Grand Hotel

besonders luxuriöses Hotel
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Ein Grand Hotel (auch Grand Hôtel oder Grandhotel, nach dem französischen grand, dt. „groß“, umgangssprachlich auch Luxushotel) ist ein besonders großes, in der Regel auch besonders luxuriöses Hotel.

Außenansicht des Grand Hotel Dolder in Zürich
Grand Hotel Astoria, Brüssel, (Architekt Henri van Dievoet, 1909)

Allgemeines

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International einheitliche Kriterien, die Grand Hotels erfüllen müssen, gibt es nicht. So bezeichnen sich einige Vier- und vereinzelt sogar Drei-Sterne-Hotels als Grand Hotel. An einer allgemeingültigen Definition fehlt es ebenso. Der Begriff beinhaltet sowohl Größe als auch Grandeur.[1]

Ein Grand Hotel gilt als ein großes und sehr gut ausgestattetes Hotel, das höhere bauliche, architektonische und kulinarische Ansprüche erfüllt; es soll eine Differenzierung zu Standardhotels schaffen und seine Exklusivität (sowohl bei der Größe als auch hinsichtlich der Ausstattung) herausstellen. Im Allgemeinen sind für das Personal Englisch und Französisch neben der Landessprache obligatorisch. Es ist meist preislich und soziologisch exklusiv.[2]

Geschichte

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Das erste Grand Hotel war wohl das Grand Hotel in Covent Garden, das am 25. Januar 1774 von David Low eröffnet wurde.[3] Als erstes Luxushotel mit fünf Sternen gilt das im Oktober 1829 eröffnete Tremont House in Boston mit 170 Zimmern und einem Speisesaal mit französischer Küche.[1] Im 19. Jahrhundert war ein Grand Hotel ein Hotel mit gehobenem Komfort wie fließendem Wasser und Telefon sowie einer an der europäischen Palastarchitektur orientierten Raumgestaltung und der dazugehörenden Möblierung, das sich an ein bildungsmäßig gehobenes Publikum wandte. Eine Klassifizierung nach Sternen gab es noch nicht.

In der Belle Époque um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert entstanden sehr viele Grand Hotels – nicht nur in Metropolen, sondern auch an anderen Treffpunkten der zahlungskräftigen Gesellschaft. Dies waren vor allem Kurorte (Seebäder, Luftkurorte), zudem häufig an landschaftlich besonders reizvoller Stelle (Alpenpässe, Seeufer, Meeresküsten usw.). Im Zuge der Erschließung solcher Regionen durch den Eisenbahnbau wurde eine Reihe von Grand Hotels als Eisenbahnhotel von den damaligen meist privaten Eisenbahngesellschaften errichtet.

Um das Jahr 1900 hatte die damalige Weltkurstadt Wiesbaden die höchste Grand-Hotel-Dichte weltweit (ca. 30 bei ca. 100.000 Einwohnern).

Beispiele von Grand Hotels

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Das heutige Hotel Adlon, Berlin (2004)
 
Beau-Rivage in Genf

In einer Panelstudie des Forbes Magazine aus dem Jahr 2008 wurde aus knapp 800 Vorschlägen aus verschiedenen Quellen die Rangliste Forbes Traveler 400 erstellt,[4] die zu den besten Hotels weltweit gehören sollen.

Exemplarisch für die Klasse der „Grand Hotels“ sind unter anderem die in Deutschland, Österreich und der Schweiz ansässigen oder ehemals bekannten Hotels:

Deutschland

Österreich

Schweiz

Literatur

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  • Silke Behl, Eva Gerberding: Drehtür in die große Welt – Die 50 schönsten Grandhotels in Europa. DuMont, Köln 1998, ISBN 3-7701-4384-1.
  • Elaine Denby: Grand Hotels. Reality & Illusion. Reaktion Books, 1998, ISBN 1-86189-010-9.
  • Catherine Donzel, Marc Walter: Grand Hotels of North America. Mcclelland & Stewart, 1989, ISBN 0-7710-2855-5.
  • Heinz Horrmann: Die Besten der Besten. Grand-Hotels. Ullstein, München, 1993, ISBN 3-548-35265-0.
  • Christian Gargerle, Herbert Lachmayer: Die Welt der Grand Hotels. Preissler Otis, 1990.
  • Willi Frischauer (Übers.: Heide Mayer): Europas Grand-Hotels (Originaltitel: A hotel is like a woman … The Grand Hotels of Europe.) mvg, München 1966.
  • Habbo Knoch: Grandhotels. Luxusräume und Gesellschaftswandel in New York, London und Berlin um 1900. Wallstein Verlag, Göttingen 2016. 495 S., ISBN 978-3-8353-1911-0.[5]
  • Cordula Seger: Grand Hotel. Schauplatz der Literatur. Böhlau, Köln / Weimar / Wien 2005, ISBN 3-412-13004-4. (Zugleich Dissertation an der Technischen Universität Berlin)
  • Stefania Pitscheider: Alpine Grandhotels in freier Landschaft mit besonderer Berücksichtigung Südtirols (1870–1914). Dipl.-Arbeit. Universität Wien, 2005.
  • Roland Flückiger-Seiler: Hotelpaläste zwischen Traum und Wirklichkeit: Schweizer Tourismus und Hotelbau 1830–1920. hier + jetzt, Baden 2003, ISBN 3-906419-68-1.
  • Roland Flückiger-Seiler: Hotelträume zwischen Gletschern und Palmen: Schweizer Tourismus und Hotelbau 1830–1920. hier + jetzt, Baden 2001, ISBN 3-906419-24-X.
  • Du palais au palace: des grands hôtels de voyageurs à Paris au XIXe siècle. Musée Carnavalet, 21 octobre 1998 – 24 janvier 1999 / [commissariat: Jean-Marc Léri]. Ausstellungskatalog. Paris-Musées, Paris 1998, ISBN 2-87900-375-X.
  • Michael Schmitt: Palast-Hotels: Architektur und Anspruch eines Bautyps, 1870–1920. Mann, Berlin 1982, ISBN 3-7861-1363-7.
  • Isabelle Rucki: Das Hotel in den Alpen: die Geschichte der Oberengadiner Hotelarchitektur von 1860 bis 1914. Ammann / Institut für Geschichte und Theorie der Architektur gta, Zürich 1989, ISBN 3-250-50108-5 (Zugleich Dissertation an der Universität Zürich 1988).
  • Rachel Sherman: Class Acts: Service and Inequality in Luxury Hotels, University of California Press, 1998, ISBN 978-0-520-24782-6.
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Commons: Luxushotel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Luxushotel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. a b Andreas Odenwald, Günter Schöneis: Lexikon der Lebensart: Stilvoll leben und genießen mit Geist und Geschmack. 2009, o. S.
  2. Eckart Goebel: Jenseits des Unbehagens: „Sublimierung“ von Goethe bis Lacan. 2009, S. 217 f.
  3. Patrick Robertson: Was war wann das erste Mal? 1974, S. 125.
  4. Forbes Traveler 400 – Methodology (Memento vom 26. April 2010 im Internet Archive)
  5. Grandhotels - Luxus im Labor der Moderne, Rezension in der FAZ vom 27. Januar 2017.