Stadtgliederung Palermos

Administrative Gliederung der Stadt Palermo

Palermo, die Hauptstadt der autonomen Region Sizilien in Italien ist zur Verwaltungsgliederung in 8 Stadtbezirke (circoscrizione) eingeteilt, die ihrerseits in insgesamt 25 Bezirksteile (quartiere, Quartier) unterteilt sind, die wiederum in insgesamt 55 Bezirksviertel (UPL = unità di primo livello, Einheit der ersten Ebene) unterteilt sind.[1]

Geschichte

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Mit Beschluss Nr. 420 vom 21. Dezember 1976 teilte der Stadtrat von Palermo das Stadtgebiet in 55 Einheiten der ersten Ebene ein, die den verschiedenen sozio-urbanen Bereichen des Stadtgefüges entsprachen. Die 55 Einheiten der ersten Ebene wurden in 25 Quartieren gruppiert.

Nachdem in Art. 130 des Gesetzes 140/90 festgelegt wurde, dass alle Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern ihr Stadtgebiet in Stadtbezirke einzuteilen haben, hat der Stadtrat von Palermo mit den Beschlüssen Nr. 300 vom 6. Dezember 1995 und Nr. 140 vom 9. Juli 1997 eine neue Einteilung des Stadtgebiets in acht Stadtbezirke beschlossen.

Die neuen Stadtbezirke wurden im Wesentlichen durch Vereinigung von zwei oder mehreren der 25 Quartiere gebildet, die dadurch zu Bezirksteilen wurden. Eine Ausnahme bildete das Quartier Oreto-Stazione, das auf zwei Stadtbezirke aufgeteilt wurde.[2] Die Unterteilung der Quartiere in Einheiten der ersten Ebene wurde beibehalten. Letztere wurden dadurch zu Bezirksvierteln.

Die Stadtbezirke sind durch römische Zahlen oder durch Ordnungszahlen bezeichnet, also z. B. „circoscrizione VIII“ oder "ottava circoscrizione". Der erste Stadtbezirk ist die historische Altstadt, die weiteren Stadtviertel sind beginnend im Süden im Gegenuhrzeigersinn durchnummeriert. Die Bezirksteile und -viertel tragen eigene Namen.

Jeder einzelne Stadtbezirk hat als institutionelle Organe den Rat und den Präsidenten.

Die Mitglieder des Rats werden in allgemeinen Wahlen bei den Kommunalwahlen gewählt. Der Rat wählt seinerseits in seiner ersten Sitzung den Präsidenten und einen Vizepräsidenten.

Stadtbezirke, Bezirksteile und -viertel

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Die Einwohnerzahlen sind auf dem Stand von 2010.[3]

Die Flächenzahlen sind auf dem Stand von 2010[3]

Stadtbezirk Einwohner Fläche / km² Einwohner / km² Anmerkungen Bezirksteil (Quartiere) Bezirksviertel (UPL)
I 22.417 2,50 8998 entspricht der historische Altstadt Palermos

1. Tribunali-Castellammare

1. Kalsa
2. Loggia

2. Palazzo Reale-Monte di Pietà

3. Albergheria
4. Seralcadio

II 71.455 21,39 3341 am Meer südlich der Altstadt gelegen, in den 1970er Jahren stark bebaut.

3. Oreto-Stazione (Teil)

5. Corso dei Mille-Sant'Erasmo

11. Settecannoli

6. Settecannoli
7. Roccella-Acqua dei Corsari

12. Brancaccio-Ciaculli

8. Brancaccio-Conte Federico
9. Ciaculli-Croce Verde

III 74.144 20,35 3644 an den Hängen des Monte Grifone, zum großen Teil noch landwirtschaftlich genutzt.

3. Oreto-Stazione (Teil)

10. Oreto-Perez
11. Oreto-Guadagna

13. Villagrazia-Falsomiele

12. Falsomiele-Borgo Ulivia
13. Bonagia
14. Chiavelli-Santa Maria di Gesù
15. Villagrazia

IV 105.303 26,16 4025 entlang der Straße zwischen Palermo und Monreale, einige bevölkerungsreiche Viertel.

4. Montegrappa-Santa Rosalia

16. Montegrappa
17. Santa Rosalia

5. Cuba-Calatafimi

18. Cuba-Calatafimi

14. Mezzomonreale-Villatasca

19. Villa Tasca
20. Mezzomonreale

15. Altarello

23. Altarello-Tasca Lanza

16. Boccadifalco

24. Boccadifalco-Baida

V 115.252 17,53 6574 teils auf dem Gebiet des ehemaligen Parco Reale erbaut.

6. Zisa

21. Zisa-Ingastone
22. Zisa-Quattrocamere
28. Olivuzza

7. Noce

29. Parlatore-Serradifalco
30. Noce

17. Uditore-Passo di Rigano

31. Leonardo da Vinci-Di Blasi
34. Uditore
35. Passo di Rigano

18. Borgo Nuovo

36. Borgo Nuovo

VI 73.907 23,90 3092 im Nordwesten, überwiegend in den 1970er und 1980er Jahren erbaut.

19. Cruillas-San Giovanni Apostolo

37. San Giovanni Apostolo
38. Cruillas

20. Resuttana-San Lorenzo

43. Resuttana
44. San Lorenzo

VII 72.851 32,96 2211 der nördlichste Teil der Stadt mit dem Monte Pellegrino und dem Monte Gallo und den Küstenstreifen zu ihren Füßen.

21. Tommaso Natale-Sferracavallo

48. Tommaso Natale-Cardillo
49. Sferracavallo

22. Partanna-Mondello

50. Partanna-Mondello

23. Pallavicino

45. Patti-Villaggio Ruffini
46. Pallavicino
47. San Filippo Neri

25. Arenella-Vergine Maria

54. Arenella
55. Vergine Maria

VIII 121.037 15,33 7897 nördlich an die historische Altstadt anschließend, überwiegend im 18. und 19. Jahrhundert erbaut.

8. Malaspina-Palagonia

32. Malaspina-Leonardo da Vinci
33. Principe di Palagonia

9. Libertà

39. Notarbartolo-Giardino Inglese
40. Villa Sperlinga
41. Vittorio Veneto
42. Marchese di Villabianca-Sampolo

10. Politeama

25. Borgo Vecchio-Principe di Scordia
26. Croci-Ruggero Settimo
27. San Francesco di Paola-Terrasanta

24. Montepellegrino

51. Cantieri
52. Monte Pellegrino
53. Acquasanta

insgesamt 656.366 160,12 4099

Weitere Teilgebiete

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Historische Viertel

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Die vier Bezirksviertel des Stadtbezirks 1, dessen Territorium der historischen Altstadt Palermos entspricht, entsprechen den historischen Stadtvierteln Palermos, die als Mandamento bezeichnet werden. Sie sind durch den in Ost-West-Richtung verlaufenden Corso Vittorio Emanuele und die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Via Maqueda voneinander getrennt und treffen mit ihren Ecken an den Quattro Canti aufeinander. Die vier Mandamenti sind:

Mandamento Lage Bezirksviertel
Tribunali Südost Kalsa
Castellammare Nordost Loggia
Palazzo Südwest Albergheria
Monte di Pietà Nordwest Seralcadio

Fraktionen

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Eigene Ortschaften, die auf dem Stadtgebiet von Palermo liegen, werden als Fraktion (Frazione) bezeichnet. Das sind meist ehemals selbständige Orte, die nach Palermo eingemeindet wurden. Fraktionen haben keine eigene Rechtspersönlichkeit. Zu den Fraktionen Palermos zählen:

Einzelnachweise

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  1. Commune di Palermo (Hrsg.): PANORMUS - Annuario di Statistica del Commune di Palermo 2012. S. 39 (italienisch, palermo.it [PDF]).
  2. Repertorio Statistico: Capitolo 2 - Ambiente e Territorio. In: Sito istituzionale del Comune di Palermo. Abgerufen am 24. Juli 2023 (italienisch).
  3. a b Commune di Palermo (Hrsg.): PANORMUS - Annuario di Statistica del Commune di Palermo 2012. S. 80 f. (italienisch, palermo.it [PDF]).