerufen am 23. September 2018
  6. a b holocaust.cz: OLGA HOLZEROVÁ. abgerufen am 6. März 2017, dort auch zwei Fotografien
  7. LIO HOLZER. The Central Database of Shoah Victims’ Names; abgerufen am 23. September 2018
  8. OLGA WINTERNITZOVÁ. holocaust.cz; abgerufen am 23. September 2018
  9. OLGA WINTERNITZ. The Central Database of Shoah Victims’ Names; abgerufen am 23. September 2018
  10. ING. RUDOLF WINTERNITZ. holocaust.cz; abgerufen am 23. September 2018
  11. RUDOLF WINTERNITZ. The Central Database of Shoah Victims’ Names; abgerufen am 23. September 2018
  12. a b Joanie Schirm: A sad story of separation. In: joanieschirm.com. 19. Juni 2018, abgerufen am 28. Oktober 2018 (amerikanisches Englisch).
  13. a b Joanie Holzer Schirm: Adventurers Against Their Will: Extraordinary World War II Stories of Survival, Escape, and Connection-Unlike Any Others, Kindle Edition, siehe: amazon.com und joanieschirm.com, beide abgerufen am 23. September 2018.
  14. MARIE HOLZEROVÁ. holocaust.cz; abgerufen am 23. September 2018
  15. MARIE HOLZEROVÁ. The Central Database of Shoah Victims’ Names; abgerufen am 23. September 2018
  16. Geburtsregisterauszug von Rosalie, Mutter Josefine
  17. Foto der Traueranzeige
  18. Josef Porges. In: Holocaust Survivors and Victims Database. United States Holocaust Memorial Museum; abgerufen am 23. September 2018.
  19. Geschichte der Familie Porges
  20. REGINA FÜRTHOVÁ. holocaust.cz; abgerufen am 23. September 2018
  21. JOSEF FÜRTH. holocaust.cz; abgerufen am 23. September 2018
  22. MARIE FÜRTHOVÁ. holocaust.cz; abgerufen am 23. September 2018
  23. ERNST FÜRTH. The Central Database of Shoah Victims’ Names; abgerufen am 23. September 2018
  24. ANNA FÜRTHOVÁ. holocaust.cz; abgerufen am 23. September 2018