Der Haltepunkt München-Berg am Laim ist eine Betriebsstelle der Bahnstrecke München–Simbach im Stadtbezirk Berg am Laim der bayerischen Landeshauptstadt München. Den ersten Haltepunkt in Berg am Laim richteten die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen 1897 an der Bahnstrecke München–Rosenheim ein. Der heutige Haltepunkt besteht seit 1916 und grenzt südlich an den Rangierbahnhof München Ost. Seit 1972 ist er eine Station der S-Bahn München.
München-Berg am Laim | |
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Bahnsteig des Haltepunktes
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Daten | |
Betriebsstellenart | Haltepunkt |
Bahnsteiggleise | 2 |
Abkürzung | MBAL |
IBNR | 8004142 |
Preisklasse | 4[1] |
Eröffnung | 1. Mai 1897 |
Webadresse | Stationssteckbrief der BEG |
bahnhof.de | muenchen-berg-am-laim |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | München |
Ort/Ortsteil | Berg am Laim |
Land | Bayern |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 48° 8′ 3″ N, 11° 37′ 59″ O |
Höhe (SO) | 525 m ü. NHN |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Bayern |
Geschichte
BearbeitenBei der Eröffnung der Bahnstrecke München–Rosenheim 1871 war in der Gemeinde Berg am Laim noch keine Station vorhanden. Auf Initiative der Anliegergemeinden richteten die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen 1897 einen Vorortverkehr mit mehreren neuen Haltepunkten ein. Am 1. Mai 1897 nahmen sie am Schrankenposten 3 der Strecke den Haltepunkt Berg am Laim in Betrieb. Er befand sich im Zentrum von Baumkirchen, 50 Meter nördlich der Kirche St. Stephan, und erschloss die Ortschaften Echarding, Ramersdorf, Josephsburg und Berg am Laim.[3]
Während der Errichtung des Rangierbahnhofs München Ost verlegten die Bayerischen Staatseisenbahnen die Bahnstrecke München–Rosenheim im Bereich des Haltepunkts um etwa 200 Meter nach Norden direkt an das Rangierbahnhofsgelände und die Bahnstrecke München–Simbach. Im Zuge der Verlegung wurde der Haltepunkt Berg am Laim am 1. Mai 1915 aufgelassen. Erst ein Jahr später, am 1. Mai 1916, nahmen die Bayerischen Staatseisenbahnen an den Gleisen der Bahnstrecke München–Simbach wieder einen Haltepunkt Berg am Laim in Betrieb.[4][5] Der neue Haltepunkt war mit einem Mittelbahnsteig ausgestattet und war über einen Treppenaufgang von der Unterführung der Truderinger Straße unter dem Rangierbahnhof aus zu erreichen.[6] Am 1. Oktober 1938 erhielt die Station Berg am Laim den Namen München-Berg am Laim.[7]
Als Vorbereitung für die S-Bahn München richtete die Deutsche Bundesbahn am 1. April 1970 östlich des Haltepunkts an der Bahnstrecke München–Simbach die neue Abzweigstelle Baumkirchen (später München-Berg am Laim Abzw) ein und nahm eine Verbindungsstrecke von der Abzweigstelle zum Bahnhof München-Trudering in Betrieb. Dadurch konnte der Haltepunkt Berg am Laim nun auch wieder von Zügen der Bahnstrecke München–Rosenheim bedient werden.[8][9] Zudem erhielt der Haltepunkt für den S-Bahn-Betrieb einen neuen Mittelbahnsteig mit einer Höhe von 76 cm.[10] Am 28. Mai 1972 nahm die S-Bahn München den Betrieb auf und der Haltepunkt wurde fortan nur noch von S-Bahn-Zügen bedient.[11] Bis zur Verlegung der Bahnstrecke München–Simbach auf das Gelände des Rangierbahnhofs im Dezember 2003 durchfuhren noch die Regionalzüge in und aus Richtung Mühldorf den Haltepunkt ohne Halt.[12]
2008 baute die Deutsche Bahn den Haltepunkt barrierefrei aus. Dabei wurde der Bahnsteig auf 96 cm erhöht und mit einer Aufzugsanlage ausgestattet. Mit dem Ausbau entstand als Zugang zur S-Bahn eine eigene Fußgängerunterführung. Der direkte Zugang zum Bahnsteig vom Straßentunnel der Truderinger Straße aus wurde aufgelöst und zugemauert.
Infrastruktur
BearbeitenDer Haltepunkt hat zwei Bahnsteiggleise an einem Mittelbahnsteig, der seit dem Jahr 2008 barrierefrei ausgebaut ist. Der Bahnsteig ist über eine Fußgängerunterführung erreichbar, ist überdacht und verfügt über digitale Zugzielanzeiger.
Gleis | Nutzbare Länge[13] | Bahnsteighöhe[13] | Nutzung |
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1 | 211 m | 96 cm | S-Bahnen in Richtung Erding und Ebersberg |
2 | 211 m | 96 cm | S-Bahnen in Richtung Stadtmitte |
Verkehr
BearbeitenDer Haltepunkt befindet sich im Verbundbereich des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds (MVV) und wird im 20-Minuten-Takt von den Linien S 2, S 4 und S 6 der S-Bahn München bedient. Ein Halt der derzeit auf nördlicheren Gleisen vorbeifahrenden Linie S 8 am Haltepunkt Berg am Laim wird von Lokalpolitikern gefordert.[14]
Südlich des Haltepunkts befindet sich die Bushaltestelle Berg am Laim Bf. (Süd). Im Norden befindet sich die Straßenbahn- und Bushaltestelle Berg am Laim Bf. An beiden Haltestellen halten seit Dezember 2016 die Buslinien 185, 187, 190 und 191 der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Die Linienführungen stehen jedoch in der Bevölkerung, im Bezirksausschuss und in der Presse unter massiver Kritik.[15][16][17] Zwischen Februar und Dezember 2016 entstand eine neue Straßenbahnstrecke zum Haltepunkt Berg am Laim. Ab dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2016 endete auf einer Wendeschleife nördlich der Bahngleise die Straßenbahnlinie 25.[18] Infolge der Proteste verkehrt seit dem 7. Mai 2018 anstelle der Linie 25 die Linie 19 nach Berg am Laim, wodurch zusätzlich zu den S-Bahnen eine weitere Verbindung zum Stadtzentrum besteht.[19] Östlich der Tramwendeschleife wurde darüber hinaus eine Wendeschleife für Linienbusse eingerichtet.[20]
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Reinhard Wanka, Wolfgang Wiesner: Die Hauptbahn München–Simbach und ihre Zweigbahnen. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1996, ISBN 3-922138-59-4, S. 39.
- Karl Bürger: München–Mühldorf–Simbach. Glanz, Niedergang und Renaissance einer königlich bayerischen Eisenbahn. Bewegte Verkehrsgeschichte mit umwälzender Zukunft. Selbstverlag, Walpertskirchen 2017, ISBN 978-3-00-056474-1.
Weblinks
Bearbeiten- Georg Sattler: München-Berg am Laim. Fotodokumentation. In: doku-des-alltags.de.
- Bahnhofsinformation: Berg am Laim. In: mvv-muenchen.de. Münchner Verkehrs- und Tarifverbund.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Stationspreisliste 2020. In: Deutsche Bahn. Deutsche Bahn, 1. Januar 2020, abgerufen am 10. Juli 2020.
- ↑ Siegfried Bufe: Hauptbahn München–Salzburg. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1995, ISBN 3-922138-57-8, S. 210–211.
- ↑ Gundula und Georg Kronawitter: Im Sog der Großstadt – Trudering und die Bahn. In: Willibald Karl (Hrsg.): Trudering – Waldtrudering – Riem: Münchens ferner Osten. Volk Verlag, München 2003, ISBN 3-937200-06-1, S. 56, 58–59.
- ↑ Klaus-Dieter Korhammer, Armin Franzke, Ernst Rudolph: Drehscheibe des Südens. Eisenbahnknoten München. Hrsg.: Peter Lisson. Hestra-Verlag, Darmstadt 1991, ISBN 3-7771-0236-9, S. 155.
- ↑ Wanka, Wiesner: Hauptbahn München–Simbach und ihre Zweigbahnen. 1996, S. 39.
- ↑ P. Wagner: Übersichtsplan München Ost Rbf. Deutsche Bundesbahn, Juni 1947 (web.archive.org).
- ↑ Karl Bürger: München–Mühldorf–Simbach. 2017, S. 69.
- ↑ Klaus-Dieter Korhammer, Armin Franzke, Ernst Rudolph: Drehscheibe des Südens. Eisenbahnknoten München. Hrsg.: Peter Lisson. Hestra-Verlag, Darmstadt 1991, ISBN 3-7771-0236-9, S. 153.
- ↑ Reinhard Pospischil, Ernst Rudolph: S-Bahn München. Von den Anfängen des Vorortverkehrs zum modernen Hochleistungssystem. Ein Jahrhundert Planungsgeschichte – 25 Jahre im Dienst der Fahrgäste. Alba, Düsseldorf 1997, ISBN 3-87094-358-0, S. 43.
- ↑ Karl Bürger: München–Mühldorf–Simbach. 2017, S. 155.
- ↑ Karl Bürger: München–Mühldorf–Simbach. 2017, S. 178.
- ↑ Karl Bürger: München–Mühldorf–Simbach. 2017, S. 239.
- ↑ a b Stationsausstattung: München-Berg am Laim. In: deutschebahn.com. DB Station&Service, 24. Juli 2020, abgerufen am 11. Februar 2021.
- ↑ Flughafen-S-Bahn soll über Berg am Laim fahren. Hallo München, 8. November 2017, abgerufen am 23. August 2018.
- ↑ Ulrike Steinbacher: Schimpftiraden an der Haltestelle. Süddeutsche Zeitung, 7. April 2017, abgerufen am 9. April 2017.
- ↑ Neue Tram Steinhausen: Welle von Bürger-Beschwerden. tz, 3. April 2017, abgerufen am 9. April 2017.
- ↑ Carmen Ick-Dietl: Neue Tram nach Steinhausen: Es gibt schon Beschwerden. Münchner Merkur, 20. Dezember 2016, abgerufen am 9. April 2017.
- ↑ Große Eröffnungsfeier für Tramverlängerung nach Steinhausen. In: muenchen.de, 10. Dezember 2016, abgerufen am 15. Juli 2017.
- ↑ Ulrike Steinbacher: Anschluss nach dem Aufstand. Süddeutsche Zeitung, 22. Mai 2018, abgerufen am 5. Dezember 2018.
- ↑ Ulrike Steinbacher: Umdrehen und Zeit sparen. Süddeutsche Zeitung, 22. Juni 2017, abgerufen am 23. Juni 2017.