Krebs (Medizin)

Gruppe bösartiger Tumorerkrankungen
(Weitergeleitet von Malignomzelle)
Klassifikation nach ICD-10
C00-C97 Bösartige Neubildungen
{{{02-BEZEICHNUNG}}}
{{{03-BEZEICHNUNG}}}
{{{04-BEZEICHNUNG}}}
{{{05-BEZEICHNUNG}}}
{{{06-BEZEICHNUNG}}}
{{{07-BEZEICHNUNG}}}
{{{08-BEZEICHNUNG}}}
{{{09-BEZEICHNUNG}}}
{{{10-BEZEICHNUNG}}}
{{{11-BEZEICHNUNG}}}
{{{12-BEZEICHNUNG}}}
{{{13-BEZEICHNUNG}}}
{{{14-BEZEICHNUNG}}}
{{{15-BEZEICHNUNG}}}
{{{16-BEZEICHNUNG}}}
{{{17-BEZEICHNUNG}}}
{{{18-BEZEICHNUNG}}}
{{{19-BEZEICHNUNG}}}
{{{20-BEZEICHNUNG}}}
Vorlage:Infobox ICD/Wartung {{{21BEZEICHNUNG}}}
ICD-10 online (WHO-Version 2019)
Brustkrebszelle unter einem Rasterelektronenmikroskop

Krebs bezeichnet in der Medizin die unkontrollierte Vermehrung und das wuchernde Wachstum von Zellen, d. h. eine bösartige Gewebeneubildung (maligne Neoplasie) bzw. einen malignen (bösartigen) Tumor (Krebsgeschwulst, Malignom). Bösartig bedeutet, dass neben der Zellwucherung auch Absiedelung (Metastasierung) und Invasion in gesundes Gewebe stattfindet. Im engeren Sinn sind die malignen epithelialen Tumoren (Karzinome), dann auch die malignen mesenchymalen Tumoren (Sarkome) gemeint. Im weiteren Sinne werden auch die bösartigen Hämoblastosen als Krebs bezeichnet, wie beispielsweise Leukämie als „Blutkrebs“.

Alle sonstigen Tumoren, zu denen auch benigne (gutartige) Neoplasien zählen, werden in der modernen Medizin nicht als Krebs bezeichnet. Diese sind Gewebsvermehrungen oder Raumforderungen im Körper, die keine Metastasen bilden. Das betrifft sowohl die Schwellung bei einer Entzündung als auch gutartige Neoplasien (Neubildungen von Körpergewebe durch Fehlregulationen des Zellwachstums).

Gutartige Tumoren wie Muttermale und Fettgeschwülste (Lipome) werden in der Fachsprache nicht als Krebs bezeichnet, aber sie können trotzdem gefährlich werden, da sie entarten können oder lebenswichtige Organe in deren Funktion beeinträchtigen (etwa der Kleinhirn-Brückenwinkeltumor). Krebs ist im allgemeinen Sprachgebrauch ein Sammelbegriff für eine Vielzahl verwandter Krankheiten, bei denen Körperzellen unkontrolliert wachsen, sich teilen und gesundes Gewebe verdrängen und zerstören können. Nach aktuellem Stand des Wissens entwickeln Plazenta-Säugetiere häufiger aggressive Epitheltumoren im Vergleich zu anderen Spezies, der Grund hierfür könnte die Evolution der feto-maternalen Immuntoleranz sein.[1] An sich kann unkontrolliertes Zellwachstum aber in allen mehrzelligen Lebewesen vorkommen. Krebs hat unterschiedliche Auslöser, die letztlich alle zu einer Störung des genetisch geregelten Gleichgewichts zwischen Zellzyklus (Wachstum und Teilung) und Zelltod (Apoptose) führen.

Die sich dem Krebs widmende medizinische Fachdisziplin ist die Onkologie.

Vorkommen und Verlauf

Bearbeiten
Standardisierte Inzidenz (Neuerkrankungen)/100.000 Einwohner (Europastandard)
und relative fünfjährige Überlebensraten in Deutschland 2016
Art Inzidenz/100.000 Einwohner 5-Jahres-Überlebensrate [%]
aktuell 1980er
Insgesamt 348,3 422,9 65 59 50–53 38–40
bei Kindern 17 ca. 85 ca. 67
Mundhöhle und Rachen 6,5 17,6 58–68 42–50
Speiseröhre 2,4 9,4 11–36 14–31 <10
Magen 7,2 14,8 29–40 24–42
Darm 31,8 50,7 60–66 58–66 ca. 50
Pankreas 10,4 14,4 4–19 5–14
Kehlkopf 0,8 5,4 63 50–69
Lunge 31,4 57,5 17–26 10–19
Malignes Melanom 19,9 21,0 89–96 83–94
Brustdrüse 112,2 1,1 86–90 77
Gebärmutterhals 8,7 62–70
Gebärmutterkörper 16,5 75–82
Eierstöcke 11,1 38–50
Prostata 91,6 86–91
Hoden 10,2 99–100
Niere 7,5 15,7 73–82 69–81 ca. 50
Harnblase 9,0 34,7 36–53 48–63
Nervensystem 5,9 7,6 15–32 14–38
Schilddrüse 11,1 5,1 90–97 71–93 ca. 77 ca. 67
Morbus Hodgkin 2,4 3,2 75–92 78–94
Non-Hodgkin-Lymphome 12,0 16,4 67–74 59–76
Leukämien 8,6 13,5 53–63 52–60
Quelle: Krebs in Deutschland für 2015/2016 – Häufigkeiten und Trends. (PDF) Eine gemeinsame Veröffentlichung des Robert Koch-Instituts und der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e. V., abgerufen am 11. März 2020.

Prinzipiell kann jedes Organ des menschlichen Körpers von Krebs befallen werden. Es gibt jedoch erhebliche Häufigkeitsunterschiede nach Alter, Geschlecht, kollektiver Zugehörigkeit, geographischer Region[2], Ernährungsgewohnheiten und ähnlichen Faktoren. Es gibt über 100 verschiedene Krebsformen. In Deutschland treten Krebserkrankungen gehäuft in Organen wie Brustdrüse (Frauen), Prostata (Männer), Lunge und Dickdarm auf.

 
Krebs (in Rot dargestellt) ist in Deutschland bei Männern und Frauen die zweithäufigste Todesursache (2012).
 
Zellteilung im gesunden Gewebe gegenüber der bei Krebs

Krebs ist in Deutschland nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache. Dennoch ist nicht jeder Krebsverlauf tödlich, falls rechtzeitig eine Therapie begonnen wird oder ein langsam wachsender Krebs erst in so hohem Lebensalter auftritt, dass der Patient an einer anderen Todesursache verstirbt. Die aktuellen von der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e. V. (GEKID) 2017 veröffentlichten relativen 5-Jahres-Überlebensraten über alle Krebsarten beziehen sich auf Patienten, die 2013 und 2014 erkrankten. Für Frauen lag der Wert bei 65 %, für Männer bei 59 %.[3] In nordeuropäischen Ländern gibt es noch günstigere Werte. In Finnland lagen beispielsweise die 5-Jahres-Überlebensraten von Frauen und Männern, die 2014–2016 erkrankten, bei 68,6 % bzw. 66,3 %.[4] Als geheilt wird in der Onkologie ein Patient bezeichnet, der mindestens fünf Jahre lang ohne Rückfall (Rezidiv) überlebt. Diese Definition von „geheilt“ ist problematisch, weil viele Rückfälle erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Es fließen mithin Patienten in die Krebs-Erfolgsstatistik ein, die später an den Folgen von Krebs sterben. Allerdings nähert sich bei den meisten Krebsarten innerhalb rezidivfrei überlebten fünf Jahren die durchschnittliche Lebenserwartung derjenigen von Gleichaltrigen an.

Eine Krebserkrankung äußert sich in verschiedenen Ausprägungen und Krankheitsbildern. Aus diesem Grund können keine generellen Aussagen bezüglich Lebenserwartung und Heilungschancen getroffen werden. Es sind gegenwärtig etwa 100 verschiedene Krebserkrankungen bekannt, die sich in Überlebenschance, Behandlungsmöglichkeiten und der Neigung zur Bildung von Metastasen teilweise stark unterscheiden.

Die Häufigkeit der meisten Krebserkrankungen nimmt mit dem Alter deutlich zu, sodass man Krebs auch als eine Alterserkrankung des Zellwachstums ansehen kann. Daneben sind das Rauchen, andere karzinogene Noxen, familiäre Disposition (Veranlagung) und Virusinfektionen die Hauptursachen für Krebserkrankungen. Der Nobelpreisträger Harald zur Hausen führt gut 20 Prozent aller Krebserkrankungen auf Infektionen zurück (Humane Papillomviren (HPV), Hepatitis B und C, Helicobacter pylori, EBV, Humanes Herpesvirus 8 (HHV-8), Humanes T-lymphotropes Virus 1 (HTLV-1), bestimmte Parasiten (Blasenkrebs im Nildelta) und Merkelzell-Polyoma-Virus).[5] In Deutschland und den Vereinigten Staaten wird dieser Anteil als deutlich geringer eingeschätzt und mit etwa 5 Prozent angenommen.[6]

Durch Krebsvorbeugung und Früherkennung kann das Krebsrisiko unter bestimmten Umständen (abhängig vom Diagnosezeitpunkt, der Krebsart und einem dafür optimalen Alter des Patienten) deutlich verringert werden.

Krebs ist keinesfalls eine Erkrankung der Neuzeit. Es ist eine evolutionsgeschichtlich gesehen sehr alte Erkrankung, die prinzipiell zumindest alle Säugetiere betreffen kann. Der älteste Krebsbefund wurde bei einem etwa dreieinhalb Meter großen Edmontosaurus gefunden.[7]

Krebs kommt im humanmedizinischen Sinne bei anderen Organismengruppen wie Pflanzen oder Reptilien wahrscheinlich nicht vor; Gewebswucherungen sind hier eher als benigne Tumoren anzusehen. Auch die unmittelbaren Vorfahren des Menschen (Homo), wie beispielsweise der Australopithecus (vor 2 bis 4,2 Millionen Jahren), hatten Krebs.[8] Krebserkrankungen haben die Menschheit während der gesamten Evolution begleitet.[9] Im Papyrus Ebers aus der Zeit 1550 vor Christus werden Krebserkrankungen erwähnt.[10]

Namensgeschichte

Bearbeiten

Die deutsche Bezeichnung von bestimmten Tumoren und Geschwüren als „Krebs“ (von mittelhochdeutsch krëbez „fressendes Geschwür, Karzinom, Krebs“) stammt aus dem Altgriechischen, wo als karkínos (καρκίνος) ebenfalls sowohl das Tier (Krebs bzw. Krabbe)[11] als auch die Krankheit (Krebsgeschwür, Karzinom) benannt wurde. Als Bezeichnung für Geschwüre taucht der Name zuerst im Corpus Hippocraticum auf. Im 2. Jahrhundert n. Chr. erläutert Galenos die Herkunft des Namens nach der Ähnlichkeit von geschwollenen Adern eines äußerlichen Tumors mit Krebsbeinen:[12]

„… und an der Brust sahen wir häufig Tumoren, die der Gestalt eines Krebses sehr ähnlich waren. So wie die Beine des Tieres an beiden Seiten des Körpers liegen, so verlassen die Venen den Tumor, der seiner Form nach dem Krebskörper gleicht.“

Galenos von Pergamon

Mit hoher Wahrscheinlichkeit beschrieb er damit das an einen Krebs erinnernde Bild der Lymphangitis carcinomatosa beim Scirrhus mammae (harte Schwellung der Brust).[13]

Aristoteles bezeichnete als Krebs oberflächlich feststellbare, in benachbarte Organe infiltrierende und einwachsende Geschwüre (etwa fortgeschrittener Hautkrebs oder Brustkrebs).

Die Bezeichnung „Krebs“ (lateinisch cancer) findet sich beispielsweise auch für Geschwüre bei Geschlechtskrankheiten („Schanker“) und im Wort „Wasserkrebs“ für Noma.[14]

Im Mittelalter galt der Brustbereich dem Tierkreiszeichen Krebs zugehörig (vgl. Homo signorum).

Geschichte

Bearbeiten

Ein als Krebs ansehbarer geschwüriger Prozess der Haut wurde im 15. Jahrhundert v. Chr. im Papyrus Ebers erwähnt. Hippokrates bzw. das Corpus Hippocraticum unterschied Tumoren der Haut von „Krebs“ der Brustdrüse und der inneren Organe. Ein tieferes Verständnis der Natur des Krebses und der ontogenetischen Zusammenhänge findet sich bei Galen im 2. Jahrhundert n. Chr. Galen differenzierte die Tumoren in „naturgemäße“ (physiologische) Hyperplasien, „die Natur übertreibende“ granulierende Entzündungen und „widernatürliche“ (gut- und bösartige) Wucherungen.

Spezifische Substanzen als Krebsursache wurden im 16. Jahrhundert von Paracelsus (als „Realgar“ bezeichnetes Arsen(V)-sulfid im Bergbau als Ursache von Lungenkrebs) und im 18. Jahrhundert von Percivall Pott (Ruß als Ursache von Skrotalkrebs) genannt. (Der Zusammenhang von aromatischen Kohlenwasserstoffen in Tonschieferöl, Ruß, Teer, Paraffin und Kohle wurde 1924 durch Ernest Kennaway dargestellt). Arthur Hanau (1852–1900), der 1889 Karzinome von Ratte zu Ratte überpflanzte, versuchte zudem – allerdings ohne Erfolg – am Rattenskrotum Kankroide mit Teerpinselungen zu erzeugen.[15] Weitere als krebsverursachend erkannte Substanzen waren aromatische Amine wie Anilin und Benzidin, die der Chirurg Ludwig Rehn 1895 bei an Blasenkrebs erkrankten Arbeitern der Farbstoffindustrie fand. Im 18. Jahrhundert bestanden bei einigen Chirurgen Zweifel am nachhaltigen Nutzen einer operativen Therapie von Krebsleiden, da ein in der Blutmasse angenommenes Krebsgift zu Rezidiven führe.[16] Das Wesen des Krebses wurde mit Hilfe der ab 1866 von Ernst Abbe entwickelten Mikroskope und der die Humoralpathologie ablösenden Zellularpathologie Virchows genauer erkannt.[17] Im Jahr 1943 war, wie etwa einem Aufsatz von Karl Heinz Bauer zu entnehmen ist, die Mutationstheorie des Krebses[18] bekannt.

Krebsentstehung

Bearbeiten
 
Krebsentstehung durch Ungleichgewicht von Zellwachstum und -tod

Dass es sich bei Krebs um Wucherungen von Körperzellen handelt, ist seit den Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgten Forschungen des Pathologen Rudolf Virchow („omnis cellula e cellula“, „jede Zelle stammt aus einer Zelle“) bekannt.

In einem gesunden Organismus werden die Zelltypen, aus denen sich die verschiedenen Gewebe der Organe aufbauen, in einem ausgewogenen artspezifischen Gleichgewicht gebildet und regeneriert, was als Homöostase bezeichnet wird. In diesem Zustand der Homöostase gibt es ein Gleichgewicht zwischen der Vermehrung von Zellen (Zellproliferation) und dem Zelltod. Der Hauptanteil des Absterbens von Zellen erfolgt dabei durch Apoptose, bei der die Zellen „Selbstmord“ begehen. In pathologischen Situationen kann dieses Absterben auch durch Nekrose geschehen. Bei Krebs ist dieses Gleichgewicht zugunsten des Zellwachstums verändert. Die Krebszellen wachsen dabei ungehindert, da hemmende Signale nicht erkannt oder nicht ausgeführt werden. Der Grund liegt in Defekten der Erbinformation, die durch Mutationen entstanden sind.

Etwa 5.000 der insgesamt 25.000 Gene des Menschen sind für die sichere Erhaltung der Erbinformation von einer Zellgeneration zur nächsten zuständig. Diese sogenannten Tumorsuppressorgene überwachen die korrekte Abfolge der Basenpaare in der DNA nach jeder Reduplikation, entscheiden über die Notwendigkeit von Reparaturvorgängen, halten den Zellzyklus an, bis die Reparaturen ausgeführt sind, und veranlassen gegebenenfalls einen programmierten Zelltod (Apoptose), falls die Reparatur nicht zum Erfolg führt. Daneben sind die Protoonkogene zuständig für die Einleitung oder den Unterhalt der Proliferation der Zelle und ihrer anschließenden Entwicklung zu einem bestimmten Zelltyp (Differenzierung).

 
Eigenschaften von Krebszellen

Nach der heute als plausibel geltenden Theorie der Krebsentstehung (Karzinogenese) ist das primäre Krankheitsereignis eine Veränderung in einem dieser Wächtergene – entweder durch einen Kopierfehler oder seltener durch eine angeborene Mutation. Dieses Gen kann dann den von ihm überwachten Teilschritt nicht mehr korrekt begleiten, sodass es in der nächsten Zellgeneration zu weiteren Defekten kommen kann. Ist ein zweites Wächtergen betroffen, so potenziert sich der Effekt fortlaufend. Wenn auch Apoptose-Gene (z. B. p53) betroffen sind, die in einer solchen Situation den programmierten Zelltod auslösen müssten, werden diese Zellen potentiell unsterblich. Durch die Aktivierung der Protoonkogene wird ein Krebs zum Wachstum angeregt, was in einer Raumforderung und in Folge zu auftretenden Schmerzen führen kann. Zur Krebsentstehung sind mehrere solcher Mutationen notwendig (englisch multiple hit model).[19] Hierbei hat sich die Annahme von Peter Nowell bestätigt, dass zur Entstehung eines malignen Tumors mindestens sechs bis sieben Mutationen nötig sind.[20]

Die Proliferation einer in den relevanten Genen veränderten Zelle zu einem Zellhaufen vergrößert dabei entscheidend die Wahrscheinlichkeit für eine weitere relevante genetische Veränderung im Rahmen des Mehrschrittprozesses, da bei jedem Kopiervorgang der DNA Fehler entstehen können. Solche Veränderungen können auch durch äußere Einflüsse (z. B. krebserregende Stoffe, ionisierende Strahlung, Onkoviren) induziert werden, oder durch eine genetische Instabilität der veränderten Zellpopulation zustande kommen. Irritierende Reize können durch Erhöhung der Proliferation diesen Prozess beschleunigen. Während bei einigen Tumoren eine oder zwei Mutationen ausreichen können,[21] gibt es auch Tumoren, bei welchen bis zu zehn verschiedene Mutationen erfolgt sein müssen. Einige dieser notwendigen Mutationen können vererbt werden, was erklärt, dass auch sehr kleine Kinder an Krebs erkranken können und dass Krebs in sogenannten „Krebsfamilien“ gehäuft auftreten kann. Ein typisches Beispiel dafür ist das vererbbare Xeroderma pigmentosum. Bei nahen Verwandten von Patientinnen mit Brustkrebs ist die Wahrscheinlichkeit, Brustkrebs zu bekommen, doppelt so hoch wie in der übrigen Bevölkerung. In den dazwischenliegenden Schritten der Tumorentstehung (Promotion und Progression) spielen nicht genotoxische Prozesse eine große Rolle, was Beobachter dazu verleiten könnte, diese Einflüsse als eigentliche „Krebserreger“ einzustufen.

Durch weitere Veränderungen der DNA kann die Zelle zusätzliche Eigenschaften ausbilden, die eine Behandlung der Krebserkrankung erschweren, darunter die Fähigkeit, unter Sauerstoffmangel zu überleben, eine eigene Blutversorgung aufzubauen (Angiogenese) oder aus dem Verband auszuwandern und sich in fremden Geweben wie Knochen (Knochenmetastase), Lunge (Lungenmetastase), Leber (Lebermetastase) oder Gehirn (Hirnmetastase) anzusiedeln (Metastasierung). Erst durch diese Fähigkeit gewinnt der Krebs seine tödliche Potenz: 90 % aller Krebspatienten, bei denen die Krankheit tödlich ausgeht, sterben nicht am Primärtumor, sondern an den Folgekrankheiten der Metastasierung.

Das Immunsystem versucht grundsätzlich, die unkontrolliert wachsenden Zellen aufzuspüren und zu bekämpfen (englisch immune surveillance). Erste Vermutungen, dass Tumoren durch eine Immunreaktion schrumpfen oder verschwinden können, sind von Louis Pasteur aufgestellt worden, eine genauere Beschreibung erfolgte jedoch erst 1957 durch Thomas und Burnet.[22] Da diese aber in vielerlei Hinsicht normalen Körperzellen gleichen, sind die Unterschiede und damit die Abwehrmaßnahmen meist nicht ausreichend, um den Tumor zu kontrollieren.

Krebszellen sind häufig aneuploid, das heißt, sie haben eine veränderte Chromosomenzahl.[23] Es wird momentan untersucht, ob die Aneuploidie von Krebszellen Ursache oder Folge der Erkrankung ist. Damit verbunden ist die Theorie, wonach die Entstehung von Krebs nicht oder nicht nur auf die Mutation einzelner Gene, sondern vor allem auf die Veränderung des kompletten Chromosomensatzes zurückgeht.[24] Diese Unterschiede in den Chromosomensätzen entarteter Zellen führte auch zur Betrachtung mancher Krebsarten als jeweils neue Spezies.[25]

Mehrschrittmodell bzw. Dreistufenmodell

Bearbeiten

Die meisten Krebsforscher gehen vom sogenannten ‚Mehrschrittmodell‘ der Krebsentstehung aus. Das Mehrschrittmodell versucht die Krebsentwicklung ursächlich zu verstehen. Hierbei entspricht jeder einzelne Schritt einer bestimmten genetischen Veränderung. Jede dieser Mutationen wiederum treibt die stufenweise fortschreitende Verwandlung einer einzelnen normalen Zelle in hochmaligne Abkömmlinge voran (Maligne Transformation).[26] Die eigentliche Malignität (Bösartigkeit) der entarteten Zelle wird in der Phase der Progression erreicht. Die Begriffe Promotion und Progression werden zunehmend vom Begriff der Co-Karzinogenese ersetzt.

Das ältere sogenannte ‚Dreistufenmodell‘ gliedert die Krebsentstehung dagegen in Phasen: Initiation, Promotion und Progression. So soll die Jahre bzw. Jahrzehnte dauernde Latenzphase zwischen dem initialen DNA-Schaden, also der Transformation einer einzelnen Zelle, und dem nachweisbaren Tumor erklärt werden. Problematisch am Dreistufenmodell ist, dass die Begrifflichkeiten Initiation, Promotion und Progression lediglich beschreiben und nicht die Ursache erklären.

Monoklonales Modell vs. Stammzellenmodell

Bearbeiten

Die monoklonale Theorie der Krebsentstehung geht davon aus, dass alle Tumorzellen gleich sind, d. h. sofern sie zur Teilung in der Lage sind, können sie jederzeit Ausgangspunkt neuer Tumoren werden. Das Stammzellenmodell beschreibt dagegen eine Hierarchie: aus wenigen Krebsstammzellen leiten sich die normalen Krebszellen ab, die den Tumor durch häufige Teilung vergrößern. Solche Stammzellen könnten erklären, warum Chemo- oder Strahlentherapien einen bestehenden Tumor zunächst verschwinden lassen, es aber dennoch nach einiger Zeit zum Wiederauftauchen der Tumoren kommt: Da sich die Stammzellen deutlich seltener teilen als Tumorzellen, sind sie auch durch die meisten Chemotherapien weniger verwundbar. Aus den verbleibenden Stammzellen würden dann neue, sich schnell teilende Tumorzellen gebildet. Inwieweit solche Tumorstammzellen existieren und ob sie trotz Resistenz gegenüber bisherigen Behandlungsansätzen eliminiert werden können, ist Gegenstand der aktuellen Forschung.[27]

Im Jahr 2009 gab es erste Hinweise solcher Resistenzen bei Brustkrebsstammzellen.[28] 2012 lieferten einige Forschungsarbeiten unabhängig voneinander weitere Hinweise auf Stammzellen bei gutartigen Tumoren von Haut und Darm, aber auch bei Glioblastomen, einem bösartigen Gehirntumor.[29][30][31]

Eine neue Theorie des Krebsforschungspioniers Robert Weinberg vergleicht das Verhalten von Tumoren und Embryonen (siehe auch den Abschnitt Historische Annahmen). Eine befruchtete menschliche Eizelle (Zygote) bzw. der Embryo wird nicht von der Gebärmutterschleimhaut passiv versorgt, sondern nistet sich aktiv durch Invasion in ihr ein und lockt mit bestimmten Faktoren kleine Blutgefäße zur Versorgung an. Danach teilt sich die Zygote/der Embryo sehr häufig und vermehrt sich so exponentiell. Genau diese drei Verhaltensweisen kennzeichnen erstaunlicherweise eine invasive metastasierende Krebszelle. Da Krebszellen bekanntermaßen embryonale Gene reaktivieren (z. B. für das Alpha-1-Fetoprotein), liegt der Schluss nahe, dass Krebs aus Körper- oder adulten Stammzellen entsteht (s. o.), die durch Fehlsteuerung ein früheres Entwicklungsstadium wiederholen, wenn auch völlig unreguliert.[32] Daher sind maligne Tumoren, d. h. Sarkome und Karzinome, sehr wahrscheinlich auf Säugetiere beschränkt, da nur sie die embryonalen Invasionsgene besitzen.

Historische Annahmen

Bearbeiten

1902 schrieb John Beard, dass Krebszellen trophoblastischen Embryonalzellen gleichen. Zu Beginn einer Schwangerschaft sorgten diese Zellen dafür, dass sich der Embryo in der Gebärmutter einnisten könne. Das Wachstum sei aggressiv und chaotisch. Die Zellen teilten sich schnell und gewinnen ihre Energie aus der Zuckergärung. Sie unterdrückten das Immunsystem der Mutter und produzierten humanes Choriongonadotropin (hCG), das mittlerweile als Tumormarker anerkannt ist. Die Wucherung stoppt erst, wenn der Embryo ab der siebten Woche Pankreasenzyme erzeugt. Ohne diese Enzyme entstünde der bösartigste Tumor, das Chorionkarzinom. Die Annahme, dass Krebstumoren Energie aus der Zuckergärung gewinnen (d. h. der Tumor würde anaerob leben), war die Basis für viele überholte Behandlungsmethoden.

Im Jahr 1908 entdeckten Vilhelm Ellermann (1871–1924) und Oluf Bang (1881–1937) ein Virus, das Leukämie in Hühnern verursachte.

Francis Peyton Rous war es dann, der 1911 aus einem Muskeltumor mit der hohen Filterfeinheit von 120 Nanometern einen Extrakt filterte, mit dem er wieder Krebs erzeugen konnte. Er vermutete in diesem Extrakt ein Virus. 1966 erhielt Rous für diese Entdeckung des Rous-Sarkom-Virus (RSV) den Nobelpreis.

Theorien zu Krebsauslösern

Bearbeiten

Entsprechend der oben beschriebenen Theorie sind vor allem Einflüsse, die das Erbgut verändern, krebserregend. Besonders empfindlich dafür ist die Zelle während der Zellteilung; daher sind Zellen, die sich schnell teilen, besonders anfällig. Der Großteil der Krebsarten, 90–95 % der Fälle, wird durch Umweltfaktoren ausgelöst.[33] Auch Einflüsse, die das Immunsystem daran hindern, entartete Zellen zu erkennen und zu beseitigen, gelten als krebsfördernd. Besonders gefährlich sind demnach:

Umweltgifte und Strahlung

Bearbeiten
  • Physikalische Noxen
    • Ionisierende Strahlung wie ultraviolettes Licht, Röntgenstrahlung oder Strahlung aus radioaktivem Zerfall.
      Beispiel: Bei der Herz- (Koronar-)Untersuchung mittels Computertomographie erkaufen sich Patienten die erhöhte Sensitivität der Untersuchungsmethode mit einem gesteigerten Krebsrisiko. So errechneten amerikanische Wissenschaftler, dass bei Zwanzigjährigen eine von 143 mittels Koronar-CT untersuchten Frauen im Laufe ihres Lebens infolge dieser Angiographie-Strahlung an Krebs erkrankt, aber nur einer von 686 gleich alten Männern. Die CT-Angiographie der Koronarien scheint vor allem bei Frauen und jungen Menschen das Krebsrisiko erheblich zu erhöhen.[34] Nach einer Schädel-CT beträgt das Krebs-Risiko für Frauen 1:8.100 und für Männer 1:11.080.[35] Ausgehend von 70 Millionen durchgeführter CT-Scans in den USA im Jahr 2007 sind 29.000 künftige Krebserkrankungen zu befürchten.[36]
    • Fasern wie Asbest und Nanopartikel wie Titandioxid, die an sich chemisch neutral reagieren, können aufgrund ihrer Geometrie und Größe im Körper Krebs bzw. Krebs-Vorstufen erzeugen.
  • Chemische Noxen

Biologische Einflüsse

Bearbeiten

Lebensstil und Lebensumstände

Bearbeiten
  • Die Million Women Study bestätigte die Annahme, dass Übergewicht das Krebsrisiko steigert. Ein erhöhter Body-Mass-Index ließ sowohl die Inzidenz als auch die Mortalität folgender Krebserkrankungen steigen: Endometriumkarzinom, Speiseröhrenkrebs, Nierenkrebs, Multiples Myelom, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Non-Hodgkin-Lymphom, Ovarialkarzinom, Brustkrebs und Kolorektales Karzinom nach der Menopause. Damit lassen sich laut Studienautoren 5 % aller Krebsfälle auf Übergewicht und Adipositas zurückführen.[47][48] Einer neueren Studie zufolge werden bis zu 49 % bestimmter Krebsarten auf Adipositas zurückgeführt. In vivo hatten NK-Zellen es versäumt, das Tumorwachstum bei Adipositas zu reduzieren.[49]
  • Psychische Ursachen
    • Dass die Persönlichkeit oder bestimmte innere Konflikte Krebs verursachen, ist unbestätigt.[50] Es ist jedoch denkbar, dass psychisch belastete (z. B. gestresste) Personen sich riskanter verhalten (z. B. mehr rauchen, zu wenig schlafen).[51][52][53]
    • Schädliche Erfahrungen als Kind (Adverse Childhood Experiences, ACE), z. B. Alkoholismus eines Elternteils oder Erfahrung körperlicher oder emotionaler Gewalt, waren in einer Studie mit 17.000 Teilnehmern mit stark erhöhten Risiken für vielfältige Symptome verknüpft, von Alzheimer-Krankheit über Depression, Missbrauch von Substanzen, geringem Einkommen, frühe Schwangerschaft bis zu Krebs, Adipositas und Diabetes mellitus.[54] Mindestens einer der definierten Risikofaktoren wurde bei etwa der Hälfte der Teilnehmer vorgefunden. Die Anzahl der jeweils vorliegenden Risikofaktoren korrelierte stark mit der Schwere der Symptome.

Quantitative Einschätzung verschiedener Faktoren

Bearbeiten
Kanzerogene in der Umwelt: Verschiedene Faktoren als Verursacher von Krebs-Todesfällen in den USA nach Environmental Protection Agency (EPA) 2000, Angabe in % aller Krebs-Todesfälle.[55]
Faktor Anteil in %
Nahrung 35
Tabakkonsum 30
Infektionen 10
Fortpflanzungs- und Sexualverhalten 07
Arbeitsplatz 04
Alkohol 03
geophysikalische Faktoren (z. B. Sonnenlicht-Exposition, Innenraumbelastung durch Radon, allg. Strahlenbelastung) 03
allgemeine (anthropogene) Umweltbelastungen (z. B. Innenraum, Luft, Trinkwasser, Boden, Altlasten, Pestizid-Eintrag) 02
Industrieprodukte <1
Lebensmittel-Zusatzstoffe <1
Arzneimittel und medizinische Prozeduren 01

Mit Stand 2022 schätzt die Europäische Umweltbehörde, dass 10 % aller Krebsfälle auf die Folgen von Umweltverschmutzung (draußen und am Arbeitsplatz) zurückzuführen sind.[56]

Folgen des Tumorwachstums

Bearbeiten

Die Folgen bösartigen Tumorwachstums für den Organismus sind sehr vielfältig und bei jedem Patienten individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt. Tumorwachstum kann einerseits unmittelbar zu lokalen Wirkungen im Nachbargewebe führen. Andererseits können Tumoren auch systemische (den gesamten Organismus betreffende) Wirkungen verursachen. Entscheidend für den Krankheitsverlauf ist häufig die Ausbildung von Tochtergeschwülsten, die ihrerseits in den betroffenen Organen zu einer Reihe von Funktionsstörungen führen können.[57]

Lokale Wirkungen

Bearbeiten

Wenn Tumoren wachsen, können sie das gesunde Nachbargewebe verdrängen, ohne es zu zerstören, oder aber zerstörend in das Nachbargewebe einwachsen (invasiv-destruierendes Wachstum). Beide Formen des Wachstums können zu lokalen Komplikationen führen. So kann beispielsweise durch expansives Wachstum ein blutführendes Gefäß komprimiert werden. Die in der Folge auftretende Durchblutungsstörung des abhängigen Gewebes kann dazu führen, dass dieses Gewebe abstirbt (Nekrose). Infiltrierend-destruierendes Wachstum kann beispielsweise in Hohlorganen wie dem Darm durch Zerstörung des Gewebes zu Durchbrüchen (Perforationen) und Fistelungen führen. Tumorfisteln führen häufig durch Infektionen zu weiteren Komplikationen.[57] Bei Lungenkrebs, Brustkrebs und anderen Tumoren im Brustkorb kann es durch ein Exsudat zu einem Pleuraerguss kommen.[58]

Systemische Wirkungen

Bearbeiten

Tumoren können auf unterschiedliche Weise den gesamten Organismus beeinflussen. Vom Primärtumor ausgehende Tochtergeschwulste können sich in anderen Organen ansiedeln und hier durch lokales Wachstum Gewebe zerstören und zu Funktionsstörungen führen. Bei vielen Patienten kommt es im Laufe der Krebserkrankung zu einem allgemeinen Kräfteverfall und Gewichtsverlust (Tumorkachexie, Auszehrung). Zu den systemischen Wirkungen von Tumoren werden auch sogenannte paraneoplastische Syndrome gerechnet. Hierbei kommt es zu charakteristischen Symptomen in verschiedenen Organsystemen, die letztlich durch den Tumor verursacht werden. Beispielsweise kann ein Lungenkrebs zu einer Störung der hormonellen Regulation des Wasserhaushalts führen (Schwartz-Bartter-Syndrom).[57]

Die meisten Patienten sterben nicht am Primärtumor, sondern an den Auswirkungen von dessen Metastasen. Deren unkontrollierte Vermehrung schädigt lebenswichtige Organe, bis diese ihre Funktion nicht mehr erfüllen können. Häufige unmittelbare Todesursachen sind Gefäßverschlüsse (Embolien), Tumorkachexie oder vom Organismus nicht mehr beherrschbare Infektionen (Sepsis, Blutvergiftung).[59]

Paraneoplasien

Bearbeiten

Tumorpatienten haben zum Teil Symptome oder Erkrankungen, die nicht unmittelbar von Tumorzellen ausgelöst werden, aber mit dem Tumorleiden in Verbindung stehen. Paraneoplasien verschwinden in der Regel, wenn der Tumor vollständig geheilt ist. Gelegentlich tritt die Paraneoplasie vor der Entdeckung des Primärtumors auf. Hier einige Beispiele von Paraneoplasien:[60]

Weitere Einzelheiten im Artikel Paraneoplastisches Syndrom.

Einordnung der Krebsarten

Bearbeiten

Bösartige (maligne) Tumoren unterscheiden sich von gutartigen (benignen) Tumoren durch drei Kennzeichen: Sie wachsen

  • infiltrierend: die Tumorzellen überschreiten Gewebegrenzen und wachsen in benachbartes Gewebe ein
  • destruierend: sie zerstören dabei umliegendes Gewebe
  • metastasierend: sie bilden via Blut- und Lymphgefäßen oder durch Abtropfung Tochtergeschwülste (Metastasen).

Die Stadieneinteilung erfolgt bei malignen Tumoren nach der internationalen TNM-Klassifikation. Dabei steht T0 bis T4 für die Ausdehnung des Primär-Tumors, N0 bis N3 für den Lymphknotenbefall (englisch Node) und M0 bzw. M1 für das Fehlen oder Vorhandensein von Fern-Metastasen.

Sonderformen

Bearbeiten

Daneben werden noch semimaligne Tumoren und fakultative bzw. obligate Präkanzerosen unterschieden. Semimaligne Tumoren erfüllen nur zwei der genannten Kriterien, Präkanzerosen sind Gewebsveränderungen, die mit erhöhter Wahrscheinlichkeit zu malignen Tumoren entdifferenzieren können, aber noch nicht infiltrierend oder gar metastasierend gewachsen ist.

Der häufigste semimaligne Tumor ist das Basaliom, ein Tumor der Basalzellschicht vor allem der sonnenexponierten Haut, der infiltrierend und destruierend wächst, allerdings nicht metastasiert. Unbehandelt kann der Tumor beispielsweise das gesamte Gesicht einschließlich der Gesichtsknochen zerstören.

Die weitaus häufigste Präkanzerose ist die zervikale intraepitheliale Neoplasie, eine Wucherung des Gebärmutterhalses, deren Zellen zellbiologisch Zeichen der Malignität aufweisen, allerdings vom Gewebe her noch nicht infiltriert, destruiert oder metastasiert haben. Zur Vorsorge wird Frauen der jährliche Gebärmutterabstrich nach Papanicolaou, auch PAP-Abstrich genannt, empfohlen, da Präkanzerosen sich deutlich besser behandeln lassen.

Gewebeherkunft

Bearbeiten

Krebstumoren werden nach dem Typ des entarteten Gewebes klassifiziert. Den weitaus größten Teil aller Krebserkrankungen machen Karzinome aus, also Tumoren, die von Epithel ausgehen. Diese werden nochmals differenziert in Plattenepithel- oder squamöse Karzinome, die sich von verhornter und unverhornter (Schleim-)Haut ableiten, und Adenokarzinome, welche sich vom Drüsenepithel ableiten und je nach Ursprung und Aufbau weiter differenziert werden. Vom Übergangsgewebe ausgehende Karzinome werden als Urothelkarzinome bezeichnet und sind unter anderem für den Blasenkrebs typisch. Eine weitere große Gruppe sind die hämatologischen Krebsformen des Blutes und der blutbildenden Organe, die sich in Leukämien und Lymphome, auch „Lymphdrüsenkrebs“ genannt, unterteilen lassen. Daneben gibt es seltenere bösartige Tumoren, wie die vom Stütz- und Bindegewebe ausgehenden Sarkome, neuroendokrine Tumoren wie das Karzinoid oder von embryonalem Gewebe ausgehende Teratome (vor allem der Keimdrüsen).

Lokalisation

Bearbeiten

Die Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD-10) klassifiziert maligne Tumoren nach ihrer Lokalisation.

Statistik

Bearbeiten

Qualitativ hochwertige Daten zur Krebsinzidenz weltweit werden seit den 1960er Jahren gesammelt und von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC), einer Organisation der Weltgesundheitsorganisation (WHO), veröffentlicht. Die WHO veröffentlicht für ausgewählte Länder zudem Daten zur Krebsmortalität. Etwa für ein Sechstel der Weltbevölkerung liegen Daten zur Inzidenz vor, für ein Drittel Daten zur Mortalität.[61] In Deutschland veröffentlicht das Robert Koch-Institut zusammen mit der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e. V. (GEKID) alle zwei Jahre den Bericht Krebs in Deutschland. 2015 erschien die 10. Ausgabe mit Daten bis zum Jahr 2012.[62] In der Schweiz erscheint alle fünf Jahre ein Bericht, 2016 die zweite Ausgabe.[63]

Die Zahl der diagnostizierten Krebserkrankungen steigt weltweit an. Die WHO gibt für 2012 an, dass 14,1 Millionen Menschen an Krebs erkrankt sind – 11 Prozent mehr als im Jahr 2008.[64] Die Anzahl der Krebstoten stieg im gleichen Zeitraum um 8 Prozent auf 8,2 Millionen. In der Schweiz wie in den westlichen entwickelten Ländern beruht der Anstieg auf der demografischen Alterung der Bevölkerung.[65]

Gleichzeitig fallen Inzidenz und Mortalität der meisten Krebsarten (inklusive Lunge, Darm, Brust und Prostata) in den Vereinigten Staaten (USA) und den meisten westlichen Ländern. „Wir beobachten seit 15 Jahren, dass die Krebssterblichkeit in den USA und Deutschland sinkt“, sagt Nikolaus Becker vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Den größten Anteil am Erfolg schreibt die US-Statistik der Darmkrebsfrüherkennung zu. Bei Männern sinkt die Lungenkrebs-Rate, weil sie weniger rauchen.[66]

In einigen Entwicklungs- und Schwellenländern steigen die Erkrankungsraten jedoch aufgrund der Übernahme eines ungesunden Lebenswandels (Rauchen, mangelnde körperliche Aktivität, Konsum energiedichter Nahrungsmittel). In ein paar dieser Länder liegen beispielsweise die Lungen- und Darmkrebsraten bereits über denen der Vereinigten Staaten. Entwicklungsländer sind jedoch immer noch überproportional von infektiösen Krebsarten betroffen (Gebärmutterhals, Leber, Magen).[61]

Die weltweit häufigsten Krebsarten sind Lungenkrebs, Brustkrebs und Darmkrebs.

 
Der prozentuale Anteil ausgewählter Tumorlokalisationen an allen Krebsneuerkrankungen in Deutschland im Jahr 2012
 
Die Verteilung der Krebstodesfälle auf die einzelnen Organerkrankungen bei Mann und Frau in Deutschland im Jahr 2007.
Auf der x-Achse die altersstandardisierte Mortalitätsrate (erster Zahlenwert) und der prozentuale Anteil an den Krebserkrankungen (zweiter Zahlenwert in der Klammer).

Statistisch gesehen entwickelt jeder dritte Europäer im Laufe seines Lebens Krebs.[67] In Deutschland erkranken etwa 395.000 Menschen jährlich an Krebs, davon rund 195.000 Frauen und 200.000 Männer. Die meisten Fälle treten im Alter von über 60 Jahren auf. Die unter 60-Jährigen machen mit etwa 107.000 Fällen nur rund ein Viertel der Krebs-Neuerkrankungen aus. Einer US-Studie zufolge sterben weltweit jeden Tag etwa 20.000 Menschen an den Folgen einer Krebserkrankung. 2007 gab es demnach etwa 7,6 Millionen Tote durch Krebs – davon 4,7 Millionen in Entwicklungsländern. Die Gesamtzahl aller jährlich weltweit neudiagnostizierten Krebserkrankungen wird dieser Quelle nach mit 12,3 Millionen angegeben. Dies war die erste Schätzung dieser Art. Beim Tod durch die Folgen des Rauchens rechnen Forscher weiter mit steigenden Zahlen. Im 20. Jahrhundert sei der Tabakkonsum (vgl. Tabakrauch) Ursache für etwa 100 Millionen Todesfälle gewesen, im 21. Jahrhundert sei mit etwa einer Milliarde Toten zu rechnen.[68][69]

Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 1750 Kinder unter 15 Jahren an Krebs. Am häufigsten werden in dieser Altersgruppe Leukämien (34 Prozent), Tumoren des Gehirns (22 Prozent) und des Rückenmarks sowie Lymphknotenkrebs (12 Prozent) diagnostiziert. Jungen erkranken fast doppelt so häufig wie Mädchen.[70] 5 Jahre nach der Diagnose leben noch 81 Prozent der Kinder, wenn sie sich behandeln lassen. In den 1950er Jahren waren es weniger als 10 Prozent. Nach fünf Jahren gelten die Kinder dann als geheilt. Diese Rate variiert zwischen 59 Prozent für die AML und 90 Prozent für die ALL bis zu 97 Prozent für das Retinoblastom.[70] In der Schweiz erkranken jährlich etwa 250 Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren an Krebs.[71] In Österreich liegt dieser Wert jedes Jahr bei etwa 200 Kindern bis zum vollendeten 14. Lebensjahr und etwa 100 Jugendlichen (15 bis zum vollendeten 19. Lebensjahr). Rund 45 krebskranke Kinder und Jugendliche sterben jährlich in Österreich.[72]

Seit der Jahrtausendwende sind die 5-Jahres-Überlebensraten der meisten Krebserkrankungen gestiegen, mit großen Unterschieden zwischen einzelnen Ländern (Stand: 2018).[73] Zu den Ländern mit den höchsten Krebsüberlebensraten zählen Südkorea, Japan, Israel, Australien und die Vereinigten Staaten.[74][75]

Die statistischen Zahlen für Deutschland ergeben für den Zeitraum von 2011 bis 2012 für alle Krebsarten eine relative 5-Jahres-Überlebensrate von 62 Prozent bei Männern und 67 Prozent bei Frauen.[76] Nach dieser fünfjährigen Überlebenszeit ergibt sich für die Überlebenden sodann meistens eine durchschnittliche Lebenserwartung, die der von Gleichaltrigen der allgemeinen Bevölkerung entspricht. Nur bei sehr wenigen Krebsarten ist dies nicht der Fall, hier muss eine 10-Jahre-Frist abgewartet werden. Von allen Krebsheilungen werden ca. 90 % ausschließlich durch die lokal auf die Tumorregion gerichtete, sogenannte lokoregionäre Behandlung, also durch Operation und Strahlentherapie (»Stahl und Strahl«) erreicht.

Sehr selten gibt es auch Spontanremissionen. Sie treten nur bei etwa 1:50.000–100.000 Fällen auf. Als Spontanremission bezeichnet man ein komplettes oder teilweises Verschwinden eines bösartigen Tumors in Abwesenheit aller Behandlungen oder mit Behandlungen, für die bisher kein Wirksamkeitsnachweis geführt werden konnte. Allerdings liegt die Wahrscheinlichkeit solcher Spontanremissionen unter der Wahrscheinlichkeit einer Fehldiagnose. Trotz intensiver Forschung gelingt es zurzeit nicht, gezielt Spontanremissionen therapeutisch zu induzieren.

Viele Malignompatienten tauchen in Krebsstatistiken offenbar nicht auf. Oft werden bösartige Tumoren nur durch eine Sektion aufgedeckt. In Hamburg hat man die zwischen 1994 und 2002 am Institut für Rechtsmedizin durchgeführten Autopsien in Sachen Krebsdiagnose genauer untersucht. 8844 Sektionen gingen in die Auswertung ein. Bei 519 Toten (5,9 %) fand sich ein bösartiger Tumor. Nur 58 dieser Fälle waren dem Krebsregister gemeldet worden. Zwei Drittel der Malignome waren zu Lebzeiten bekannt, 27,2 % wurden erst bei der Sektion entdeckt. Bei gut der Hälfte war der Krebs die Todesursache. Selbst von den letalen Tumoren waren 17 % erst bei der Autopsie erkannt worden. Damit scheinen die Krebsregister, die ja auf zu Lebzeiten bekannten Tumorerkrankungen basieren, nicht exakt zu sein.[77] In den Krebsstatistiken werden zudem – mit Ausnahme des malignen Melanoms – sämtliche Hautkrebserkrankungen nicht erfasst.[78] Deshalb enthält beispielsweise das Krebsregister Krebs in Deutschland nicht die 171.000 Fälle von Neuerkrankungen mit weißem Hautkrebs (Spinaliom, Basaliom) in Deutschland.[78][79]

Vergleich der diagnostizierten und tödlichen Krebsneuerkrankungen in Deutschland 2018[80]
Betroffenes Organ (+ ICD-10 Code) männlich weiblich Summe
diagnostiziert gestorben diagnostiziert gestorben diagnostiziert gestorben
Alle 265.170 124.274 232.720 104.791 497.890 229.065
Lunge (C33, C34) 35.290 28.365 21.930 16.514 57.220 44.879
Darm (C18 – C21) 33.920 13.240 26.710 11.008 60.000 24.248
Brust (C50) 720 195 69.900 18.591 70.620 18.786
Bauchspeicheldrüse (C25) 9.860 9.189 9.160 9.143 19.020 18.332
Magen (C16) 9.200 5.187 5.560 3.674 14.760 8.861
Prostata (C61) 65.200 14.963 65.200 14.963
Blut: Leukämie (C91 – C95) 6.870 4.588 5.310 3.682 12.180 8.270
Niere (C64) 9.350 3.108 5.480 1.931 14.830 5.039
Eierstock (C56) 7.300 5.326 7.300 5.326
Harnblase (C67, D09.0, D41.4) 13.500 3.862 4.770 1.840 18.270 5.702
Lymphdrüsen: Non-Hodgkin-Lymphome (C82 – C85) 10.190 3.835 8.280 3.220 18.470 7.055
Mundhöhle und Rachen (C00-C14) 9.820 3.970 4.490 1.442 14.310 5.412
Speiseröhre (C15) 5.710 4.278 1.840 1.358 7.550 5.636
Gebärmutter (C54, C55) 10.860 2.631 10.860 2.631
Haut: Malignes Melanom (C43) 12.010 1.766 10.880 1.176 22.890 2.942
Gebärmutterhals (C53) 4.320 1.612 4.320 1.612
Kehlkopf (C32) 2.770 1.201 540 203 3.310 1.404
Schilddrüse (C73) 1.930 300 4.270 390 6.200 690
Blut: Morbus Hodgkin (C81) 1.440 197 1.100 124 2.540 321
Hoden (C62) 4.160 178 4.160 178
Krebshäufungen bei bestimmten Berufen
Jahr der Beschreibung Krebsart Beruf
1775 Hodenkrebs Schornsteinfeger (Kontakt mit in Ruß enthaltenem Benzo[a]pyren)[81]
1820 Hautkrebs Braunkohlearbeiter (Kontakt mit Braunkohleteeren)
1879 Lungenkrebs Bergleute (Inhalation von Kohlestaub)
1894 Hautkrebs Seeleute (Sonnenexposition; Kontakt mit geteerten Seilen, Planken etc.)
1895 Blasenkrebs Arbeiter mit Kontakt zu Fuchsin
1902 Hautkrebs Röntgen-Personal
1912 Lungenkrebs Berufe mit Chromat-Kontakt
1922 Skrotal- und Hautkrebs Berufe mit Kontakt zu Schieferölen
1928 Leukämie Berufe mit Kontakt zu Benzol
1933 Nasen- und Lungenkrebs Berufe mit Kontakt zu Nickel
1933 Lungenkrebs Berufe mit Kontakt zu Asbest
1938 Pleuramesotheliom Berufe mit Kontakt zu Asbest
1954 Peritonealmesotheliom Berufe mit Kontakt zu Asbest
1972 Lungenkrebs Berufe mit Kontakt zu halogenierten Ethern („Haloethern“), insbesondere Dichlordimethylether[82][83]
1974 Leberangiosarkom Berufe mit Kontakt zu Vinylchlorid
1988 Adenokarzinome der Nasenhaupt- und Nasennebenhöhlen[84] Berufe mit Kontakt zu Hartholzstaub (Stäube von Eichen- und Buchenholz)

Aktuelle Situation in Deutschland

Bearbeiten

Krebs ist mit 500.000 Neuerkrankungen im Jahr ein zentrales Gesundheitsproblem in der Bundesrepublik, wie aus Statistiken 2018/2019 hervorging. Etwa die Hälfte der deutschen Bevölkerung erkrankt nach Angaben der Stiftung Deutsche Krebshilfe im Rahmen ihres Lebens an einer von über 200 Tumor-Arten.[85] Die häufigsten Neuerkrankungen sind Brustkrebs bei Frauen mit 71.900 Fällen und Prostatakrebs bei Männern mit 60.700 Neuerkrankungen im Jahr. Rund 2.000 Kinder und Jugendliche erkranken in der Bundesrepublik jedes Jahr neu an Krebs.[86]

2022 starben rund 231.500 Menschen in Deutschland an den Folgen von Krebs. Er war damit, nach Krankheiten des Kreislaufsystems, die zweithäufigste Todesursache. Im gleichen Jahr wurden rund 1,40 Millionen Patienten wegen einer Krebserkrankung im Krankenhaus behandelt. Mit einem Anteil von 8 % an allen Krankenhausaufenthalten war Krebs der vierthäufigste Behandlungsgrund.[87] In Deutschland können heutzutage (2024) etwa zwei Drittel der Krebspatienten geheilt werden, während in den frühen 1980er Jahren weniger als ein Drittel der Patienten die Erkrankung überlebte.[3][4] Die steigenden Heilungsraten sind vor allem auf Fortschritte in der modernen Medizin, wie zielgerichtete Therapien und Immuntherapien, zurückzuführen. Zusätzlich hat sich die Krebsbehandlung hin zu einem interdisziplinären Ansatz entwickelt, der zertifizierte Zentren und teambasierte Behandlungskonzepte nach aktuellen Leitlinien umfasst.[5]

Behandlungsmöglichkeiten

Bearbeiten

Um einen Tumor erfolgreich behandeln zu können, müssen aus den vorhandenen Behandlungsmethoden die für den jeweiligen Tumor wirkungsvollsten eingesetzt werden. Welche Methoden jedoch die wirkungsvollsten sind, hängt vom individuellen Tumor ab. Die etablierte Herangehensweise basiert auf der Identifikation der Herkunft des Tumors innerhalb des Körpers (klinische Diagnose inklusive ICD) und der pathologischen Befundung (histologische Diagnose). Aufgrund der Herkunft lässt sich dann anhand von Leitlinien (bei häufigen Krebserkrankungen) eine Therapie festlegen. Dabei geht man davon aus, dass Tumoren gleicher Herkunft sich ähnlich behandeln lassen. Für eher seltene Krebsformen fehlen häufig diese Leitlinien. Weitere Hilfen, die zu einer gezielteren Auswahl der Therapiemethoden führen kann, sind zusätzliche diagnostische Verfahren (Krebsdiagnostik oder Tumordiagnostik).

Neben dem zurzeit etablierten Verfahren der Therapie nach der Herkunft des Tumors versucht man mittlerweile, die Tumoren noch weiter zu unterteilen. Die Auffassung, dass jeder Krebs seine eigene Tumorbiologie hat, hat sich dabei weitgehend durchgesetzt. Dabei hat man sich zum Ziel gesetzt, die Therapie auf jeden Patienten gezielt abzustimmen. Dieses Vorhaben der Therapieindividualisierung wird mit dem Schlagwort personalisierte Medizin bezeichnet.

Aktuelle Behandlungsmethoden

Bearbeiten

Chirurgische Entfernung (Operation)

Bearbeiten

Therapien mit dem Ziel des Wachstumsstopps oder einer Rückbildung (Regression) des Tumors

Bearbeiten

Stammzelltransplantation

Bearbeiten

Palliativmedizinische Behandlungen zur Förderung der Lebensqualität (bei Krebsarten ohne Heilungschancen)

Bearbeiten
  • Schmerztherapie
  • Hemmung des Knochenabbaues
  • Steigerung der Blutbildung im Knochenmark
  • symptomatische Behandlungen wie Aufdehnung von Stenosen durch Bougierung oder Einlage von Stents
  • Physiotherapie (spezielle Atemtherapie bei Lungenkrebs)
  • palliative Chemotherapie

Bewertung des Behandlungsergebnisses

Bearbeiten

Auch wenn häufig eine vollständige Heilung nicht erreicht werden kann, ist in Betracht zu ziehen, dass bei einem 75-jährigen Krebspatienten eine Lebenszeitverlängerung von 1 oder 2 Jahren schon als ein sehr gutes Resultat zu betrachten ist (ältere Krebspatienten sterben oft an etwas anderem als am Krebs), während bei einer 45-jährigen Brustkrebspatientin erst eine 10-jährige Rückfallfreiheit als „sehr gut“ bewertet wird, denn sie hat eigentlich noch eine deutlich höhere Lebenserwartung.

Alternative Behandlungsmethoden

Bearbeiten

Die unbefriedigende Heilungsrate bei bestimmten Tumorerkrankungen und die Nebenwirkungen der etablierten Behandlungsmethoden lösen oft Ängste und Verzweiflung bei den Betroffenen und deren Angehörigen aus. Dies führt unter Umständen zur Hinwendung zu unkonventionellen Behandlungsarten, denen in vielen Fällen der Nachweis der Wirksamkeit fehlt und deren Begründung meist einer naturwissenschaftlichen Überprüfung nicht standhält. Einige von ihnen werden als „Wunderheilung“ abgelehnt, andere hingegen als ergänzende Therapieverfahren auch von der evidenzbasierten Medizin akzeptiert. Der Verzicht auf konventionelle Verfahren zugunsten einer ausschließlich alternativen Therapie erhöht das Sterberisiko beträchtlich.[88][89][90] Zu den alternativen Behandlungsmethoden gehört beispielsweise die Misteltherapie. Ein wissenschaftlich haltbarer Nachweis der Wirksamkeit wurde nicht erbracht.[91]

Nahrungsergänzungsmittel sind keine Arzneimittel. Im Gegensatz zu Arzneimitteln, die ihre Wirksamkeit in Deutschland seit 1978 gemäß dem Arzneimittelgesetz nachweisen müssen, bevor eine Zulassung erfolgen kann, war dies bei Nahrungsergänzungsmitteln nicht der Fall. Sie unterliegen dem Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch.[92] Ein Nachweis auf Wirksamkeit muss gem. Verordnung EG Nr. 1924/2006 über nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben bei Lebensmitteln neuerdings erbracht werden, wenn für das entsprechende Nahrungsergänzungsmittel mit einer Aussage geworben werden soll. Rechtlich gesehen dürfen solche Produkte sonst nicht mit krankheitsbezogenen Aussagen vertrieben werden. Dies wird jedoch – insbesondere bei über das Internet beworbenen Produkten – häufig unterlaufen.[93]

Gegen Alterung der Haut und Krebs gilt bei vielen Menschen die Einnahme von Vitaminpräparaten als Wunderheilmittel. Dass dies ein Irrglaube ist, stellen Forscher immer wieder fest. An der Universität in Göteborg wurden durch Martin Bergö Untersuchungen an Mäusen durchgeführt. Nach der Zugabe von Substanzen, die Antioxidantien wie ACE-Vitamine, Multivitamine, Selen oder andere Supplemente enthalten, verdoppelte sich die Metastasenrate. Untersuchungen an menschlichen Haut- und Lungenkrebszellen ergaben beinahe gleiche Ergebnisse. Die Forscher raten Krebspatienten zu einer gesunden Ernährung.[94]

Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA warnt beispielsweise auf ihrer Website vor dem Kauf von 125 Produkten von 23 Herstellern. Einige Hersteller, die unter anderem mit Slogans wie „heilt alle Krebsarten“ oder „wirkt gegen Krebszellen und schont gesundes Gewebe“ warben, wurden abgemahnt. Unter den aufgeführten Produkten befinden sich unter anderem „Heilpilze“, wie beispielsweise der Glänzende Lackporling (Reishi) oder der Brasilianische Mandelegerling (Agaricus subrufescens), Kräutertees wie Essiac, Vitamine und Mineralstoffe.[95]

Auf internationaler Ebene befasst sich die Organisation Concerted Action for Complementary and Alternative Medicine for Cancer (CAM-Cancer) mit den Methoden und Mitteln der Alternativ-/Komplementärmedizin zur Behandlung von Krebs und veröffentlicht Fachinformationen auf ihrer Website.[96]

Zu den angeblichen Krebstherapien, deren Wirksamkeit widerlegt wurde oder mangels valider wissenschaftlicher und medizinischer Erkenntnisse umstritten ist, zählen u. a.:

  • Germanische Neue Medizin: Konflikte sollen die Ursache von Krebs (und anderen Krankheiten) sein, „Konfliktlösung“ soll Krebs „auf natürlichem Wege“ heilen. Dies stellt einen Widerspruch zum anerkannten medizinischen Wissensstand dar.[97]
  • Beam-ray-Gerät: Das angeblich von Royal Rife entdeckte Krebsvirus konnte nicht nachgewiesen werden, ebenso wenig wie die Wirksamkeit seines Beam-ray-Gerätes zur Krebstherapie.
  • Therapeutic Touch: Dass diese Variante des Handauflegens Krebs oder andere Krankheiten zu heilen vermag, kann nicht durch wissenschaftliche Studien belegt werden.[98]
  • Ganzheitstherapie nach Issels: Ein wissenschaftlicher Wirksamkeitsnachweis dieser auf der Sanierung von Zahnfüllungen und Verwendung unterschiedlicher vorgeblich „immunstimmulierende“ Agenzien beruhenden Therapieform konnte bis heute nicht vorgebracht werden.
  • Therapie nach Di Bella: Die Verwendung der Hormone Somatostatin und Melatonin im Rahmen dieser Therapie ist laut einer von der italienischen Regierung eingesetzten Untersuchungskommission wirkungslos oder nur von geringer Wirksamkeit.
  • Amygdalin: Es existieren keine wissenschaftlich fundierten Nachweise einer therapeutischen Wirksamkeit dieses fälschlicherweise auch als Vitamin B17 bezeichneten Stoffes.[99]
  • Haifischknorpel: Eine Wirkung von Haiknorpel bei menschlichen Krebserkrankungen konnte nicht durch eine unabhängige wissenschaftliche Studie belegt werden.[100]
  • Bis(carboxyethyl)germaniumsesquioxid (Ge-132): Vor dem Verzehr von Ge-132 wird durch die zuständigen Behörden ausdrücklich gewarnt, da schwere Gesundheitsschäden und Todesfälle nicht auszuschließen sind.[101][102]
  • Gerson-Therapie: Diese vor allem auf dem Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel beruhende Diät kann laut einer Kommission der New York County Medical Society keine Belege für ihre Wirksamkeit gegen Krebs vorweisen.
  • Basische Ernährung: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt an, dass: „[e]ine basenüberschüssige Kost […] keine nachweisbaren gesundheitlichen Vorteile bringt.“
  • Breuß-Krebsdiät: Die Wirksamkeit der 42-tägigen Saftkur, bei der auf Chemotherapeutika und Bestrahlung verzichtet werden soll, konnte nicht nachgewiesen werden; laut der österreichischen Krebsgesellschaft: „[Z]eigt [d]iese absurde Diät keinerlei Heilerfolge, sondern beschleunigt das Ableben“.
  • Öl-Eiweiß-Kost nach Budwig: Diese Diät, die neben Leinsamen und kaltgepresstem Leinöl Quark und Hüttenkäse betont, ist laut Onkologen und Ernährungswissenschaftlern nicht in der Lage, eine Krebserkrankung zu heilen.
  • Makrobiotik: Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ist: „vor allem der Anspruch [dieser Ernährungsform] sämtliche Krankheiten, einschließlich Krebs, zu heilen [abzulehnen].“

Rehabilitation

Bearbeiten

Die Rehabilitation ist sinnvoll, um zusätzliche gesundheitliche Beeinträchtigungen möglichst gering zu halten, die Erwerbsfähigkeit wiederherzustellen und die Lebensqualität trotz der Erkrankung zu erhalten. Die Stiftung Deutsche Krebshilfe und die Deutsche Krebsgesellschaft haben ihre gemeinsame Informationsarbeit verstärkt, um die Betroffenen über Rehabilitation zu informieren.[103] Die Zahl der Anträge auf onkologische Rehabilitation ist seit 2011 rückläufig.[104] Etwa 40 Prozent der Krebserkrankten in Deutschland befinden sich im erwerbstätigen Alter. Dennoch beantragen viele Krebspatienten keine Leistungen, die ihre Arbeitsfähigkeit wiederherstellen oder stabilisieren, obwohl das durchaus sinnvoll wäre.[105]

Für die immer häufigere Nichtinanspruchnahme von Rehabilitationsleistungen gibt es unterschiedliche Gründe: Noch vor einigen Jahren folgte nach Abschluss der Akutbehandlung eines Krebspatienten mehr oder weniger „automatisch“ eine medizinische Rehabilitationsmaßnahme. Zahlreiche stationäre Akutbehandlungen werden ambulant weitergeführt. Eine Anschlussheilrehabilitation (AHB), die sich unmittelbar oder spätestens nach 14 Tagen an die stationäre Behandlung anschließt, könnte somit häufig nicht mehr direkt und unkompliziert durch den Kliniksozialdienst eingeleitet werden. Die Betroffenen müssen daher selbst einen entsprechenden Antrag bei dem zuständigen Rehabilitationsträger stellen.[106] Aus Studien zu dieser Thematik ist bekannt, dass Informationsdefizite sowohl mit Blick auf die Zugangswege als auch den Nutzen einer Maßnahme für die rückläufige REHA-Inanspruchnahme verantwortlich sind. Mit einer Intensivierung der Informationsarbeit versucht die Deutsche Krebshilfe Krebskranke und ihre Familien zu motivieren, eine Rehabilitation durchzuführen. Die Krebshilfe hat dazu ihre Informationsreihe Die Blauen Ratgeber ergänzt.

Unterstützung der Behandlung

Bearbeiten

Studien zeigen, dass auch bei Krebserkrankungen der Patient selbst und sein Umfeld zum Erfolg der Behandlung beitragen können. Dabei spielt eine Rolle, wie gut Patienten über ihre Erkrankung informiert sind (Gesundheitskompetenz). Viele Krebspatienten fühlen sich laut einer Studie der Mayo-Klinik allerdings schlecht informiert über ihre Erkrankung, über diagnostische Methoden, die richtige Ernährung, Stressbewältigung und über den Umgang mit Nebenwirkungen[107]. Das Patienten-Empowerment soll diesem Umstand entgegenwirken.

Übernehmen Patienten eine aktive Rolle und suchen selbst nach Möglichkeiten, die Therapie zu unterstützen und ihre Lebensqualität zu erhöhen, spricht man von Self-Empowerment. Gut informierte Patienten können aktiv in medizinische Entscheidungen mit einbezogen werden, was die Chancen für eine erfolgreiche Behandlung verbessert[108]. Auch ein intaktes soziales Umfeld bei Krebspatienten kann zum Behandlungserfolg bis zu einem gewissen Grad mit beitragen. Es hilft, die Lebensqualität zu erhöhen und die Krankheit besser zu bewältigen.

Impfempfehlungen

Bearbeiten

Personen, die an Krebs erkrankt sind, sind gegenüber Infektionserregern besonders anfällig, da die Abwehrleistung ihres Immunsystems geschwächt ist. Außerdem können zur Behandlung u. a. immunsuppressive Medikamente zum Einsatz kommen, welche z. B. die Ausbreitung von Tumoren oder Abstoßungsreaktionen im Falle einer Organtransplantation hemmen sollen. Diese Unterdrückung des Immunsystems verringert den Schutz gegen Krankheitserreger zusätzlich.[109] In der Folge erkranken Krebspatienten sowohl häufiger als auch durchschnittlich schwerer an opportunistischen Infektionen als immungesunde Personen.[109][110] Eine deutsche Studie ergab beispielsweise für Kinder und Erwachsene mit Hochrisikofaktoren wie Immunsuppression eine bis zu 4,1-mal höhere Häufigkeit für Pneumonien im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung. Eine häufige Ursache für Pneumonien ist eine Infektion mit Pneumokokken (Streptococcus pneumoniae).[111] Wie auch weitere Infektionskrankheiten ist die Pneumokokken-Infektion impfpräventabel.[110]

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) kategorisiert onkologische Patienten als Risikogruppe für Infektionskrankheiten und empfiehlt, die altersentsprechenden Standardimpfungen zu vervollständigen und zu aktualisieren. Zusätzlich hat die STIKO gemeinsam mit einigen medizinischen Fachgesellschaften Anwendungshinweise zu Indikationsimpfungen für immundefiziente Personen erarbeitet.[110][112] Dabei gilt: Je stärker die immunsuppressive Wirkung der zugrundeliegenden Erkrankung bzw. der durchgeführten Therapie, desto dringlicher sollte der Impfschutz aufgefrischt werden. Totimpfstoffe, wie zum Beispiel gegen Influenza, Herpes Zoster, Pneumokokken und Meningokokken der Gruppen ACWY und B, enthalten entweder inaktivierte Erreger oder Bestandteile dieser und sind nicht infektiös. Totimpfstoffe gelten als gut verträglich für immungeschwächte Personen, da hierbei im Regelfall kein erhöhtes Risiko für Impfnebenwirkungen besteht.[109][112]

Lebendimpfstoffe, z. B. gegen Mumps-Masern-Röteln, Varizellen oder Rotaviren, enthalten abgeschwächte (attenuierte) Erreger, und sind beim immundefizienten Patienten häufig kontraindiziert. Daher sollten Krebspatienten aufgrund möglicher Komplikationen nur nach individueller Risiko-Nutzen-Abschätzung und in enger Absprache mit den onkologisch betreuenden Medizinern mit Lebendimpfstoffen immunisiert werden. Zu den typischen Reiseimpfungen gehören auch Lebendimpfstoffe wie z. B. gegen Gelbfieber. Daher empfiehlt sich gegebenenfalls die frühzeitige Kontaktaufnahme zu einem Reisemediziner. Vor Beginn einer immunmodulativen Therapie kann gegebenenfalls eine Impfanamnese bzgl. vorangegangener oder geplanter Impfungen erhoben werden.[109][112]

Die Impfeffektivität neu durchgeführter Impfungen kann bei Personen mit Immundefizienz teilweise eingeschränkt sein oder kürzer anhalten als bei immungesunden Personen. Für einen optimalen Impferfolg sollte daher nach jeder Impfung die Immunantwort mit einer Blutanalyse kontrolliert und gegebenenfalls mit einer Wiederholungsimpfung aufgefrischt werden.[109][112] Da krebserkrankte Personen manche Impfungen nicht erhalten können, sollten direkte Kontaktpersonen als Infektionsprävention vollständig gemäß den STIKO-Empfehlungen geimpft werden.[110][112]

Krebsvorbeugung

Bearbeiten

Früherkennung

Bearbeiten
 
Mammogramm mit diagnostiziertem Brustkrebs
 
Konventionelle Röntgenaufnahme der Lunge mit einem Bronchialkarzinom
 
Sondermarke vom 12. Februar 1981

Bei den meisten Krebserkrankungen erhöht eine Früherkennung die tumorspezifische Überlebensrate,[113][114] wie bei Darmkrebs,[115] Gebärmutterhalskrebs,[116] Brustkrebs[117] und Prostatakrebs.[118] Nur beim Lungenkrebs gelang bisher im Einzelnen der Nachweis einer Senkung der Gesamtmortalität durch Früherkennung mittels Computertomographie[119]. Weiterhin konnte eine Untersuchung der kombinierten Früherkennung von Gebärmutterhals, Prostatakrebs, Darmkrebs und Lungenkrebs eine kollektive Senkung der Gesamtmortalität nachweisen.[113] Unbehandelt wächst der maligne Tumor so lange, bis das Organ bzw. der Körper funktionsunfähig wird. Da die Gefahr einer Krebserkrankung für eine Bevölkerung schwankt, wird für jede Generation und jedes Land das individuelle Krebsrisiko regelmäßig aufs Neue bestimmt. Das individuelle Krebsrisiko hängt zum Beispiel ab

  • von neu aufkommenden Umweltgiften bzw. von Umweltgiften, deren Einsatz verringert oder verboten wird – auch natürlich vorhandene Stoffe können Krebs auslösen
  • von der Lebensweise (z. B. Ernährungsverhalten, genug Bewegung, Bereitschaft, sich vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen)
  • vom Sexualverhalten (Durchseuchung einer Bevölkerung mit möglicherweise krebserregenden Viren)
  • vom Lebensalter – je älter ein Mensch wird, desto höher das Krebsrisiko

Je eher ein Krebs erkannt wird, desto besser die Heilungsaussichten. Wenn sie früher erkannt werden, lassen sich mehr Krebserkrankungen heilen, und sie lassen sich leichter mit kleineren Eingriffen, kleinerem Aufwand oder kleineren Nebenwirkungen heilen. Nicht jede Früherkennung bietet nur Vorteile (siehe auch Screening):

Für Männer werden beispielsweise regelmäßige Untersuchungen des Arztes auf Blut im Stuhl und das Abtasten der Prostata (siehe Prostatakrebs) durchgeführt, für Frauen ein Abstrich vom Gebärmutterhals (systematische Früherkennungsuntersuchung auf Gebärmutterhalskrebs) und Mammographie-Vorsorgeuntersuchungen (ab 50 Jahren) vorgenommen. Auch mittels genetischer Untersuchungen ist es möglich, bestimmte Krebsarten bereits im Frühstadium zu erkennen. Dieses Verfahren wird in der Praxis jedoch selten angewandt, da die Konzentrationen an Biomarkern des Tumors zu Beginn gering und näher an der Nachweisgrenze der Untersuchungsmethoden sind, wodurch falsch-negative Ergebnisse entstehen können.

Viele Krebserkrankungen werden diagnostiziert, wenn Patienten aufgrund von selbst erkannten Veränderungen zum Arzt gehen. Typische Anzeichen einer Krebserkrankung sind:

  • ungewöhnliche Schwellungen; Wunden, die nicht abheilen; Veränderung der Form, Größe oder Farbe eines Hautmals oder abnorme Blutungen,
  • chronischer Husten oder anhaltende Heiserkeit,
  • eine Veränderung beim Stuhlgang oder beim Urinieren,
  • ein unerklärlicher Gewichtsverlust,
  • fühlbare Veränderungen beim Abtasten der Brüste.

Jede Selbstuntersuchung ist mit einem recht großen Fehlerrisiko behaftet. Knötchen in der Brust können harmlos sein, andererseits können Laien bösartige Brusttumoren erst ertasten, wenn sie eine bestimmte Größe (und somit ein höheres Tumorstadium) erreicht haben – und mit hoher Wahrscheinlichkeit schon metastasiert sind.

Das Bundesgesundheitsministerium schrieb 2011:

„Im Bereich der Krebsvorsorge bieten viele Ärzte Leistungen an, die gesetzlich Versicherte selber zahlen müssen (z. B. bestimmte Ultraschalluntersuchungen oder Blutuntersuchungen). Die Kosten für diese sogenannten Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen nicht, weil sie in der Regel keinen ausreichend belegten medizinischen Nutzen haben. Wenn Ihnen bei einem Praxisbesuch IGeL empfohlen werden, erbitten Sie sich daher Bedenkzeit. Bestehen Sie auf einem schriftlichen Vertrag, der den genauen Rahmen der IGeL und die damit verbundenen Kosten enthält. Ohne eine schriftliche Vereinbarung müssen Sie keine Rechnung bezahlen. Unabhängige Informationen zu IGeL erhalten Sie beim Medizinischen Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS), bei der unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD) und der Deutschen Krebshilfe[120]

Der 28. November 2022 wurde in Deutschland zum Tag der Krebsvorsorge erklärt.[121][122]

Siehe auch

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten

Historische Quellen

  • Johann Heinrich Jänisch: Abhandlung von dem Krebs und von der besten Heilart desselben. 2. Ausgabe. St. Petersburg 1785, urn:nbn:de:hbz:061:2-29426.
  • Jacob Wolff: Die Lehre von der Krebskrankheit von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. 4 Bände. Gustav Fischer, Jena 1907–1928.
  • Ferdinand Sauerbruch: Weltproblem der Gesundheit: Der Krebs. [Rundfunkvortrag] In: Ferdinand Sauerbruch, Hans Rudolf Berndorff: Das war mein Leben. Kindler & Schiermeyer, Bad Wörishofen 1951; zitiert: Lizenzausgabe für Bertelsmann Lesering, Gütersloh 1956, S. 329–344.
  • Paul Obrecht: Klinische Cancerologie. In: Ludwig Heilmeyer (Hrsg.): Lehrbuch der Inneren Medizin. Springer-Verlag, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1955; 2. Auflage ebenda 1961, S. 352–375.
Bearbeiten
Wiktionary: Krebs – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Krebs – Album mit Bildern und Audiodateien
Wikiquote: Krebs – Zitate

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. ecancer.org
  2. Garyfallos Konstantinoudis, Dominic Schuhmacher, Roland A. Ammann, Tamara Diesch, Claudia E. Kuehni, Ben D. Spycher: Bayesian spatial modelling of childhood cancer incidence in Switzerland using exact point data: a nationwide study during 1985–2015. In: International Journal of Health Geographics. 19, 2020, doi:10.1186/s12942-020-00211-7.
  3. a b Krebs in Deutschland 2013/2014 – Häufigkeiten und Trends. Eine gemeinsame Veröffentlichung des Robert Koch-Instituts und der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e. V., 11. Ausgabe, 2017, abgerufen am 20. November 2018.
  4. a b Cancer statistics - Syöpärekisteri. In: Syöpärekisteri. (cancerregistry.fi [abgerufen am 2. Dezember 2018]).
  5. a b Gut 20 Prozent aller Krebserkrankungen sind auf Infektionen zurückzuführen. In: Ärzte Zeitung. 8. Oktober 2008.
  6. krebsatlas.de: Infektiöse Erreger. (Memento vom 31. Juli 2010 im Internet Archive) 6. November 2007, abgerufen am 27. Februar 2010.
  7. Auch Dinosaurier litten an Krebs - wissenschaft.de. In: wissenschaft.de. 22. Oktober 2003 (wissenschaft.de [abgerufen am 17. September 2020]).
  8. M. Greaves: Krebs – der blinde Passagier der Evolution. Verlag Springer, 2002, ISBN 3-540-43669-3, S. 9. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  9. M. Reitz: Hautkrebs bei Hochkulturen. In: Kleine Kulturgeschichte der Haut. 2007, ISBN 978-3-7985-1757-8, S. 78–83.
  10. S. A. Hoption Cann et al.: Dr William Coley and tumour regression: a place in history or in the future. In: Postgraduate Medical Journal. 79, 2003, S. 672–680. PMID 14707241 (Review)
  11. Vgl. auch Alois Walde: Lateinisches etymologisches Wörterbuch. 3. Auflage (neubearbeitet von Johann Baptist Hofmann). 2 Bände. Carl Winter’s Universitätsbuchhandlung, Heidelberg 1938–1954 (= Indogermanische Bibliothek. Erste Abteilung, II. Reihe, 1), ergänzt um einen Registerband von Elsbeth Berger, 1956; Neudrucke ebenda. Band 1 (A–L), S. 151 (cancer).
  12. Johannes Steudel: Woher kommt der Name Krebs? In: Deutsche Medizinische Wochenschrift. Band 78, 1953, S. 1574.
  13. J. Kraus: Brustdrüse. In: Franz Xaver Sailer, Friedrich Wilhelm Gierhake (Hrsg.): Chirurgie historisch gesehen. Anfang – Entwicklung – Differenzierung. Dustri-Verlag, Deisenhofen bei München 1973, ISBN 3-87185-021-7, S. 192–199, hier: S. 192.
  14. Felix Georg Brunner: Pathologie und Therapie der Geschwülste in der antiken Medizin bei Celsus und Galen. (= Zürcher medizingeschichtliche Abhandlungen. Neue Folge. Band 118). Zugleich Medizinische Dissertation. Zürich 1977.
  15. Paul Diepgen, Heinz Goerke: Aschoff/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 47.
  16. Georg Fischer: Chirurgie vor 100 Jahren. Historische Studie. [Gewidmet der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie]. Verlag von F. C. W. Vogel, Leipzig 1876; Neudruck mit dem Untertitel Historische Studie über das 18. Jahrhundert aus dem Jahre 1876 und mit einem Vorwort von Rolf Winau: Springer-Verlag, Berlin/ Heidelberg/ New York 1978, ISBN 3-540-08751-6, S. 463 f.
  17. Paul Obrecht: Klinische Cancerologie. 1961, S. 352 und 358 f.
  18. Georg B. Gruber: Hundert Jahre Münchener Medizinische Wochenschrift. In: Münchener Medizinische Wochenschrift. Band 95, Nr. 1, 2. Januar 1953, S. 1–10, hier: S. 9.
  19. A. G. Knudson: Hereditary cancer, oncogenes, and antioncogenes. In: Cancer Res. Band 45(4), 1985, S. 1437–1443. PMID 2983882. online (PDF)
  20. Löffler / Petrides: Biochemie des Menschen. 9. Auflage. Springer Verlage, 2014, ISBN 978-3-642-17971-6, S. 646.
  21. R. Liu, M. Kain, L. Wang: Inactivation of X-linked tumor suppressor genes in human cancer. In: Future Oncol. Band 8(4), 2012, S. 463–481. PMID 22515449.
  22. M. Burnet: Cancer; a biological approach. I. The processes of control. In: Br Med J. Band 1(5022), 1957, S. 779–786. PMID 13404306; PMC 1973174 (freier Volltext).
  23. D. Zimonjic et al.: Derivation of human tumor cells in vitro without widespread genomic instability. In: Cancer Res. 61, 2001, S. 8838–8844. PMID 11751406
  24. P. Duesberg: Das Chaos in den Chromosomen. In: Spektrum der Wissenschaft. 10, 2007, S. 55f.
  25. Alfred Böcking, Vera Zylka-Menhorn: Karzinogenese: Sind Tumoren eine neue Spezies? In: Deutsches Ärzteblatt. Band 108, Nr. 48. Deutscher Ärzteverlag, 2. Dezember 2011, S. A-2604 / B-2176 / C-2148 (aerzteblatt.de).
  26. D. Hanahan, R. A. Weinberg: The hallmarks of cancer. In: Cell. Band 100, Nr. 1, 2000, S. 57–70, PMID 10647931.
  27. Jörg Blech: Saat des Bösen. In: Der Spiegel. Nr. 24, 2007 (online).
  28. Mammakarzinom: Erstmals Wirkstoff gegen Tumorstammzellen. In: aerzteblatt.de. 14. August 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Dezember 2014; abgerufen am 26. Dezember 2014.
  29. rme/aerzteblatt.de: Neue Hinweise auf Krebsstammzellen. In: aerzteblatt.de. 2. August 2012, abgerufen am 26. Dezember 2014.
  30. Versuche an Mäusen: Krebsstammzellen könnten Tumorwachstum befeuern. In: Spiegel Online. 2. August 2012, abgerufen am 26. Dezember 2014.
  31. Gerlinde Felix: Wölfe im Schafspelz. In: Stuttgarter Zeitung. 2. August 2012, abgerufen am 3. August 2012.
  32. Katherine Bourzac: How a Tumor Is Like an Embryo – MIT Technology Review. In: technologyreview.com. 6. November 2007, abgerufen am 26. Dezember 2014.
  33. P. Anand et al.: Cancer is a preventable disease that requires major lifestyle changes. In: Pharm. Res. 25 (9), September 2008, S. 2097–2116. doi:10.1007/s11095-008-9661-9, PMC 2515569 (freier Volltext). PMID 18626751.
  34. A. J. Einstein et al.: Estimating risk of cancer associated with radiation exposure from 64-slice computed tomography coronary angiography. In: JAMA 298, 2007, S. 317–323. PMID 17635892
  35. R. Smith-Bindman et al.: Radiation dose associated with common computed tomography examinations and the associated lifetime attributable risk of cancer. In: Archives of internal medicine. Band 169, Nummer 22, Dezember 2009, S. 2078–2086, ISSN 1538-3679. doi:10.1001/archinternmed.2009.427. PMID 20008690.
  36. A. Berrington de González, M. Mahesh, K. P. Kim, M. Bhargavan, R. Lewis, F. Mettler, C. Land: Projected cancer risks from computed tomographic scans performed in the United States in 2007. In: Archives of internal medicine. Band 169, Nummer 22, Dezember 2009, S. 2071–2077, ISSN 1538-3679. doi:10.1001/archinternmed.2009.440. PMID 20008689.
  37. Can Infections Cause Cancer? In: American Cancer Society. vom 11. Juli 2016, abgerufen am 5. Oktober 2022.
  38. Cancer warning over stem cell therapies. In: New Scientist. 7. Januar 2007.
  39. C. M. Vajdic, M. T. van Leeuwen: Cancer incidence and risk factors after solid organ transplantation. In: Int J Cancer. 125, 2009, S. 1747–1754. PMID 19444916
  40. Blutmarker für das Krebsrisiko nach Organtransplantation. In: Ärzte Zeitung. 22. Februar 2010.
  41. O. M. Martinez, F. R. de Gruijl: Molecular and immunologic mechanisms of cancer pathogenesis in solid organ transplant recipients. In: American journal of transplantation. Band 8, Nummer 11, November 2008, S. 2205–2211, ISSN 1600-6143. doi:10.1111/j.1600-6143.2008.02368.x. PMID 18801025. (Review).
  42. G. P. Dunn et al.: Cancer immunoediting: from immunosurveillance to tumor escape. In: Nat Immunol. 3, 2002, S. 991–998. PMID 12407406 (Review)
  43. G. C. Kabat, et al.: Adult stature and risk of cancer at different anatomic sites in a cohort of postmenopausal women. In: Cancer epidemiology, biomarkers & prevention: a publication of the American Association for Cancer Research, cosponsored by the American Society of Preventive Oncology. Band 22, Nummer 8, August 2013, S. 1353–1363, ISSN 1538-7755. doi:10.1158/1055-9965.EPI-13-0305. PMID 23887996.
  44. L. Zuccolo et al.: Height and prostate cancer risk: a large nested case-control study (ProtecT) and meta-analysis. In: Cancer epidemiology, biomarkers & prevention: a publication of the American Association for Cancer Research, cosponsored by the American Society of Preventive Oncology. Band 17, Nummer 9, September 2008, S. 2325–2336, ISSN 1055-9965. doi:10.1158/1055-9965.EPI-08-0342. PMID 18768501. PMC 2566735 (freier Volltext).
  45. R. B. Walter et al.: Height as an explanatory factor for sex differences in human cancer. In: Journal of the National Cancer Institute. Band 105, Nummer 12, Juni 2013, S. 860–868, ISSN 1460-2105. doi:10.1093/jnci/djt102. PMID 23708052. PMC 3687370 (freier Volltext).
  46. C. Murgia et al.: Clonal Origin and Evolution of a Transmissible Cancer. In: Cell. 126, 2006, S. 477–487. PMID 16901782, PMC 2593932 (freier Volltext)
  47. G. K. Reeves et al.: Cancer incidence and mortality in relation to body mass index in the Million Women Study: cohort study. In: BMJ. 335, 2007, S. 1134. PMID 17986716
  48. E. E. Calle: Obesity and cancer. In: BMJ. 335, 2007, S. 1107–1108. PMID 17986715
  49. Xavier Michelet et al.: Metabolic reprogramming of natural killer cells in obesity limits antitumor responses. In: Nature Immunology. 19, 2018, S. 1330, doi:10.1038/s41590-018-0251-7.
  50. Tatjana Meier, Michael Noll-Hussong: The role of stress axes in cancer incidence and proliferation. In: Psychother Psychosom Med Psychol. Band 64, Nr. 9-10, 2014, S. 341–344.
  51. S. O. Dalton et al.: Depression and cancer risk: A register-based study of patients hospitalized with affective disorders, Denmark, 1969–1993. In: American Journal of Epidemiology. 155, 2002, S. 1088–1095. PMID 12048222
  52. I. R. Schapiro et al.: Psychic vulnerability and the associated risk for cancer. In: Cancer. 94, 2002, S. 3299–3306. PMID 12115364
  53. Matthew Walker: Why We Sleep: The New Science of Sleep and Dreams, Penguin Verlag, 4. Januar 2018
  54. Vincent J. Felitti et al.: Relationship of Childhood Abuse and Household Dysfunction to Many of the Leading Causes of Death in Adults - The Adverse Childhood Experiences (ACE) Study In: American Journal of Preventive Medicine. Band 14, Heft 4, Mai 1998, S. P245-258.
  55. Nach M. Bahadir, H. Parlar, Daniela Angerhöfer, Michael Spiteller: Springer Umweltlexikon. Berlin/ Heidelberg 2000, S. 248. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  56. Exposure to pollution causes 10% of all cancer cases in Europe — European Environment Agency. Abgerufen am 28. Juni 2022 (englisch).
  57. a b c U.-N. Riede, M. Werner, H.-E. Schäfer (Hrsg.): Allgemeine und spezielle Pathologie. Thieme, Stuttgart 2004, ISBN 3-13-683305-8, S. 382–384.
  58. Berthold Jany, Tobias Welte: Pleuraerguss des Erwachsenen – Ursachen, Diagnostik und Therapie. In: Deutsches Ärzteblatt. Band 116, Heft 21, (Mai) 2019, S. 377–385.
  59. Gesundheitsberichterstattung des Bundes: Krebs. (Memento vom 30. November 2007 im Internet Archive) Abgerufen am 12. Oktober 2007.
  60. Bicky Thapa, Kamleshun Ramphul: Paraneoplastic Syndromes. In: StatPearls. StatPearls Publishing, Treasure Island (FL) 2019, PMID 29939667 (nih.gov [abgerufen am 12. März 2019]).
  61. a b A. Jemal et al.: Global patterns of cancer incidence and mortality rates and trends. In: Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention. Band 19, Nummer 8, August 2010, S. 1893–1907. doi:10.1158/1055-9965.EPI-10-0437. PMID 20647400. (Review).
  62. Krebs in Deutschland.
  63. Schweizerischer Krebsbericht 2015 (Memento vom 25. März 2016 im Internet Archive)
  64. IARC: Cancer Fact Sheets
  65. Medienmitteilung von BFS, NICER und SKKR (Memento vom 25. März 2016 im Internet Archive) vom 21. März 2016.
  66. Hanno Charisius: Sieg in Zahlen. In: Süddeutsche Zeitung. 19. Januar 2007, S. 18.
  67. Mitteilung an die Presse – 2876. Tagung des Rates Beschäftigung, Sozialpolitik, Gesundheit und Verbraucherschutz. (PDF; 328 kB) 9. Juni 2008, abgerufen am 21. Juli 2008. S. 21. (PDF; 320 KB)
  68. Täglich 20 000 Tote durch Krebs. In: Ärzte Zeitung. 18. Dezember 2007.
  69. National Institute for Occupational Safety and Health: NIOSH Safety and Health Topic: Occupational Cancer. Vom 4. Mai 2009, abgerufen am 25. Februar 2010.
  70. a b Lajos Schöne: Vier von fünf Kindern mit Krebs werden heute geheilt. In: Ärzte Zeitung. online, 14. Januar 2010.
  71. Geographie von Krebserkrankungen bei Kindern in der Schweiz untersucht. In: Universität Bern. 14. Mai 2020, abgerufen am 16. Mai 2020.
  72. Krebs bei Kindern und Jugendlichen in Österreich. Statistik Austria, abgerufen am 28. Januar 2021.
  73. Krebs-Überlebensraten weltweit gestiegen bei großen internationalen Unterschieden. In: Ärzteblatt. 31. Januar 2018, abgerufen am 8. April 2018.
  74. OECD (Hrsg.): Health at a Glance 2019. 2019, ISBN 978-92-64-80766-2, S. 138–143, doi:10.1787/19991312.
  75. S. Korea ranks among top OECD member countries in treatment of cancer: data. In: The Korea Herald. Yonhap, 17. November 2019, abgerufen am 30. November 2019 (englisch).
  76. Krebs in Deutschland. 2015, S. 20.
  77. Zitiert nach: Ein Viertel aller Krebserkrankungen bleibt unerkannt. In: FZ Med News. 18. Oktober 2007; nach S. M. Said et al.: Wie zuverlässig sind unsere Krebsstatistiken? In: DMW. 132, 2007, S. 2067–2070.
  78. a b Robert Koch-Institut (Hrsg.): Krebs in Deutschland 2005/2006 – Häufigkeiten und Trends. (Memento vom 3. November 2013 im Internet Archive) 7. Ausgabe, 2010, S. 19.
  79. Hautkrebs. Umdenken! Dem Krebs aktiv vorbeugen. In: krebshilfe.de. Deutsche Krebshilfe, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 14. April 2011.@1@2Vorlage:Toter Link/www.krebshilfe.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  80. Statistisches Bundesamt Wiesbaden: Geschätzte Anzahl der Krebsneuerkrankungen und Anzahl der Krebssterbefälle in Deutschland 2018. In: krebsdaten.de. Statistisches Bundesamt, abgerufen am 17. September 2024.
  81. W. Hiddemann, C. Bartram (Hrsg.): Onkologie. 2 Bände. Ausgabe 2. Verlag Springer, 2009, ISBN 978-3-540-79724-1. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  82. H. Matthys, W. Seeger (Hrsg.): Klinische Pneumologie. Verlag Springer, 2008, ISBN 978-3-540-37682-8, S. 188. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  83. Lungenkrebserzeugende Arbeitsstoffe. In: Deutsches Ärzteblatt. Band 93, Nr. 5. Deutscher Ärzteverlag, 2. Februar 1996, S. A-247 / B-195 / C-183 (aerzteblatt.de).
  84. H. Feldmann: Das Gutachten des Hals-Nasen-Ohren-Arztes. Georg Thieme Verlag, 2006, ISBN 3-13-542306-9, S. 294. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  85. https://www.krebshilfe.de/informieren/ueber-uns/geschaeftsbericht/, abgerufen am 8. August 2019
  86. Robert Koch-Institut und Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland (GEKID 2019), abgerufen am 7. August 2019
  87. Weltkrebstag: Zahl der stationären Krebsbehandlungen 2022 auf neuem Tiefstand. In: destatis.de. Statistisches Bundesamt, 1. Februar 2024, abgerufen am 1. Februar 2024.
  88. Skyler B. Johnson et al.: Use of Alternative Medicine for Cancer and Its Impact on Survival. In: JNCI: Journal of the National Cancer Institute. Band 110, Nr. 1, 10. August 2017, doi:10.1093/jnci/djx145.
  89. Norbert Aust: Studie deckt auf: Mit Alternativmedizin sterben viele Krebspatienten früher als nötig! (netzwerk-homoeopathie.eu [abgerufen am 2. Oktober 2018]).
  90. Skyler B. Johnson et al.: Complementary Medicine, Refusal of Conventional Cancer Therapy, and Survival Among Patients With Curable Cancers. In: JAMA Oncology. Band 4, Nr. 10, 1. Oktober 2018, S. 1375–1381, doi:10.1001/jamaoncol.2018.2487.
  91. Die Mistel in der Krebstherapie: Standard oder alternative Methode? (Memento vom 4. September 2014 im Internet Archive) Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), Heidelberg, 23. Oktober 2012. Zuletzt abgerufen am 4. September 2014.
  92. Bundesinstitut für Risikobewertung: Gesundheitliche Bewertung von Nahrungsergänzungsmitteln. Abgerufen am 25. Februar 2010.
  93. Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (dkfz). (Memento vom 4. September 2014 im Internet Archive) Vitamine und Spurenelemente: (K)ein Plus für die Gesundheit? Bericht vom 9. Januar 2015. Abgerufen am 18. Mai 2016.
  94. Wenn Wunderpillen schaden. In: Focus. Heft 43/15, 17. Oktober 2015, S. 96.
  95. FDA warnt vor Betrug mit angeblichen Krebs-Wundermitteln. In: Online-Zeitung Mensch & Krebs. 11. Juli 2008, nach einer Pressemitteilung des DKFZ.
  96. Concerted Action for Complementary and Alternative Medicine for Cancer: CAM-Summaries. (Memento vom 25. Januar 2013 im Internet Archive) Zusammenfassungen zu verschiedenen Methoden und Mitteln der vorbeugenden, behandelnden und palliativen Alternativ-/Komplementärmedizin (englisch), abgerufen am 2. November 2012.
  97. Jutta Hübner: Diagnose Krebs … was mir jetzt hilft. Schattauer Verlag, 2011, S. 77.
  98. ACS: American Cancer Society Complete Guide to Complementary and Alternative Cancer Therapies. 2. Auflage. 2009, ISBN 978-0-944235-71-3, S. 248–251.
  99. S. Milazzo et al.: Laetrile for cancer: a systematic review of the clinical evidence. In: Supportive Care in Cancer. 15(6), 2006, S. 583–595; doi:10.1007/s00520-006-0168-9. PMID 17106659.
  100. Shark Info: Das brutale Geschäft mit Haiknorpel und Krebs.
  101. Bundesinstitut für Risikobewertung: BgVV warnt vor dem Verzehr von ‚Germanium-132-Kapseln‘ der österreichischen Firma Ökopharm. 8. September 2000.
  102. Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) warnt: Produkt enthält gesundheitsschädliche Konzentration an Germanium. (Memento vom 28. Juli 2013 im Internet Archive) 17. Oktober 2008.
  103. Presseerklärung der Krebshilfe vom 6. Juni 2014
  104. Reha-Bericht 2013 der Deutschen Rentenversicherung (DRV), 1. Januar 2014.
  105. Robert Koch-Institut Berlin, Erhebung aus 2010.
  106. DVSG-Vorsitzender Ulrich Kurlemann, Deutsche Vereinigung für Soziale Arbeit, 6. Juni 2014.
  107. Leslie Padrnos et al.: Living with Cancer: an Educational Intervention in Cancer Patients Can Improve Patient-Reported Knowledge Deficit. In: Journal of Cancer Education. 11. Oktober 2016, ISSN 0885-8195, S. 1–7, doi:10.1007/s13187-016-1123-1.
  108. Institute of Medicine (US) Committee on Health Literacy: Health Literacy: A Prescription to End Confusion. National Academies Press (US), Washington (DC) 2004, ISBN 0-309-09117-9, PMID 25009856 (nih.gov [abgerufen am 2. März 2017]).
  109. a b c d e Hans-Jürgen Laws, Ulrich Baumann, Christian Bogdan, Gerd Burchard, Maximilian Christopeit: Impfen bei Immundefizienz: Anwendungshinweise zu den von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Impfungen. (III) Impfen bei hämatologischen und onkologischen Erkrankungen (antineoplastische Therapie, Stammzelltransplantation), Organtransplantation und Asplenie. In: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz. Band 63, Nr. 5, Mai 2020, ISSN 1436-9990, S. 588–644, doi:10.1007/s00103-020-03123-w, PMID 32350583, PMC 7223132 (freier Volltext).
  110. a b c d Ständige Impfkommission (STIKO): Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut 2021. 26. August 2021, doi:10.25646/8824 (rki.de [abgerufen am 12. Oktober 2021]).
  111. Stephen I. Pelton, Kimberly M. Shea, Raymond A. Farkouh, David R. Strutton, Sebastian Braun: Rates of pneumonia among children and adults with chronic medical conditions in Germany. In: BMC Infectious Diseases. Band 15, Nr. 1, Dezember 2015, ISSN 1471-2334, S. 470, doi:10.1186/s12879-015-1162-y, PMID 26515134, PMC 4627378 (freier Volltext).
  112. a b c d e Tim Niehues, Christian Bogdan, Jane Hecht, Thomas Mertens, Miriam Wiese-Posselt: Impfen bei Immundefizienz: Anwendungshinweise zu den von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Impfungen(I) Grundlagenpapier. In: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz. Band 60, Nr. 6, Juni 2017, ISSN 1436-9990, S. 674–684, doi:10.1007/s00103-017-2555-4.
  113. a b Eveline A. M. Heijnsdijk, Marcell Csanádi, Andrea Gini, Kevin ten Haaf, Rita Bendes, Ahti Anttila, Carlo Senore, Harry J. de Koning: All‐cause mortality versus cancer‐specific mortality as outcome in cancer screening trials: A review and modeling study. In: Cancer Medicine. Band 8, Nr. 13, 18. August 2019, ISSN 2045-7634, S. 6127–6138, doi:10.1002/cam4.2476, PMID 31422585, PMC 6792501 (freier Volltext).
  114. S. C. Thigpen, S. A. Geraci: Cancer Screening 2016. In: The American journal of the medical sciences. Band 352, Nummer 5, November 2016, S. 493–501, doi:10.1016/j.amjms.2016.06.001. PMID 27865297.
  115. J. Zhang et al.: Effectiveness of Screening Modalities in Colorectal Cancer: A Network Meta-Analysis. In: Clinical colorectal cancer. Dezember 2017, doi:10.1016/j.clcc.2017.03.018. PMID 28687458.
  116. G. F. Sawaya, M. J. Huchko: Cervical Cancer Screening. In: The Medical clinics of North America. Band 101, Nummer 4, Juli 2017, S. 743–753, doi:10.1016/j.mcna.2017.03.006. PMID 28577624.
  117. C. van den Ende et al.: Benefits and harms of breast cancer screening with mammography in women aged 40-49 years: A systematic review. In: International journal of cancer. Mai 2017, doi:10.1002/ijc.30794. PMID 28542784.
  118. A. K. Rahal, R. G. Badgett, R. M. Hoffman: Screening Coverage Needed to Reduce Mortality from Prostate Cancer: A Living Systematic Review. In: PloS one. Band 11, Nummer 4, 2016, S. e0153417, doi:10.1371/journal.pone.0153417. PMID 27070904, PMC 4829241 (freier Volltext).
  119. Reduced Lung-Cancer Mortality with Low-Dose Computed Tomographic Screening. In: The New England journal of medicine. Band 365, Nr. 5, 4. August 2011, ISSN 0028-4793, S. 395–409, doi:10.1056/NEJMoa1102873, PMID 21714641, PMC 4356534 (freier Volltext).
  120. Infoblatt Nr. 12 2011, S. 2 von 2 (Memento vom 2. September 2012 im Internet Archive)
  121. Tag der Krebsvorsorge in Deutschland, abgerufen am 28. November 2022.
  122. Tag der bundesweiten Krebsvorsorge, abgerufen am 28. November 2022.