Die Angola-Bürstenhaarmaus (Lophuromys angolensis) ist ein wenig erforschtes Nagetier aus der Gattung der Bürstenhaarmäuse (Lophuromys). Sie kommt in Angola und in der Demokratischen Republik Kongo vor.
Angola-Bürstenhaarmaus | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lophuromys angolensis | ||||||||||||
W. N. Verheyen, Dierckx & J. L. J. Hulselmans, 2000 |
Merkmale
BearbeitenDie Angola-Bürstenhaarmaus erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 115 bis 154 mm, eine Schwanzlänge von 51 bis 88 mm, eine Ohrenlänge von 15 bis 18 mm, eine Hinterfußlänge von 20 bis 24 mm und ein Körpergewicht von 43 bis 71 g. Diese Art sieht der Rostbauch-Bürstenhaarmaus sehr ähnlich, jedoch können beide Taxa durch morphometrische Analysen unterschieden werden. Die Angola-Bürstenhaarmaus ist kleiner als die Rostbauch-Bürstenhaarmaus und hat eine schmalere Hirnschale, eine dünnere Molarreihe und eine größere Breite der Choanen (innere Nasenlöcher). Der Rücken ist dunkelbraun, der Bauch ist rot. Der kurze Schwanz weist eine Länge auf, die 50 bis 70 % der Kopf-Rumpf-Länge entspricht.
Systematik
Bearbeiten1998 wurde die Angola-Bürstenhaarmaus von J. Crawford Cabral als Population der Rostbauch-Bürstenhaarmaus (Lophuromys sikapusi) betrachtet.[1] Im Jahr 2000 beschrieben Walter Verheyen, Theo Dierckx und Jan Hulselmans dieses Taxon als eigenständige Art, basierend auf einer morphometrischen Analyse von 46 Exemplaren (28 adulte Männchen, 18 adulte Weibchen), die 1995 von Herwig Leirs gesammelt wurden.[2]
Lebensraum
BearbeitenDie Art ist in tropischen immergrünen Tieflandregenwäldern sowie in Bergwäldern anzutreffen, einschließlich gestörter und stark gestörter sekundärer sowie primärer Wälder. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich entlang des Randes des zentralen Regenwaldblocks im Südwesten der Demokratischen Republik Kongo in Höhenlagen von etwa 500 Metern und im westlichen Hochland von Angola in Höhenlagen von 1000 bis 2600 Metern.
Lebensweise
BearbeitenÜber die Lebensweise dieser Art ist nichts bekannt.
Status
BearbeitenDie Angola-Bürstenhaarmaus wird in der IUCN Red List als Synonym der Rostbauch-Bürstenhaarmaus betrachtet.[3]
Literatur
Bearbeiten- Ara Monadjem, Christiane Denys, Peter J. Taylor, Fenton P. D. Cotterill: Rodents of Sub-Saharan Africa: A biogeographic and taxonomic synthesis, De Gruyter, 2015. ISBN 3-11-030166-0, S. 439–440.
- Don E. Wilson, Thomas E. Lacher, Jr., Russell A. Mittermeier (Hrsg.): Handbook of the Mammals of the World. Band 7: Rodents II. Lynx Edicions, Barcelona 2017, ISBN 978-84-16728-04-6, S. 607.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ J. Crawford‑Cabral: The Angola rodents of the superfamily Muroidea. An account on their distribution. Estudos, Ensaios e Documentos do Instituto de Investigação Científica Tropical 161, 1998, S. 1–222
- ↑ Walter Verheyen, Théo Dierckx, Jan Hulselmans: The brush-furred rats of Angola and southern Congo: description of a new taxon of the Lophuromys sikapusi species complex. In: Bulletin de l'Institut Royal des Sciences Naturelles de Belgique - Bulletin van het Koninklijk Belgisch Instituut voor Natuurwetenschappen. Band 70, 2000, S. 253–267 (naturalsciences.be [abgerufen am 20. Dezember 2024]).
- ↑ F. Cassola: Lophuromys sikapusi. In: IUCN (Hrsg.): The IUCN Red List of Threatened Species. e.T12356A115104961. International Union for Conservation of Nature, 6. September 2016, doi:10.2305/iucn.uk.2016-3.rlts.t12356a22407590.en.